51 Stunden

Verfasst am: 06.11.2013, 21:55
blubb
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Hallo zusammen,
nachdem ich mich immer wieder mit dem Thema aufhören beschäftigt habe und jetzt seit einem Monat auch intensiver ( hier rumsurfen, Endlich Nichtraucher und Nie wieder ein einziger Zug lesen...) habe ich mich am Sonntag endlich hier angemeldet. Mein Start in ein rauchfreies Leben sollte Mittwoch sein, also heute. Ich hatte zuvor bereits mehrere "Versuche" hinter mir, die allesamt darin endeten, dass ich nach spätestens 10 Stunden Kippen gekauft oder geschnorrt habe, immerhin hatte ich aber bereits einige Tage deutlich weniger geraucht als meine übliche Dosis. Und am Montag passierte es dann, auf Arbeit rauchte ich - statt der von mir "genehmigten" max. 5 Zigaretten vollkommen gierig 15, in der Mittagspause 3 hintereinander. Das machte mich so wütend, dass ich nach der Arbeit noch eine letzte ansteckte und anschließend meine Zigaretten auf der Straße in den Müll warf. Das war Montag um 18 Uhr.
Seitdem bin ich rauchfrei.
Nikotinfrei bin ich allerdings noch nicht - ich klebe seit Dienstag vormittag Nikotinpflaster, allerdings die leichtesten, die eigentlich für die letzte Phase sind. Vor dem körperlichen Entzug hatte ich gar keine so große Angst, es geht vielmehr darum, zu wissen "ich kann weder jetzt noch die nächsten Stunden rauchen, da ich sonst eine heftige Nikotinvergiftung riskiere, da ich ja Nikotin über die Haut bekomme". Die Logik funktioniert nun seit 51 Stunden, weder der Gedanke "sch.... drauf, ich höre nächste Woche auf" noch irgendein "Automatismus" konnte mich seitdem zum Rauchen bringen.
Obwohl ich nicht dachte, dass der körperliche Entzug schlimm werden würde - ich hatte vor 5 Jahren bereits einmal aufgehört, einen Tag Pflaster geklebt und keinerlei körperliche Beschwerden - ist er jetzt doch ziemlich heftig. Ich hatte heute furchtbare Konzenrationsstörungen, zittrige Beine, mir war übel und schwindlig, ich hatte Magenschmerzen. Also wirklich ziemlich heftig. Jetzt habe ich natürlich totale Angst, wie es erst werden wird, wenn ich die Pflaster weglasse (ich wollte eigentlich max. 1 woche Kleben). Kann mir jemand von seinen Erfahrungen mit dem Pflaster - Entzug berichten?
Aber bei all diesen Entzugserscheinungen war doch eines total positiv: ich hatte wegen der Übelkeit gar keine Lust auf eine Zigarette ud war richtig froh, keine mehr Rauchen zu müssen. Das hört sich jetzt wahrscheinlich etwas hochtrabend an, ich weiß, dass ich mit meinen zwei Tagen keinesfalls über den Berg bin. Aber der Gedanke war wirklich: Zum Glück muss ich nicht Rauchen, früher konnte mich nämlich die schlimmste Erkältung nicht vom Rauchen abhalten...
Danke fürs Lesen und eure Erfahrungen!!

Verfasst am: 06.11.2013, 22:04
ichwilles
ichwilles
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Hallo Blubb,

schön dass Du da bist.

Ich habe Pflaster geklebt, eine Packung (12) die starken, eine halbe Packung die mittlere.
Davon habe ich Ausschlag bekommen und es dann gelassen.
Aber ich hatte die ersten Tage wenig Lust zu rauchen und genau die Angst wie Du vor einer Nikotinvergiftung.

Aber als ich aufhörte, war es auch nicht sooooooooo schlimm, ich habe es überlebt.
Aber ich hatte mich wenigstens schon ein bisschen ans Nichtrauchen gewöhnt.

Aber durch den Entzug müssen wir wohl alle durch.

Alles Gute
Sara

Verfasst am: 06.11.2013, 23:14
rauchfrei-lotsin-brigitte
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Hallo Blubb,

willkommen im Kreis der "Nicht-mehr-Raucher", Du hast schon den dritten Tag zu fassen und damit schon etliche Klippen umschifft! Wie konsequent Du bist, hast Du doch schon mit Deiner Art des Einstiegs gezeigt - nicht jeder schmeißt seine Kippen auf dem Heimweg einfach auf offener Straße in den Müll...

