Dieser Weg wird kein leichter sein...
Ich bin ja echt kein Fan von Xavier Naidoo - aber das Lied spricht mich gerade total an und spricht mir aus der Seele: "Dieser Weg wird kein leichter sein,
dieser Weg wird steinig und schwer"
Am 26. März habe ich vor dem Zubett gehen meine (hoffentlich für immer) letzte Zigarette geraucht.
Meine Raucherinnenkarriere habe ich mit so ca. 14 Jahren begonnen (cool sein, jemanden imponieren), obwohl ich bis dahin immer gegen meinen Kette rauchenden Vater gewettert hatte. Aus dem anfänglich gelegentlichen Rauchen wurde dann Sucht. Mehrmals habe ich zwischendurch versucht, wieder aufzuhören, länger als 2-3 Monate ist es mir jeweils nur in den Schwangerschaften und Stillzeiten gelungen. Akkupunktur, Nikotinkaugummi und -spray haben damals nichts geholfen, erst als ich erfuhr, dass ich schwanger bin, ging es damals immer von einem Moment auf den anderen. Da wusste ich halt auch, warum.
Und eigentlich weiß ich jetzt auch, warum ich aufhören möchte. Also eigentlich habe ich viele gute Gründe. Der wichtigste ist, dass ich nicht will, dass meine Kinder Angst um mich haben müssen, dass ich früher sterbe, weil ich rauche. Seit ein paar Monaten wissen meine Kinder, dass ich rauche, allein die Erinnerung an den Blick meines Großen, wenn ihm klar war, dass ich zum Rauchen raus gehe oder davon rein komme, sollte mich vom weiter Rauchen abhalten.
Und doch ist es so steinig und schwer. Ich habe den Rauchstopp bewusst in den Urlaub gelegt, weil der Tagesablauf anders ist und der ganze berufliche Streß weg fällt. Ich versuche, neue Gewohnheiten zu etablieren und stoße immer wieder auf Momente, für die ich noch keine Idee habe. Gestern zum Beispiel: endlich sind alle 3 Kinder für einen Moment beschäftigt, der Gedanke schießt mir durch den Kopf "Jetzt kannst du dir eine Zigarettenpause gönnen!" und ich habe keine Idee, wie ich mich alternativ "belohnen" könnte.
Erst mal bis hierher...da will schon wieder ein Kind was von mir...
dieser Weg wird steinig und schwer"
den text hatte ich auch grade im kopf, liebe onda. der weg wird sauschwer, ich hoffe einfach, wir schaffen ihn und will dafür soviel mir möglich ist tun. die ist für dich
Hallo Onda
So ganz verstehe ich nicht wovon der Xavier da eigentlich singt.
Nun, er wird es wissen und sein Weg war sicherlich sehr steinig.
Eines weiß ich aber ganz sicher.
Zuviel Respekt vor dem Rauchstopp ist nicht angemessen.
Es ist sicher nicht immer leicht, aber duraus möglich und erfolgreich.
Das kannst du erkennen, wenn du hier im Forum in die Vergangenheit forschst.
Da findest du so viele, die es geschafft haben mit dieser Sucht zu leben und rauchfrei zu sein.
Ich möchte dir Mut machen.
Es geht und funktioniert.
Hier kannst du dir Unterstützung holen und es lernen,
wie ich und sehr viele andere auch gelernt haben.
Den Rauchstopp im Urlaub beginnen ist eine sehr gute Idee.
Das hatte ich auch gemacht und hat mir gut geholfen.
Ich wünsche dir viel Kraft für die nächsten Tage
damit der Weg nicht zu schwer wird
Herzliche Grüße Klaus
Danke euch beiden, für eure Worte und auch für die Rose. Die hat mir gestern spät abends noch ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.
@Klaus: ich habe mir den Text von dem Lied gar nicht mehr ganz durchgelesen, mir sprangen nur die ersten Zeilen in den Kopf. Lang her, dass ich mich mit Naidoo beschäftigt habe, ich erinnere mich dunkel, das er das Lied für sein Patenkind zur Taufe geschrieben hat und es sich auf den Lebensweg bezieht?
Von meinem Umklappkalender auf dem Schreibtisch strahlt mich eine dicke 8 an. Wenn ich an die 8 Tage zurück denke, dann waren es teilweise nicht nur steinige, sondern richtig felsige Tage. Gestern war meine Stimmung an einem Tiefpunkt, ich habe zwischendurch geheult und gehadert - und mich geweigert, mein Kind mit dem Auto zum Ferienprogramm zu fahren, denn dann wäre ich ziemlich sicher schwach geworden und hätte mir Kippen gekauft.
Die letzten 6 Nächte habe ich grottig geschlafen, bin oft aufgewacht oder habe zwischendurch 3h wach gelegen und habe nachts heftig geschwitzt. Tagsüber dann Kopfschmerzen und Kreislaufprobleme. Ja, kann alles vom Entzug kommen, aber ich frage mich, warum ausgerechnet ich das jetzt schon wieder mitnehmen muss. Ist ja nicht so, als ob ich in den letzten Jahren nicht schon genug Päckchen (besser vermutlich Pakete) aufgeladen bekommen habe. Und dann sitzt das Teufelchen auf der Schulter und will mir ins Ohr flüstern, dass ich doch nur wieder rauchen müsste, damit es mir besser geht...aber ich will doch nicht!!! Und dass Rauchen die Probleme nicht läst, sollte ich inzwischen gelernt haben.
