aus dem Plänterwald
Lieber Daniel
ich drück dich mal ganz feste
Mann, was kann ich dir denn schreiben, was irgendwie helfen könnte.
First of all, Daniel, wir rauchen nicht mehr.
Es gibt kein Problem, das sich durch rauchen lösen lassen würde.
Im Gegenteil, dann multiplizieren sich bereits vorhandene gesundheitliche Probleme: und ach...ist dir egal?... das bitte denke nicht mal!...und bei Licht (Tageslicht) besehen lösen sich solche Gedanken auch wieder auf!
Ich glaube, der frühe Morgen ist nicht so dein Ding
Du, Daniel, hast allein hier im Forum so vielen Menschen Mut gemacht, sie unterstützt, gerade in schweren Zeiten; und wenn es dir schlecht geht, lies mal die vielen Posts an dich, die von so viel Zuneigung und Wertschätzung sprechen.
Auch wenn wir uns in der "nur" virtuell kennen, ich bin fest davon überzeugt, dass nicht wenige dich auch im wirklichen Leben unterstützen würden, wenn da Bedarf besteht. Irgendjemand hat neulich mal einen Stammtisch in Berlin vorgeschlagen; da könnten dann ja auch Auswärtige teilnehmen, so sie sich gerade in Berlin rumtreiben
Mir scheint, die Dinge, die für dich, wie du es beschreibst, Lebensqualität ausmachen, sind vielfach materieller Natur.
Gut essen, trinken, rauchen...
Die Lebensqualität machen aber doch vor allem ganz andere Dinge aus, menschliche Nähe z.B.
Ich war 40 Jahre lang nicht greifbar für meine Mitmenschen, Daniel, und habe mich in den vergangenen 20 Jahren, in denen ich begonnen habe, Wurzeln zu schlagen, indem ich am gleichen Ort wohnen, beim gleichen Arbeitgeber tätig geblieben, in der gleichen Gemeinde und Kirchengemeinde beheimatet bin, anfangs sehr schwer getan, Nähe zuzulassen mit all ihren Begleiterscheinungen, aber meine Befürchtungen sind nicht eingetroffen: Es stehen nicht dauernd Nachbarn auf der Matte, ich muss mich nicht in Klatsch und Tratsch verlieren, mein Kommen und Gehen sind nicht ständig Gegenstand von Neugierde...stattdessen habe ich viele tolle Menschen kennengelernt, die wie ich ihren Alltag leben, mit denen ich mehr oder weniger gemeinsam habe, mit denen ich gern ein paar Worte wechsle und die in kritischen Situationen ohne große Worte einfach da sind. Und die auch auf mich rechnen können, hoffe ich jedenfalls. Das hört sich hochtrabend an, oftmals sind es aber nur ganz kleine Dinge, die so viel ausmachen, z.B. in der Nachbarschaft, die im täglichen Leben so wichtig ist.
Im Leben kommt es nicht nur auf das Geben an, sondern auch darum, etwas annehmen zu können, auch das kann schwer sein.
Lieber Daniel, ich möchte dir nicht zu nahe treten, mich nicht aufdrängen und es kann sein, dass ich mit meinen Gedanken total verkehrt liege, wenn das so sein sollte, sorry, ist wirklich nur gut gemeint
Du kannst dich auch gerne, wenn du möchtest, per PN melden, das ist dir überlassen.
Und du tust, wie du es beschreibst, bei der Arbeit, im Forum und bestimmt auch im sonstigen Leben soviel Gutes, lass es einfach mal zu, dass andere auch war für dich tun, ohne jeden Hintergedanken.
Es grüßt dich lich und wünscht dir alles Gute und bittet dich, hier in der zu bleiben Claudia
Guten Morgen Daniel,
vielen dank für Deine Glückwünsche zu meinem [color=green]75.ten rauchfreien Tag[/color],
das sind mindestens - wahrscheinlich auch ca.200 Stück mehr - 1500 nicht gerauchte Kippen und die wurden auch noch für 450,--€ eingekauft.