[color=purple]Meinen Glückwunsch zu Deiner inneren Einstellung "Zum Glück muß ich nicht rauchen..."![/color]



Ich kann mich nur zur Zeit ohne Nikotin, nicht zu Nikotinpflastern äußern, weil ich nach dem '"Final-Cut"-Prinzip aufgehört habe - manchmal wird´s unangenehm werden, so war´s zumindest phasenweise bei mir: anfangs leichte Schlafstörungen, also Müdigkeit tagsüber, aber dagegen hilft an Feiertagen ein Nickerchen, an Arbeitstagen ein Mittagsspaziergang; gegen Konzentrationsstörungen habe ich bewußtes Kaffee- und Teeschlürfen gestellt, sozusagen als Ersatz für den fehlenden "Nikotinschnuller"; bei Schmachtattacken kann ich etwas Scharfes als Nascherei empfehlen, z.B. Pfeffergürkchen o.ä., Rauch beißt schließlich auch. Im Nachhinein betrachtet haben mir die vier A sehr gut geholfen:Aufschieben (Nein danke, im Moment möchte ich nicht rauchen!), Ausweichen (anfangs habe ich alkoholfreudige Abende mit Rauchern gemieden), Abhauen (aus brenzligen Situationen wie z.B. Raucherecken) und Ablenken (ein spöttischer Zweizeiler hilft bei Frust und Ärger besser als eine Zigarette).

Hin und wieder wirst Du die Zähne zusammenbeißen müssen, aber wenn´s hart wird, kannst Du hier in diesem Forum Dampf ablassen, dafür sind wir da: ob´s ein Durchhänger ist, Dich Entzugssymptome nerven oder Du das Gefühl hast, manchmal etwas neben Dir zu stehen - Du wirst hier mit Sicherheit die richtigen Gesprächspartner finden. Was der eine nicht kennt, hat der andere selbst erlebt, Du mußt Deine Fragen und Gedanken nur in diesem Forum aussprechen! Und alle werden Dir bestätigen:

Das Ziel Nicht-mehr-Raucher lohnt sich, und wenn´s wirklich mal zwicken und zwacken sollte - es läßt sich aushalten!

Für heute wünsche ich Dir erst einmal gute Besserung, versuche doch mal, Dich mit etwas, was Dir richtig Spaß macht, ein bißchen zu entspannen und abzulenken.
ng: ng:

Gute Nacht und liebe Grüße, Brigitte

Verfasst am: 07.11.2013, 21:34
blubb
blubb
Themenersteller/in
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Hallo ihr Lieben,
vielen Dank für eure aufbauenden Worte und tollen Tipps!
Tag 3 ist überstanden, körperlich ist heute alles wieder gut - anscheindend ist das meiste Nicht - Nikotin - Gift jetzt raus. Das Nikotin werde ich am Wochenende vertreiben, mein Körper gehört jetzt nämlich wieder mir und nicht so blödem Gift! Außerdem juckt das Pflaster mittlerweile so sehr, dass ich zweifel habe, das mich die körperlichen Entzugssymptome mehr nerven könnten
Seit heute kommt, worauf ich schon lange gewartet habe: die Gier. Und die ist wirklich gemein. Aber dauert wenigstens nur ein paar Minuten, also hat ablenken recht gut geklappt. Was viel übler ist, ist diese ständige "Leer-Gefühl". Ich weiß, dass es kein Hunger ist, und dennoch stopfe ich heute schon den ganzen Tag Essen in mich rein, bevorzugt sehr geschmackintensive Nascherein. Pfeffergürkchen muss ich unbedingt auch ausprobieren, die haben zumindest deutlich weniger Kalorien als Chips...
Ich war heute zum ersten Mal seit ich weiß nicht wievielen Jahren in einem Supermarkt und habe keine Zigaretten gekauft. Das war eine Situation, an die ich gar nicht gedacht habe! Ich gehe ganz unbedarf einkaufen, schließlich will ich abends noch etwas backen (ablenken). Dann stehe ich an der Kasse und sehe zum ersten Mal bewusst dieses Arsenal von Zigaretten, bei dem ich bisher auch immer ganz automatisiert noch ein oder zwei Schachteln auf das Kassenband geworfen habe... Es ist echt irre, wie geprägt mein ganzer Alltag vom Rauchen war!
Es werden wohl noch viele Situationen kommen, die mich erstmal überraschen und in Versuchung führen. Aber ich bleibe stur!

Kennt jemand von euch von den ersten Tagen Geruchs-"Halluzinationen"? Ich rieche ständig etwas, das gar nicht vorhanden ist, meine Hände riechen nach Zwiebel (definitiv nicht), der Flur nach Rauch (definitiv nicht)... total merkwürdig!

