Februarzug 2023: wer und was hilft mir, nikotinfrei zu werden?

Verfasst am: 09.02.2023, 09:36
waschtl87
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Hallo Ihr Lieben,

ich hatte mir eigentlich vorgenommen, morgen aufzuhören, habs aber auf heute vorgezogen.

Ich dampfe seit 10 Jahren exzessiv und rauche auch ab und zu. Vorher habe ich auch lange geraucht.

Ich dampfe seit heute morgen nikotinfreies liquid.

Ich merke nun, dass mir das Dampfen an sich nie wirklich was gegeben hat, sondern das Nikotin.

Ich bin gereizt, hatte schon leichte Panik mit hin- und herlaufen und bin 100% unkonzentriert.

Es ist gerade sehr schwierig, vor dem PC zu sitzen ohne die ganze Zeit (Nikotin) zu dampfen.

Ich muss das aber schaffen. spätestens jetzt merke ich, wie abhängig ich von dem kram bin...

VG

Verfasst am: 09.02.2023, 14:00
ehem.rauchfrei-lotsin-andrea
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Lieber Waschtl (oder liebe Waschtl?),

herzlich willkommen hier in unserer Runde. Du hast also deinen Start in dein nikotinfreies Leben auf heute vorgezogen. Gratulation zu diesem Entschluss, er spricht für deine Motivation. Was im einzelnen sind denn deine Beweggründe für deinen Nikotinstopp? Interessiert mich (und bestimmt die anderen hier auch) sehr, denn eine stabile Motivation ist die Basis für einen gelingenden Ausstieg.

Ich frage mich nur warum du "musst". Mir persönlich würde ein "Müssen" großen psychischen Druck verursachen. Und Druck macht der Entzug schon genug. Wie wäre es mit einem ruhigen "Ich möchte" oder ich will, weil...ich dann mehr Sauerstoff zur Verfügung habe, ich dann nicht mehr so viel huste...".

Dass das Nikotin derjenige Stoff ist, der dir etwas "gegeben " hat, glaube ich dir sofort. Nikotin ist ein Nervengift, mit dem sich Tabakpflanzen vor ihren Frassfeinden schützen. Es regt kurzzeitig an und ermöglicht dem Körper nach dem Gebrauch, mehr von den Glücksbotenstoffen wie Dopamin und Serotonin herzustellen. Lässt du das Nikotin weg, kommt der Entzug und dein Hormonhaushalt muss sich erst wieder auf natürliche Verhältnisse umstellen. Daher ist es so wichtig, dass du dich erstens entspannst und zweitens Maßnahmen ergreifst, die dir gut tun, um den Hormonhaushalt anzukurbeln. Wie erreichst du genau das? Wie machst du dich "glücklich" in all dem Elend der Entzugssymptome?

Vor dem PC zu sitzen ist in der Anfangszeit sicherlich ungewohnt bis besch....; doch du kannst dir helfen. Z.B. in dem du dir einen Strohhalm auf Zigarettenlänge zurecht schneidest und Luft ziehst. Viele Pausen sind sehr hilfreich und dass du dir selbst in der Anfangszeit ein etwas geringeres Arbeitspensum erlaubst. Hast du dir schon die Tipps zum Aufhören unter dem grünen Reiter durchgelesen? Viel trinken hat mir z.B. sehr geholfen. Und eine schöne Belohnung für den Abend. Wie gestaltest du dir den heute Abend?

Viel Erfolg wünscht dir für deinen neues Nikotinfreies Leben
Daumendrückende Andrea

Verfasst am: 09.02.2023, 20:06
waschtl87
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Lieber Waschtl (oder liebe Waschtl?),



Lieber ;))

Ich habe als Ersatzhandlung nikotinfreies Liquid, das ich dampfe. Ich dampfe mindestens genau so viel wie gestern als noch Nikotin drin war. Noch hat das Hirn nicht begriffen, dass da nix mehr kommt. Heute morgen hab ich einige Minuten Panik bekommen, als ich gemerkt habe "Mist, das bringt ja ohne Nikotin wirklich nichts ".