Allen "NEUEN" im Rauchfrei-forum kann man nur bestätigen - hier gibt es die allerschlimmsten Fälle - die es nach wenigen Wochen geschafft haben - EX-Raucher zu werden.
Nur Mut - es geht- auch wenn man es erst nicht glauben mag und man selbst für sich denkt - es geht nicht ohne Zigarette für mich.
Nur man schafft es nicht nach einer gewissen rauchfrien Zeit - nur mal gelegentlich eine zu rauchen - das geht mit Garantie ins Auge bzw. zurück auf den Anfang.
Lieber Daniel, Dir drücke ich die Daumen, dass das Ergebnis Deiner gesundheitlichen Überprüfung morgen ,Dich nicht
aus der Bahn wirft, im possiven Denken durchs Leben weiter zu maschieren.
lg helga
Guten Morgen lieber Daniel,
dass du, der hier immer die anderen so liebevoll motivierst und aufbaust, jetzt ein mentales Tief hast, tut mir total leid.
Ja, du bist hier wirklich derjenige, der alles in den Schatten stellt, indem er gleich zu Anfang alles auf einmal in Angriff genommen hat, was der Gesundheit förderlich ist.
Völlig nachvollziehbar, und gerade deshalb beneiden dich viele hier für deine Konsequenz, die verständlicherweise vorübergehend auch die Lebensqualität beeinträchtigen kann.
Aber du hast es geschafft, kurz vor knapp die Reissleine zu ziehen und gleichzeitig allen einzuimpfen, wie wichtig es ist, die Rauchfreiheit und die damit verbundenen, anfänglichen Unannehmlichkeiten positiv zu sehen.
Ich glaube, ich wäre längst wieder umgefallen, wenn du nicht so ein leuchtendes Beispiel für mich wärst.
Das Leben hält immer wieder Höhen und Tiefen bereit.
Momentan bist du mental im Tief und schwer geprüft.
Das wird sich aber auch bald wieder ändern.
Ich bin sicher, du weichst von deinem Weg nicht ab. Mit der Zeit wird sich das einspielen, denn du machst alles richtig!
Für deinen morgigen Untersuchungstermin drücke ich dir ganz fest die Daumen!!!
Wird schon wieder werden.
Ganz liebe Grüße
Ulla
Hallo Daniel,
sicherlich hast Du " dies gelesen" leider kann ich nicht " zitieren + einsetzen " sondern nur kopieren und einfügen:
.....................Heute weiß ich, dass das Ziel nicht meine Rauchfreiheit war ( die ist lediglich ein sehr erstrebenswerter Nebeneffekt).
Mein Ziel war genau dieses Gefühl zu erleben : ich schaff das ! Ich kann -auch - das !
[color=green]Ich bin angekommen auf Deiner Insel und es ist ein wunschöner Ort[/color]] , und das Schöne ist : hier sind so viele liebe Menschen, die ich unterwegs kennengelernt habe ! Und trotzdem ist Platz genug, um sich auch zurückziehen zu können und zu dürfen und jederzeit wieder willkommen zu sein. ...................................
Deine Insel... unsere Insel....... du wirst heute noch ganz viel Post bekommen und es ist eine sehr angenehme
hier im Forum
lg helga
wünsche Dir viel:
lg daufi
Hey Daniel,
ich lese es jetzt erst. Was ist passiert? Magst du dein gesundheitliches Problem per PN schildern? Und die Psyche geht gleich mit in den Keller? So ein Mist! blassen:
Was gibt es zu sagen, das nicht schon gesagt worden wäre? Du willst doch gar nicht rauchen! Du willst deine Gefäße nicht wieder verstopfen! Vor allem die im Kopf nicht! Dein Geist ist doch dein größtes Kapital!
Bitte nicht aufgeben! Nicht auch noch du umfallen! Du schaffst das, Daniel! Du hast schon GANZ andere Situationen geschafft.
Sag doch mal Piep, wenn du magst!
Heute wirst du mal gedrückt!