Fährt von euch jemand häufiger mit öffentlichen Verkehrsmitteln? Was in aller Welt macht man in der Wartezeit als Nichtraucher??? Das frage ich mich gerade jeden Morgen - klar, ich halte mich vom Raucherbereich fern, aber dann stehe ich da...Es ist einfach merkwürdig, so feste Gewohnheiten - hier spreche ich bewusst von Gewohnheiten, ich denke nicht, dass es primär meiner Sucht geschuldet war, dass ich morgens beim Warten erstmal drei Zigaretten hintereinander durchgezogen habe - zu ändern. Habt ihr Tipps für diese Situation?

Liebe Grüße und wunderschöne Träume!

Verfasst am: 08.11.2013, 00:50
mainkind
mainkind
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Hallo Blubb,

herzlichen Glückwunsch zu deinen 3 nikotinfreien Tagen,weil ich fand die ersten drei Tage am schwierigsten,weil man doch körperliche Entzugserscheinungen hat ,wie du selber festgestellt hast.Aber die gehen dann auch schnell vorbei.die starken Erscheinungen wie bei dir können aber auch durchs Pflaster verursacht sein,aber das wirst du ja merken,wenn es weg ist.

Das Problem mit der Wartezeit auf den Bus vielleicht mit lesen oder Musik hören überbrücken.

Es ist schon nicht so einfach von den gewohnten Ritualen abzuweichen.Ich habe mich zum Beisoiel in den letzten Tagen nicht in den Garten gesetzt,weil ich dort immer geraucht habe.Ist aber nicht gut ,weil ich auch nicht sehe was im Garten zu tun ist.

Dafür habe ich mich heute ganz bewusst im Spätdienst von der Station entfernt und draussen einen Kaffee getrunken ohne zu rauchen und das ging sehr gut.

Ich bin jetzt wirklich zu der Überzeugung gekommen ,man darf nie wieder eine Zigarette rauchen .Ab jetzt bist du Nichtraucher!!!!!

Es ist ein bisschen wie Liebeskummer,am Anfang möchtest du sterben und ein paar Jahre später fragst du dich wo die Gefühle geblieben sind.

Aber es lohnt sich dran zu bleiben .Denn nichtrauchen ist der Normalzustand.

Verfasst am: 08.11.2013, 07:20
Clusi
Clusi
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Ein freundliches Hallo
Heute ist mein 6 Tag ohne Zigarette und das ganz ohne Pflaster ich denke es werden immer Situationen kommen wo wir in die Versuchung kommen ich für mein Teil habe es jeden erzählt geschrieben das ich aufgehört habe denke das hilf mir diese Situationen zu Meistern mein verlangen zur Zigarette hält sich in grenzen aber ist da ......

Ich hasse diese Entzugserscheinungen aber ab nächste Woche werde ich mit dem Sport anfangen Sodas dies dann auch wieder weg ist ......

Haltet einfach durch

Gruß
Klaus

Verfasst am: 09.11.2013, 18:16
rauchfrei-lotsin-brigitte
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Hallo Blubb,

wie geht es Dir denn heute? Du hattest angekündigt, die Pflaster ab heute wegzulassen, weil Dich das Jucken furchtbar stört - was ist draus geworden? Und wie sieht Dein Ablenkprogramm für´s Wochenende aus?

Zum Thema "Auf öffentliche Verkehrsmittel warten" kann ich nur als ICE-Nutzerin antworten, weil ich öfter wochenweise beruflich unterwegs bin. Zum einen nehme ich meinen Tablet-PC mit und habe für jede Stimmung das richtige "Lesefutter" dabei. Frühmorgens, wenn ich schon kurz nach 4.00 Uhr starten muß, mache ich mir einen anderen Spaß: Ich sehe den Menschen, die mir begegnen, offen in die Augen und lache sie an - das Ergebnis ist verblüffend, denn einige schauen mit eisiger Miene zur Seite, aber die meisten beginnen nach einer Schrecksekunde, das Lächeln zu erwidern... Es gibt nichts faszinierenderes, als sich mit Mitmenschen zu beschäftigen!

Auf jeden Fall wünsche ich Dir ein entspanntes Wochenende, gönne Dir Ruhe und vielleicht auch mal eine Hörbuch-CD, es gibt bestimmt das eine oder andere, was für Dich neu ist, und somit auch nicht mit dem Rauchen verknüpft. Melde Dich doch bitte kurz, wie Du Dich fühlst!

