Rauchen, um dazu zu gehören
Wenn ihr an die Situation denkt, in der ihr eure erste Zigarette geraucht habt, gibt es dabei vermutlich eine Gemeinsamkeit: Sie wurde in Gesellschaft angezündet.
Rauchen als Trend?
Vor allem im Jugendalter wird das gemeinsame Rauchen als entspannte Situation genutzt, um neue Leute kennenzulernen und sich einer Gruppe zugehörig zu fühlen. Die gute Nachricht: Nichtrauchen liegt bei Jugendlichen aktuell im Trend. Zu dieser Annahme führt eine repräsentative Befragung der BZgA, die 2020 veröffentlicht wurde. Es zeigte sich, dass aktuell 5,6% der Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren rauchen. Im Vergleich zu 2001, als noch 27,5% der Jugendlichen dieser Altersgruppe rauchten, ist also eine deutliche Tendenz sichtbar: Rauchen ist unter Jugendlichen nicht mehr so cool wie früher.
Die soziale Funktion der Zigarette
Die Zigarette erfüllt aber auch weiterhin im Erwachsenenalter bei Raucherinnen und Rauchern eine soziale Funktion. Es fällt vermeintlich leichter, neue Kontakte zu knüpfen und durch das gemeinsame Laster steigt meist die Sympathie untereinander.
Dabei gibt es zahlreiche andere Möglichkeiten, mit Menschen in Kontakt zu kommen und das gemeinsame Rauchen beispielsweise durch die gemeinsame Tasse Kaffee oder einen schönen Spaziergang zu ersetzen. Wichtig ist hierbei, dass das persönliche Umfeld in den eigenen Rauchstopp miteinbezogen wird. Es kann helfen, mit Freunden und der Familie offen über den Rauchausstieg zu kommunizieren und um Rücksicht und Unterstützung zu bitten.
Mehr Infos und Tipps zum Umgang mit anderen während des Rauchausstiegs findet ihr auf folgender Info-Seite:
http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/tipps-fuer-ihren-rauchstopp/der-umgang-mit-anderen/
Welche Reaktionen gab es in eurem Umfeld zu eurer Entscheidung, rauchfrei zu leben? Habt/Hattet ihr Angst, dass bestimmte Freundschaften unter eurem Rauchausstieg leiden könnten, und wie seid ihr damit umgegangen? Wie haben euch Menschen in eurem Umfeld unterstützt?
Diese Fragen sollen euch als Anregung zum Austausch über wertvolle Erfahrungen und Tipps dienen.
Herzliche Grüße,
Leonie vom rauchfrei-Team
Die Reaktion von meiner Familie war blankes Entsetzen. Aus vorherigen Versuchen war bekannt, dass ich ziemlich schlechte Laune haben könnte. Doch durch meine Vorbereitung und die Verwendung von Pflastern hielt es sich eigentlich in Grenzen. Auch de Austausch hier war eine wichtige Stütze.
Und im Nachhinein betrachten lohnt sich der Weg auf jeden Fall, denn es gibt ein deutliches Plus an Lebensqualität. Ich kennen keinen ehemaligen Raucher, der diesen Schritt bereut - auch wenn die ersten Wochen nicht immer leicht fallen.
Hallo Leonie und das rauchfrei-Team! Und alle die hier lesen!
Ja, die einzige Erinnerung die ich daran noch habe war in der Clique!
Neue Kontakte ist wohl auch ne Definitionssache, Hemmungen jemand anzusprechen in der "Raucherecke"
war immer kein Problem, da geb ich dir voll recht. Daraus sind bei mir aber nie engere Kontakte geworden. Ohne das rauchen hätte ich diese Leute nie angesprochen.
Ich hatte nur positive Reaktionen, in meinem persönlichen und beruflichen Umfeld, von Nichtraucher, Raucher und Nichtmehrraucher! Da meine Frau, als Nichtraucher, mit einer gelassenen Sturheit mit meiner Raucherei umgegangen ist ( was jetzt letztendlich zum Erfolg geführt hat ), ist sie meine größte Unterstützung und Motivation! Tatsächlich kommt als Auslöser danach sofort mein Camino (:oops!
