Der Weg zur Lunge muss geteert sein....

Verfasst am: 02.07.2012, 20:42
rediscovered
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....damit der Tod nicht stolpert!

Mit diesem Satz hat mich mein Trainer Jahrelang zum nicht rauchen gedrängt. Jedoch brauchte ich für mich den richtigen Tag und Moment. Ich betreibe Kickboxen als Leistungssport und an einem Trainingstag war ich nach einer Runde so aus der Puste, dass ich mich entschloss "JETZT IST SCHLUSS" mit dem Qualmen!

Aber wie? :o

Ich habe mich für die radikale Methode entschieden. Von 100 % auf 0 runter. Sonntag Abend die letzte geraucht und ab/seit Montag ( heute ) nicht mehr. Ich muss zugeben, ich habe es mir zu einfach vorgestellt.

Jetzt sitze ich hier am Notebook mit einem Lolly im Mund und versuche auf andere Gedanken zukommen. Wenn ich etwas zu tun habe, merke ich gar nicht, dass ich nicht rauche. Sobald ich auf der Couch liege oder zur Ruhe komme, kommt das unabdingliche Gefühl und Verlangen eine rauchen zu müssen damit es mir wieder gut geht. In der anderen Minute bin ich wieder gewillt das zu schaffen und bin voll motiviert.

Wie bekomme ich dieses Hin und Her von NEIN!, ich will eine RAUCHEN und JA!, klar schaffe ich das! ???

AHHH!

Verfasst am: 02.07.2012, 20:50
Dietmar
Dietmar
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Hallo,

erstmal willkommen hier im Forum und Gratulation zu deinem Entschluss den Glimmstängeln servus zu sagen.

Diese Gefühle kennen hier die meisten. Das was du jetzt durchmachst ist die schwerste Phase beim Aufhören.
Der hier ist laufend am schreien. Das einzige was dagegen beim kalten Entzug, wie du ihn machst, hilft ist eine gehörige Portion Sturheit. Du musst bereit sein mit dem Kopf durch die Wand zu gehen.

Das einzige was ich dir garantieren kann ist dass es mit der Zeit besser wird. Es bleibt nicht immer so schlimm.

Liebe Grüße,

Dietmar

Verfasst am: 02.07.2012, 21:10
natifo
natifo
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Der Weg zur Lunge muss geteert sein....Das ist ja ein krasser Spruch....:o
Prima, du willst aufhören! Die ersten Schritte hast du gemacht und nun heißt es eisern und stur sein!
Wenn du hier im Forum viel liest, dann lenkt dich das gut ab und es hilft ungemein, dich beim
Nichtrauchen zu unterstützen. Du darfst nicht vergessen, jahrelang waren die Kippen unsere Begleiter in allen
Lebenslagen. Wir haben uns eingeredet, sie würden uns gut tun und für Wohlbefinden und Entspannung sorgen.
Von diesen Gedanken und dem ganzen Pseudowohlfühlgedönse musst du dich verabschieden.
Möglicherweise hast du ein paar schwierige Tage bei deinem Ausstieg, aber die gehen vorbei und es gelingt dir
von Tag zu Tag besser, einfach nicht zu rauchen. Du merkst auf einmal, dass du Zigaretten gar nicht nötig hast und das ist ein tolles Gefühl
Also, halte diese ersten Tage eisern durch und mache dir immer wieder klar, warum du auffhören willst.
Trinke viel und schlafe, wann immer du kannst.
Ertrage stur dieses Hin und Her, denn es gehört dazu. Es ist die Sucht, die dir einsuggerieren will, dass du nur zu rauchen brauchst, damit es dir besser geht.
Ich habe mich damals abgelenkt. Ich bin aufgestanden, raus aus der Situation und habe irgend etwas getan. Manchmal getanzt, gesungen, bin ins Bad gegangen, habe mir mal die Hände gewaschen oder bin einfach mal die Treppe raufgegangen und wieder runter....und schon war der schlimme Moment überstanden. Es gibt einiges, womit man sich ablenken kann.
Wichtig aber ist deine unumstößliche Motivation und dein Wille, aufzuhören. Dann gelingt dir das auch
Alle Daumen drücke ich jetzt für dich
LG Nati

Verfasst am: 02.07.2012, 21:19
rediscovered
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Hach....es tut wahnsinnig gut sowas von gleichgesinnten zu lesen oder solchen, die es bereits erlebt haben. Ich habe einige Beitrage gelesen und manche schreiben sich die Sucht und den entzug einfach von der seele!

Nach dem ersten schreiben tat mir das auch sehr gut!

Besonders gut fand ich die kleinen Beschäftigungen wie Händewaschen oder kurz mal tanzen, um einen schlimmem Moment zu überbrücken

Zwar schaut mein Freund etwas komisch, dass ich nach dem Essen getanzt habe, aber es sorgt gleichzeitig auch für gute Laune und Humor in der Wohnung.

Mit dem Rauchen aufhören kann also auch lustig sein lol

Ich denke ich bin hier ganz gut aufgehoben und werde immer wieder mal ein paar Zeilen schreiben

Danke und lg aus Berlin

Timo

Verfasst am: 02.07.2012, 21:28
renate
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Hallo Rediscovered,

herzlich willkommen hier und Gratulation zu Deinem Entschluß.

