Wie ist es zu meinem Rückfall gekommen, und wie ich ohne Motivwieder rauchfrei werden will.

Verfasst am: 23.05.2024, 16:39
rauchfrei-lotsin-andrea
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Lieber Andreas,

das habe ich ja noch nie gelesen, dass man vom Kaugummikauen Kiefergelenk Schmerzen bekommt. Wieder etwas dazu gelernt. Welche Art Kaugummis sind das eigentlich gewesen? Normale oder Nikotinkaugummis? Super, dass du wegen der Schmerzen nicht wieder zur Zigarette gelangt hast. Und gut, dass du eine Aufbissschiene bekommst. Und am besten: du bist bald 100 Tage rauchfrei, hast heute schon 92 Tage auf dem Buckel.

Deine heutigen Gedanken an Zigaretten sind normal. Das ist mir auch passiert bei deinem Zählerstand. Du machst das genau richtig: du lässt diese alten Suchtgedanken vorbei ziehen wie Wolken und bleibst stur bei deinem Plan, nur für Heute, nur für Jetzt das Rauchen sein zu lassen.

Das schreit nach Belohnung, nach Input von Dopaminen: was würde dir denn heute gut tun? Was würde dir Spaß bringen, Freude bereiten?

Kennst du die Liste angenehmer Aktivitäten der Uni Münster? Hier der Link dahin: https://studierendenwerkdarmstadt.de/wp-content/uploads/2018/02/Liste-angenehmer-Aktivitaeten_Uni-Muenster.pdf

Nehme dir ruhig mal die Zeit, auf der Liste anzukreuzen welche der Aktivitäten dir wie stark gefallen und wie oft du ihnen nachgehst. So erkennst du rasch, was du eigentlich sehr gerne tust und wie selten du dem doch nachgehst. Ich wünsche dir viel Freude bei deiner Recherche auf dem Weg zu mehr Dopamin in deinem Leben.

Herzliche und daumendrückende Grüße
Gut, dass du schon bei den Gedanken ans Rauchen hierher kommst in die Gemeinschaft, das habe ich auch so gemacht.
Andrea

Verfasst am: 23.05.2024, 20:30
Rooni75
Rooni75
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Lieber Andreas

Schön, dass du dich wieder mal meldest und noch dazu rauchfrei geblieben bist!

Hoffentlich geht es deinem Kiefer bald besser.

Lg
Rooni

Verfasst am: 24.05.2024, 08:54
Andreas_M
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Hallo Andrea,

ich habe mir nach dem Rauchstopp sofort normale Kaugummis gekauft und begonnen Kaugimmus zu kauen als Ersatzbeschäftigung, anstatt alle 20 Minuten eine Zigarette zu drehen und zu rauchen. Nur habe ich dann von morgens bis abends am Schreibtisch durchgekaut. Nach ca. 2 Wochen fing es an hinterm Ohr weh zu tun. Das sind aber keine Ohrenschmerzen, sondern das strahlt vom Kiefergelenk dahin aus.

Ich habe dann zwar sofort die Kaugummis "abgesetzt", aber die Kiefergelenkschmerzen blieben noch wochenlang, insbesondere beim Kauen von harten Sachen, Brotrinde, hatte ich Schmerzen.

War beim Zahnarzt. Der kennt das Problem. Die Kiefermuskulatur und das Kiefergelenk machen das einige Tage bis Wochen mit, aber dann gibt es eine Entzündung und Schmerzen beim Kauen.

Das hat jetzt gute 2 Monate gebraucht, bis es jetzt langsam besser wird. Dennoch habe ich jetzt eine Beißschiene, die ich nachts tragen soll, die für weitere Entspannung der Muskulatur und im Gelenk sorgen soll.

Das Alter spielt da sicher auch eine Rolle, ob man solche Beschwerden bekommt. Daher: Man kann ja gerne Kaugummis kauen, wenn es hilft, nicht zur Zigarette zu greifen. Aber dann bitte nach kurzer Zeit wieder raus damit. Ich Suchtbolzen habe überhaupt nicht darüber nachgedacht und ganztätig, oder zumindest 5-6 Stunden am Tag, auf Kaugummis gekaut. Also so bitte nicht machen.

Verfasst am: 24.05.2024, 18:10
rauchfrei-lotsin-andrea-2
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Hallo Andreas,

danke für deine Informationen. Das kann anderen hier eine gute Warnung sein. Anscheinend gilt auch hier: die Dosis macht das Gift.

Was machst du denn jetzt bei Schmachtanfällen statt Kaugummi kauen?

Mein Konsum an zuckerfreien Kräuterbonbons (Zitronenmelisse) ist auch heute noch sehr hoch. Ich lasse sie allerdings viel im Mund "ruhen", denn sie dienen dazu, meinen von den Medikamenten ewig trockenen Mund anzufeuchten.

Ich wünsche dir auf jeden Fall gute Besserung

Liebe Grüße
Andrea

Verfasst am: 24.05.2024, 20:13
Andreas_M
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Hallo Andreas,

Was machst du denn jetzt bei Schmachtanfällen statt Kaugummi kauen?



Nun, warum auch immer habe ich keine großen Probleme mehr mit Schmachtanfällen. Daher brauche ich gar nichts machen. Es sind nur hin und wieder einzelne Gedanken. Es reicht dann aus, den Gedanken an eine Kippe einfach beiseite zu schieben.

So vor zwei Wochen gab es Triggersituationen, zum Beispiel zum Schützenfest. Also während des Feierns, wo ich auch Bier trinke, hatte ich keine Probleme. Es ist ohnehin Rauchverbot im Festzelt.

Aber vorher während der Aufbauarbeiten vor dem Fest, wo alle mithelfen. Da gibts dann Pausen, alle stehen zusammen, Kiste Bier steht da, und ein Raucher packt seine Schachtel aus. Da hat der "Suchtteufel" dann schon recht laut geschrieen "Du brauchst den nur zu fragen, dann rauchste halt eine, ist nicht schlimm." Aber da ich schon einmal aufgehört hatte, hilft mir jetzt die Erfahrung, dass man diesen Impulsen nicht nachgeben darf. Wäre auch peinlich geworden eine Zigarette zu schnorren, weil die Leute wissen, dass ich aufgehört habe.

Verfasst am: 24.05.2024, 21:59
rauchfrei-lotsin-monika
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Hallo Andreas,
Aus Erfahrung wird man klug und diesmal hast du alles richtig gemacht, gedacht.
Ich kenne das, Situationen, die selten wiederkehren lösen bei mir auch noch ein unbestimmtes Verlangen aus . Genau wie du es beschreibst, ist der Gedanke dann auch gut wegzuschieben.
Es gibt nicht nur die Eine und was soll das auch?
Fühlst du dich ohne Rauch nicht auch lebendiger, freier und auch selbstbestimmter?
Schon in einer Woche hast du die 100 Tage hinter dir. Ausgerechnet da kommt bei so manchen nochmal die Sucht verstärkt durch.
Ich denke, weil der Kamof vorbei ist und der zukünftige Weg leicht erscheint.
Einfach puuh sagen und sich Schulter klopfend über das Erschaffene freuen, das wünsche ich dir.

Liebe Grüße von Monika