Der Januar-Zug. Rauchfrei ins Jahr 2021
Hallo,
ich habe alles einigermassen im Griff. Meine Frage ist, wie ihr Fehlverknuepfungen im Kopf loest? Gestern (5 Stunden) und heute (3 Stunden) war ich mit Pferd putzen und reiten beschaeftigt. Gestern war mein Trainer dabei. Wir haben nach getaner Arbeit unser Bierchen getrunken. Alles war ok. Heute war ich alleine und kaum stand das Pferd im Stall, haben sich "meine Freunde" gemeldet. Wie komme ich ueber die Phase des Alleinseins hinweg?
L. G.
Sibila
Guten Abend
Ich habe gemerkt, das wenn neue Situationen entstanden, ich mit dem Teufelchen zu tun hatte. Ich bin im Kopf mit der Situation durchgegangen. Habe dann wenn sich das Teufelchen sich meldete, habe ich ihm gesagt, das auch ich dies schaffen werde. Ich habe im Kopf mit ihm Klartext geredet. Zum Glück dauert es ja nicht ewig.
Auch du schaffst das Habe Geduld.
GGLG Manu
Liebe Sibila,
du wirst schon schlafen und dies dann morgen lesen. Ich habe erst durch deine Frage registriert, dass ich echt beim Alleinsein intensivere Schmachtanfälle habe. Dann nehme ich immer noch diese pflanzliche Tablette. Gut sind auch starke Pfefferminzbonbons. Jeden neuen Nichtmehrrauchtag lege ich wie ein Goldstück beiseite. Dass sie sich sozusagen in Luft auflösen, würde ich den nachgeben, das soll nicht sein. Zu sehr habe ich in den heute 51 Tagen gelernt, gelitten, geschmachtet, gesiegt.
Wir haben zwar alle das gleiche Ziel, doch jeder hat seine eigene Vorgeschichte, seine individuelle Schmerzgrenze, sein persönliches Umfeld. Deshalb gibt es zum Aufhören nicht das Rezept. Deshalb ist dieses Forum so hilfreich, wenn man sich Zeit nimmt und rumstöbert. Irgendwo und Irgendwer gibt es Einträge, die einem weiterhelfen.
Alles Gute, du siehst mir nicht danach aus, dass du die Raucherei nicht abhaken kannst.
Eine gute 4. Woche wünscht dir Ilona
Liebe SueBerlin,
du sprichst da ein existentielles Thema an, wie ich finde! Der Mensch-wir Alle - sind tatsächlich in der Lage, Einfluss auf unsere Emotionen zu nehmen. Eine der daraus resultierenden Fragen wäre:
"Kann ich mir aussuchen, was ich fühlen möchte?"
Klare Antwort: "Ja. Kann ich!"
Wir können uns tatsächlich auf Erfolg, oder auf Misserfolg 'programmieren'
[u]Eine Beispielsituation, zwei unterschiedliche Gedanken.[/u]
In der Straßenbahn tritt dir ein Fahrgast auf den Fuß, als sie in die Kurve fährt.
Du (denkst): "kann dieses Trampel nicht besser aufpassen?! A...loch!" Als Folge stellt sich Wut, vielleicht auch Ärger, Schmerzen ein?
In der Straßenbahn tritt dir ein Fahrgast auf den Fuß, als sie in die Kurve fährt.
Du (denkst: "uff, der hat Glück gehabt, nicht zu stürzen. Und mich vielleicht mitzureißen. Autsch, mein Fuß zwirbelt ganz schön!"
Auch wenn diese Beispiele etwas hölzern klingen, drücken sie hoffentlich verständlich das aus, was gemeint ist.
Mit Gedanken nehmen wir Einfluss auf unser Handeln!
Auf unser Projekt ICH-WERDE-RAUCHFREI bezogen lässt es sich sehr gut übertragen.
[u]Eine Ausgangssituation, zwei Gedanken:[/u]
Person 1: "Am nächsten Sonntag versuche ich, mit dem Rauchen aufzuhören."
Person 2: "Am nächsten Sonntag werde ich mit dem Rauchen aufhören!"
Welcher Satz strahlt mehr positive Energie aus?
Nachdenklich grüßt
Euer Meikel
(der sich auch aus beruflichen Gründen viele Gedanken über Sprache und ihre Verwendung gemacht hat (war 14 Jahre Coach).
Liebe Sue,
da bin ich ganz bei Dir, Sprache schafft Tatsachen... wie wäre es mit Krebsbeschleuniger, Portion Teer, Junkie-Food?
