Rückfall nach 8 Wochen stabilem Entzug

Verfasst am: 12.03.2024, 11:16
Sperling00
Sperling00
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Hallo ich möchte hier von meiner Situation berichten in der Hoffnung dass es mir und anderen weiter helfen kann…

Ich muss sagen ich hatte schon lange keine Zigaretten mehr geraucht, habe zwar die meiste Zeit mit Tabak ohne Zusatzstoffe gedreht aber schon jahrelang gedampft.. und hatte eigentlich kein Problem damit aber…. Ich habe Tabak geraucht im Zusammenhang mit Cannabis auch wenn es dafür Alternativen hätte geben können und obwohl mir bewusst war dass der Tabak das ist was den Stoff schlecht macht und die Wirkung eher low als high..

Aber Achtung bitte keine Kommentare diesbezüglich, denn der Cannabiskonsum gehört mehr oder weniger auch aus medizinischen Gründen zu meinem Leben seit über zehn Jahren, ohne dass ich jeden Tag jede Woche oder gar jeden Monat kiffe und wenn dann durchschnittlich 0,15 Gramm pro Tag ! das sind aus 5 Gramm etwa 50 Joints und nicht wie es heutzutage oft heißt 5 …

Zurück zum Thema.. mein erster Plan sah so aus dass mein Nikotin fürs dampfen zu Ende ging und ich einfach kein Geld für Neues ausgeben wollte weil ich den Suchtfaktor einfach gänzlich aus meinem Konsumverhalten streichen wollte.. also mischte ich mir neues Liquid ohne Nikotin und nutzte den im Verdampfer sitzenden Rest zum runterdosieren was auch sehr gut funktionierte.. zusätzlich halfen mir Joints aus Kräutermischungen mit und ohne Cannabis sehr gut zum Beispiel beim Bier trinken oder einfach in schmachtenden Situationen.. die ersten Wochen waren wohl auch schwierig aber ich freute mich mehr und mehr über den Erfolg.. erinnerte mich an den letzten Entzug und das erhebende Gefühl..

Dann hatte ich 8 Wochen geschafft und wurde übermütig und leichtsinnig.. ich träumte plötzlich dass mir ein Freund eine Zigarette anbot und ich sie annahm.. danach war der Wunsch real dies in echt zu erleben.. inzwischen war ich mental soweit kein Weed mehr in Holland zu kaufen nachdem mir zum ersten Mal 2 Gramm von der Polizei abgenommen wurden und ich mit vortschreitenden Entkriminalisierungsnachrichten auch nicht mehr einsah so viel für so wenig auszugeben und stattdessen alles in meine Zimmergärtnerei investiere..

Ich bin sicher es wär nicht zum Rückfall gekommen hätte ich weiter kiffen können.. aber nun habe ich in 10 Tagen eine Packung Tabak fast zu Ende geraucht und will meinen Entzug fortsetzen statt noch mehr zu kaufen und zu rauchen..

Es waren 4-5 Zigaretten leichteren Tabaks und das erstaunlichste war dass die ersten 3 Zigaretten sehr gut schmeckten und auch der Geruch angenehm war im Vergleich zu dem extrem widerlichen Gestanks von dem Kraut was die Leute auf der Straße in ihren Zigaretten rauchen wo es 20 Meter weit einfach nur überall fürmich gestunken hat…

Ich rauche nur draußen aber meine Hände riechen auch drinnen nach Tabak und meine Kleidung bestimmt auch.. ich wollte diesen Schmutz nicht mehr und die Zigaretten die ich rauchte waren auch nicht mehr so wie die ersten.. ich schmeckte nichts mehr..

Ich bin mental nicht in bester Verfassung.. mein Leben ist eher sehr schwierig als einfach.. ich wurde zuletzt zwei mal gekündigt ohne genau zu wissen warum eigentlich.. ich gehe zurück in Psychotherapie um weiterhin besser voran zu kommen und sehe es als klassischen Rückfall bei aufkommendem emotionalen Stress oder der erst besten Gelegenheit.. eine Niederlage aber ich glaube daran wieder aufstehen zu können..

Verfasst am: 12.03.2024, 12:08
Andreas_M
Andreas_M
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Hallo Sperling,

beim Rauchen aufhören braucht es eine gewisses Strategie. Man muss sich selbst umerziehen. Man muss die mit Zigaretten verknüpften Alltagssituationen so umtrainieren, dass es nicht mehr mit dem Rauchen verknüpft ist.
Der körperliche Entzug ist in wenigen Tagen geschafft.
Aber dann lernt man, dass gar nicht mehr geraucht wird zu den üblichen Situationen. Keine Ziggi beim Bier, keine Ziggi beim Kaffee, nicht auf dem Klo, einfach gar nicht.
Ich habe hier auch eine Dampfe liegen. Die hab ich gar nicht angepackt.
Ich hatte auch überlegt Kräutertabak zu besorgen. Hab ich auch verworfen.

