Oh je… da bin ich wieder

Verfasst am: 10.04.2024, 22:36
Carol2112
Carol2112
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Hallo Es fällt mir nicht leicht mich hier noch einmal vorzustellen. 2015 war ich schon einmal hier angemeldet und war nach fast einem Jahr Begleitung gut 3,5 Jahre rauchfrei. Irrsinnigerweise hat mich dann in 2019 ausgerechnet der Krebstod meiner Mutter (der nichts mit Rauchen zu tun hatte…meine Mutter war Nichtraucherin) wieder in die Sucht getrieben. Heute weiß ich natürlich, dass die Sucht immer da war, ich war mir nur irgendwann fälschlicherweise zu sicher dass sie mich nicht mehr kriegt und gleichzeitig zu schwach um gegen alles was auf mich einprasselte ohne vermeintlichen Ausgleich gegenzuhalten. Wie dem auch sei… Ende 2019 war ich also wieder voll im Business angekommen, dann Corona („so ne schwere Zeit, da tu ich mir nicht auch noch nen Rauchstopp an“), dann wurde mein Papa krank („Ich hab so viel Stress mich um alle andern zu kümmern, da brauche ich wenigstens ab und zu mal die 5 Minuten für mich“). Es folgte Ausrede über Ausrede, wie man das kennt. Im September 2022 dann die Entscheidung „ich höre wieder auf“. Im November einen sympathischen Raucher kennengelernt, in den nächsten Monaten viel miteinander unternommen… was soll ich sagen? Im Juni 2023 war ich wieder am Glimmstengel. Ich werde dieses Jahr 40,eigentlich wollte ich ja mit 30 aufhören, aber dann war ich ja plötzlich nach 3,5 Jahren dumm… Ich hab am Ostersonntag, also vor 11 Tagen meine hoffentlich letzte Zigarette geraucht. Aber meine verdammte Hoffnung dieses Kapitel endlich abschließen zu können schwindet und schwindet von Niederlage zu Niederlage. Ein Kollege sagte letztens zu mir (war sicher gut gemeint…) „Jetzt bist du so ne starke Frau, kannst Berge an Problemen schultern, stehst immer wieder auf und trotz aller Rückschläge noch gerade. Aber wieso kriegst du das mit dem Rauchen nicht in den Griff. Das ist vollkommen unverständlich.“ Was soll ich dazu sagen? Ich verstehe es doch selbst nicht. Mir macht das auch keinen Spaß jeden scheiß Rauchstopp wochenlang wach im Bett zu liegen und nicht schlafen zu können…. Permanent Hunger zu haben, den nichts stillen kann, nur um am Ende doch wieder zu versagen… Ihr merkt schon, meine Stimmung an Tag 11 ist ein Feuerwerk an Emotionen Ich weiß auch nicht… hab auch gar keine konkrete Frage, wollte glaub ich einfach nur mal meine Story loswerden
Ich bin die Caro und ich bin schon wieder hier

Verfasst am: 10.04.2024, 22:56
rauchfrei-lotse-klaus
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Hi Caro

Zitiert von: Carol2112
Ein Kollege sagte letztens zu mir (war sicher gut gemeint…) „Jetzt bist du so ne starke Frau, kannst Berge an Problemen schultern, stehst immer wieder auf und trotz aller Rückschläge noch gerade. Aber wieso kriegst du das mit dem Rauchen nicht in den Griff. Das ist vollkommen unverständlich.


ERstmal super, das du dich von den Zigaretten befreien willst.
Glaube daran....es wird gelingen!

Also wenn ich etwas gut verstehe dann deine Rückfälle.
Mir ging es bisher auch so!
Der Kollege .... mit Verlaub ahnt nicht was er da sagt,
Man kann es ihm aber auch nicht übel nehmen.
Er weiß es nicht besser.

Wir sind süchtig. Punktum!
Deswegen werden wir leicht rückfällig.

Wir können lernen damit zu leben
und auf das Rauchen komplett verzichten.
Das geht. Das geht sogar sehr gut!

