Nikotinersatzprodukte – ein Rauchstopp zweiter Klasse?
Rauchstopp wie denn nun?
Ein paar Gedanken dazu
Wir müssen uns hier an Fakten halten und diese gibt es nicht wirklich viele.
Will man einen Rauchstopp ist es wohl am Besten mit dem Rauchen aufzuhören.
Darüber sind wir uns vermutlich alle einig.
Nun ist Nikotin eine stark süchtig machende Substanz.
Das ist anerkannte Forschung.
Viele Suchtstoffe stehen da besser da.
Alkohol, Kokain und Heroin zum Beispiel.
Da gibt es massenhaft Studien und Vergleichswerte.
Bei Nikotin ist die Erfolgsquote bei Versuchen ohne Hilfe
gerade zwischen 3 und 5 %. Das ist nicht gerade befriedigend.
Der körperliche Entzug ist schnell erledigt.
Die Umprogrammierung des gesamten Verhaltens dauert etwa 1 Jahr.
Das Craving kann noch viele Jahre nach dem Rauchstopp auftreten.
Also Nikotin kann eine sehr hartnäckige Angelegenheit sein.
Nun gilt es also den guten Weg zu beschreiben
wie diese Quote erhöht werden kann.
Und da gibt es viele Meinungen und relativ wenig Forschung.
Wie das so ist mit den Meinungen wird viel gestritten.
Mit Pflaster, mit Reduktion,
mit Vape, oder mit Nikotin Kaugummi.
Kognitive Verhaltenstherapie wird auch empfohlen.
Oder so wie ich es gemacht habe.
Von Heute auf morgen aufhören.
Aus jeder nur erdenklichen Ecke werden wir hören:
Ich habe es gemacht und seht her. Es funktioniert!
Genau so werden wir hören:
Habe ich probiert. Bringt nix. Lass die Finger weg davon!
Hier sagen wir: Was hilft hat Recht!
Worum geht es dabei?
Die Erfolgsquote soll erhöht werden.
5% ist nicht viel. Das muss doch besser gehen.
Wir leiden doch nicht Monate lang um dann wieder rückfällig zu werden.
Mit den Zusatz Hilfsangeboten sollen bis 50% erreicht werden.
(Rauchfrei nach einem Jahr).
Die BzGA hat dazu noch keine Zahlen veröffentlicht.
Andere tun das auch nicht. Es ist auch schwer ehrliche Zahlen zu erhalten.
Hier melden sich viele an und es gibt so gut wie keine Rückmeldungen.
Im Augustzug (Mein Reisezug hier) sind wir noch 9 von 42.
In anderen Zügen ist mal mehr mal weniger.
Wir wissen aber nicht, ob alle rückfällig geworden sind.
Das hier sind unverbindliche Selbsthilfegruppen.
Niemand wird hier zu irgendwas genötigt.
Zum Glück sind einige der alten Häsinnen und Hasen noch im Forum
und unterstützen uns . Danke dafür!!!!
Was ist mein Fazit?
Wir Menschen sind extrem verschieden.
Eine einheitliche Methode die für alle passt wird es nie geben.
Und alles was hilft ist gut!
Wenn ich morgen lese, das bestimmte Nahrungsmittel hifreich sein könnten .....!
(ich empfehle Pistazien Croissants!)
Liebe Grüße Klaus
Hallo zusammen! Ich persönlich hätte es ohne Nikotinersatzprodukte nicht geschafft. Es hat bei mir die Craving Attacken deutlich abgemildert. Ich hab mich an die Vorschläge zur Runterdosierung gehalten, so dass es dann auch leicht war ganz auf die Pflaster zu verzichten. Insgesamt hat das glaube ich drei Monate gedauert. Vorher habe ich ein paar Jahre versucht, mit E Zigaretten vom Nikotin zu kommen, was aber überhaupt nicht geklappt hat. Ich bin auch der Auffassung, was einem hilft ist genau das richtige.
Bei früheren Rauchstopps wollte ich immer gleich komplett aufhören- also aushalten dass etwas fehlt, den Entzug erleben.
Ist mir mehr oder weniger gelungen. Es blieb wohl eine unterbewußte Einstellung dass Rauchen irgendwie toll ist, sonst hätte ich nicht irgendwann wieder geraucht.
Zuletzt hatte ich mehr zu kämpfen. Ich habe mir Nikotinspray gekauft, weil ich dachte ich habe keine Kraft für den Entzug.
