Ein Tagebuch

Verfasst am: 04.03.2024, 16:08
Unbekannt
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Verfasst am: 05.03.2024, 07:53
Soissesnuma
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Dankeschön

Verfasst am: 05.03.2024, 12:45
rauchfrei-lotse-klaus
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Tag 203 Dienstag
Gedanken

Gestern habe ich die ersten Wochen in unserem Zug gelesen.
So viele Menschen, so viel Hoffnung und so viel Angst.

Jetzt nach über 200 Tagen ist es für mich
sogar schwer zu zu erinnern.
Dieses Leiden und Hoffen.

Mir ging es ja genauso.
Vergessen wir so schnell diese fürchterlichen Erlebnisse?
Zum Glück vielleicht.

Ich werde aber immer erinnert.
Die Sucht in mir meldet sich noch. Nahezu täglich.
Aber auch das gehört allmählich zu einer gewissen Routine.

Ich weiß noch, wie ich hier eine Zeit lang zu predigen begann.
Wir müssen doch unser ganzes Leben neu organisieren.
Alle Situationen mit Zigarette neu lernen.
Neue Muster ausprobieren.

Manche hier meinten dazu nur .... so ein Quatsch ....
andere verstanden überhaupt nicht was ich da meinte.
Es war mir so wichtig.
Ich dachte auch, es müsse doch für alle wichtig sein.

Inzwischen denke ich anders.
Für die meisten hier ist ein Rückzug wichtig.
Zuviel des Guten, denken viele.
Wenn der Suchtdruck nachlässt,
wollen viele ein normales Leben zurück.
Ich finde das verständlich.

Es gibt aber auch einige, bei denen das nicht mehr möglich ist.
Rauchen zerstört die Gesundheit.
Da bleibt etwas. Das kann nicht ignoriert werden.
Das muss in das normale Leben integriert werden.
Das fällt nicht immer leicht.

Sucht ist immer anders.
Und trotzdem ist es doch auch immer gleich.
Das ist so verrückt.

Es gibt so viel Forschung darüber,
und immer noch wird gestritten.

Bei mir ist es der Xte Versuch davon loszukommen.

Es hat nicht funktioniert bisher.
Es hatte seine Gründe.
Ich habe mich nicht genug damit beschäftigt.
Irgendwas hat immer gefehlt.
Irgendwas habe ich immer falsch gemacht.

Hier lese ich sehr ähnliche Geschichten.
Jahrelang nicht geraucht und dann wieder für Jahre rückfällig geworden.
Ja, das schreiben einige.
Aber eben nicht alle.
Oder auch vielleicht ist es selten.

Wie auch immer..... es ist nie dieselbe Geschichte.
Jeder Mensch ist anders.
Aber die meisten Raucher werden sehr süchtig.
Das ist dann doch immer die gleiche Geschichte.

Zum Glück muss das hier niemand lesen
Ich hau das einfach mal raus

Verfasst am: 05.03.2024, 13:40
AdrIAHane
AdrIAHane
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Lieber Klaus,

diese Gedanken beschäftigen mich auch sehr. Ich bin froh, sie in deinem Wohnzimmer zu lesen.

Wie viel Beschäftigung mit dem Thema ist nötig?
Reicht es nicht einfach, dass man stur bleibt? Du weißt schon: IAAHHH.

Gibt es denn immer Gründe innerhalb der eigenen Person, weshalb man geraucht hat? Reicht es nicht aus zu wissen, dass es etwas mit dem Belohnungszentrum zu tun hat? Manche Menschen werden eben süchtig und andere nicht. Das hat ja in aller Regel stoffliche Ursachen.

Hat wirklich jeder Emotionen weggeraucht, so wie man hier oft liest?
Und was ist mit jenen, die zu diesem Gedanken keinen Zugang haben? Schauen die nicht tief genug in sich oder belügen sie sich selbst? Haben sie keine Chance, wenn sie nicht irgendwelche Emotionen finden, die sie angeblich weggeraucht haben?

Ich habe noch so viele Fragen zu diesem Thema im Kopf.
Warum habe ich diese Fragen?

Ich will einfach alles richtig machen und nicht durch irgendeinen Gedanken, der nicht gedacht wurde, irgendein Muster, das nicht erkannt wurde, wieder rückfällig werden.

Eigentlich hätte ich es gerne einfach:
Dooferweise gehöre ich zu den Menschen, die zur Sucht neigen, weil in ihrem Hirn ..... (erspare an dieser Stelle fachwissenschaftliche Erläuterungen)
Um die Sucht zu kontrollieren, muss ich aufhören sie zu füttern. Das tue ich, indem ich nicht rauche.

Jetzt nicht! Und aus ganz vielen Jetzen wird irgendwann ein NIE!

LG

Verfasst am: 05.03.2024, 16:28
Unbekannt
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Verfasst am: 05.03.2024, 17:30
rauchfrei-lotse-klaus
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Tag 203 Dienstag
Noch mehr Gedanken

Stursein hat noch nie wirklich geholfen.
Das sehen wir sehr gut in der Spieltheorie.
Nehmen wir ein sehr kompromissloses Spiel
2 Spieler fahren im Auto aufeinander zu.
Wer zuerst sein Steuer rum reißt hat verloren.
Heikle Sache.
Wohin führt uns hier die Sturheit?
Es kann nur einer gewinnen!
Der muss stur sein.
Der andere darf es nicht.