Für Dich und die anderen netten Mitschreiber in diesem Thread zitiere ich Clusi:
Haltet einfach durch

Liebe Grüße, Brigitte

Verfasst am: 10.11.2013, 09:01
CaptainMu
CaptainMu
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Beiträge: 103 Beiträge

[quote="mainkind"]
Das Rauchen ist ein bisschen wie Liebeskummer,am Anfang möchtest du sterben und ein paar Jahre später fragst du dich wo die Gefühle geblieben sind.
[/quote]

Das ist ein wirklich schöner Vergleich!

Und an dich Blubb:

Genau dieses Umlernen beschäftigt mich auch am meisten. Letztens wollte ich mich draußen hinsetzen und einen Kaffee trinken und sagte zu meiner Frau ganz automatisch: "Ich gehe eine rauchen." ;)

Aber diese Leere, die wir zunächst in bestimmten ruhigeren Situationen empfinden, wird nach und nach mit etwas viel Schönerem als dem Rauchen gefüllt. Die Arbeit macht mir schon jetzt wieder viel mehr Spaß, weil sich allmählich das alte "Flow-Gefühl" aus den alten Nichtrauchertagen wieder einstellt - weißt du, bei dem du einfach da sitzt, eine Aufgabe erledigst und ein fast schon meditatives Gefühl aufkommt.

Seien wir doch mal ehrlich am Ende, haben wir Ex-Raucher doch praktisch unser Leben um die Zigaretten bzw. die Zigarettenpausen herum aufgebaut. Die Rauchpausen gaben sozusagen die Taktung vor, wobei wir zur Rauchpause hin schon immer unruhiger wurden, weil de Nikotinpegel unter die angenehme Blutkonzentration fiel. Ich bin übrigens all die Jahre konsequent für's Rauchen vor die Haustür bzw. Balkontür gegangen.

Auch für mich gibt es noch viel (wieder) zu lernen, aber schon jetzt bin ich in vielen Situationen viel entspannter.

Wenn es darum geht, nun auch im Kopf umzulernen, weiß ich nicht, ob du schon den Tipp mit dem kostenlosen Buch "Nie wieder eine einzige Zigarette" mitbekommen hast, der oft gegeben wird. Ich habe auch damit begonnen, es zu lesen, und es regt wirklich zum Umdenken an, finde ich.

LG
Chris

Verfasst am: 11.11.2013, 20:55
blubb
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Montag Abend - vor einer ganzen Woche habe ich meine letzte Zigarette geraucht. Der körperliche Entzug dürfte nun vorüber sein, seit Freitag abend benutze ich auch kein Pflaster mehr. Das Pflaster wegzulassen war gar kein Problem, größer ist das Problem im Kopf - jetzt könnte ich ja nur eine klitzekleine... aber NEIN
eine gibt es nicht. jetzt habe ich eine ganze Woche geschafft, ich mache doch diesen blöden Entzug nicht nochmal durch, nur weil ich mich jetzt nich zusammen reißen kann. Das Wochenende war wirklich gut, ich war die ganze Zeit mit Nichtrauchern unterwegs, da musste ich kaum an das Rauchen denken. Mir ist erstmal aufgefallen, wie stark man Rauch riecht, auch draußen. Ist mir früher nie aufgefallen. Heute war es hart, erst ewig auf den Zug warten - früher habe ich in dieser Situation Kette geraucht - dann Stress in der ARbeit, dann die Pause mit rauchenden Kollegen... Aber ich bleibe stur! das kann mich mal!
Den Vergleich mit der unglücklichen Liebe finde ich gut. In Zukunft werde ich bei Verlangen immer sagen: Zigarette, du bist ein A..., das mit uns ist aus!
In diesem Sinne, gute Nacht euch allen, immer weiter kämpfen!

Verfasst am: 11.11.2013, 21:01
rauchfrei-lotse-andreas
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Hallo blubb, Glückwunsch zu der ersten Woche.Ein beachtlicher Schritt, wir wissen alle wie schwer die erste Woche sein. Der körperliche Entzug ist abgeschlossen, das ist Richtig. Nun muss die mentale Verbindung gekappt werden. Raucherrituale müssen abgewöhnt werden. Nutze jede Möglichkeit der Ablenkung. Überlege Dir, wie Du typische Rauchmomente in Zukunft anders gestalten kannst. Der größte Schritt ist überwunden, den Rest schaffst Du auch.

Für Fragen sind wir gerne da für Dich.

LG

Andreas