aus dem Plänterwald
Hallo und guten Abend zusammen,
dies soll eine letzte kleine Postkarte aus meinem Urlaub werden für euch alle, zur Ablenkung, zum Träumen, oder zu was auch immer. Ich habe Zeit, ich kann nicht viel mehr tun als hier zu sitzen, den Laptop auf dem Tisch und dem Regen zuzuhören. Wer Zeit hat und nichts sinnvolles mit sich anzufangen weiß, nimmt das Geräusch des Regens unter einem Vorzelt sitzend mit einem Mal ganz anders wahr als sonst.
Da gibts den sanft trippelnden Sommerregen, hatten wir heute eingestreut zwischen den Gewittern, dann gibts da den hart schlagenden, den trommelnden Platzregen, weil dabei soviel Wasser runterkommt, das es selbst auf einer Wiese so schnell nicht ablaufen kann, bilden sich Pfützen mit Blasen darauf. Hatten wir heute mehrfach. Dann gibts den knallenden Hagelschauer, hartgesottene Camping-Experten halten bei dem das Whiskyglas aus dem Vorzelt raus, damit kostenlos Eis und Wasser nachgefüllt werden.
Und all das genieße ich heute trocken unter dem Vorzelt sitzend, der eigentlich so ein Recycling-Pavillon ist, mit Seitenwänden, in frischer Ostsee Luft, schaue und höre den Gewittern zu. Nur ab und an wurde es ungemütlich, wenn dabei die ein oder andere sehr starke Windböe über das Land fegte und die Pappeln zerzauste. Die Pferde auf der Koppel standen unter den Pappeln, ihnen war das alles sch***egal, halt Kaltblüter, Hufe in der Größe von Suppentellern.
Mir kann es nicht egal sein, denn bei Gewitter tauchen, bei allem Respekt höflichst gesagt, ist unverantwortlich. Schwimmen gehen tut bei Gewitter auch kein klar denkender Mensch. Bliebe die Strandwanderung, aber mal ehrlich, macht die wer bei abwechselnden Regenschauern der oben beschriebenen Art? Ich habs nicht gemacht. Wo ich aber mal nun gerade schon beim Thema Strandwanderung bin, kann ich mich schon mal bei allen bedanken für eure Antworten und die Tipps.
Für diesen Urlaub habe ich es geschafft, rauchfrei zu bleiben, und ich werde es auch beim nächsten schaffen. Manchmal muss man auch einfach mal etwas Geduld mit sich haben. Ich besitze nicht die visionäre Kraft, mir die angedeuteten Ekelbilder ins Gehirn zu projezieren, leider. Ich habe einiges versucht, am Ende hat mir letztlich der alte Bekannte geholfen, aus meinem alten Zigarettenetui, ein Zahnstocher. Die Augen schließen, die gute Ostseeluft ein- und ausatmen, den Kopf dabei in den Nacken legen, die Brust raus, dabei den Zahnstocher mit der Zunge von links nach rechts und wieder zurück bewegen, das wars dann. Nach fünf Atemzügen konnte ich losgehen, beim dritten Mal vermisste ich dann bereits nichts mehr.
Ich war wohl einfach zu ungeduldig mit mir. Schließlich war meiner alten Variante 33 Jahre Zeit und Gelegenheit gegeben worden, sich im Gehirn breit zu machen.
Hier kehrt langsam Ruhe ein, die Gewitter und mit ihnen der Regen ziehen ostwärts, nach Polen, und ich ziehe mich in meine Koje zurück.
Euch allen einen schönen Tag morgen, kommt gut durch, man liest sich,
es grüsst freundlich Daniel der Plänterwäldler,
ein letztes Mal aus dem Urlaub winkend
Lieber Daniel,
egal wie ich glaube du wirst dir selbst treu bleiben, ob es mit diesen Vorstellung klappt oder nicht, denn ich weiß das du ein überzeugter Nichtmehrraucher und glücklich damit bist, von daher wirst du dich nicht mehr von der Sucht einfangen lassen.
Bin so froh ob das jetzt in der Kälte oder in der Hitze war, mir diesen Mist nicht reinziehen zu müssen und die frische Luft zu genießen und vor allem die Natur nicht mit dem Zeugs zu verschmutzen ;-)
Habe Glück bei mir regnet es nicht, dennoch muss morgen raus und jetzt ins Bett und ich wünsche dir noch nen tollen Restabend in deinem Vorzelt ;-)
lg
Tanja
Hallo und guten Tag alle zusammen,
Berlin hat mich wieder, nach wie vor rauchfrei, in Kürze hat mich auch die Arbeit wieder, um 13:00 Uhr geht es für mich los, seit langem, seit vier Monaten mal wieder Tagesschicht, Spätdienst, heute der erste von vier.
Das letzte Mal, das meine Firma mich zu dieser Einrichtung entsendete, war ich noch Raucher. Ich bin auf die Gesichter der Kollegen gespannt, die mich nun als Nichtraucher kennen lernen werden.
