Auf zum Gipfel!
Moin Morgenlicht,
um Gottes Willen - natürlich sollst Du keinesfalls "Dein Leben verteufeln".... auch lustig, Gott und Teufel in einem Satz, obwohl ich weder mit dem einen, noch dem anderen "was am Hut habe"
Nein - es war wohl ein etwas hartes Wort - "Feindin" - ich wollte vor allem ausdrücken, daß die Kopplung Freundin und Zigarette eine wirklich verteufelte ist, weil sie verführen könnte, die "Freundschaft" wieder aufleben zu lassen.
[quote="Morgenlicht"]
Ich habe den Eindruck, sie hat mich in vielen Situationen vorm Durchdrehen und Schlimmeren bewahrt.
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Genau aus diesen (und anderen .... "schöne Zeiten" etc.) Gründen können Rückfälle entstehen.
Jedenfalls, wenn man keine Alternativen für derartige Situationen entwickelt und sich von seiner Sucht einreden läßt, daß sie doch das passende Helferlein wäre.
Die Dreckskippen bewahren eine/n nämlich vor gar nichts - sie helfen nur beim Vernebeln und Ausweichen.
Klar, es ist schwer, sich seinen Dämonen zu stellen und sagt sich leicht "aus der Situation gehen", "erst einmal tief atmen, bei sich bleiben...." und so weiter und so fort - aber WAS hat denn die Zigarette in solchen Situationen WIRKLICH GEÄNDERT?
Nur darauf wollte ich aufmerksam machen.
Schau - wie Du schriebst, kam wohl gestern eine für Dich sehr schwer zu verkraftende Information - und Du hast nicht geraucht, sondern einen Deiner echt stark formulierten Texte in Deinem Zelt geschrieben - das ist wirklich klasse und eine Erfahrung, auf der Du schon aufbauen kannst (auch, wenn es natürlich besser gewesen wäre, eine positivere Nachricht zu erhalten).
Du kannst sehr stolz auf Dich sein!
meint
de Nomade
Guten Morgen Morgenlicht
Morgengruß. Duschen. Frühstück. Vesperbrot machen. Wasser! Wasser! Wasser! Dank den Herbergseltern. Rucksack auf. Weiter geht's.
Und was seh ich, du bist schon 22 Tage unterwegs.
Schnappszahl
Herzlichen Glückwunsch!
Heute rauchen wir wieder nicht
Fjodor
Hallo du Gipfelstürmerin,
Schnapszahlalarm Tadaaaaa enk:
t: 22t:
lichen Glückwunsch
zu dieser fantastischen Schnapszahl
Der Weg zum Gipfel ist steinig und schwer aber du kannst es schaffen
Mach dir heute einen wunderschönen Tag und belohne dich ein wenig! Anstoßen müssen wir natürlich auch, vielleicht mit einem leckeren Cocktail rn:rn:
Liebe Grüße und einen schönen rauchfreien Sonntag wünscht Dir,
Elli
Tag 23
Ein neuer Tag, ein neues Glück, so sagt man.
Es zeigt sich Mal wieder dass ich nicht man bin oder aber ich muss den Begriff"Glück" neu definieren. OK, ich arbeite dran.
Gestern Morgen die Gegend und Lager erkundet. In eine Steinwüste hat es mich da verschlagen. Nach dem Frühstück wollte ich aufbrechen und weiter ziehen. Doch die Kraft hat gefehlt.
Bin wieder ins Zelt gekrochen, war traurig, habe sogar ein paar Tränen vergossen und alles war schwer wie Blei. Mir sind dauernd die Augen zu gefallen. Gegen Mittag hoch gerappelt, aber zu mehr als Essen hat es nicht gereicht.
Am späten Nachmittag war ich dann fähig das Lager in Ordnung zu bringen umd für Nachschub an Lebensmitteln zu sorgen.
Ich war mehrmals dran zu rauchen, nach dem Motto, ist ja eh alles egal und schwärzeren Gedanken sogar. Aber selbst zum Rauchen vors Zelt zu gehen, war ich zu platt.
Nun ist der Dunst eines neuen Morgens um mich. Am Horizont hinter rosa flockigen Säumen an grau blauen Wolken kündigt sich mit leuchtend roten Schein die Sonne an.
Ein neuer Tag.... Es wird hier vermutlich nichts aufregendes passieren um mich herum...Steine, Steine, Steine und Felsen
Ein neues Glück... Wo und wie?
