neue Nichtraucherin :-) sagt " Hallo zusammen" :

Verfasst am: 11.06.2020, 17:17
gibnichtauf
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Hallo Andrea,
willkommen hier in unsere Runde und gratuliere zu 10Tg rauchfrei. Sei
stolz auf dich und frage dich nicht so viel. Auch nach langer Zeit denke ich oft noch an Zigaretten, rauche aber nicht.
Alle klappt auch ohne Rauch.
Sicher setzt du dich auf Grund deiner Gesundheit viel unter Druck, kann ich verstehen. Sei einfach täglich stolz auf dich und gönn dir was andres dafür.
Achtsamkeit sollte ein Bestandteil werden auch was andere Dinge anbelangt.
Liebe Grüße Gabi und fühle dich gedrückt von mir.
blassen:

Verfasst am: 12.06.2020, 05:43
rauchfrei-lotse-andreas
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Hallo Andrea, vielen Dank für Deine netten Worte.

Ich finde gerade die Gesundheit ist ein enorm wichtiger Grund um den Ausstieg zu machen-gerade bei Vorerkrankungen, wie bei Dir. Es ist doch auch eine Motivation, wenn der Arzt sagt, Du könntest eine "normale" Lebenserwartung zu haben, oder?

Mir hat damals mal hier jemand geschrieben: "Ich bezahle eine Firma dafür, dass sie mich krank mach!" Diese Aussage finde ich so passend.

Am 17.06. bin ich 7 Jahre rauchfrei, das ich das mal schaffe, hätte ich auch nicht gedacht. Es waren ja bei mir 2 Big Packs am Tag. Ich habe also quasi nur geraucht. Warum habe ich geraucht? Tja, Unvernunft. Wobei ich ja auch erst sehr spät, mit 25. erst angefangen habe zu rauchen. Vermissen tue ich es nicht - ganz im Gegenteil. Ich genieße so richtig das rauchfreie Leben, weil es eine deutlich bessere Lebensqualität ist. Der Blutdruck hat sich damals normalisiert, man spart viel Geld für schöne Urlaube oder so.... Da gibt es so viele positive Aspekte. Nochmal möchte ich so einen Entzug nicht machen, weil es ja bei mir nicht gerade einfach.

Der nächste Meilenstein ist auch schon in Sicht: 14 Tage Freiheit. So etwas gibt doch noch zusätzliche Motivation.

Weiterhin viel Kraft und Erfolg für Dich und viele Grüße

Andreas

Verfasst am: 12.06.2020, 22:45
rauchfrei-lotse-meikel
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Liebe Andrea,

erstmal danke für für deine ausführliche PN. Ich möchte versuchen, auf deine Fragen einzugehen. Natürlich unter Wahrung der Vertraulichkeit des geschriebenen (PN-) Wortes. Ich wähle den Weg, hier zu antworten, weil es möglicherweise für den einen oder anderen Mitbetroffenen ebenfalls relevant sein kann

Alles, was ich heute über die COPD weiß, beruht auf eigenen Erfahrungen, der gründlichen Recherche im I-Net und den Gesprächen mit Ärzten. Wobei der letztgenannte Punkt vielleicht 5 % ausmacht.

Fakt ist nunmal, wir sind unheilbar krank. Alle Massnahmen, die wir ergreifen, sämtliche Behandlungen durch Ärzte oder Therapeuten zielen nur auf eines ab: die Verbesserung der Lebensqualität. Und, glaub's mir...da gibt es jede Menge Stellschrauben, an denen sich drehen lässt.

Ich habe viele üble Phasen durchlebt, nachdem ich die Diagnose bekam.
Schockstarre!
Selbstvorwürfe!
Verzweiflung!
Selbstmitleid!
-und noch einiges mehr.
Ja, es war eine harte Zeit in diesen Jahren. Was habe ich dieses Sauerstoffgerät gehasst, das ich immer mit mir herumtragen muss, seit nun ungefähr 6 Jahren. Ständig bleibste mit diesem Schlauch irgendwo hängen, reißt dir das Teil abrupt aus der Nase, dass dir die Tränen in die Augen schießen. Und alle Leute in der Stadt gucken blöd, was der da wohl für einen Rüssel hat. Ein aufgewecktes Kind fragte mal seine Mom: " Mama, ist das Darth Vader?" Momente, in denen du einhalten musst, dem Rotzblag nicht eins über zu ziehen...

