Beziehungsprobleme durch Rauchstopp

Verfasst am: 02.04.2024, 13:14
Jonas3985
Jonas3985
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Hi,
ich bin Jonas und heute ist mein 4. Tag ohne Nikotin.
Ich habe diese Iqos HEETs geraucht, meine letzte Zigarette ist schon einige Monate her. Insgesamt Nikotin-abhängig war ich ziemlich genau 7 Jahre.

Nun habe ich vor 4 Tagen meinen ersten "richtigen" Rauchstopp-Versuch gestartet, und bin dementsprechend seitdem immer ziemlich mies gelaunt.
Es fällt mir schwer zu lachen, und es fühlt sich an, als hätte ich keine Freude mehr am/im Leben. Dazu kommt, dass ich gerade auch noch in einer sehr schwierigen Phase in meinem Leben bin, was den Rauchstopp zusätzlich noch erschwert.

Meine Freundin ist Nicht-Raucherin, und war es auch schon immer. Ich lebe mit ihr zusammen, und seit meinem Startversuch streiten wir fast durchgehend oder es herrscht zumindest eine sehr angespannte Stimmung.

Offensichtlich liegt das natürlich daran, dass ich so mies gelaunt bin, weil mir das Nikotin fehlt.

Aber ich hab ein bisschen Angst, dass das langfristig etwas an der Beziehung kaputt macht. Die einzige Möglichkeit, die ich sehe, diese Launen und diese ständige Anspannung loszuwerden, ist, jetzt zur Tankstelle um die Ecke zu gehen und eine zu rauchen, in der Hoffnung, dass dann alles wieder wie vorher ist.

Bevor ich das mache, will ich wenigstens die Chance nicht ungenutzt lassen und hier im Forum mal nachfragen, ob jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat, und da vielleicht ein bisschen berichten könnte?

Verfasst am: 02.04.2024, 13:35
Junior75
Junior75
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Hallo Jonas,

das mit der miesen Stimmung legt sich nach ein paar Tagen.
Bei mir war es auch so.
Wenn jetzt eine rauchst geht es dir nicht besser und du machst dir zusätzlich noch vorwürfe.

Halte durch!

Verfasst am: 02.04.2024, 14:15
rauchfrei-lotse-paul
rauchfrei-lotse-paul
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Beiträge: 412 Beiträge

Hallo Jonas,
es war schon eine gute Idee, dich hier im Forum anzumelden und Kontakt zu suchen.
ich kenne es auch mit der schlechten Laune und der Reizbarkeit
Durch das ständige Nikotin ist Dein Gehirn mit Reizen überschwemmt worden und bei einem Entzug müssen wir uns erst daran gewöhnen wie es sich anfühlt wenn die Droge fehlt.

Zitiert von: Jonas3985

...
Es fällt mir schwer zu lachen, und es fühlt sich an, als hätte ich keine Freude mehr am/im Leben. Dazu kommt, dass ich gerade auch noch in einer sehr schwierigen Phase in meinem Leben bin, was den Rauchstopp zusätzlich noch erschwert.

Ich glaube zwar nicht, dass es einen perfekten Moment im Leben braucht um wirklich mit dem Rauchen aufzuhören
aber eine zusätzliche Baustelle kann es sicher erschweren.

Zitiert von: Jonas3985

Aber ich hab ein bisschen Angst, dass das langfristig etwas an der Beziehung kaputt macht. Die einzige Möglichkeit, die ich sehe, diese Launen und diese ständige Anspannung loszuwerden, ist, jetzt zur Tankstelle um die Ecke zu gehen und eine zu rauchen, in der Hoffnung, dass dann alles wieder wie vorher ist.


Wenn Du zur Tankstelle fährst löst Du den Suchtdruck für den Moment auf aber Du entkommst damit der Sucht nicht.
Sprich mit Deiner Freundin, dass es schwer und anstrengend ist sich von einer Droge zu entziehen.
Die schlechte Laune ist ein vorübergehendes Phänomen, es kann auch sein, dass die schlechte Laune in Wellen aufkommt und dann wieder verschwindet.
Aber, und das kann ich Dir versprechen, es wird nicht für den Rest Deines Lebens so bleiben.
Ich hätte keine 2000 Tage schaffen können wenn meine schlechte Laune vom Anfang so geblieben wäre.