Reißen beide ihr Steuer in dieselbe Richtung sterben beide.
Reißt keiner das Steuer herum sterben auch beide.
Als einer muss nachgeben und einer bleibt stur.
Oder beide reißen ihr Steuer in unterschiedliche Richtungen.
Dann verlieren beide, bleiben aber am Leben.
Wie herum es auch gedreht und gedacht wird, ist reine Sturheit nicht wirklich gut.

Vor allem ist es hier in unserer Situation nicht hilfreich stur zu sein.
Hier wollen wir alle gewinnen.

OK, wie ist denn das Spiel hier?
Auch hier gibt es zwei Gegner, oder zwei Seiten.
Da ist unsere Entscheidung: Ich will nicht mehr rauchen.
Da ist etwas in unserem Körper, genauer im Gehirn das uns sagt: Ich will rauchen.
Beides geht jetzt aber nicht mehr.

Das haben wir ja immer gemacht.
Wir haben ja die meiste Zeit gar nicht geraucht.
Naja, eben nur alle 45 Minuten.
Dann wieder 45 Minuten nicht.

Damit soll nun aber Schluss sein!
Dummerweise macht mal mindestens Nikotin süchtig.
Hmmmm, tja klingt mies, ist aber so!

Wir wollen jetzt aber nicht mehr rauchen.

Also entziehen wir unseren Körper.
Ich habe das kalt gemacht.

Das bedeutete: Ich war ein paar Tage etwas aus dem Gleichgewicht geraten.
Nach ca einer Woche war das gelaufen
Aber damit war es nicht vorbei.
Neee!

Jetzt spüren wir, das im Gehirn etwas anders geworden ist.
In uns gibt es das dringende Bedürfnis nach Tabak.
Wir drehen wahrlich am Rad.
Jetzt geht der Stress scheinbar so richtig los.
Mit allen Tricks versuchen wir unsere Entscheidung in Frage zu stellen.
Das ist genau das, was wir alle hier jeden Tag erleben.

Verfasst am: 05.03.2024, 19:12
AdrIAHane
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Zitiert von: rauchfrei-lotse-klaus


Jetzt spüren wir, das im Gehirn etwas anders geworden ist.
In uns gibt es das dringende Bedürfnis nach Tabak.
Wir drehen wahrlich am Rad.
Jetzt geht der Stress scheinbar so richtig los.
Mit allen Tricks versuchen wir unsere Entscheidung in Frage zu stellen.
Das ist genau das, was wir alle hier jeden Tag erleben.


So ist es.
Aber der Weg, den wir beschreiten müssen, um aus diesem Dilemma rauszukommen, ist noch nicht klar. Mir zumindest nicht.
Und bis er mir nicht klar ist, hilft mir die Sturheit, die ich bewusst nicht Willensstärke nennen, weil diese wiederum einen freien Willen voraussetzt und die Frage danach, ob es den gibt, will ich nun wirklich nicht lostreten. Weder in mir selber noch öffentlich hier.

In diesem Sinne:
Egal welche Kurven ihr geht: Geht sie rauchfrei.

Verfasst am: 05.03.2024, 19:27
rauchfrei-lotse-klaus
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Zitiert von: AdrIAHane
Aber der Weg, den wir beschreiten müssen, um aus diesem Dilemma rauszukommen, ist noch nicht klar.


Liebe Adriane
Eins ist sicher: Mir ist das auch nicht ganz klar.
Aber dafür sind wir ja hier.
Wir lernen hier sehr viel (geht mir jedenfalls so)
Und das Tage Buch hier ist ja noch am Anfang.
Die Einleitung und das erste Kapitel ist in etwa geschrieben.
Da ist noch sehr viel zu lernen und sehr viel zum Nachdenken.
An Anfang, im August wusste ich viel weniger.
Im Moment ist es noch so, das mit jeder neuen Information neue Fragen auftauchen.
Wenn ich hier nichts mehr schreibe, dann ist es damit vorbei.
Aber so ist es jetzt nicht

Verfasst am: 05.03.2024, 22:36
Rooni75
Rooni75
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Danke lieber Klaus

Verfasst am: 08.03.2024, 09:58
frido
frido
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Zitiert von: rauchfrei-lotse-klaus
Alles ruhig hier
Hallo Frido ....
Ich war heute im Kino und habe mir Dune2 angesehen.
WoW .... hat mir sehr gut gefallen.
Großes Kino, end lich mal wieder.

Guten Morgen Klaus,
tut mir leid, dass ich deine Nachricht erst heute Morgen gesehen habe.
Wobei, was hätte ich dir gestern Abend darauf antworten können?
Dass für mich Sci-Fi/Abenteuer/Filme nicht unbedingt, zu den Filmen meiner 1. Wahl gehören.
Wobei ich schon verstehen kann, wenn jemand sagt...das ist auch eine Bildungslücke.

Tatsächlich war meine 1. Wahl für den gestrigen Abend der 2Teiler von Aenne Burda -
Die Wirtschaftswunderfrau
eine Vorreiterin für die Emanzipation der Frauen.

Heute ist Weltfrauentag und ich frage mich, warum brauchen wir diesen Tag noch immer.
Sollte Gleichberechtigung nicht selbstverständlich sein?
Stimmt schon, es hat sich in den vergangenen 70 Jahren sehr viel, zu Gunsten der Frauen geändert.
Zumindest hier, in unserem Land.
Na gut, ich lasse es besser. Sonst wird das hier noch ein Roman

Ich wünsche dir einen wunderschönen Tag.
Hab ich richtig gehört, in Berlin ist dieser Tag ein Feiertag?

Liebe Grüße
Herta