Allen einen zauberhaften Tag und gutes Gelingen bei allem was Ihr heute angeht!
Morgenlicht
Liebes Morgenlicht,
Es tut gut dich zu lesen! Ich will dir von einer Wanderung erzählen, die ich vor vielen Jahren mit meinen Kindern erlebt habe. Es war ein Fußball-Ausflug mit den Jugendlichen.
Wir wollten den Zusammenhalt schweißen. Schon die Fahrt war abenteuerlich, mitten in der Nacht als es noch dunkel war, brachen wir auf. Auf der Fahrt ins Morgenlicht nach dem 1. Frühstück, gab es ein Glas Sekt und wir feierten das Leben und die Aufregung was uns wohl erwartet.
Als wir ankamen nieselte es, aber die Stimmung war gut! Wir liefen los. Und irgendwann kamen wir an große Stufen, die an den Berg gehauen waren. Das Gehen und Atmen fiel mir schwer und ich wollte schon umdrehen. Mein Schwager half mir, nahm meinen Rucksack und ich konnte leichter weiter gehen. Der Anstieg war schwer und immer wenn wir um die Kurve gingen, hofften wir auf die Baumgrenze. Dazu regnete es die ganze Zeit! Der Berg war umhüllt von dicken Wolken, es gab keine schöne Aussicht.
Irgendwann kamen wir doch am Gipfel an und es geschah ein Wunder, die Wolken rissen auf und wir bekamen einen wunderschönen Ausblick über die Alpen und ins Tal!
Der Abend auf der Berghütte war sehr lustig und wir lachten viel.
So in etwa vergleiche ich auch meinen Rauchfrei-weg. Es wird wieder besser, glaube mir. Auch im Raucherland gibt es schlechte Tage, haben wir geweint und gelacht, ja die Zigarette war etwas zum festhalten, aber die Situation hat sie nicht geändert, wir hatten nur eine kurze Verschnaufpause. Du wirst durch die Steinwüste durchlaufen müssen und auf der anderen Seite wird Dich vielleicht ein schönes grünes Tal erwarten. Mit lieben Menschen, die dich willkommen heißen. Du schaffst das. Da bin ich mir sicher!
Mit freundlichen Grüßen
Nira
Liebe Morgenlicht,
bei Dir im Zelt von Deiner Geschichte zum Gipfel zu lesen berührt mich sehr.
Ich finde, Du beschreibst sehr gut, was Dich bewegt, wie es in Dir aussieht und wie Du Deinen Weg gehen kannst auch wenn er steinig ist.
Ich konnte bei einem Rauchausstieg vor einiger Zeit der über mehrere Monate anhielt viel für mein Selbstwertgefühl rausholen. Konkret oder flapsig gesagt: Ich war irre stolz auf mich, dass ich das nie für möglich gehaltene geschafft hatte. Ich hatte es monatelang aufgeschoben und es in die Kategorie "nicht zu bewerkstelligen" einsortiert und dann ging es doch
Das es Dir phasenweise so schlecht geht und Du so sehr mit Dir zu kämpfen hast, tut mir soo leid. Wenn Du hier schreibst, nehme ich Dich als kreativen Menschen wahr, der sich selbst sehr gut kennt und Deine Beiträge lese ich unheimlich gerne. Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du den Weg zum Gipfel schaffst. Es ist egal, wie viele Pausen zu brauchst und wie viele Irrungen der Weg nimmt. Und falls Du mal nicht an Dich glaubst, melde Dich gerne. Ich denke, wir Lesenden glauben alle an Dich und übernehmen das dann!!
Sei lieb gegrüßt,
Eva
Hallo Morgenlicht,
bei mir ist es eher so wellenförmig, mal ein guter Tag und der nächste wieder obersch....
Liebe Grüße Marion
Tag 24
Der 24 Tag ist im Dezember der Tag an dem Weihnachten ist. Ein Fest das oft voller Geschenke ist.
Mein Geschenk heute war, dass ich nachts nur aufgewacht bin, nur halbe Stunden wach war und ansonsten geschlafen habe.
Mein Geschenk heute war, dass ich tags wach war.
Am Tag Fünf nach dem Stop hat die große schwere Dunkelheit begonnen, die sich jetzt vielleicht langsam wieder lichtet.