Vereinzelte Aggressionen meinerseits wurden von meiner Frau ernergisch und meinen Kindern lachend als Zicke abgetan und waren verschwunden. Also war es wirklich nur an mir Veränderung herbeizuführen. Die Frage war, wie! Ich war mittlerweile in einem Stadium angelangt in dem ich so gerne nichtmehrrauchen wollte aber nicht wusste wie ich das ohne rauchen machen sollte!
" Jetzt sitz ich hier mit meiner Zigarette und will doch eigentlich aufhören."
Mit diesem Satz ( Sinngemäß) hab ich hier angefangen. .......ich schweif ab, habs gerade gemerkt
Auf die Idee Angst vor den Reaktionen Anderer zu haben bin ich noch gar nicht gekommen! Und Menschen die mir das nichtmehrrauchen zum Vorwurf machen würden, in irgendeiner Form, würde ich warscheinlich rigoros meiden!
Also nein, davor hatte ich zu keinem Zeitpunkt Angst
Gute Frage „Rauchen um dazugehören?“
Für meinen Jahrgang 1950 würde ich diese Frage mit ja beantworten, bei der Jugend von heute mit nein. Es hat sich vieles geändert in der Gesellschaft, rauchen ist auch für Raucher lästig geworden, wo dürfen die denn noch.
Ich war lange in meinem familiären Umfeld der einzige Raucher, in ganz frühen Zeiten habe ich sogar von Nichtraucher erwartet, dass sie mir das Rauchen in ihrer Wohnung gestatten. Erst als ich vor Jahren einen Versuch unternahm das Rauchen aufzugeben, habe festgestellt wie kalter Rauch stinkt. Es blieb beim Versuch, deshalb benutze ich dieses Wort Versuch ungern.
Nun bin ich über 10 Jahre rauchfrei und bin sehr glücklich dieses Laster los zu sein. Wenn ich an Raucher vorbeikomme muss ich heimlich lächeln.
Die Tabakindustrie versucht nun alles ihr Geschäft weiter zu betreiben mit diesen angeblich schicken und schadstofffreien Heets. Beim Einkauf der Verbrennungsmaschine gibt es gleich das Gratispäckchen dazu. Man kann nur hoffen die Jugend fällt darauf nicht rein.
Im Übrigen wird dann noch kräftig Lobbyarbeit in der Politik seitens der Tabakindustrie betrieben, man erlaubt noch Werbung, die Schockbildchen sollen nicht so schockierend sein und als Ausgleich stellt der Gesundheitsminister dieses Portal zur Verfügung das vielleicht noch mehr Förderung vertragen könnte.
Aber ich gebe zu durch dieses Forum bin ich rauchfrei geworden.
LG
Piet
Meine erste Zigarette habe ich im fortgeschrittenen Alter von 26 Jahren geraucht. Ich war im Krankenhaus, es war alles ganz fürchterlich und ein mich besuchender Freund bot mir eine Zigarette an. Die ich in die Lunge rauchte. Das war der Beginn meiner "Raucherkarriere".
Als ich vor gut zehn Jahren meine letzte Zigarette geraucht hatte, glaubte mir meine damals beste Freundin nicht, dass es diesmal auf Dauer sein würde, denn so oft hatte ich "aufgehört". Und gleich wieder angefangen. Ich glaubte es ja selber nicht, dass ich das schaffe. Aber das Forum und die BZgA Broschüre "Ja, ich werde rauchfrei" hatten eine so durchschlagende Wirkung bei mir, dass es tatsächlich auf Dauer klappt. Immer nur "Für Heute".
Meine Freundin war dann nach einiger Zeit neidisch auf mich und sabotierte mein Aufhören. Sie rauchte erst Recht wie ein Schlot, wenn wir im Hofe auf der Bank saßen. Ha, ich hatte aber meine "Geheimwaffe" dabei. Mein Strickzeug. Da hatten die Finger gar keinen Platz mehr für die Giftrollen. Und noch dazu immer schön darauf geachtet, dass mir der Wind den Rauch nicht direkt ins Gesicht blieb und schon lief es. Bis Heute. Gebe Gott, dass das so bleibt. Denn es ist so schön, ohne Gestank und mit viel Sauerstoff für den ganzen Körper zu leben. Dieses gesunde Körpergefühl (trotz meiner anderen Krankheiten) möchte ich nicht mehr missen.