Ich achte mittlerweile auch viel besser darauf, wie mein inneres wording lautet, und bei vielen meiner halb- bis viertelherzigen Aufhörversuchen hätte ich schon an der Art und Weise erkennen können, dass der Entschluss auf wackeligen Beinen steht. Da waren die "Ziggis", viel zu schnuckelig und klein, wie soll sowas denn Schaden anrichten? "Ich geh mal kurz auf die Terasse" (oder, noch paradoxer: ich muss mal an die Luft"), um sich verbal nur ja nicht mit der Tatsache zu konfrontieren, dass man sich die Luftröhre mit beissendem Rauch verätzt. Oder "Rauchpause" machen. Mein Lieblingsbetrugswort ist aber"versuchen". Gefühlt hab ich tausendmal zu mir und anderen gesagt, dass ich bald, demnächst, jetzt versuche aufzuhören. Ein ulkiges Wort, denn eigentlich ist es ja ein Tun-Wort, aber welches Tun bitteschön ist "versuchen"? Ich meine, wenn ich z. B. VERSUCHE einen Baum zu pflanzen, was genau tue ich da? Wenn ich pflanze, dann buddeln ich ein Loch, hole gute Erde, setz den Setzling hinein, giesse, düngen, stütze. Alles Dinge, die ich tun kann, Schritt für Schritt. Aber was tue ich, wenn ich versuche einen Baum zu pflanzen? Mit der Schaufel in der Hand unschlüssig rumstehen? Versuchen ist für mich ein seltsamer Schwebezustand, unentschlossen, der Schalter irgendwo zwischen on und off. Mir hilft das, mir klar zu machen, dass ich es wollen muss und tun muss, weil es sonst nicht klappen kann. Und dass ich mir das immer wieder vor Augen führen muss, damit es Bestand hat. Einen Versuch kann man jederzeit als gescheitert erklären, ein entschlossenen Tun nicht...
Superthema! Hätte meiner Meinung nach einen eigenen Thread verdient, weil es im Zug auf Dauer untergeht. Kann man das irgendwie in einen eigenen Thread verschieben? Können da vielleicht die Lotsen helfen? Oder ist da eine/r der Diskutierenden technisch beschlagener als ich und hat eine Idee, wie man das bewerkstelligen könnte? Ich wünsche allen noch einen schönen Abend.
Liebe Grüße
Armin
Hallo Ihr,
ich finde das Thema auch sehr interessant, und das Teufelchen hier ist mir auch viel zu niedlich.
Und ich fand es anfangs auch total komisch, der Sucht eine Gestalt bzw. ein Gesicht in Form eines Teufelchens zu geben, und dachte genauso, dass es irgendwie so wäre, als wenn man die Verantwortung für seine Sucht damit abgeben würde. Nach dem Motto, es ist ja der Teufel, der mich dazu treibt und nicht ich.
Mittlerweile finde ich es eher hilfreich, denn so kann ich die Sucht viel besser von mir entkoppeln, und mir sagen, dieser Teufel bzw. diese Sucht war ein Teil von mir, aber hier, seht her, da ist sie und ich schicke sie weg, spüle sie das Klo hinunter, schmeiß sie aus dem Fenster, werfe sie in den Müll, vernichte sie. Die Erinnerung an sie wird immer bleiben, aber sie ist nicht mehr ein Teil von mir.
Grüße Biba
Hallo Armin,
du überschätzt die Lotsen-Macht. Wir Lotsis haben auch keinen Extraknopf auf der Tastatur. Aber wir können das ja mal als Idee an DAS TEAM weitergeben. Alle Beiträge zu diesem spannenden Thema könnten vielleicht als Kopie in einen neuen, noch zu benennenden Thread eingefügt werden. Oder DAS TEAM hat eine andere Idee, wie man das umsetzt. Könnte aber schwierig werden, weil das mit den Rechten der Verfasser am eigenen Beitrag - oder wie man das nennt - kollidiert.
Doofstellen kann ich ganz gut. Ich frag einfach bei DAS TEAM mal nach.
Grüße & GNacht
Meikel
Guten Morgen ;)
Da habe ich wohl ein Thema angeregt, was nicht meine Absicht war.
Ich benutze dieses Wort, weil am Anfang die Leute sich Gedanken machen, wie sie das alles durchhalten sollen.
Klar ist dieses Wort "Teufelchen" eine Verniedlichung von einer sch... Droge.
Und ja klar ist das Wort "Versuch" nicht eindeutig und somit schwebt es in der Luft. Für manche ist das Wort aber eine Sicherheit, also es steckt kein Druck dahinter.
Wie der Satz: Heute rauche ich nicht oder oder ich werde nie wieder rauchen.
Ich laufe 10 km oder lieber im Kopf sagen ich laufe 2x5km.
Ich wünsche allen einen guten Start in den Tag.
GGLG Manu
Hallo also ich hatte auch immer einen teufelchen weil ich diese mir gut vorstellen konnte und auch gemein sein konnte zu ihm dass ich ihm keine neue Nahrung.
Ich finde alleine das schöne Wetter tut gut um eine schöne Stimmung zu bekommen in diesem Sinne sonnige Grüße aus Bayern liebe Grüße Monika