Wenn man dann Cannabis konsumieren möchte, ja da wird es schwierig, weil man doch wieder eine Rauchsituation, wenn auch mit Kräutertabak, schafft. Das Suchtgedächtnis schlägt dann zu, und verlangt dann doch nach echtem Tabak.

Kannst du den Konsum umstellen, auf Kekse zum Beispiel?

Viele Grüße, Andreas

Verfasst am: 12.03.2024, 12:46
rauchfrei-team
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Hallo Sperling,

Willkommen im Forum! Du hast bereits 8 Wochen rauchfrei hinter dir das ist eine tolle Leistung! Mit dem Rückfall bist du nicht alleine und du findest hier viele weitere Ex-Raucherinnen und Ex-Raucher die dich zusätzlich unterstützen können, besonders unsere rauchfrei-Lotsen und Lotsinnen. https://rauchfrei-info.de/community/die-rauchfrei-lotsen-im-ueberblick/. Schau dich gerne auch weiter im Forum um.

Hast du bereits von unserem Ausstiegsprogramm gehört? https://rauchfrei-info.de/aufhoeren/das-rauchfrei-ausstiegsprogramm/

Das Programm begleitet in den ersten Wochen des Rauchstopps mit vielen Tipps und Informationen. Vielleicht kann es dich auf deinem weiteren rauchfreien Weg stärken.

Herzliche Grüße,
Lisa vom rauchfrei-Team

Verfasst am: 12.03.2024, 15:12
Jutta M
Jutta M
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Mein Bruder raucht relativ regelmäßig C. wegen seinem "Restless Leg Syndrome" (RLS). Er kann dann besser schlafen.

Da er aufgehört hat, Zigaretten zu rauchen, raucht er das C. ohne Tabak in einer Glaspfeife. Geht seiner Meinung nach ganz gut.

Verfasst am: 12.03.2024, 16:20
Sperling00
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Hallo, vielen Dank.. leider hab ich nachdem ich hier schrieb erstmal eine geraucht und bin etwas später losgegangen um neuen Tabak zu kaufen weil ich vermeiden wollte, dass ich denke ich will rauchen aber kann nicht.. nun führe ich erstmal eine Strichliste für jeden Zigarette..

Eigentlich sollte es nicht allzu schwer fallen den Verzicht jetzt wieder zu schaffen denn es schmeckt schon gar nicht mehr bzw. bringt gefühlt gar nichts außer schlechtes .. ich versuche die Abstände jetzt erstmal so weit wie möglich zu verlängern.. eigentlich war es mein zu gewagtes Ziel mal eben Gelegenheitsraucher werden zu können wie andere Leute die sowas konnten xD aber das war jetzt nicht angebracht es war eher ein klassischer Rückfall ABER mir ist bewusst wie gut das war.. vor allem trotz eher schwieriger Zeiten.. und es ist nichts verloren..

Ich war auch gut im Alternativen Essen von Sonnenblumenkernen xD oder Sport machen und ich wollte auf keinen Fall Tabak rauchen.. es ist jetzt eher passiert weil ich eigentlich kiffen wollte ~.~

Es ist auch durchaus mein Ziel in Zukunft das Cannabis auch nur zu verdampfen und nicht zu rauchen oder wirklich in Wasserpfeife da gibt es mittlerweile wirklich tolle Möglichkeiten die es vor fünf Jahren noch nicht gab..

Hoffnungsvolle Grüße, ich werde weiter berichten was ich schaffe oder eben nicht

Verfasst am: 12.03.2024, 17:20
Andreas_M
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Hallo Sperling,

jeder tickt da halt anders. Ich höre gerade zum zweiten Mal in meinem Leben auf. Ich hatte 8 Jahre nicht geraucht und dann nur an einem "Sauf-Wochenende" mit den Kumpels geraucht. Und in der Woche danach gedacht, es geht ja, da Sucht kommt nicht zurück." Ich habe das im Griff". Das war ein Irrtum. Ich rauchte dann nur gelegentlich, wieder auf Partys, alle 4 bis 8 Wochen.