Es macht dich iwie menschlich, dass du auch mal kämpfen musst. Bisher schien es für dich ein leichter Durchmarsch zu sein
GGLG Marion
Lieber Daniel,
ein ander Mal werde ich mich bei Dir bedanken für Deine liebe Gratulation.
Ein ander Mal, an einem Sonntag vielleicht, werde ich Dich wecken mit Frühstückseichen.
Heute ist anderes vorrangig, Deine körperliche wie seelische Verfassung nämlich. Zunächst einmal, Du Lieber, finde ich es großartig, dass Du uns davon schreibst. Denn genau das ist der erste Schritt in Richtung Änderung, Besserung, Hilfe, Reflektion.
Dein Schreiben unterstreicht - auch für Dich selbst - die Alarmglocken, die doch oft zuu gerne - und besonders bei uns "Suchtknochen" - überhört werden. "Ach, die Eine", flüsterts dann in unserem Hinterstübchen, "Komm, hab dich nicht so" müssen wir uns anhören oder "...hast es ja bewiesen, kannst jederzeit wieder aufhören", "mach mal ne Ausnahme, jetzt, so als Trost, zum Entspannen, zum Nachdenken, zum Besser-fühlen...". --- Alles Lügen der übelsten Sorte. Wir wissen es, Du weißt es. Genau dieses geschickt aufgebaute Lügengerüst dieser perfiden Sucht durchschauen wir immer mehr und bringen es genau durch dieses Durchschauen und Aufdecken zum Einstürzen! Für diese Arbeit brauchen wir ganz schön viel Kraft, Durchhaltevermögen, Geduld, Zuversicht...und müssen dabei noch ganz schön spontan, flexibel sein, um plötzlichen Überfällen paroli bieten zu können.
- Es ist eine Riesenleistung, die wir hier vollbracht haben bzw. dabei sind, sie zu vollbringen! Das Lob dafür kann gar nicht groß genug sein. Im Alltag bekommen wir nicht all zu viel davon, denn für viele unserer Mitmenschen sollte der Frosch doch schon längst gelutscht sein (oder wie man das sagt..) und Nichtraucher (Nochnieraucher) können sich unsere Odyssee nicht wirklich vorstellen. Wir müssen also selbst sehen, was wir schon geschafft haben und wir dürfen darauf stolz sein, glücklich wie ein Kind und ebenso staunen. Und wir dürfen aneinander daran erinnern. Dies möchte ich jetzt auch bei Dir. Und zwar gerade bei Dir, der so tapfer, gewissenhaft, fleißig, mutig, andere ermutigend, nach guten Alternativen suchend seinen Weg geht - und - davon bin ich überzeugt - auch weiterhin gehen wird! Neulich kam mir so als Blitzgedanke, ich würde Dir gern schreiben, wie schön ich es finde, dass Du mit beiden Beinen im Leben stehst...ich meinte es im doppelten Sinne, wie Du Dir denken kannst. Ich traute mich nur nicht ganz...wollte weder oberflächlich sein, noch mich lustig machen...Gott bewahre....ich wollte eigentlich sowas sagen wie "Gott sei Dank" und "welch unfassbare Freude, für die es eigentlich keine Worte gibt"!!!
Ich sags Dir jetzt: D U warst so schlau und hast beim Arzt wegen Deiner Beinprobleme nicht locker gelassen! D U hast im Weitern den Karren aus dem Dreck gezogen und bist den Weg in die Rauchfreiheit gegangen! W I E gut!!!! Du kannst es behalten, Dein Bein! - Und nicht nur das, ich denke, es gibt noch ganz viel Anderes, was Du gewonnen hast....
Morgen wirst Du zum Arzt gehen. Du wirst alles erzählen, was Dich belastet. Körpergesundheitlich wie seelischgesundheitlich - Du wirst Dir die Zeit und den Raum dafür nehmen.
Ich umarme Dich,
Andrea
Ach, lieber Daniel,
das tut mir leid, dass es dir momentan nicht gut geht.