Es schmeckt ganz ok, quasi wie ein zuckerfreies Bonbon oder so, aber es gibt halt nicht den "Kick" wie eine Zigarette oder eben Liquid mit Nikotin. Im Grunde ist das mein zurechtgeschnittener Strohhalm, nur das eben wirklich Dampf rauskommt.

Ich rede bewusst von "aufhören müssen" weil ich wirklich meine gesamte Wachzeit durchgedampft habe, einzig an Orten oder bei Tätigkeiten wo es nicht möglich war, habe ich auf das Dampfen verzichten können. Meine Nikotinkurve ist nicht wie beim Zigarettenrauchen im Zickzack gelaufen, sondern war quasi eine gerade Linie. Wie bei einem Spiegeltrinker.

Das kann ja keine Dauerlösung sein. Ich merke selber, wie ich emotional abgestumpft bin. Letztlich ist es mir egal was ich mache, solange ich dabei dampfen oder rauchen kann.

Ich war heute abend als "Belohnung" in der Sauna, trotz Bronchitis die seit Wochen immer wieder aufflackert. Wäre sonst durchgedreht. ich bin jetzt zumindest ein bisschen entspannter. Ich werde gleich mit meiner Freundin und unseren Hunden auf die Couch gehen und Fernseh gucken. Da es Anfang Februar ist, gibt es da ja kaum Alternativen ; )

Ich hoffe, dass es in ein paar Tagen besser wird. Ich finde es im Augenblick unerträglich.

VG
Sebastian

Verfasst am: 10.02.2023, 21:24
Daniel1984
Daniel1984
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Hallo Allerseits,
ich weiß gar nicht so Recht wo ich anfangen soll...
Erstmal vielen Dank für die "Lotsen" das Sie so vielen Leuten bereitwillig helfen.
Über diese Seite bin ich eher zufällig gestoßen als ich nach Tipps und Symptome Rauchstop gegoogelt habe und ja hat mir gefallen und gleich angemeldet. Leider habe ich schon über 20 jahre Raucherleben hinter mir wovon ich täglich bis September letzten Jahres über 20 Stk täglich geraucht habe. Im September letzten Jahres hatte ich dann einen Spontanpneumotorax und mein Rauchen stark eingeschränkt aber bislang nie richtig geschafft davon weg zukommen trotz eZigarette mit und ohne Nikotin sowie Nikotin Pflaster. Im Januar diesen Jahres wurdes es auch immer mehr mit dem Rauchen beinahe so wie vor dem Pneumothorax. Ich bemerkte auch gleich wieder die eingeschränkte Atemfähigkeit. Sprich Atemschwierigkeiten (Kurzatmigkeit) bei mittlerer Belastung, der morgendliche Raucherhusten oder der Husten nach dem Duschen (Wechsel von feuchter zu trockener Luft und umgekehrt).
Nachdem ich ende Januar einen, ich nenne es Mal Schwächeanfall meines Körpers erleben durfte habe ich die Reißleine gezogen. Alle meine Stopfsachen habe ich meiner Frau gegeben, meine eZigaretten habe ich zerstört und weggeworfen.
Nikotinpfpaster (14mg) habe ich mir für 14 Tage Vorrat besorgt. Von den Pflastern habe ich aber erst 2 benutzt. Am zweiten Tag war ich zittrig nervös und unruhig und habe Pflaster Nr 1 geklebt. Dazu Tee getrunken und Äpfelstücken gegessen (ich war/bin starker Kaffeetrinker und Obst lasse ich idR links liegen).
Den ganzen Tag irgendwie rumgequält und am späten Nachmittag das Pflaster abgemacht. Ein paar Stunden später ging es mir auch schon besser. Am 3ten Tag den Tag wieder mit Apfel und Tee gestartet und im Laufe des Vormittags Pflaster Nr 2 geklebt. Irgendwie ging es mir wieder nach ein paar Stunden später schlechter und habe das Pflaster wieder entfernt. Seitdem auch keines mehr genommen. Letztes Jahr hatte ich nicht solche Probleme. Naja der "Hipper" ist manchmal echt stark und ich versuche mich gleich abzulenken, zu Hause Apfel essen, trinken oder durch zuatmen oder in einen anderen Raum gehen. Unterwegs versuche ich falls ich doch in einer ungünstigen Situation gerate tief durch die Nase einzuatmen und durch den Mund wieder auszuatmen (so ca 30Sek-1min).
Glücklicherweise habe ich zu Hause keine Rauchutensilien mehr da ich ehrlich gesagt nicht weiß ob ich schwach geworden wäre da die ein oder andere Situation Psychisch schon "Scheiße" ist so nach den Motto nur "eine" für heute schadet nicht, dafür aber morgen keine. Aber bislang konnte ich dem Gott sei Dank widerstehen.
Aber ja es sind so gewisse Handlungen/Abläufe die man irgendwie ändern muss um es sich leichter zu machen, wie zum Beispiel morgens kein Kaffee und Zigarette sondern zum Beispiel ausgiebig Duschen gehen. Was auch immer Hauptsache irgendwie den "Gedanken" weg bekommen. Heute ist ja bei mir Tag 6 und ich weiß gar nicht ob mein Körper noch Nikotin braucht oder ob es die jahrelange antrainierte Psyche ist. Persönlich fand ich bislan Tag 2-4 am schwierigsten und hoffe das dem so bleibt. Jedenfalls auf der Suche nach Antworten über diese Seite gestolpert (obwohl ja nun wirklich überall Werbung gemacht wird) und ein paar Stunden weggelesen und erstaunt das ich nicht die einzige Nase bin die am liebsten nie angefangen hätte.
Aber was soll ich sagen Tag 6 geht Rum und der innere Schweinehund hat weiterhin nicht gesiegt.