Auch als Ex-Raucher trainiert man sich das Rauchen durch Gelegenheitsrauchen wieder an. Nach 1,5 Jahren als "Gelegenheitsraucher" wurden die Abstände immer kürzer, das Verlangen immer stärker. Ich hielt immer öfter am Supermarkt, um dann Zigarillos zu kaufen, weil man davon nur 2-3 pro Tag schafft. Wollte dann immer wieder aufhören, aber alle Versuche, nicht wieder zum Vollraucher zu werden, scheiterten. Ich habe sogar die Stummel von Zigarillos aufgefrisselt und den Tabak dann in Zigarettenhülsen gestopft, um was zum rauchen zu haben. Ich habe dann kapituliert und mir frischen Tabak von der Tanke geholt. Ich war die letzten 7 Jahre wieder Vollraucher, bis vor 3 Wochen.

Was bei mir gar nicht funktioniert, wäre Zigaretten oder Tabak zu Hause zu haben, und dann das Zeug nicht zu rauchen, also in den ersten 3-4 Wochen. Ich lese das öfter, dass die Leute scheitern, weil sie sich verzeifelt eine ganze Schachtel kaufen oder eine Packung Tabak holen. Dann sind sie wieder voll drauf. Das ist ganz schön hart. Meine Methode ist in den ersten Wochen mit starkem Entzug, dass eine oder zwei Zigaretten nur ein Vorfall, aber kein Rückfall sind. Wegen eines Vorfalls gebe ich das Projekt nicht auf. Und nur wenn es psychisch irgendwie nicht mehr anders geht und die Gedanken nur noch um das Rauchen kreisen, besorge ich eine Notfallzigarette, die ich dann irgendwo schnorren muss, keinesfalls kaufe ich eine Schachtel oder Packung Tabak. Und keinesfalls erlaube ich mir, sie in angenehmer Atmosphäre oder beim Bier oder Kaffee zu rauchen. Ich geh dann damit in den Keller oder einen anderen unwirtlichen Ort.

Deine Kräuterzigaretten zum Bier waren da wohl nicht so die richtige Strategie. Aus Erfahrung weiß ich, dass man sich alle Rauchverknüpfungen abtrainieren kann und muss. Gerade mit Freunden beim Biertrinken sollte man keinen Vorfall haben, auch nicht mit einer Kräuterzigarette. Man muss sein eigenes Gehirn überlisten und diese Verknüpfungen durch Übung löschen, also z.B. immer beim Bierchen trinken gerade nicht rauchen.

Verfasst am: 12.03.2024, 17:39
Sperling00
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Hey Andreas.. ja krass..
Das ist dann wohl so.. wie beim trockenem Alkoholiker der auch nicht einfach anfangen kann sich hier und da einen zu genehmigen.. ^^

Herzlichen Glückwunsch dass du die härtesten Wochen hinter dir hast.. auch wenn die alten Gedanken und Muster immer wieder ins Spiel kommen.. gerade und vor allem in Gesellschaft von Rauchern.. vielleicht hab ich die 8 Wochen auch nur geschafft ohne (a)soziale Kontakte mit Rauchern…

Aber vielleicht ist es gut, da ich ja eigentlich längst schon gegen das Rauchen von reinen Tabakzigaretten war dass ich das jetzt tun müsste und langsam merke dass ich dann doch lieber auf das Nikotin verzichte.. und nun hab ich gerade all meine Klamotten gewaschen und will überhaupt nicht dass die nach Raucher stinken..

Das positive für den Verzicht ist so viel .. allein die 10€ die ich jetzt ausgegeben habe die mir das gar nicht wert waren.. dafür hätte ich mir lieber nen Gramm geholt..

Aber ich glaube ich schaffe es besser während der Tabak hier liegt und ich denken kann ich will nicht.. ich würde denken ich will rauchen wenn ich keinen hab.. so ist es auch irgendwie angefangen.. da konnte ich zwei Abende widerstehen welchen zu kaufen und am dritten nicht mehr aber eigentlich war das nur Kopfkino und dann doch gar nicht so toll..

Ich habe schon 2 mal vorher Entzug gemacht aber auch nur einige Wochen und danach dachte ich immer es fehlt mir halt und ich will es wiederhaben.. aber nicht das Zigaretten rauchen und dampfen will ich jetzt eigentlich auch nicht mehr weil das letztlich wohl auch immer viel mehr war weil es so lecker und gemütlich und sauber ist.. ein Teufelskreis.. man muss wohl wirklich und in allen Lebenslagen nikotinfrei sein wollen und tatsächlich ging es mir um das ablegen der Sucht.. und es war meine Bedingung für den weiteren Cannabiskonsum in Zukunft weil das auf keinen Fall mit Nikotinsucht kombiniert sein darf -das ist wirklich fatal..