Einmal habe ich damit etwas mehr als eine Woche auf Zigaretten verzichten können. Dann aber wieder geraucht Danach habe ich das Spray immer eingesetzt wenn ich mich nicht als Raucher outen wollte, aber ein paar Tage oder Stunden rauchfrei überbrücken musste.
Es war oke um mir Lust zu machen freier zu werden, nicht mehr zu stinken. Aber es blieb eine Abhängigkeit.
Das eigentlich Schöne beim Aufhören- zu realisieren dass ich das alles nicht brauche, dass ich frei leben kann, ohne giftige Substanz, das geht halt erstmal ab.
Aber jeder muss seinen eigenen Weg finden und ihn gehen.
Ich finde es ok sich den Weg zu erleichtern.
Hier geht es möglicherweise um das "Suchtgedächtnis", das nie verschwindet.
Das sagt ein Suchtforscher zu der Problematik:
"Unruhe und Schlafstörungen - woher kommen die Entzugserscheinungen?
Kröger: Das Gehirn gewöhnt sich schnell an das Nikotin und verändert sich dauerhaft. Vor allem die Zellen des Belohnungszentrums bilden mehr Nikotin-Rezeptoren. Sie werden hungriger. Bekommen sie kein Nikotin, wird es unangenehm.
Wann weiß man, dass man es geschafft hat?
Kröger: Nach etwa drei Monaten. Die Rezeptoren haben sich dann zurückgebildet. Kritisch sind vor allem die ersten zwei Wochen. Das Risiko eines Rückfalls sinkt aber mit jedem Tag. Ganz weg ist es allerdings nie: Das sogenannte Suchtgedächtnis, das sind Veränderungen des Gehirns, bleibt. In manchen Situationen fällt man in alte Verhaltensmuster zurück, vor allem bei Stress."
Quelle: "Den Königsweg gibt es nicht", merkur.de: 2009
Ich habe mich auch ein bisschen erschrocken. Bei meiner Tankstelle haben die eine ganze Wand voll mit den Vapes stehen. Von Regenbogen bis Apfelkuchen ist alles an Geschmacksrichtungen dabei. Knallbunt und handlich klein.
Als Jugendliche hätte mich das sehr angesprochen. Etwas gruselige Entwicklung.
Ich finde es klasse, wenn die Vapes beim Rauchstopp helfen. Aktuell sehe ich persönlich da noch Luft nach oben für die Entwicklung zum empfohlenen Nikotinersatzprodukt.
Dazu wird es sicher soviel Meinungen wie Menschen geben. Ich würde sagen jeder Rauchstopp ist absolut erste Klasse.
Hallo Sarah,
guter thread, Ermutigung für mich, meine Erfahrung aus fast 7 Wochen zu teilen.
Anlaß für meinen abrupten Rauchstopp war ein bedrohlicher Herzbefund.
Ich habe das hier ausführlich geteilt. Subjektiv fühlte ich mich noch nicht "SO schlecht".
Nach ca. einer Woche Vorbereitung habe ich mit dem Rauchstopp begonnen nach in D geltender Leitlinie und in Absprache mit Hausärztin und zwei befreundeten Psychiaterinnen: Medikation plus Nikotinersatz.
Ich wußte, daß rauchbezogene "Ritualhandlungen", die mit Alltagssituationen, denen ich nicht ausweichen kann/will, verknüpft sind, mein Hauptproblem sein würden.
Die bei uns anerkannten Ersatzprodukte haben sich nicht bewährt (habe ich im Maizug geschildert) und das Medikament bin ich gerade am Ausschleichen - ich denke, daß es mich zu Beginn entlastet hat, weil ich kein Abgleiten in Depression oder Affektlabilität erlebt habe, auch Verlagerung auf andere "orale Befriedigungen" blieb aus. (Nur Holzstäbchen habe ich hie und da gekaut...).
Mit dem gesamten Thema habe ich mich extrem intensiv beschäftigt, Studien, Erfahrungsberichte, Videos mit ganzen mediz. Kongreßberichten angeschaut.
Ich halte mich für eine extrem gut unterrichtete Person.
Ungefähr nach 14 Tagen mit Beendigung von industriellen Nikotinersatzprodukten fing ich an, mich für Vapes zu interessieren und habe mich in die fremde Materie "rein gearbeitet". Ich benutze sie seither mit Erfolg.