Verfasst am: 10.02.2023, 22:26
Unbekannt
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Verfasst am: 11.02.2023, 07:24
zxuefei
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Verfasst am: 11.02.2023, 08:39
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Verfasst am: 11.02.2023, 10:09
waschtl87
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Zitiert von: Daniel1984
aber bislang nie richtig geschafft davon weg zukommen trotz eZigarette mit und ohne Nikotin sowie Nikotin Pflaster. [...] kein Kaffee und Zigarette sondern zum Beispiel ausgiebig Duschen gehen. Was auch immer Hauptsache irgendwie den "Gedanken" weg bekommen.


Moin,

ich versuche es ja gerade auf die Art und Weise. Ich dampfe jetzt den 3. Tag ohne Nikotin. Mir ist das ehrlich gesagt eine gute Stütze.
Vielleicht überlegst du, ob du dir eine E-Kippe fertig machst, mit nikotinfreiem Liquid, falls du es mal das Gefühl bekommst, jetzt unbedingt rauchen zu müssen?

Die Sache mit dem Duschen hilft ja in zweierlei Hinsicht. Einerseits ist es einfach ein anderes Ritual, andererseits schüttest du (aber nur wenn du kalt duschst) mehrere Stunden erheblich Dopamin aus. Und genau das ist es ja, was uns Ex-Rauchern am Anfang fehlt.

Ich habe das schon als Raucher gemacht (man wird wirklich besser und nachhaltiger wach) und wollte das fortführen, leider bin ich jetzt total krank, da wird kaltes Duschen vielleicht nicht die beste Idee sein ...
VG
Sebastian

Verfasst am: 11.02.2023, 10:11
rauchfrei-lotsin-silke
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Hallo in die Runde!

Liebe Katja, ganz genau. Du hast natürlich recht. Der Beitrag des von Dir genannten Users ist gemeldet!
Und mal ganz davon ab- ich sehe 59 Tage auf Deinem Zähler! Glückwunsch!!!