LG von Paul

Verfasst am: 02.04.2024, 21:48
Unbekannt
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Verfasst am: 03.04.2024, 09:36
greta64
greta64
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Beiträge: 369 Beiträge

Guten Morgen lieber Jonas,

im Gegensatz zu dir habe ich viele Jahre geraucht, am Ende waren es über 40!
Einen ersten Versuch damit aufzuhören habe ich mit Anfang 30 unternommen. Genau, wie du es auch beschreibst, war ich unausstehlich, ich war so wütend, aufgeregt, nervös, ohne Freude. Ich erinnere mich, dass ich an einem Nachmittag stundenlang im Bett lag und unkontrolliert weinen musste. Mein Freund hat mich am Ende fast angefleht, dass ich wieder rauche, nur damit ich wieder normal bin, obwohl er eigentlich völlig gegen das Rauchen war.
Also habe ich das gemacht. Weitergeraucht. Mindestens 20 Jahre lang. Mehrere Versuche damit aufzuhören gab es schon, diese waren jedoch meist von kurzer Dauer, weil ich wegen dieser veränderten Stimmungslage immer wieder eingeknickt bin. Nun, bei meinem letzten Rauchstopp ,habe ich mir Nikotinkaugummis besorgt und immer, wenn Gefühle des starken Rauchverlangens, der Wut, Aggression, Trauer hoch kamen, eines davon eingeworfen. Das hat für mich die Sache wirklich verändert. Ich kam einfach nicht in diese Negativspirale, sondern war die ersten Tage des Rauchstopps sogar eher gut drauf und ganz euphorisch, dass ich es ganze Tage schaffe nicht zu rauchen. Insgesamt hab ich in der ersten Woche nur wenige Kaugummis gebraucht und dann war es auch gut, aber da ist anscheinend jeder anders. Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen, dass du stark bleiben kannst und am Ende wirst du megafroh sein, dass du nicht wieder angefangen hast (denn dann musst du irgendwann wieder aufhören, oder mit fortschreitender Zeit die negativen Konsequenzen des Rauchens tragen).
Liebe Grüße. Greta.

Verfasst am: 03.04.2024, 09:44
Jonas3985
Jonas3985
Themenersteller/in
Dabei seit: 02. 04. 2024
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Beiträge: 2 Beiträge

Hallo Leute,

Vielen lieben Dank für all diese netten, ausführlichen und vor allem aufbauenden Worte. Ich hab gestern dann doch durchgehalten und bin nicht los, um Zigaretten besorgen.
Und es stimmt, man fühlt sich wirklich besser, wenn man dem Verlangen nicht nachgeht und diese Phase durchsteht.

Was mir aufgefallen ist, ist, dass es einem wohl wesentlich leichter fällt aufzuhören, wenn man die Unterstützung aus seinem Umfeld hat, und nicht noch zusätzlich unter Druck gesetzt wird.
Habe nämlich gestern mit meiner Partnerin drüber gesprochen, wie es mir geht und wir schwierig das ist.
Und dann hatte sie auch Verständnis. Seit dem Gespräch habe ich irgendwie viel weniger Lust darauf, eine zu rauchen.

Interessant, was da alles so mitspielt im Kopf.

Nochmal vielen lieben Dank euch allen! Man fühlt sich hier im Forum wirklich wahnsinnig gut aufgehoben

Liebe Grüße
Jonas

Verfasst am: 03.04.2024, 10:01
Unbekannt
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Verfasst am: 03.04.2024, 10:05
Jemilili
Jemilili
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Beiträge: 446 Beiträge

Hey Jonas, das ist richtig toll. Ich hab vor 9 Jahren versucht aufzuhören und mein damaliger Freund war super verständnisvoll. Es ist toll, dass du deine Freundin mit ins Boot holst. Es bleibt ja auch nicht für immer so schwer, aber wie wir ja wissen: aller Anfang ist schwer. Drück dir die Daumen, dass weiterhin leichter läuft!
Vg
Jem