Andrea
Es ist wirklich oftmals ein Zwang, weil man "dazu gehören" möchte. Ich weiß noch genau, dass es an meinem 25. Geburtstag war, wo ich mit dem regelmäßigen Rauchen anfing. Mehr feucht als fröhlich gefeiert, mit Freunden und dann gab es eine Zigarette nach der nächsten.
Und dann 19 Jahre, mit kleineren Pausen, das Pensum stetig erhöht. Wenn man überlegt, dass es zum Schluss zwei Big Packs waren, ist das schon Wahnsinn was man da so en Geld verbrennt.
Sicherlich ist das Dazugehören-Wollen in jungen Jahren ein schwerwiegendener Grund, warum man mit dem Rauchen anfängt (bei mir auch ganz klar..) . Aber nicht nur, denn
1.gab es schon damals (in den 70'ern) Gleichaltrige in meinem Umfeld, die nicht geraucht haben und dennoch voll dazugehörten und das hat man ja auch registriert... und
2. hätten wir sonst spätestens mit Mitte 20 oder 30 wieder aufgehört, denn als Erwachsener fängt man immer mehr an, sich abzugrenzen und sich dann halt die Gruppe zu suchen, wo es für einen passt anstatt sich (mit vollem Wissen um die Schädlichkeit des Rauchens) einer Gruppe anzupassen. Auch die Kontaktaufnahme kann wohl jeder irgendwann sehr gut auch ohne Zigarette..
Also spielen nach meiner Meinung noch viele andere Faktoren eine gleichbedeutende Rolle und dazu gehören für mich einmal die Eltern, Verwandten, die es einem vormachen. Wir lernen schon ganz früh, dass Zigaretten für die Erwachsenen scheinbar superwichtig sind und sie gerade in Extremsituationen, gierig eine Zigarette rauchen. Und im Fernsehen hat uns das HB-Männchen es auch so schön vorgemacht, und kein (oder kaum ein) Erwachsener war damals!! weder uns noch sich selbst gegenüber ehrlich.
Und ich glaube auch, dass die Genetik eine bedeutende Rolle spielt, denn ich glaube, dass es ein Sucht-Gen gibt, und wenn die Umstände entsprechend (schlecht) sind, bestimmt dieses Gen auch darüber, wohin die Sucht geht. Eher zum Alkohol, Rauchen oder beides, Tabletten, Drogen oder eher zum Essen, Sport, Arbeiten oder oder...
Uns noch einen gemütlichen Abend!
Liebe Grüße
Liebe Kiosk-Besucherinnen und Besucher,
es ist wirklich spannend zu lesen, wie unterschiedlich die Reaktionen zum Rauchstopp in eurem Umfeld waren. Vielen Dank für eure Offenheit und Eindrücke - weitere sind natürlich immer herzlich willkommen hier im Kiosk!
Der Rückhalt von Familie und Freunden spielt eine entscheidende Rolle beim Rauchausstieg. Umso schöner ist es, zu lesen, dass die meisten von euch diesen bekommen haben.
Es würde mich interessieren,wie ihr mit einer Situation umgehen würdet, wie sie Andrea beschrieben hat:
[quote="rauchfrei-lotsin-andrea"]
Meine Freundin war dann nach einiger Zeit neidisch auf mich und sabotierte mein Aufhören. Sie rauchte erst Recht wie ein Schlot, wenn wir im Hofe auf der Bank saßen.
[/quote]
Andreas Methode, immer ihr Strickzeug zur Ablenkung dabei zu haben ist hier meiner Meinung nach eine gute Möglichkeit, gelassen aber trotzdem entschlossen und vor allem achtsam zu reagieren.
@Andrea: wenn du näher darauf eingehen möchtest, habe ich zu der Situation noch eine Frage an dich: hast du deine Freundin damals auch mal direkt darauf angesprochen, dass ihr Verhalten dir womöglich Steine in den Weg gelegt hat und wenn ja, wie hat sie darauf reagiert?
An die Community: Habt ihr ähnliche Situationen erlebt?
Wie geht ihr damit um, wenn euer Partner oder eure Partnerin während eures Rauchausstiegs noch weiter raucht?
Ich freue mich wie immer über Rückmeldungen und Austausch hier im Kiosk!