Ich sehe da drei Gruppen:
- mittelalterliche Nerds, die von Anfang an "dampfen", Teile ihrer Geräte selbst basteln und ihre Liquids selbst
mischen - die "Wacken - Gruppe";
- "Kiddies", die per Tik Tok, Instagram, Twitch etc. "Influencertum" ihren "lifestyle" pflegen;
- und dann "meine" Gruppe aus dem Rauchstop-/Nikotinersatzsegment;
ideologisch viele aus dem "Tobacco Harm Reduction" Feld, das ich überaus vernünftig finde.
Die Benutzung von Vapes ist eindeutig AUCH dem Nikotinentzug nützlich.
Mal eine Beispielrechnung:
Eine Schachtel [Markenname vom rauchfrei-Team entfernt] wird mit 240 mg Nikotin "veranschlagt".
Ich habe echte Zigarillos auf Lunge geraucht und kann mit Fug und Recht mindestens das Doppelte an Nikotin rechnen als "Tagesration".
Beim Dampfen verbrauche ich aktuell 3-5 ml Liquid unterschiedlicher Geschmacksrichtungen in einem wiederaufladbaren Gerät. Die verschiedenen Liquids haben einen Nikotingehalt von 0 - 20mg / ml (20mg ist die gesetzliche Höchstmenge). Würde ich (meine) Höchstmenge mit 20mg/ml dampfen, wären das insgesamt 100 mg am Tag und würde grob der Menge von 5 - 8 Zigarillos entsprechen.
Faktisch habe ich 6 Vape Geräte mit wiederbefüllbaren "Pods" am Start (ca. 20 Geschmacksrichtungen mit 0/6/10/12 und 20mg pro ml Liquid). Es gibt KEIN Liquid, das mir wirklich "schmeckt" außer vielleicht "Spearmint", das ich in 0/10/20mg da habe. Bei Unruhe/Druck/"craving" greife ich ein Gerät ohne zu wissen, was drin ist (Nikotin/Geschmack) ziehe 2-10 mal und fertig ist die Laube.
Ich kann nicht sagen, daß das eine "Waldspaziergang" Technik ist, aber für mich ist es genau so passend.
Fühle mich gut gewappnet gegen die "Sch... drauf, ich rauche jetzt eine" Momente
Inzwischen habe ich auch einige Nicht - Mehr - Raucher meiner Generation in diesen Kreisen kennen gelernt und sehe da pragmatische und bodenständige Leute, die schon seit Jahren der täglichen Rauchgasvergiftung entsagen.
Es gibt viele Wege nach Rom und ich habe mich aus Überzeugung der "Harm Reduction" Fraktion angeschlossen.
Man muß dann nicht "rum urteilen" und sich einen Kopf machen. Sehe in diesem Ansatz auch echte Chancen für das leidige Rauch Thema in der Psychiatrie. Ich hoffe sehr, daß es in der Rauchstop Community ein Umdenken / mehr Information gibt.
Die Tage hörte ich den Satz der Kapitalismus ist immer um ein Vielfaches schneller, als eine sinnvolle Entwicklung: "Big Tobacco" und chinesischer Kommunistenkapitalismus mal auf jeden Fall.
Der Tankstellenanblick ist "der Markt regelt das"...
"Tobacco Harm Reduction" mit Dampfen ist eine andere Welt!
Herzliche Grüße,
Annette
"Harm Reduction" finde ich im Zweifelsfall ganz vernünftig. Die Briten diskutieren, ob geprüfte E-Zigaretten auf Krankenschein an Patienten mit COPD abgegeben werden sollen, die es nicht schaffen, mit dem Rauchen aufzuhören.
E-Zigaretten sind aber auch nicht so erfolgreich, wie man gehofft hatte:
3. E-Zigaretten helfen nicht gut gegen Abhängigkeit
E-Zigaretten helfen nicht so gut gegen die Abhängigkeit, wie sie es theoretisch müssten, und das sei nicht nur ein praktisches Problem, argumentiert der Suchtforscher Professor Robert West vom University College in London.
"E-Zigaretten helfen den Leuten eher, mit dem Rauchen aufzuhören als die früheren Ersatzprodukte wie Nikotinkaugummis, -pflaster und so weiter. Trotzdem gehen die meisten Leute, die mit E-Zigaretten mit dem Rauchen aufhören wollen, zu Zigaretten zurück, was einigermaßen verrückt ist, wenn man darüber nachdenkt."
Prof. Robert West, Suchtforscher, University College London
4. Nicht nur das Nikotin macht süchtig
Was also macht außer dem Nikotin beim Rauchen süchtig? Möglicherweise kommen Menschen deshalb nicht mit E-Zigaretten von den normalen Zigaretten los, weil ihnen das gewohnte Raucherlebnis fehlt, das mit der Rauchsituation und einem Gefühl von Belohnung verknüpft sein kann. Es würde aber noch eine andere mögliche Erklärung diskutiert, ergänzt der Tübinger Suchtforscher Anil Batra.