Darüber hinaus gibt es für mich nicht viel zu sagen, daher halte ich mich heute mal kurz. Allenfalls könnte ich zur Gedächtnisauffrischung dieses hier beitragen:
[color=green]Es ist immer noch, auch am 262ten Tag, wahnsinnig schön, NichtMehrRaucher zu sein!!![/color]
Euch allen einen schönen, einen erfolgreichen weil rauchfreien Sommertag,
es grüßt freundlich Daniel aus dem Plänterwald
Lieber Daniel,
ich weiß nicht, ob Du es schon mitbekommen hast, aber bei all der Feierlaune hier im Forum wurde jetzt das nächste große Feierziel eingerichtet, was Du schon längst erreicht hast. Bei 250 Tagen findet hier nun eine Poolparty statt und Du wurdest herzlich eingeladen. Bald ist Silke dabei, magst Du sie vielleicht in Empfang nehmen? Claudia hat auch schon das Licht angemacht.
Ich wünsche Dir frohe Pfingsttage und hoffe, dass die Erholung Deines Urlaubes noch lange nachwirkt.
Lieben Gruß
Nicole
Lieber Daniel,
wie könnte ich das Forum wieder verlasse, ohne auch dir liebe Grüße zu senden. Wie jeher 5 Tage hinter dir her schluffend auch immer noch rauchfrei. Und es fehlt mir auch nichts. Okay, doch mein altes Gewicht fehlt mir immer noch. Noch stellt Madame Waage sich quer mir mal wieder entgegen zu kommen. Aber dieser Kampf ist noch nicht zu ende. Mal sehen, wer den dickeren Kopf hat.
Dir scheint es ja auch ganz gut zu gehen. Das ist schön und freut mich sehr. Nach deinen OPs auch jetzt alles so wie es sein soll? Ich denke mal schon.
So und nun auch schon wieder fertig mit den Grüßen
Bis demnächst mal wieder, alles Liebe
Sandra
Liebe Grüsse nach Berlin
:smileumarmungoro
Lieber Daniel
lichen Glückwunsch zu deinen
[color=red]270 rauchfreien Tagen[/color]
und eine schöne nächste Zeit wünscht dir Claudia
(du liebst ja deine Arbeit - ich grüße die Ostsee)
Hallo und guten Tag zusammen,
es ist schon wieder eine Weile her, dass ich mich hier meldete, höchste Zeit also, mal wieder etwas von mir hören zu lassen.
Wie ihr möglicherweise aus einem früheren Beitrag von mir mit viel Einfühlungsvermögen heraus lesen könnt, liegt ein sattes Arbeitswochenende hinter mir, jetzt habe ich zwei Tage frei, bevor es an die beiden letzten Schichten vor dem großen und seit langem geplanten Urlaub geht.
Vielleicht könnt ihr aus meinem Beitrag an anderer Stelle auch heraus lesen, dass ich mir auch an einem Arbeitstag etwas Gutes tun kann und mich über das Leben, das neue rauchfreie Leben freuen kann. Daran haben 272 rauchfreie Tage nichts geändert. Ich gebe dieses schöne neue freie Leben nicht mehr auf. In Kürze werde ich feierlich frühstücken, mit einer speziellen, am Samstag gekauften Marmelade. Marühnmarmelad sagen Österreicher dazu, denn diese Marmelade kommt aus Österreich.
Es handelt sich dabei um Marillenmarmelade.
Traditionelles Anbaugebiet für Aprikosen ist unter anderem die ungarische Tiefebene. Die Türken besaßen zur Zeit ihrer Herrschaft über diese Ebene riesige Aprikosenplantagen, jedoch verödeten diese Gärten nach dem Abzug der Türken. Mit dem Obstanbau begann man in der Tiefebene erst wieder zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als sich diese Ebene aufgrund heftiger Sandstürme in eine einzige Sandwüste zu verwandeln drohte. Zum Binden des Flugsands erwiesen sich Aprikosenbäume als besonders geeignet, da sie nicht nur sandigen Boden, sondern auch Hitze und Trockenheit vertragen. Heutzutage werden Aprikosen insbesondere in den Mittelmeerstaaten wie Italien und Spanien angebaut. Es gibt jedoch auch in nördlicher gelegenen Gebieten größeren Anbau dieser Früchte, [color=orange]unter anderem in der niederösterreichischen Wachau[/color], im burgenländischen Kittsee,[6]im Südtiroler Vinschgau und im schweizerischen Kanton Wallis.
Bei allem Respekt gegenüber Nachschlagewerken, ich habe die Meinung, dass eine Marille eine Aprikose aus der Wachau ist. Alle anderen Aprikosen sind Aprikosen, eine Marille darf sich bei mir nur nennen, was zwischen Melk und Krems aufwuchs, weil eben nur diese Früchte diesen ganz besonderen, kaum zu beschreibenden Geschmack haben. Einen Geschmack, den ich nun als NichtMehrRaucher dreimal besser wahrnehmen kann.