Liebe Romina, willkommen zurück! Mit "ich SOLL nicht mehr rauchen" kenne ich mich gut aus . Daraus sind jetzt fast fünf Jahre glückliche Abstinenz geworden. Also- nichts ist unmöglich.
Wo genau drückt denn der Schuh? In welchen Momenten wird es schwierig? Nutzt Du Nikotinersatzprodukte wie Pflaster oder Spray? Vielleicht magst Du ein bisschen mehr erzählen.....

Lieber Daniel, Glückwunsch! Eine Woche bist Du schon rauchfrei, klasse Leistung. Die erste Zeit ist ja meist die heftigste....
Ich schätze, dass Dir auch der körperliche Entzug noch zu schaffen macht, das wäre nach sieben Tagen jedenfalls nicht unnormal und kann bis zu 14 Tagen andauern. Er schwächt sich aber in der Regel auch weiter ab. Der psychische Entzug hingegen dauert schon ein bisschen länger und verläuft eher wellenartig. Aber ganz ehrlich, in Stein gemeißelte Regularien gibt's da auch nicht.....
Ablenken und Rituale rund um die Zigarette verändern sind schon mal gute und richtige Maßnahmen. Wir haben uns das Rauchen antrainiert, jetzt müssen wir es uns (oft auch mühsam) wieder abtrainieren. Das ist und bleibt wohl die beste und nachhaltigste Methode. Und noch was- bitte das Belohnen nicht vergessen! Ganz wichtig. Hält die Moral oben, sorgt für gute Stimmung und gleicht diesen "gefühlten Verzicht" etwas aus. Hast Du (und alle anderen MitleserInnen) Ideen? Vielleicht hilft Euch meine Lieblings-Liste weiter- die "Liste der angenehmen Aktivitäten" der Uni Münster. Hier der Link:
http://www.uni-muenster.de/imperia/md/content/psychotherapie_ambulanz/aktivit__tenliste.pdf
Rauchstopp lohnt sich halt....
Und ja, Du hast recht. Du bist weiß Gott nicht die einzige Nase, die am liebsten nie angefangen hätte....
Also, Ärmel hoch. Weiter machen. Du bist doch auf nem` richtig guten Weg!

Und wie geht's den anderen aus dem Zug? Gibt's herausfordernde Situationen, die Euch beschäftigen? Unsere Plattform hier eignet sich bestens zum Erfahrungsaustausch, auch mal zum Jammern, natürlich auch zum Freuen....

Ich freue mich, von Euch zu hören!

Liebe Grüße, Silke

Verfasst am: 11.02.2023, 10:49
rauchfrei-lotsin-silke
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Lieber Sebastian,
und liebe Alle.....

einfach nur kurz der Vollständigkeit halber...
Die Entwöhnung mit Hilfe der E-Zigarette wird seitens der BZgA nicht empfohlen (ich weiß, dass Du nikotinfreies Liquid verwendest). Hier ist Info-Material zum Thema zu finden:
http://rauchfrei-info.de/informieren/ (weiter unten auf der Seite eine Broschüre als PDF)

Ich wollte mir zu Beginn meiner Entwöhnung auch eine E-Zigarette ohne Nikotin bestellen. Ich habe das letztendlich nicht getan und bin ehrlich gesagt heute froh darüber. Deshalb kann ich aber diesen Wunsch danach auch nachvollziehen.
Ich habe selbst keine Erfahrungen mit der E-Zigarette und mein Job ist es nicht, für irgendeine Seite Lanzen zu brechen. Will ich gar nicht. Aber wenn die E-Zigarette empfohlen wird, gehören letztendlich die Erkenntnisse aus Fachkreisen zu diesem Thema auch dazu.....

Dem offenen Austausch dazu soll das aber keinen Abbruch tun .

Herzliche Grüße nochmal, Silke