Deinen Gedanken " Wofür verzichte ich denn auf alles, wenn es mir dann doch nicht besser geht" kann ich gut verstehen und er ist vollkommen normal, denn eigentlich wollen wir ja eine Belohnung für unsere Mühen und die soll sich in gesteigertem körperlichen Wohlbefinden ausdrücken. Und jetzt passiert gerade das Gegenteil bei dir! Klar, dass da direkt einsteigt und dich nervt. Aber, lieber Daniel, mit einem Zigarillo in der Schnute würde es dir nur noch schlechter gehen, sowohl körperlich wie auch mental.
Markus hat dir vorgeschlagen, etwas Neues zu beginnen, dir quasi einen Ersatz fürs Tauchen zu suchen, der dir auch Spaß macht. Die Idee finde ich klasse und es ist ja auch eine Chance zu einem neuen tollen Hobby. Und was ist mit deiner Angelei?
Ich drücke dir für morgen ganz fest die Daumen und hoffe, dass es dir bald besser geht.
Liebe Grüße
Casaneu
Hallo und guten Abend alle zusammen,
zuallererst möchte ich euch allen danken für euren Zuspruch und eure Worte. In den kommenden Tagen werde ich mich noch bei euch allen persönlich melden, teilweise, weil da oder dort angebracht, via PN, anderenfalls in den mir von euch bekannten Wohnzimmern. Zu meiner augenblicklichen Situation, und damit meine ich exakt jetzt die Zeit, während der ich hier sitze und dies schreibe, kann ich folgendes sagen, das wichtigste zuerst: ich bin nach wie vor rauchfrei. Jede gerauchte Zigarette wäre bei dem gesundheitlichen Problem, auf das ich gleich näher eingehe, sowas, aber sowas von kontraproduktiv gewesen wäre, das jedweder verständige Mensch nur zu einem Schluß kommen kann:
[u][color=red]FINGER WEG von dem giftigen Scheiß[/color][/u]
Wie ihr seht, habe ich heute, dem Anlass und der Bedeutung für mich entsprechend das Wort Scheiß bewusst ausgeschrieben, passiert selten bei mir, heute muss es mal sein.
Was war passiert:
Als ich heute morgen aufwachte, bemerkte ich die Veränderung, oberhalb des linksseitigen Knöchels innen am Fuß. Zur Erinnerung, das linke Bein ist das, was mittels Stents seit den Eingriffen wieder mit Blut versorgt ist. Schon weit früher, etwa Mitte März des vergangenen Jahres bemerkte ich innen eine Veränderung der Haut, sie würde bräunlich, ich hielt es damals für das, was ich von meinem Vater kannte, auch der litt relativ früh schon unter dem, was man Altersflecken nennt. Also eine zwar nicht gerade hübsch aussehende, aber relativ harmlose Erscheinung.
Seit genauer Beobachtung des Beins durch meine Ärztin, wohl aber auch durch mich weiß ich mittlerweile schon seit den Eingriffen, dass es keine Altersflecken sind, sondern die Veränderung der Haut hervorgerufen durch die Unterversorgung in der Zeit bis zu den Eingriffen. Die klare bekannte Diagnose heißt "Ulcus cruris arteriosum", auch bekannt unter dem irreführenden Namen offenes Bein. Und meins ging gestern Nacht erstmalig an einer kleinen Stelle auf.
Bei der Ärztin muss morgen nicht diagnostiziert werden. Bei der Ärztin muss morgen ein klarer Fahrplan für die Therapie festgelegt werden mit allen dazu gehörenden und allen die Heilung fördernden Maßnahmen.
Nicht zu Rauchen ist die erste und wichtigste, aus zwei Gründen. Irgendwo verdanke ich der verften Raucherei diese Schwierigkeit, nicht ausschließlich, aber die Raucherei hatte eine Teilschuld. Der zweite und wichtigere Grund ist, das Rauchen die Heilung der Haut beeinträchtigt, und das in gehörigem Maße. Ihr selbst könnt oft genug an euch selbst im Spiegel die Veränderungen im Gesicht feststellen, seit ihr nicht mehr raucht.