Und was können die Österreicher nicht alles schönes und höchst delikates aus Marillen machen. Jaanee, is klar, der gute alte Marillenknödel ist nicht gerade das Paradebeispiel für Diätküche. Und die Sachertorte, für deren klassische Zubereitung Marillenmarmelade zwingend erforderlich ist, steht auch nicht für leichte Kost. Allerdings haben die Österreicher mit ihrer Küche auch nie den Anspruch erhoben, eine Diätküche zu sein.
Ich habe nun also am Wochenende ganz überraschend österreichische Marillenmarmelade gefunden, in einem Bezirk, in dem ich nie erwartet hätte, dort österreichische Produkte zu finden. Und was lehrte mich das Erlebnis? Nichts ist so schlimm wie verfrühte Vorverurteilungen, die man hegt und pflegt. Ja klar, Marzahn mit seiner Plattenbausiedlung ist nun nicht wegen eines Cafés sonderlich schöner geworden. Aber dieses Café trug dazu bei, mein eigenes Urteilsvermögen einer Prüfung zu unterziehen.
Und nun verabschiede ich mich wieder von euch, widme mich meinem freien Tag und den vielen Sommerfrüchten, die einem NichtMehrRaucher jetzt viel besser schmecken können. Darf ich euch zum Schluss Appetit machen auf:
- [color=orange]Aprikosen[/color]
- [color=red]Kirschen süß oder sauer[/color]
- [color=green]Wassermelone[/color]
- [color=orange]Pfirsiche[/color]
- [color=purple]Heidelbeeren[/color]
- [color=red]Erdbeeren[/color]
Es grüßt freundlich Daniel aus dem Plänterwald
Guten Morgen lieber Daniel,
da freue ich mich ganz besonders - von dir zu lesen.
Schön, dass es dir gut geht und du deine leckeren Früchte genießen kannst.
Ja - ohne Rauch schmeckt alles besser.
Ich wünsche dir wunderschöne freie Tage!
Es grüßt dich sehr herzlich,
Wilma
Hallo und guten Tag zusammen,
da isser nochmal wieder, der Genießer, der das Leben ohne Rauch in vollen Zügen aber auch in leeren Zügen genießt ohne einen Zug zu tun. Und nach dieser kleinen Anspielung auf die Berliner S-Bahn kann ich wieder mal nicht mehr machen als zu versuchen, die Lust auf Leben zu geben oder zu steigern.
Es ist Sommer, Zeit für viele leckere Früchte, also war ich heute wieder mal bei dem Gemüsehändler meines Vertrauens und habe für 30 Euro Kirschen, Aprikosen, Zitronen, Wassermelone, Salatgurken und Tomaten nach Hause geholt. Da ich heute frei habe, hatte ich Zeit, musste bei dem Einkauf nicht hetzen und konnte ganz genüsslich ein Eis schleckend bis zum Obsthändler und zurück latschen. Stress? Kenne ich nicht an meinen freien Tagen. Da blieb mir auch die Zeit, an einem Vorgarten stehen zu bleiben und die Rosen zu bewundern.
Und genau hier ist mein Ansatz, hier erreichen wir den Punkt, der meiner Meinung nach wichtig ist. Wir hetzen uns ab, betrachten das Leben als eine einzige Jagd, freilich ohne Enten. Das ist auf die Dauer strapaziös und sehr unbefriedigend. Jaanee, is klar, wer zur Arbeit muss oder gar gerade auf der Arbeit ist, muss sich meist sputen. Dann jedoch, nach der Arbeit, ist die Zeit reif, um im Tempo mal etwas herunter zu fahren, oder?
Muss man wirklich bei jedem PING und jedem PLIM das "Schmahtfon" zücken und nachschauen, wer uns gerade das neueste Bild von seinem veganen Bananengulasch geschickt hat? Schaltet das Ding mal aus, schaut statt dessen den Spatzen zu, die sich an einem weggeworfenen Brotkanten streiten, schnuppert an dem Rosenbusch in dem Vorgarten, an dem ihr gerade vorbei lauft oder ... ich wage es kaum vorzuschlagen, setzt euch im Park für ein paar Minuten auf die Bank, schaut euch all die Leute an.
All das macht ohne Zigarette jetzt erst so richtig Spaß und kann euch viel zurück geben. Und wer zu den ganz wagemutigen Menschen gehört, der bringt vielleicht sogar den Mut auf und setzt sich an einem öffentlichen Platz auf den Rand des Brunnens, zieht Schuhe und Strümpfe aus und lässt die Beine im Wasser ebenso baumeln wie die Seele.
Es grüßt euch freundlich lächelnd und eine gute Zeit wünschend Daniel der Plänterwäldler