Vielleicht muss jeder chronisch Kranke, vielleicht musst auch du, Andrea, deine persönliche Krise durchleben. Auf jeden Fall wirst du einen Umgang damit finden müssen. Etwas, das sich im Laufe der Zeit entwickeln wird. Du wirst Erfolge erleben, Rückschläge durchleiden, all das wird in dir einen neuen Menschen wachsen lassen. Die Kraft, die mir heutzutage gegeben ist, ist das Resultat der gelebten Krisen. Das Überwinden von Schicksalsschlägen, Zeiten größter Unglücklichkeit, Lebensmüdigkeit, Depression. haben mich zu dem werden lassen, was ich heute bin: in mir lebt Frieden. Das hört sich sehr pathetisch an, aber ich glaube, das bringt es ziemlich gut auf den Punkt. Ja, ich habe mich damit ausgesöhnt. Die Sauerstofflasche ist mein "Freund", bleibe ich mal wieder hängen, schnaufe ich einmal tief durch, inzwischen kann ich tatsächlich fast frei von Angst leben. Denn ich habe viel über die COPD gelernt. Über meine COPD. Für Zu Hause habe ich mir ein fünffaches Sicherheitssystem zugelegt, mit dem ich praktisch niemals in die Situation geraten kann, plötzlich ohne Flüssigsauerstoff dazustehen. Und selbst wenn alle diese 5 Systeme versagen sollten, gibt es noch eine Nummer 6. Atemlosigkeit, kennt jeder. Fühlt sich fies an. Ein Erstickungsanfall mit auftretender Todesangst ist grausam. Das möchte ich nur noch möglichst selten erleben müssen.

Ich musste lerne, mein gesamtes Leben zu entschleunigen. Was für mich seinerzeit die Höchststrafe war. Ich, der in gesunden Zeit auf der Treppe immer 3 Stufen auf einmal nahm, braucht heutzutage ungefähr 15 Minuten, bis ich an meiner Wohnungstür im 2. Stock angekommen bin (leider ist unser Aufzug nicht immer so zuverlässig). Nach ungefähr 20 Metern Gehstrecke muss ich ca. 2 Minuten Pause machen, bis ich wieder normal atmen kann und der Pulsschlag sich beruhigt.
Jegliche Aktion muss ziemlich exakt durchgeplant sein. Spontane Aktionen sind praktisch unmöglich geworden. Zeit bekommt eine ganz neue Dimension.

Vor geraumer Zeit habe ich mir einen Leitsatz geschaffen:
'COPD-du kannst mich mal!'

Seitdem bin ich tiefenentspannt. Aus zum Teil leidvoller Erfahrung weiß ich: die Ärzte sind die Fachleute. Ich bin der Experte. Ich entscheide, welche Behandlungen ich zulasse -im weitesten Sinne. Und welche ich ablehne. Allein das ist für mich ein wesentlicher Baustein meiner neugelebten Form von Lebensqualität. Natürlich kenne ich diese "schwarzen Moment", auch heute noch. Jeden Tag Sonnenschein ist aber auch doof. Ein Unwetter über meiner Seele lässt sich nicht immer vermeiden. Aber ich habe gelernt und lerne immer noch, im Regen zu tanzen.

Du hast mich über den Verlauf meiner COPD gefragt?
Das soll bis hierher meine Antwort sein, mit einigen Facetten meiner Gedanken dazu, mit denen du hoffentlich etwas anfangen kannst. Ich bin überzeugt, dass diese gesamte Klaviatur an Emotionen, die du gerade durchlebst, ein wichtiger Bestandteil deines Verarbeitungsprozesses sind.

Mit deinen nun elf Tagen als Nichtmehrraucherin legst du dir selbst ein solides Fundament, auf dem du deine persönliche Art der Lebensqualität errichten kannst. Ich gratuliere dir von ganzem Herzen zu deinem Durchhaltevermögen. Weiß ich doch aus eigenem Erleben, wie herausfordernd diese ersten Tage sein können. Es fühlt sich zunächst fremd an, skurril. Wenn doch die Zigarette in allen Lebenslagen dazugehörte, wenn sich Stress, Kummer, Ärger, Freude, Lust so eng an die Zigarette geknüpft haben und diese plötzlich nicht mehr da ist, fühlt sich das sehr fremd an. "Das bin doch nicht ich," könnte man fast sagen. Doch! Auch das bist DU! Das bist du, aber ab sofort eben anders. Was sich über 38 Jahre aufgebaut hat, wird nicht in ein, zwei, oder 6 Wochen eine Revolution erfahren. Aber sie wird stattfinden, langsam zwar, aber stetig. Ein Lernprozess eben, der Zeit kostet. Und Geduld mit sich selbst. Bist du bereit, den Weg zu gehen?

Garantiert ist es ein Weg, auf dem du dich mit anderen Augen zu sehen lernst. Du wirst erfahren, wie großartig es ist, plötzlich Energien in sich zu spüren, die bislang nicht vorhanden waren. Du wirst viel mehr Zeit zur Verfügung haben. Wirst ausgeglichener, vielleicht sogar freundlicher, dir und anderen gegenüber. So vieles kommt in Bewegung, dass ich gar nicht alles aufzählen kann.