Herzliche Grüße,
Leonie vom rauchfrei-Team
Liebe Leonie, liebe Alle,
ja, das war mit meiner damals besten Freundin wirklich eine Herausforderung. Denn sie war auch der felsenfesten Überzeugung, dass ich ihr nach einer Weile wieder erlauben würde in meiner Wohnung zu rauchen, auch wenn ich selbst rauchfrei bliebe. Da hat sie sich aber getäuscht.
Das ging dann soweit, dass sie nur noch ganz selten zu mir kam in meine Wohnung und auch nur kurz. Einfach weil ihr Suchtdruck so stark war. Angesprochen habe ich das vorsichtig, aber da war sie zu abhängig, um das ändern zu können. Makaberes und trauriges Ende der Geschichte: Meine beste Freundin starb an COPD vier Jahre nach meinem Rauchstopp. Ich habe ihr immer wieder gesagt, dass mich das traurig macht dass sie weiter raucht. Und ich habe ihr auch mal das Starterpaket der BZgA in die Hände gedrückt. Blieb aber machtlos ihrer Sucht gegenüber. Umso dankbarer bin ich, dass mir dank der Gefährten hier im Forum der Stopp mit der Sucht gelungen ist. Das wünsche ich anderen auch so sehr.
Und sprecht eure Nächsten und Liebsten ruhig an: So und so könntest du mir bei meinem Rauchstopp helfen. Dafür gehen wir auch mal dicke ins Kino oder in ein feines Lokal...
Daumendrückende Andrea
Rauchen als Trend?
Vor allem im Jugendalter wird das gemeinsame Rauchen als entspannte Situation genutzt, um neue Leute kennenzulernen und sich einer Gruppe zugehörig zu fühlen. Die gute Nachricht: Nichtrauchen liegt bei Jugendlichen aktuell im Trend. Zu dieser Annahme führt eine repräsentative Befragung der BZgA, die 2020 veröffentlicht wurde. Es zeigte sich, dass aktuell 5,6% der Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren rauchen. Im Vergleich zu 2001, als noch 27,5% der Jugendlichen dieser Altersgruppe rauchten, ist also eine deutliche Tendenz sichtbar: Rauchen ist unter Jugendlichen nicht mehr so cool wie früher.
Die soziale Funktion der Zigarette
Die Zigarette erfüllt aber auch weiterhin im Erwachsenenalter bei Raucherinnen und Rauchern eine soziale Funktion. Es fällt vermeintlich leichter, neue Kontakte zu knüpfen und durch das gemeinsame Laster steigt meist die Sympathie untereinander.
Dabei gibt es zahlreiche andere Möglichkeiten, mit Menschen in Kontakt zu kommen und das gemeinsame Rauchen beispielsweise durch die gemeinsame Tasse Kaffee oder einen schönen Spaziergang zu ersetzen. Wichtig ist hierbei, dass das persönliche Umfeld in den eigenen Rauchstopp miteinbezogen wird. Es kann helfen, mit Freunden und der Familie offen über den Rauchausstieg zu kommunizieren und um Rücksicht und Unterstützung zu bitten.
Meine Tochter fragte mich eben:
Ähhh,
und wie gehen Angehörige damit um,
wenn der Rauschluss so im Mittelpunkt steht?
Die Situation entstand,
weil ich beim Reinkommen stolz erzählte:
Ich hab mir einen Zug gegönnt
Gemeint war die Straßenbahn,
ich fahr ja sonst immer Fahrrad,
aber heut ist eine Woche rum,
ich war beim Spezialisten
uuund mir war gard so gaaar nicht nach Fahrrad fahren.
Jaaa, was schlagt ihr da vor?
Mehr Infos und Tipps zum Umgang mit anderen während des Rauchausstiegs findet ihr auf folgender Info-Seite:
http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/tipps-fuer-ihren-rauchstopp/der-umgang-mit-anderen/
Welche Reaktionen gab es in eurem Umfeld zu eurer Entscheidung, rauchfrei zu leben? Habt/Hattet ihr Angst, dass bestimmte Freundschaften unter eurem Rauchausstieg leiden könnten, und wie seid ihr damit umgegangen? Wie haben euch Menschen in eurem Umfeld unterstützt?
Diese Fragen sollen euch als Anregung zum Austausch über wertvolle Erfahrungen und Tipps dienen.
Herzliche Grüße,
Leonie vom rauchfrei-Team