Die nächste Maßnahme ist klart das präzise Halten des Normalgewichts, was ich schon seit einiger Zeit erreicht habe. Die Diät, von der ich dachte, dass ich sie in naher Zukunft mit dem Frühjahr und soliden Chancen auf mehr Bewegung etwas lockern könnte, bleibt so straff wie sie zur Zeit ist, nach wie vor 50% meines täglichen Gesamtbedarfs. Die Schraube darf um nicht mal eine Achtelumdrehung gelockert werden.
Für jemand wie mich, der Koch als Wunsch- und Traumberuf hatte, für jemand wie mich der viel Zeit und Geld in diesen Beruf investiert hat, weil Essen für mich eine Sinnesfreude ist, ist das eine sehr harte Nuss. Versetzt euch bitte in meine Situation, stellt euch vor, wie es ist, Stullen abzuwiegen, Salamischeiben abzuwiegen, euch zu verdammen, weil ihr im Supermarkt mal wieder nicht aufgepasst habt und die Doppelrahmstufe statt der Rahmstufe beim Frischkäse gegriffen habt.
Verflucht, ich habe es gelernt, Ochsenzunge in Madeira mit frischen Champignons und Mandeltraubenreis zuzubereiten, ich habe es gelernt, ein Entrecôte auf Berner Art mit Pommes Dauphine oder Pommes Berny zuzubereiten, Toast Mozart und und und ..... Ich habe eine gestandene niederöstereichische Wirtsfrau bildlich gesprochen auf Knien rutschend angefleht für ihr Rezept von Liptauer (Hommage an NÖ, ins Pielachtal, somit i-wo auch Referenz an Wolfgang), weil der auf der Zunge schmolz wie flüssiges Gold. Ich würde gern mal wieder ein Schäufele essen, mit selbstgerollten Schupfnudeln, zum Nachtisch ein kleines Stück Linzer Torte.
Essen war bei uns in unserer Familie nie pure Nahrungsaufnahme. Essen war schon für meine Mutter Lust., wie ich eben selbst sagte, ganzheitliche Sinnesfreude, weil ein toll angerichtetes Essen die Nase, die Augen und den Geschmack anspricht. Könnt ihr mir nun folgen, wie hart es ist, weiter jedes Gramm abwiegen zu müssen und ca. drei Viertel aller früher oft und gerne genutzten Zutaten und Zubereitungsweisen wie beispielsweise Butter, Brandteig, Mehlschwitze etc etc etc verdammen zu müssen und des Hauses bzw der Küche zu verweisen?
Eingedenk der Tatsache das mein Ulcus nun seit gestern Nacht erstmalig offen ist, fällt der nächste Punkt Lebensqualität im Leben weg, das Tauchen. Denn mit offener Wunde am Bein tauchen, soviel muss euch selbst als Nichttauchern klar sein, geht nicht, geht gar nicht. Meine erst jüngst erneuerte Tauchtauglichkeitsuntersuchung beim Arzt ist so hinfällig wie die dafür gezahlten 120 Euro. Eventuell, mit etwas Glück, kann ich mich in drei bis sechs Monaten mit weiteren 120 Euro erneut zur Tauchtauglichkeitsuntersuchung vorstellen.
Was bleibt ist der Zwang zur täglichen Bewegung, egal wie Scheiße das Wetter auch ist, ob ich nun frei habe oder nicht, ich muss mich bewegen, ich muss gehen, wenigstens drei bis sechs Kilometer pro Tag. Mal einen Tag ausspannen, mal einen Schlechtwettertag einfach zu Hause bleiben und sich drinnen mit was auch immer, Fotos, einem Buch, schöner Musik beschäftigen, ist nicht mehr. Und ein Gang sollte es Minimum sein, zwei sind besser. Ich bewege mich ja auf der Arbeit nicht genug <Sarkasmus aus> Nun muss ich auch an freien Tagen ein tägliches Pensum laufen, ob ich will oder nicht.
