Mit Alaaf und Helau rauchfrei werden: der Februarzug 2021
Guten Morgen Zusammen,
auf die Frage von MissFit: Wie lange muss man stur bleiben? Ist wahrscheinlich individuell und somit für jeden einzelnen schwer zu beantworten. Für meinen Teil bin ich immer mit der dreier Regel hervorragend gefahren. Auf jeden Fall habe ich mir das immer eingeredet und es hat bei mir funktioniert
Also, wie hat es bei mir funktioniert.
Die ersten drei Tage sind am schwierigsten. Aber dann hat man die erste sehr große Hürde genommen. Mehr als einen Tag keine von den Stinkelullen in den Mund gesteckt. Man merkt, dass man es auch ohne kann Selbst wenn es schwierig ist. Man lebt noch
Dann das nächste Ziel, drei Wochen. Hier ist dann die durchhalten und stur bleiben Zeit angesagt. Ihr wisst bestimmt, was ich meine. Hier kommen die meisten Gedanken und Zweifel auf einen zu und man muss den Quälobert sehr oft wieder vom Hof jagen. Und er kommt mit all seinen Strategien, was manchmal sehr anstrengend sein kann. Das wichtige hierbei war für mich, dass ich schon drei volle Tage geschafft habe und mir diese nicht mehr nehmen lassen will. Warum. Weil, wenn ich jetzt wieder zur Kippe greife, ändere ich wieder nix. Bin dann nur wieder enttäuscht und sauer über mich selber und nach ein paar Wochen oder Monaten wieder an der gleichen Stelle. Eigentlich solltest du aufhören mit dem Scheiß. Also ein elendiger Kreislauf. Dann lieber jetzt ausbrechen und etwas dauerhaft verändern und einfach stur weitermachen
Wichtige Marke waren dann für mich die drei Monate. Ab da sieht man hin und wieder schon vermeintlich Licht am Ende des Tunnels. Qualobert kommt immer noch vorbei aber viel seltener und es kostest kaum noch Kraft ihn von der Schulter zu schnippen. Andere normale Dinge nahmen wieder in meinem Leben mehr Raum ein und ich konnte mich jeder Situation stellen, ohne Angst haben zu müssen, dass ich nicht widerstehen kann. Ja, klar muss man immer noch wachsam sein, aber es ist viel einfacher und ich hatte wieder die Oberhand und war wieder der absolute Bestimmer in jeder Situation, also sehr bewusst und selbstbestimmt. Macht langsam Spaß und man wird sich der ganzen Vorteile bewusst (besserer Geschmack, mehr Luft, mehr Energie, ich konnte sogar viel besser entspannen, mehr Bewegung, besserer Schlaf usw.), nicht mehr rauchen zu müssen. Gutes Gefühl. Deswegen will ich da auch unbedingt wieder hin
Ja, und zuletzt das letzte Ziel. Drei Jahre. Auf der Reise zu den drei Jahren kommt dann irgendwann der warme Sonnenschein und man tritt unverhofft aus dem Tunnel und ist einfach nur froh, dass man da durch gewartet ist und merkt, ey es scheint vorbei zu sein, super. Ab dann lebt man sein Leben einfach ein bisschen schöner, da rauchfrei, normal weiter und muss nur noch in max. ein bis zwei Situationen im Jahr achtsam und konsequent sein. Ist aber keine sonderliche Belastung mehr für mich gewesen und spielte eine absolut untergeordnete Rolle. Rauchen war kein Thema mehr. Auch bei meinen Freunden, die immer noch rauchen, spielte das für mich keine Rolle mehr. Man hört dann sogar irgendwann auf im Winter mit raus zu gehen, um solidarisch zu sein oder sich einfach weiter unterhalten zu können. Man lässt sie einfach rauchen und freut sich nur innerlich ein bisschen, dass man das zum Glück nicht mehr muss. Ich hatte auch kein Mitleid oder habe versucht den Apostel zu spielen. Es hat mich einfach nicht mehr interessiert. Ist einfach ein tolles Gefühl so von der Sucht etwas machen zu müssen losgekommen zu sein.
