Die Geister, die ich rief!
Hallo Zusammen
und danke für den gemeinschaftlichen Tritt in meinen Allerwertesten.
Machen ist wie wollen, nur krasser!
Hier mal ein Zitat von einer anderen Rauchfrei-Seite:
"Um die 5 . Woche werden viele depressiv, fühlen sich leer. Plötzlich scheint das Leben ohne Zigaretten keinen Sinn mehr zu machen. Grund für das depressive Loch sind die fehlenden ‚Glückshormone‘ der Nikotinrezeptoren. Das Gehirn muss erst wieder lernen, auch ohne Nikotin ‚Glücksstoffe‘ zu produzieren. Etwa ab der 8. Woche klappt das zunehmend besser - vor allem, wenn man sich selbst täglich belohnt und dem Gehirn dabei hilft.
Aber auch unbewusste Verlustängste spielen eine wichtige Rolle. Für viele ist die Zigarette auch ein "Haltestängel". Sie müssen lernen, diese Phase des Lebens abzuschließen und einen neuen Sinn und Halt im Leben zu finden. Dann geht es ab der 10. Woche richtig aufwärts mit dem Befinden."
Ich glaube ich stecke gerade in so einer depressiven Phase.
Ich bin nicht krank, sondern immernoch auf Entzug. Weniger auf dem psychischen Entzug, der Kopf sagt klar "Rauchenist nicht!!" sondern mehr auf dem physischen, dem körperlichen Entzug. Der allerdings irgendwann so zermürbend ist, dass der Geist droht nachzugeben.
Irgendwann fängt man dann an zu fragen ob das jemals aufhört.
Es liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich bisher nicht wirklich etwas gefunden habe, dass mir im erforderlichen Umfang meine Glückshormone wiederbringt.
Ich habe sehr viele Hobbys, von denen ich zwar einige, der Jahreszeit geschuldet, nicht nachgehen kann (Wasser, Garten) aber die hatte ich ja auch alle schon vorher. Das heißt die bringen mir jetzt keine neuen Glücksmomente.
Außerdem kenne ich mich nur als Raucher, aus den letzten 40 Jahren.
Das was ich im Moment mache hätte ich nie, niemals für möglich gehalten.
Ich muss mich selbst erst wieder kennenlernen und muss lernen neue Glücksmomente für mich zu finden.
Das ist ein schwieriger Prozess und auch eine schwierige Phase in der Entwöhnung.
Ich hab es dann gestern mit Musik geschafft mich abzulenken, hab die 80er durchgeforstet.... ach was waren wir jung ....
Liebe Grüße vom Havelskipper
Ronald
Bis der Stoffwechsel im Gehirn wieder normal funktioniert, also wie vor dem Rauchen, dauert es angeblich so gar drei Monate.
Hier ist der Artikel zu der entsprechenden Studie: [Externer Link vom rauchfrei-Team entfernt]
Wissen ist Macht. Drei Monate können lang sein, aber verglichen mit der Zeit, die noch vor einem liegt, sind das doch Peanuts!
Moin Roland,
ich bin nun seit fünf Wochen nikotinfrei und ich glaube, dass ist gerade eine wackelige Phase auf dem Weg in die Freiheit.
Gut möglich, dass es mit dem gestörten Dopaminhaushalt zu tun hat, denn ich bemerke diese Veränderung auch seit Montag ungefähr.
Also Montag hatte ich zumindest extrem schlechte Laune, wollte unbedingt mein Nikotinspray zurück und mir ist aufgefallen, dass ich zwar nach dem Aufstehen nicht als Erstes an den Stoff denke, dafür aber das Hochgefühl ausbleibt, dass mich in den letzten Wochen getragen hat.
Eine Patentlösung habe ich da nicht. Aber ich denke, ich/wir haben nun zwei Möglichkeiten. Entweder fange ich wieder mit dem Spray an - Du mit Zippo Zigarillo - und es hat sich überhaupt nix verändert.
Das würde ich persönlich echt voll daneben finden, weil dann ja auch der ganze Mist wieder von vorne anfangen würde.
Oder wir kneifen die Pobacken zusammen und gehen da jetzt durch bzw. akzeptieren, dass nach jahrzentelangem Konsum die Umstellung sowohl psychisch als auch physisch eben nicht in fünf Wochen abgehakt ist. Das ist ein Prozess und wir sind mittendrin.
Der Lohn wäre in dem Fall die Freiheit und zwar dauerhaft und das mit selbstgemachtem Dopamin. Also ich geb mir diese Chance. Ich will wissen, ob da wirklich noch Luft nach oben ist, so wie die alten Hasen hier sagen.