Aber wir müssen immer auf der Hut sein.
Wir bleiben suchtkrank!
Diese Erkenntnis hat mir sehr viel Zuversicht gegeben.
Weil ich jetzt verstehen kann,
was mich immer an diesem Dreck so fasziniert hat.

Herzliche Grüße Klaus

Verfasst am: 10.04.2024, 23:09
Mointsje1920
Mointsje1920
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Hallo Caro, was du von deinen Rauchausstiegsversuchen berichtest, das kennen wir "Althäsigen" doch nur zu gut. Von uns selber oder von den Lieben hier im Forum. Mir ist es vor 2 Tagen so was von süchtig nach dem Rauchen gegangen! Tolles Wetter, draußen rumgeschafft, ne Pause eingelegt ... oh was wollte ich so gern mal wieder rauchen. Doch das Aufhören war so aufwendig, kostete Nerven, Zeit, sich alles Mögliche anzulesen, kostete auch Geld für alle möglichen Ersatzstoffe. Das Nichtmehrrauchenleben ist einfach echt entspannter, weil man all die Zeit fürs Rauchen nun anders verwenden kann. Die Pizzeria, die Versammlung, das Gespräch nicht mehr wegen dem Rauchen verlassen zu müssen, das bringt echt wirklich mehr Ruhe ins Leben.
Nimm dir Hilfsmittel so lange du sie benötigst. Ein aprubter Ausstieg ist den wenigsten möglich.
Okay, dann alles Gute vorerst mal
Lieben Gruß von Ilona

Verfasst am: 10.04.2024, 23:25
Carol2112
Carol2112
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Lieber Klaus, liebe Ilona,
Vielen Dank für eure Antworten und euren „Beistand“. Ich komm mir echt so doof vor, dass ich mich fast vor mir selbst schäme. Hab auch gar niemandem aus meinem Umfeld gesagt, dass ich wieder einen Versuch starte, außer denen, die sich gewundert haben, dass ich meine Pausen nicht mehr draußen verbringe. Die hab ich aber darum gebeten, noch nicht darüber zu sprechen, weil ich so Angst habe Kommentare wie „Alle Jahre wieder“ oder „es dürfen noch Wetten abgeschlossen werden für wie lange“ einstecken zu müssen. Ich bin Lehrerin, da gibt es nicht viele Raucherinnen und Raucher, die nachvollziehen können, was ein Rauchstopp für einen Süchtigen bedeutet.
Hilfsmittel nehme ich keine. Hatte bei meinem Erstversuch zwei Tage lang mit Pflastern angefangen, aber das war für mich irgendwie mehr Belastung als Hilfe. Hab die ganze Zeit daran rumgespielt und war dadurch permanent mit der Panik konfrontiert, dass ich nie wieder rauchen darf und schlafen konnte ich trotzdem nicht…Bin da viel leicht ein bisschen besonders wer weiß.

Verfasst am: 10.04.2024, 23:28
JohannaStein
JohannaStein
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Hallo Caro

Klaus hat es auf den Punkt gebracht. Wir sind suchtkrank und deshalb anfällig für Rückfälle.
Meine kann und mag ich gar nicht zählen. Fast noch schlimmer als meine Rückfälle hat mich im letzten Jahr das Gefühl gequält, dass ich es nie schaffen werde - eine einzige Chronik des Scheiterns. Hat mich das genervt und Energie gekostet, ständig daran zu denken aufzuhören und es nicht umgesetzt zu bekommen. Ich würde mal fast behaupten, dass mein Suchtdruck der ersten vier Tage dagegen beinahe ein Spaziergang war. Nicht, dass ich jetzt kein Verlangen mehr hätte. Ne, ne die Sucht klopft schon regelmäßig an, aber: Erstens rechne ich mit dem Klopfen und zweitens bin ich sooooo froh und sooooo erleichert, dass ich nicht mehr rauchen muss, dass es ein Glück ist.
Also, schön, dass du auch an Bord bist - Caro!