Liebe Andrea, was hältst du von der Idee, einen Abschiedsbrief zu schreiben? Der Titel könnte lauten:
"Abschiedsbrief an einen falschen Freund!" Dort kannst du alles niederschreiben, was dich derzeit umtreibt. Ziehe einen symbolischen Schlusstrich. Manche veröffentlichen diese Zeilen hier, andere legen ihn daheim gut weg, wieder andere verbrennen ihn als Ritual. So, oder so...der Effekt kann vieles freisetzen. Wie wär's?

Für heute möchte ich damit schließen. Ich wünsche dir weiterhin möglichst viel Kraft und good vibrations. Auch wenn's mal zwickt und zwackt, verliert sich das im Laufe der Zeit. Die Häufigkeit und die Vehemenz der Suchtattacken lässt nach, das ist sicher.

Bis zum nächsten mal
Grüße
Dein Meikel

Verfasst am: 13.06.2020, 00:25
ehem.rauchfrei-lotsin-anderl
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Hallo lieber Meikel,

ich danke dir herzlich für deine ausführlichen Worte.
Sie gehen an die, an meine Substanz...da wo sie auch konkret hingehören......sie lassen mich noch bedachter mit mir umgehen und hinterlassen,nebst den beantworteten Fragen, selbstverständlich neue Fragen.....deine Worte machen mich auch sicherer, warum es gut ist, immerhin jetzt und nicht irgendwann aufgehört zu haben und ganz sicher auch dabei zu bleiben......im Moment merke ich meine Einschränkungen "nur" beim ausgiebigen Treppensteigen und beim Sport, im Ruhezustand ist mein Sauerstoffgehalt im Blut bei 97 %. Ich erhoffe mir, durch die Umsetzung aller empfohlenen Maßnahmen zumindest eine lange lange Verzögerung der massiven Symptome zu erzielen.......bis jetzt hatte ich vor 3 Monaten , einmalig einen Erstickungsanfall.......das war letztlich der Anlass, weshalb ich den LuFa Arzt überhaupt aufgesucht habe.....

Für mich hat mit dieser Diagnose tatsächlich ein gänzlich neuer Weg angefangen.....ich habe schon so einiges in meinem Leben erlebt......aber noch nie etwas...wo von Anfang an klar ist....das wird kein gutes Ende nehmen, sondern nun muss ich höllisch aufpassen, dass es ein einigermaßen vernünftiges Ende nehmen kann und bitte nicht so bald.....ich hab es sicher in der Hand, welche Schräubchen wie gedreht werden, aber gänzlich aufhalten kann ich diese Erkrankung nicht........ein wenig fühlt sich das an, als ob ich nun selber einschätzen würde......noch 10, vielleicht 15 Jahre und dann wars das mit der guten bis mittleren Lebensqualität.........und sollte ich dann irgendwann wieder rauchen....wirds sicher keine 10 Jahre dauern, bis ich kaum noch Luft kriegen werde.........für mich völlig klar...es muss und es wird ohne Zigaretten gehen........und ich muss noch einiges leisten, damit es nicht so schnell viel schlimmer wird......und dennoch....schlimm wirds irgendwann wohl werden :-( Ich glaube, dass werde ich schon das eine oder anderemal ganz heftig betrauern........und mir dafür auch die Zeit nehmen.....

Es gibt jetzt schon ein paar Änderungen, die ich eingeleitet habe.......Ich hab immer so gerne einiges verschoben, gerade auch so Wunschaktivitäten, die mir am Herzen liegen......just seit dem ich nun die Ziggis weg lassen übe ich mich im " Mach es jetzt".....wer weiß, wie es mir in ein paar Jahren oder gar schon nächstes Jahr geht,,,, vielleicht kann ich dann einiges nimmer umsetzen....also mach ich es, soweit umsetzbar JETZT.......

Ein neuer Weg bringt für mich zwangsläufig einen Verarbeitungsprozess mit sich.....da sind dann Fragestellungen wie zb...Werde ich überhaupt noch die Chance haben, ein oder zwei Urenkelchen zu erleben......mein ältester Enkel ist 8 Jahre alt....durchaus also ein realistischer Gedanke ;-) Da klettern dann die Ängste hoch....Covid 19....oh Virus ziehe bitte an mir vorüber.......oder überhaupt.....werde ich irgendwann öfter solche Erstickungsanfälle erleben, wie ich bisher einmal erlebt habe ????? Jepp es wird ein lebensverändernder Prozess werden......ich werde mich nicht zerfleischen und zermürben....aber ich werde mich damit auseinandersetzen.....aktuell setze ich zb viel schneller Grenzen, wie zuvor.......ich hab so den Eindruck, meine mir noch verbleibende Zeit, die ich mit soviel wie möglich hoher Lebensqualität leben möchte, verteidigen, deutlich wahrnehmen und auskosten zu wollen......ergo will ich weder mit mir hadern, noch so tun als sei alles in Butter....... ich werde bestimmt den einen oder anderen Tag am Boden liegen und Rotz und Wasser heulen....aber ich will auch wieder aufstehen und weiter gehen.....