"Gibt es nicht noch weitere Substanzen im Tabakrauch, die auch psychotrop wirken, die auch Abhängigkeit verursachen können? Und diskutiert wird, dass Substanzen enthalten sind, die so eine Art antidepressive Wirkung entfalten, und damit hat die Zigarette schon fast die Wirkung eines milden Psychopharmakons, ohne dass es der Raucher weiß."
Prof. Anil Batra, Psychiater und Suchtmediziner, Uni Tübingen
Quelle: "Die letzte Zigarette – Wie wir vom Rauchen loskommen", swr.de, 2023
Guten Tag,
ist doch interessant wie die Tabakindustrie immer wieder Lügen verbreitet, unseren Jahrgängen in den Nachkriegsjahren haben sie die große weite Welt versprochen, oder man möge doch nicht gleich in die Luft gehen.
Heute wo die Jugend begreift wie schädlich rauchen ist und immer mehr jugendliche darauf verzichten, möchte man eine neue Variante anbieten mit allerlei Phantasienamen, wichtig die Kasse klingelt.
Man nennt es Harm Reductin, die soll angeblich weniger schädlich sein, zum Beweis kauft man ein paar Studien und schon klingeln wieder die Kassen. Für wie blöd halten die uns? Natürlich gibt es dazu gleich einen Lobbyverband als eingetragener Verein.
LG Piet
Ich möchte hier einfach mal meine Erfahrungen zum Thema beitragen, vielleicht aus selbsttherapeutischen Gründen, vielleicht ist es aber auch für den/die ein oder andere/n interessant, der/die sich gerade mit dem Thema aufhören beschäftigt. Vorher möchte ich sagen, dass es sich hierbei um meine persönliche Erfahrung und Einschätzungen handelt, die keinerlei Anspruch auf Allgemeingültigkeit haben. Jeder findet seinen/ihren eigenen Weg und solange es funktioniert ist das gut und richtig.
Ich rauchte seit ich 14 war viel und regelmäßig, immer mehr als die anderen Kinder und Jugendlichen, später auch mehr als die Erwachsenen. Partyraucherin? Nicht dran zu denken, meine Party mit den Kippen startete morgens nach dem Aufstehen. Mit Ende 20 (noch vor der Kommerzialisierung durch Juul) habe ich nach einigen gescheiterten Aufhörversuchen die E-Zigarette für mich entdeckt. Und ich muss sagen: ich war begeistert. Wie geil war das bitte? Ich habe meinen gesamten Konsum damit kompensiert und mir hat - zumindest in den ersten beiden Jahren - auch nichts gefehlt.
Tatsächlich habe ich auch positive gesundheitlich Veränderungen gemerkt: weniger Husten, besserer Schlaf und klar nicht mehr stinken, keine gelben Finger - alles supi. Aber (dem aufmerksamen Leser vielleicht nicht entgangen) aufgehört habe ich damit nicht. Häufig habe ich die Stärke runtergeschraubt, nur um dann doch wieder hoch zu gehen oder einfach noch häufiger an dem Ding zu ziehen. Im Grunde war die E-Zigarette mein Schnuller. Und wie praktisch das doch war, ich konnte immer daran nuckeln, es stinkt ja nicht. Im Büro, in der Wohnung, im Auto, im Zugklo, im Kino (heimlich geht auch, man kann den Rauch quasi unterschlucken), einfach überall wo man mal kurz alleine ist - oder auch nicht, merkt eh keiner (hatte kein Geschmack drin). Immer direkte Befriedigung des Suchtdrucks - und zwar zack zack, (leider nur fast) so schnell wie mit der guten alten Kippe.
Das wäre vermutlich Jahre so weitergegangen, wenn nicht folgendes passiert wäre: Schicksalsschlag und wieder zur echten Kippe gegriffen, wieder regelmäßig geraucht. Dabei leider gemerkt: boah echte Kippen sind ja mega nervig! Auf der Arbeit ausstechen und runter vor die Tür, in der Wohnung auf den Balkon, aus dem Bett aufstehen, am Bahnhof in diesen gelben Kasten stellen. Einfach nervig. Aber halt: ich habe ja noch die E-Zigarette! Also was hab ich gemacht? In jeder Situation in der Kippe rauchen mit Aufwand verbunden war: E-Zigarette. Durch das Ding habe ich einfach permanent Nikotin in mich reingepumpt - ich bin sogar manchmal damit in der Hand eingeschlafen. Vollkommen absurd, Junkie halt.