Liebe Grüße
Johanna

Verfasst am: 10.04.2024, 23:34
rauchfrei-lotse-klaus
rauchfrei-lotse-klaus
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Hi Caro
Ich unterrichte auch.
Und es macht mir große Freude weiter Raucherpausen zu verkünden
und mich wie früher mit meinen rauchenden Studenten zu unterhalten.
Inzwischen bin ich aus dem allergröbsten raus und
leide nur noch ab und zu unter Suchtdruck.
Wenn es passiert kannst du hier 1000 Tipps bekommen was am Besten zu tun ist.
Ja, toll das du hier bist!

Gruß Klaus

Verfasst am: 10.04.2024, 23:35
Rooni75
Rooni75
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Liebe Caro

Ich hatte 2019 meinen 1. Rauchstopp und wurde nach 3,5 Jahren wieder Rückfällig.
Jetzt bin ich wieder hier.

Also schämen, muss man sich hier nicht. Austauschen, dass tut gut.

Lg
Rooni

Verfasst am: 10.04.2024, 23:37
rauchfrei-lotse-klaus
rauchfrei-lotse-klaus
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Vielleicht kannst du dir sehr bald ein neues Wohnzimmer einrichten.
Das nennst du dann:
Huhu....ich freue mich wieder hier zu sein

Verfasst am: 10.04.2024, 23:53
Mointsje1920
Mointsje1920
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Caro, ich bin Lehrerin gewesen. Das ist doch kein Hindernis zum Nichtmehrrauchenleben. Zu Beginn meines Berufslebens standen übervolle Aschenbecher im Lehrerzimmer. Dann kam die Zweiteilung in Raucher- und Nichtraucherlehrerzimmer. Danach mussten wir raus aus dem Gebäude und letztlich weg vom Schulgelände. Hab ich alles mitgemacht, kam mir auch ein bisschen vor wie der letzte Mohikaner, linientreu.
Den eventuellen Frust des so zerreißenden Lehrerlebens wegrauchen zu müssen, hmmm..

Verfasst am: 11.04.2024, 01:48
Ravenclaw
Ravenclaw
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Hallo Caro,
ich bin nun auch im 11 Tag meines Nichtraucher das ein , nach über 35 Jahre Rauch Karriere.
(muss ich jetzt auf die Rechtschreibung achten sonst krieg ich einen Rüffel von der Lehrerin gggggg )
Ich habe sicherlich 100 mal versucht aufzuhören was so 1 bis 2 Tage hielt , 2 mal 6 Wochen... und dann wieder losgequalmt... klar nur die eine ... Pustekuchen ..
Dieses Mal hab ich mir schon lange über das wie und das warum Gedanken gemacht, auf youtube viele Reportagen und Berichte angeschaut .. stell dir vor nur max 20% schaffen es ein Jahr nicht mehr zu rauchen und das nur bei
Rauchentwöhnungsbetreuung und oder Nikotin Ersatzmitteln... und du du hast es schon einmal über 3 Jahre geschafft .. das ist Klasse ..wow...
Und nun bist du gefallen und rappelst dich wieder hoch ... mein Respekt !!!!

Für mich waren all die guten Motivationen wie Geld, Gesundheit etc. nicht wirklich ein Gutes Mittel ..

Die Frage die wir uns nun mal ganz ehrlich beantworten müssen ist warum rauche ich ...
Ich bin nun nach Jahrzehnten für mich auf meine Antwort gekommen .. weil ich süchtig bin , weil mein Bewusstsein ständig dieses "Glückshormon" will, egal ob dabei deine Gesundheit und dein Geldbeutel schrumpft.
(Ist ei allen Suchtmitteln gleich ..denke ich)
Und genau das ist mein Grund nun wirklich süchtig sein zu wollen. Frag nicht dein Bewusstsein was es will, frag dein innerstes .. ich sage Unterbewusstsein ... den das ist zwar ganz leise aber wenn das Laut wird ist es drastisch und 5 vor 12 ...
Es ist mein Weg vielleicht hilft es dir, oder für dich muss es anders sein.
Nur eines ist mir heute bewusst es ist ein kompletter Wandel unseres Lebens und es ist nicht leicht und es ist keine Schande zu straucheln, aber es ist eine Schande es nicht wieder zu versuchen .. den irgendwann geht es und es geht dir dann besser ..
Gruß Raven ...warum schreib ich eigentlich immer soviel... sorry dafür