Ich habe einiges erlebt in den Bergen hier. Viele sehr nette, herzliche Menschen haben mich hier in meinem Zelt besucht und sind an meinem Feuer gesessen. Draußen freilich weht schon öfter Mal einmkalter Wind und irgendwo habe ich meine Mütze verloren.
Nun überlege ich, mich aus diesen Bergen zurück ziehen. Vielleicht bin ich für eine Wände in diesem Gelände nicht richtig ausgerüstet. Vielleicht habe ich den Weg verfehlt und muss mich weiter westlich halten.
Mein großes Ziel ist es noch immer nie wieder bei den Schamanen unten am Fuss des Berges im großen Tal in ihrem viereckigen Betonhaus Zuflucht nehmen zu müssen. Viele verstehen das nicht, doch das ist mir im Grunde egal, traurig ist nur, wenn sie mich verscheuchen.
Der Tag geht zu Ende und am Abend baut man keine neuen Hütten. Ich werde mich aufs Ihr legen.
Drei Tage habe ich jetzt in dieser Steinwüste campiert. Steine, graue Steine von Horizont zu Horizont. Morgen, noch vor Tagesanbruch, werde ich das Zelt abbauen, den Rucksack Schultern und sehen wohin die Reise geht....
Seit Tagen habe ich Jasminduft in der Nase. Erstaunlich, der wächst hier garantiert nicht. Der Duft bringt Erinnerungen an längst vergangenen Reisen, an Verkehr, Hitze, Baracken, Kinder, Lächeln....
Ich rieche aber auch die Rauchzeichen Gefangener aus den umliegenden Tälern. Ein weitaus vertrauter Geruch, wie Heimat...
Noch bin ich relativ frei...
Hallo Morgenlicht,
nach einer Weile des Stöberns im Forum, bin ich auf dein Wohnzimmer / Zeltlager gestoßen und ich dachte einfach, ich trete mal ein :-)
Ich nehme mir mal eine Tasse Schwarztee mit Milch und ein Müsli zum Frühstück.
Auch bei mir sind die Tage und die Nächte von der großen schweren Dunkelheit geprägt. Ich finde dein Zelt sehr gemütlich. In meinem Wohnzimmer "I'm strong enough to live without you - Cher" habe ich einen Leuchtturm aufgestellt, für alle die nach dem Licht suchen. Dort findest du ein bisschen was.
Gern lass ich dir hier einige Blumen da.
Es sind Zinnien. Sie wachsen in steinigen Steppen und Halbwüsten. Eine Lotsin brachte mir gestern einen Strauß vorbei und ich bringe dir ein paar Zinnien mit Wurzeln zum einpflanzen mit. Sie blüht in verschiedenen Farben und mag es vollsonnig und warm. Sie wächst auf einen lockeren steinigen lehmigen Untergrund und mag es frisch bis mäßig trocken gehalten zu werden. Ich habe diese Pflanze gestern in mein Herz gepflanzt und ich spüre wie sie mir Kraft gibt. Sie schenkt mir Wärme und weist mir den Weg in die Sonne.
Den Schamanen am Fuß des Berges bin ich auch schon öfter begegnet. Ich kämpfe jeden Tag aufs Neue, mich vor Ihnen zu verstecken oder ihnen einfach davon zu laufen. Oft habe ich das Gefühl, dass sie mir schon wieder ganz dicht auf den Fersen sind. Sie sind einfach sehr gute Fährtenleser. Aber ich bin guter Dinge, dass ich sie auch heute wieder abhängen kann. Ich nehme mir einfach aus dem Gebüsch einen Zweig mit Blättern dran und verwische meine Spuren hinter mir .
An manchen Tagen lege ich auch einfach eine falsche Spur und laufe ganz dicht an das Schamanenlager und überlege mir im Gebüsch düstere Dinge.
Halt dich fern, von den Rauchzeichen der Gefangenen aus den umliegenden Tälern. Am Anfang sind es noch sehr viele Rauchzeichen aus allen Himmelsrichtungen und dazwischen. Mit der Zeit werden es immer weniger, doch sei wachsam, manchmal steigt ein Rauchzeichen auch direkt in deiner Nähe auf.
Bleib stark liebes Morgenlicht.
Viele Grüße
Marion
Nachtrag:
https://www.youtube.com/watch?v=zLt8lUBEPnM
- hör mal rein, auch die dunkelsten Gewitterwolken verschwinden nach einer gewissen Zeit.