LG
Ella2022
Da der Link entfernt wurde: gib bei Google ein "Dopaminfunktion normalisiert sich mit Rauchabstinenz", dann findest du den Artikel.
Moin Zusammen,
es ist schon krass wenn man am eigenen Leib spürt, welchen Einfluss das Gerauche auf unseren Körper und Geist genommen hat und es wird wohl noch eine Weile dauern bis sich das alles normalisiert.
Da werden wohl noch einige Tiefs auf uns warten, bis der Nikotindämon endgültig vertrieben ist.
Liebe Katja, ich lutsche mit dir zusammen, also jeder sein , Rauchfrei-Pfefferminz auf deine 50 und meine 60 Tage rauchfrei. Außerdem ist laut meiner Statistik heute auch bei mir die 1200ste nicht gerauchte Fluppe fällig.
Nach meinem ersten rauchfreien Weihnachten und meinem ersten rauchfreien Silvester, seit 40 Jahren, war ich gestern auf meinem ersten rauchfreien Konzert.
Normalerweise war da ja immer so ein Zeitdruck. Vor dem Einlass noch schnell eine Kippe reinziehen, dann in der Pause schnell durchs Gedränge an die Luft um eine, ach Sch... zwei zur Sicherheit, zu qualmen und am Ende schnell raus, weil der Ast pfeift.
Davor hatte ich wenig Bammel.
Aber ich muss sagen, war alles easy, ganz entspannt, kein Anfall von übersteigertem Suchtempfinden, kein Drang nach einer Zigarette...... wer hätte das gedacht
In diesem Sinne liebe Grüße und einen weiteren rauchfreien Tag
vom Havelskipper
Ronald
Ja genau, Havelskipper, hat es etwas genützt, der Tritt in den Allerwertesten?
Du schreibst: "Es liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich bisher nicht wirklich etwas gefunden habe, dass mir im erforderlichen Umfang meine Glückshormone wiederbringt".
Also diese Glückshormontheorie steht in meinen Augen ohnehin auf wackligen Beinen, ja, da war dieser kurze Kick, wenn man sich die Zigarette angezündet hat und vielleicht werden irgendwelche Rezeptoren im Gehirn befriedigt. Gleichzeitig hatte man doch aber auch dieses ungute Gefühl, dass es überhaupt nicht gesund ist, mich hat das schon latent gestresst (und dabei wurden bestimmt Stresshormone ausgeschüttet und permanente Entzündungswerte im Körper erhöht). Also bleibt nur noch die Frage: Wie ersetzt man das, was die Zigarette war?
Ich erinnere mich, dass ich einer Freundin, die mit dem Rauchen aufgehört hatte, vor Jahren erklärte, warum ich wieder angefangen habe, dies genau mit deinem Satz getan habe: "Ich habe nichts gefunden, was die Zigarette für mich ersetzen konnte", Daraufhin meinte Sie: "Warum willst du das ersetzen?" Und da dachte ich, ach, so kann man das auch sehen.
Deshalb habe ich jetzt vor meinem Rauchstopp klar gemacht: Ersatz gibt es nicht. Ich werde es nicht durch Alkohol oder Kalorien ersetzen und auch sonst kein Suchtmittel. Ich verabschiede mich von diesen Begleitern während 40 Lebensjahren und fertig. Glücksgefühle verschafft mir jetzt tatsächlich (meistens) das Nicht- Rauchen. Rational hast du das doch genau so gemacht. Bleibt noch die emotionale Seite: Musiktechnisch fand ich die 80er Jahre jetzt nicht so der Kracher, aber wenn es hilft Immer schön weiter im Programm:
Hallo Ronald, gratuliere zu 60 ( SECHZIG !!!) Tagen Rauchfreiheit!!
Es freut mich zu lesen, dass du den schlimmen Moment , scheint es, überstanden hast und sogar das Konzert genießen konntest!
Vielleicht sind diese kleinen, positiven, unvorhergesehenen Überraschungsmomente genau das, was uns durchhalten lässt, was die Pein verdrängt manchmal.
Ich wünsche dir/uns allen noch viele solcher Momente!
LG Birgit
Hallo Birgit,
lieben Dank!
Ja, wenn es einfach wäre, dann wäre ja die Rückfallquote nicht so hoch.
Ich hab in den letzten Tagen so einige Artikel über das Rauchen und die Rauchentwöhnung gelesen.
Eine sehr große Rolle scheint wirklich das Dopamin zu spielen.
Umso wichtiger ist es, uns so viele kleine Glücksmomente wie möglich zu bescheren.
LG Ronald