Ich habe auch einen kalten Entzug gemacht, es war schon ganz schön heftig. Wenn mein Mann geraucht hat, dann war das die Hölle für mich. Wenn es ganz schlimm wurde, da bin ich einfach ins Bett gegangen. Oder ich habe mich in Nikotinfreie Zonen verzogen, da war es für mich leichter zu ertragen.
Oft habe ich gedacht, dass ich das nie schaffe. Nun bin ich schon über 15 Monate Rauchfrei, obwohl meine Familie immer noch raucht.
Natürlich gab es zwischendurch immer mal Situationen, in denen der sich auch gemeldet hat.
Aber tief ein-und ausatmen und viel trinken hilft eigentlich immer. Und natürlich das Forum, hier lesen war für mich eine große Hilfe. Man merkt ganz schnell, dass andere genauso leiden. Da fühlt man sich einfach nicht mehr so alleine, so war es jedenfalls bei mir. Der Elch hat mich auch motiviert, schließlich sollten es ja immer mehr Rauchfreie Tage werden.

Jeder muss einfach für sich das Richtige finden.
Wenn ich das geschafft habe, dann wirst Du das auch schaffen.

Ich wünsche Dir für Deinen Ausstieg viel Durchhaltevermögen und drücke Dir die Daumen.

Ich wünsche Dir einen schönen Abend.

Liebe Grüße Renate

Verfasst am: 02.07.2012, 21:32
natifo
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Ja Timo, ich habe hier schon tränenüberströmt an meinem Laptop gesessen, konnte kaum die Buchstaben erkennen und habe geschrieben...geschrieben...geschrieben! Bei mir kamen massive persönliche Probleme hinzu und hier konnte ich einfach alles rauslassen und jammern und schimpfen und zetern....und es hat gut getan und alle waren so lieb....
LG Nati

Verfasst am: 06.07.2012, 14:33
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Tag 5 Ohne Zigarette!

So langsam kommt bei mir Routine ohne Zigaretten rein! Das verlangen nach der Zigarette ist zwar sehr stark da, jedoch kann ich es sehr gut kontrollieren. Bis jetzt ist mein Entzug relativ angenehm. Ich habe keine schlafstörungen, keine Stimmungsschwankungen, nicht gestresst oder der gleichen.

Mal sehen ob es dabei bleibt oder noch schlimmer wird. Ich denke die erste Woche ist die härteste und dann wird es besser, oder???

Wenn ich beschäftigt bin, egal mit oder bei was, hab ich nicht den Ansatz auf das Verlangen der Zigarette. Jedoch wenn ich zur ruhe komme, merk ich das verlangen schon.....aaaaaaber es ist gut zu kontrollieren. Bis jetzt bereue ich meine entscheidung nicht eine Sekunde.

Also, bis die nächsten Tage

Verfasst am: 06.07.2012, 14:45
Dietmar
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Hallo rediscovered,

das klingt ja alles recht positiv bei dir.
Das kann man nicht so genau sagen ob die erste Woche immer die schlimmste beim Aufhören ist. Es können auch später immer wiedermal Tage kommen wo du kämpfen musst. Deshalb genieße jeden Tag an dem es dir leicht fällt ohne Kippe und erinnere dich wenns mal schwerer ist daran zurück.

Für Situationen wo du zur Ruhe kommst und dann plötzlich die Gedanken um Kippen zu kreisen beginnen solltest du dir Ablenkungen schaffen. Da gab es schon Zahnstocher kauen, Strohhalme "rauchen",...
Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt wenn es darum geht nicht mehr zu rauchen.

Liebe Grüße,

Dietmar

Verfasst am: 08.07.2012, 16:46
rediscovered
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EINE WOCHE Rauchfrei

Heute ist mein Tag 7! Eine Woche ohne diesen lästigen Glimmstängel! Ich bin zwar noch lange nicht über den Berg und ein wenig Verlangen ist stets vorhanden. Aber ich bin stur!!

Oft merke ich das es rein Situationsgebunden war die Zigarette. Morgens nach dem Kaffee, nach dem Essen, nach dem Sport, vor dem schlafen gehen....all das sind die kleinen Gewohnheiten die ich jetzt wegschieben lernen muss.

Ich habe alle nötigen Materialien für den Notfall immer griffbereit: Lollys, Kaugummis, Eis, Kekse! Der positive nebeneffekt ist dabei, dass ich gleichzeitig auch zunehme. Ich bin 77kg schwer mit eine Körpergröße von 189cm. Mein Ziel war es eh in die nächst höhere Gewichtsklasse beim Kickboxen einzusteigen. Da es für mich immer ein Problem war an Gewicht zu zunehmen und sich mein Stoffwechsel seit dem "AUS" verlangsamt, meinte mein Arzt das ich mit ca. 4-5Kg mehr gewicht in den kommenden Wochen und Monaten rechnen kann. Meine Ausdauer ist auch schon etwas besser geworden auch wenn dies vielleicht nur einbildung ist! Aber daran sieht man erstmal wieviel der Kopf erreichen kann!

Ach Freunde, ich fühle mich so unglaublich gut, frei und erholt und das erst nach einer Woche! Was passiert erst nach einem Monat oder einem Jahr??

Jeden Tag lese ich hier Beiträge und Erfahrungen und es macht mich wieder stark und weiter fest motiviert!

Gott sei Dank habe ich dieses Forum hier durch Zufall entdeckt!

Und nun heißt es ab Morgen: Auf in eine frische und luftige Woche 2

Euer Nichtraucher-Timo

Verfasst am: 08.07.2012, 20:25
DieNicki
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Und nun heißt es ab Morgen: Auf in eine frische und luftige Woche 2
Euer Nichtraucher-Timo
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Tschacka, Timo!

Auf eine frische und luftige Woche klingt toll