Nun natürlich noch die Antwort, wenn ich das doch alles vermeintlich weiß, warum ich dann wieder nach acht Jahren in die schlüpfrige Falle getappt bin. Zunächst muss ich sagen, dass ich mich darüber immer noch super ärgere und zutiefst schäme. Wenn ich diesen Sekundenmoment rückgängig machen könnte, würde ich es sofort tun. Garantiert.
Also, was war geschehen? Ich war beim Rock am Ring. Viertage Konzertmarathon mit viel Alkohol und Ausgelassenheit. Der Witz an der ganzen Sache war, dass ich die ersten drei Tage überhaupt nicht auf die Idee gekommen wäre zu rauchen. Am letzten Abend jedoch hat mir Einer eine Angeboten und ich hatte in dieser Leichtigkeit und Ausgelassenheit einfach zu mir gesagt, warum eigentlich nicht. Die eine wird schon nichts anrichten, bist ja jetzt erfolgreich über 8 Jahre clean. Das wars dann. Denn Rest könnt ihr Euch denken. Quälobert war wieder erwacht. Was für eine Dummheit
Das wird mir jetzt nicht mehr passieren, wenn ich es wieder schaffe, erfolgreich von dem Dreck los zu kommen. Auf jeden Fall werden ich jetzt sehr Aufmerksam an einer Langzeitstrategie arbeiten!
In diesem Sinne. Heute werde ich jedenfalls nicht rauchen.
Euch einen sonnigen und entspannten Sonntag
Stefan aka hp6340 aka hp
Herzlichen Dank hp! Tatsächlich, ohne meine 2 Mini-Ausrutscher wäre ich jetzt bei 3 Monaten..vielleicht daher der gestrige Suchtdruck... Yo, Festivals ohne Kippen zu überstehen, wird auch nochmal eine Herausforderung.
Bye und Helau zum Tulpensonntag
Vielen Dank HP Stefan, mir hat dein Beitrag sehr gut gefallen, Er gibt mir eine Perspektive die ich so noch nicht hatte.
Ich schließe mich den HP/Stefan Dankenden sehr gerne an! Sehr schöner und guter Beitrag! Danke fürs Gedankenteilen, Stefan!
Ja, auch die langfrist-Versuchung/-Gefahr ist nicht ohne... mich hatte es nach 3 rauchfreien Jahren so ähnlich „erwischt“ . Zur „Feier“ meines runden Geburtstages. Übermütig und einfach zuuu blöd !
Drum hab ich mir geschworen, dass mit das nimmer passiert, wenn ich nochmal aufhöre.
Die Angst vor dem 2. Aufhören dauerte dann 14 Jahre. Aber jetzt ist sie überwunden. Und den Re-Start des Aufhörens zu packen, insbesondere die ersten 3 Tage, kosten schon so viel sich-zusammenreißen, dass ich das auf keinen Fall noch ein weiteres Mal mitmachen will.
Never ever!
Jetzt für immer
da
durch.
Ich wünsch euch allen viel Durchhaltepower an diesem sonnigen Sonntag!
Grüßle vom Blümle
Das ist echt mysteriös. Ich häng mich da nicht mehr rein. Legt da jmd echt extra einen neuen Account an, um Häme zu verteilen? Echt spooky....
Felix, ich denke wir tun gut daran dieses Theater einfach zu ignorieren. Ohne Resonanz wird es doch uninteressant, hm. Liebe Grüße und einen Valentins-Drücker hiergelassen
Hey Rudolf,
bei mir war der Gedanke schon länger da, mit dem Rauchen sollte ich aufhören. Ja, es war eben ein Gedanke und "sollte" ist konjunktiv .