Im Endeffekt hab ich vor ca. 100 Tagen mit Pflastern und Kaugummis aufgehört. Suchtpotential war hier für mich nicht vorhanden. Es half mir sehr, dass ich den Habitus (oral, was "auf Lunge" ziehen) von der Zufuhr des Suchtmittels getrennt habe.
Die E-Zigarette hat mich persönlich noch süchtiger gemacht, als ich es vorher war (was die Nikotinmenge und Zeit die ich ohne aushielt anbelangt). Trotzdem: ich kenne auch Menschen, die mit E-Zigarette aufgehört haben. Vielleicht waren diese auch konsequenter oder entschlossener als ich damals, ich gehe fest davon aus. Wie gesagt - jeder muss seinen Weg finden.
Wenn ich aber die mehrfach angesprochenen Tankstellen und Spätiwände voller Wegwerf E-Ziggis in ihren bunten Farben und Zuckerwattegeschmäckern sehe, muss ich sagen, dass die anfängliche nerdigen Bewegung oder harm reduction überrannt wurde und ihre Ziele von den Tabakfirmen torpediert wurden. Der Kapitalismus ist wirklich schnell, aber leider egoistisch. Und wenn Firmen im Kapitalismus Geld mit dem Verkauf von E-Zigaretten, Liquids und Verdampfern verdienen, wollen sie nicht, dass ihre Kunden aufhören, sondern sie wollen sie süchtig(er) machen. Und hier finde ich es wirklich schwierig dies als Kiddies Influencer Lifestlye abzutun - es ist genau die gleiche perfide und gefährliche Masche wie bei gewöhnlichen Zigaretten (auf die wir alle reingefallen sind): nämlich die Vermittlung eines Lifestyles (und zwar immer Freiheit/Individualität) und die Verharmlosung von gesundheitlichen Folgen durch Pseudoinnovationen (Filter, besondere Filter, „Its Toasted“, Light Kippen, Heats, E-Zigaretten), die alle nur dazu da sind dem oder der Süchtigen die kognitive Dissonanz ein klein wenig zu reduzieren, damit er/sie bloß weiter süchtig ist.
Wie gesagt, das sind meine Erfahrungen und meine Meinung. Hätte man mich danach vor 3 Jahren gefragt, sicher wäre meine Einschätzung anders gewesen. Es ist toll, wenn man es schafft mit der E-Zigarette mit dem Rauchen aufzuhören und dann ist diese Methode individuell betrachtet richtig und gut. Gesamtgesellschaftlich und gesundheitspolitisch war die Einführung und viel zu späte Regulierung des Marktes für Heeters und E-Zigaretten ein riesiger Fehler und grenzt meiner Meinung nach fast schon an fahrlässige Körperverletzung an der (meist leider noch jungen) Bevölkerung.
Liebe Kat_Ka,
spannendes Thema was du da beschreibst, weil ich da (zum Glück?) keinerlei Berührungspunkte hatte, aber es hier im Forum immer wieder mal (auch kontrovers) aufploppt.
Wichtig für mich, sowas auch zu lesen... Danke!
Liebe Kat-Ka,
danke für Deinen Erfahrungsbericht!
Hat mich sehr beeindruckt, wie anschaulich Du Deinen Nikotinkonsum beschrieben hast. Vor allem der Moment, von dem an Du geraucht und gedampft hast. Ich bin sicher, dass genau dieser Punkt ganz häufig unterschätzt wird. In Deinem Fall hat das die Sucht ja nochmal ordentlich hoch geschraubt…..
Ich habe keine eigene Erfahrung mit E-Zigaretten und den anderen „Lifestyle-Produkten“ der Tabakindustrie. Selbst habe ich einfach „nur“ konventionelle Zigaretten geraucht. Und auch da war jede Zigarette zu viel…..
Aber ich teile die Ansicht mit Dir, dass ein Umsteigen auf die E-Zigarette nicht gleichbedeutend ist mit einem Rauchstopp ist. Deshalb bin ich heute froh, nicht mal übergangsweise diese Produkte konsumiert zu haben.
Das ist meine Haltung dazu….
Ich gratuliere Dir zu Deinen 114 rauchfreien Tagen, das ist garantiert „kein Ausstieg zweiter Klasse“!
Herzliche Grüße,
Silke