So sitze ich nun hier, die Aussichten sind ..... bescheiden .... in jeder Ecke, egal in welche ich schaue, ein Zwang. Der Zwang Medikamente (Blutgerinnungshemmer) einzunehmen, der Diät zu halten, der nicht mehr zu rauchen (mit dem kann ich gut leben), ab morgen mit Sicherheit auch der Zwank der Kompression des Beins mittels Pütterverband bzw. ATS Strümpfen, der mich zu bewegen und wenns draußen Bullenklöten regnet, egal, bewegen, der nicht zu Tauchen, meine Ärztin wird morgen im Logbuch meine Tauchtauglichkeit widerrufen.
Meine Gedankenwelt an Zigaretten habe ich heute vom Schlaf ausblenden lassen. Abgesehen von einem etwa 2,6 Kilometer langen Spaziergang, den ich eigentlich länger machen wollte, habe ich das Haus nicht verlassen. Ursprünglich hatte ich mir heute, schon alleine des schönen Wetters wegen 6 Kilometer verordnet. Aber nach den Einflüsterungen des Rauchteufels dachte ich "Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste, fahr mal lieber mit dem Omnibus bis zur Endhaltestelle Baumschulenstraße/Fähre". So konnte ich alle Spätkaufläden und Tabakkioske sicher umschiffen. Die ganze Baumschulenstraße mit allen einschlägigen Läden abzulaufen erschien mir heute zu gefährlich bei mir.
Am Ufer der Spree, links die Spree, rechts der Plänterwald, war es dann schön und ich konnte langsam Frieden machen mit meiner Situation und beginnen, mich geistig auf den Kampf einzustellen. Ich konnte Fotos machen, konnte erneut Vögel "schießen" mit meiner Kamera und war willens bis zum Hafen Treptower Park zu laufen. Ich hätte es gerne getan, und es wäre toll geworden. Hätte, wäre, wenn nicht .... zu allem aufaddierend der Reisverschluß meiner Hose auf halber Strecke seinen geist aufgegeben hätte. Kurz vor der Insel der Jugend hieß es daher: Ende Gelände, ab ins Taxi, Jacke über dem Arm haltend wie wenn es mir schon zu warm wäre.
Den Rest des Tages habe ich meine Suchteinflüsterungen verschlafen mit hoch gelegtem Bein, um die ödematösen Schwellungen durch hochlagern des Beins zu verringern. Es hat geklappt, der Rauchteufel hatte schon auf Höhe des Eierhäuschens im Plänterwald verspielt, und er wird weiter verspielt haben, so wahr mir ... wer auch immer ... helfe.
So kann das Leben sein, ich mache mal langsam Schluss mit einem Tatsachenbericht der etwas anderen Art.
Ich danke euch für eure Antreilnahme, ich wünsche euch, dass ihr euch solchen Mist bei Zeiten vom Leibe haltet.
Habt eine gute neue Woche, in aller erster Linie rauchfrei, nur das ist es, was wirklich hilft.
Es grüßt Daniel aus dem Plänterwald
Guten Abend lieber Daniel,
ich habe gerade erst mitbekommen, dass es dir nicht gut geht. Das tut mir sehr leid.
Tauchen ist deine große Leidenschaft! Das soll sie auch bleiben! Du machst wenige Wochen etwas anderes.
So wie ich dich hier kennen gelernt habe,fällt dir bestimmt etwas ein.
Du bist nämlich - sehr kreativ! Du kannst wunderbar, kochen! Du fotografierst, großartig! Du gehst sehr liebevoll und wertschätzend mit deinen Klienten um! Du bist emphatisch und authentisch! Du hilft und unterstützt hör im Forum an allen Ecken und Kanten. Vielen Dank dafür.
Du hast ein großes Herz.
Und nun kommt noch eine megaspitzenleistung :
du hast seit 139 Tagen keinen Zigarillo angefasst.
Das ist eine soooo große Leistung! Wir wissen alle, dass dies kein Spaziergang ist.
Lieber Daniel, ich wünsche dir, dass es dir ganz schnell besser geht!
Außerdem wünsche ich dir ganz viel Glück!
Beide Daumen sind gedrückt, für deinen Besuch bei der Ärztin.
Es grüßt dich von ganzem Herzen,
Wilma