Hallo Onda
Ich kann das sehr gut nachempfinden, was du schreibst.
Mir ging es auch völlig verdreht und elend in den ersten Tagen.
Der Kalender hat mich auch begleitet.
Tag 6 .... ich musste so lachen.
Dieser arme Mensch, der nur noch eines will....nicht mehr rauchen.
Koste es was es wolle.
Tag 13 war für mich ein Signal. Das hat in meinem Kopf Klick gemacht!
Der Kalender hat Humor, das gefällt mir gut.
Bei Gelegenheit verschenke ich den an einen Raucher.
Ja, es ist nicht ganz einfach das Rauchen aufzugeben.
Das stimmt!
Ich weiß nur, das es leichter und besser wird.
Und der Gewinn....nicht wie beim Lotto ....
Nein Der Gewinn ist garantiert!
Das Teufelchen.... meiner heisst Stinky
der muß inzwischen immer draussen warten
Ich wünsche dir viel Kraft und viel Dickkopf
Danke Klaus, jetzt habe ich nochmal zu Tag 6 zurück geblättert und auch herzhaft gelacht. So genau hatte ich mir den gar nicht angeschaut :-)
Mein Teufelchen braucht auch dringend einen Namen, leider bin ich gerade unkreativ. Vielleicht haben ja die Kids eine Idee!?
Ich muss mir hier noch einen wichtigen Satz festhalten: ESSEN ist keine Belohnung!!!
Machst du einen sogenannten kalten Entzug?
Also ich hatte das ja so gemacht.
Jetzt im Nachhinein fand ich das garnicht so schlimm.
Aber ich hatte lange mit Craving zu tun.....
also jetzt auch noch ...
aber erträglich.
Essen ist keine Belohnung?
Naja, bei mir schon.
In den ersten Wochen habe ich massenhaft Käse gegessen.
Also Pasta mit Bergen von Parmigiano Käse.
Das hat meine Nerven sehr nachhaltig beruhigt.
Manchmal hatte ich auch abends mit Heißhunger einen ganzen Camenbert verdrückt.
Danach war ich völlig zufrieden.
Das ganze hat jetzt ca 10 kg draufgepackt.
Denk dir einen halbwegs netten Namen aus..... mit diesem Wesen mussst du schließlich dein ganzes Leben auskommen.
Liebe Grüße Klaus
Ach ja .... nicht vergessen heute wird nicht geraucht
Ganz kurz, ich darf gleich zur Physio.
Ja, kalter Entzug. Fiel mir in der Vergangenheit tatsächlich insgesamt leichter als mit Nikotinersatz.
Und du hast recht: Essen kann eine Belohnung sein. Jedenfalls, wenn es ein besonderes Essen an bestimmten Punkten ist.
Ich hätte genauer formulieren sollen, z. B. Essen ist kein Ersatz oder Nicht für jede nicht gerauchte Zigarette wird mit Essen belohnt.
Tag 13
Das Programm schlägt mir vor, Zwischenbilanz zu ziehen. Innerlich habe ich es schon ein paar Mal gemacht, aber dann nie aufgeschrieben. War vielleicht ganz gut so, denn eigentlich kann ich noch nichts eindeutiges sagen. Außer, dass die Waage mir heute 3kg mehr angezeigt hat.
Na ja, immerhin bin ich tatsächlich noch ohne Ausrutscher/Rückfall, auch wenn ich gerade gestern knapp davor war. Extreme emotionale Belastung holt Detlev aus seinem Verlies. Detlev haben die Kids mein Sucht-Teufelchen genannt. Andere Momente (Grillabend mit Freunden) waren wider Erwarten total easy.
Heute sitzt er auch lauernd da, mein erster Arbeitstag nicht rauchend. Komisch, obwohl die letzten Tage morgens kein Problem mehr waren, hat Detlev sich sofort bemerkbar gemacht, nachdem die Kids außer Haus waren. Schon krass, wie sehr bestimmte Momente mit der Zigarette verknüpft sind. Da gab es morgens dann die erste (und zweite und dritte...) Zigarette.
Ich hab mich jetzt auch entschieden, heute erst Mal im Homeoffice zu bleiben und erst morgen ins Büro zu gehen, damit ich nicht gleich von meiner Sekretärin gefragt werde, ob ich zu einer Raucherpause mitkomme.
Liebe Onda,
ich bin auch noch nicht sehr lange rauchfrei und erinnere mich, dass mein 13. Tag ein fieser war. Detlev wird jede Gelegenheit nutzen, dich daran zu erinnern, wie wichtig er mal für dich war. Alles miese Täuschungsmanöver; ganz miese! Bleib dran! Das wird besser!
Und freue dich über DEINEN Tag 13 :-)))
Liebe Grüße
Johanna