Den Gedanken habe ich mit niemandem geteilt, eben auch aus Angst und Sorge vor Häme.
Auch als der Gedanke zur Entscheidung und das "sollte" zu "werde" wurde, habe ich nur Wenigen davon erzählt.....in den letzten Tafgen wurden es ein paar mehr.
Deswegen kann ich dich schon verstehen.
Eine gute Lösung habe ich nicht....dieses "ich erzähle es erst mal keinem und dann nur Wenigen" ist meine Art von Schutz. Funktioniert für mich ganz gut.
Was könnte dich schützen?
Liebe Grüße
Frau Salome
PS: Der Käsekuchen ist im Ofen und dauert 90 min!!!! Unschlau von mir geplant. Empfehle mir selbst, zu Beginn des Raucherstopps nur Kuchen zu backen, die nicht so lange im Ofen sind..... ;)
Hallo zusammen,
Wünsche euch erstmal einen schönen sonnigen Sonntag, völlig unvernebelt ...
Habe heute, an meinem dritten rauchfreien Tag, trotz Nikotinpflaster leichte bis mittlere Entzugserscheinungen. Aber weit entfernt von "Titanenkämpfen". Manchmal kurze Anflüge von Rauch-Gedanken. Aber nichts, was mir gefährlich werden kann. Ich habe keine Lust, mir selbst - und meiner Frau- was vorzujammern. Das Gejammert und Selbstmitleid hat mich bei meinem letzten Rauchstopp-Versuch vor drei Wochen auch nicht weiter gebracht.
Hätte heute morgen mal überlegt, mir auch ein Wohnzimmer einzurichten. Da ich aber fürchte, dass das Thema, das ich dort behandeln möchte, zu vielen Diskussionen führen wird, warte ich lieber noch ein paar Tage, da ich nicht weiß, ob ich während der Arbeitswoche den Kopf dafür haben werde. Überhaupt: Auch, wenn mir das Forum wichtig ist, es auch wichtig ist, sich mit anderen auszutauschen, frage ich mich doch, ob ich mich dadurch nicht zu viel mit dem Rauchen beschäftige, anstatt mir andere guten Sachen zu tun, den Sonnenschein genießen, kreativ sein ..
Ich merke auch, dass das Forum das Potenzial hat, selbst zur Sucht zu werden. (Auch, wenn es natürlich längst nicht so gesundheitsschädlich ist, wie das Rauchen.) Seid mir also nicht böse, wenn ich mich immer mal wieder eine Weile zurück ziehe und nicht sofort auf Kommentare reagiere. Vielleicht treffe ich ja auch den ein oder anderen von euch Mal in meinem zukünftigen Wohnzimmer, auch, wenn es zumindest anfangs wahrscheinlich erst Mal nicht so gemütlich dort sein wird.
Hätte heute Morgen ein interessantes positives rauchfrei-Erlebnis: Habe das Glück, dass meine Frau am Valentinstag ab Geburtstag hat, so spare ich mir einen Strauß Blumen. Hatte dann auch das Glück, dass ein Blumengeschäft in der Nachbarschaft schon früh aufhatte, so dass ich meine Frau schon beim Aufstehen mit Blumen überraschen könnte. Später dann, beim zweiten Frühstück am Esszimmertisch, wo auch die Blumen stehn, kam mir mit einem Mal ein so intensiver Blumenduft in die Nase, wie ich ihn selten erlebt habe. Was ein Genuss. Schön dafür lohnt es sich fast, aufzuhören.
Wünsche euch allen einen blumigen Valentinstag.
Andreas
[quote="Löwenangst"]
Felix, ich denke wir tun gut daran dieses Theater einfach zu ignorieren. Ohne Resonanz wird es doch uninteressant, hm. Liebe Grüße und einen Valentins-Drücker hiergelassen
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Achja stimmt. Heute ist Valentinstag. Na dann rauchfreie Grüße an die Damenwelt. ^_^