Mensch Meikel...da bist du aber durch ne Menge Tiefen durchgeschwommen.......heftig......und dennoch findest du die Kraft, Zeit und Muse, dich hier um Lämmchen zu sorgen, wie zb um mich......ich danke dir hierfür recht herzlich


Ich sende dir ganz herzliche Grüße, Andrea

Verfasst am: 13.06.2020, 07:18
m3m
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Hey rapaplue,

heftige Story.

Wir wissen es alle: "Tabak ist Gift", und trotzdem ist der Raucher ein Meister des
Verdraengens, Verniedlichens, Verharmlosens. Frueher habe ich immer gedacht,
ich wuerde natuerlich spaetestens dann sofort aufhoeren, wenn sich konkrete
koerperliche Beeintraechtigungen zeigen. Bin ich allerdings ehrlich mit mir, hatte
ich schon geraume Zeit einen hartnaeckigen Husten, der - oh Wunder - direkt mit
meinem Tabakkonsum in Verbindung zu stehen schien.
Und doch hab ich es weggeschoben.

Du hast nun eine handfeste Diagnose, die kann man nicht leugnen.
Klar, es ist frustrierend, erkennen zu muessen, dass bereits so viel Schaden
vorliegt. Aber hey, das war auch der Moment der Offenbarung, an dem du sofort
die Handbremse und Konsequenzen gezogen hast. Das schafft nicht jede/r,
du schon. Gut so!

Du hast am 31.5.2020 deine Letzte geraucht, ich hatte meinen ersten freien Tag.
Wie ich gerade erst gesehen habe, war das ja sogar der Weltnichtrauchertag,
wie passend. Einfach immer weiter, Tag fuer Tag, bis es endgueltig zur
Selbstverstaendlichkeit wird:

Not a single puff, heute rauch' ich nicht.

Verfasst am: 13.06.2020, 22:04
ehem.rauchfrei-lotsin-anderl
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[quote="m3m"]
Hey rapaplue,

heftige Story.

Wir wissen es alle: "Tabak ist Gift", und trotzdem ist der Raucher ein Meister des
Verdraengens, Verniedlichens, Verharmlosens. ..............................

Hallo m3m,

wir haben beide also quasi unabsichtlich gemeinschaftlich aufgehört zu rauchen....wobei du noch viel unabsichtlicher(was faktisch nicht möglich ist, aber dennoch schön klingt ;-) :-))) Und das in Verbindung mit dem Weltnichtrauchertag----ebenfalls unabsichtlich. Schöne Gemeinsamkeiten........

jepp, es ist schon "heftig"....aber wäre es nicht "heftig" wäre es nicht mein Leben....mir scheint, als ginge es in meinem Leben alles nur mit diesem "heftig", was ich weder bewusst forciert, noch sich eine unbewusste, selbsterfüllende Prophezeiung eingeschlichen hat......so wie andere Krebszellen durch ihre Gene entwickeln können, scheine ich wohl epigenetisch darauf programmiert zu sein, nur bei den "heftigen" Dingen agieren und reagieren zu können, passend zu meinem Schicksal, außergewöhnlich viel mit heftigem konfrontiert zu werden......

Wenn es eine höhere Macht gibt, die jedem seinen Platz zuweist, dann scheine ich einen lebenslangen Dauerbelastungstest zu absolvieren,,,,,,,wie belastbar kann ein Mensch sein ;-) So als wolle man an mir ein Exempel statuieren....seht her was man als Mensch alles schaffen, erkämpfen kann.........schon mein Vorname spricht das aus, was in meinem Leben Programm ist ....the brave.....bzw der Kämpfer/die Kämpferin........

Und nun...nun muss ich halt zur Abwechslung mal für mich kämpfen........nicht für die Familie, nicht mich mit nem Landkreis anlegen um für Klarheiten zu sorgen usw usw....nein, nur und ausschließlich für mich.....wie du, m3m schon so schön in deinem "Wohnzimmer" beschrieben hast...das Rauchen ist leicht......es nicht zu tun schwierig !!!! Und eben drum, weil das nicht tun so schwierig ist...eben drum muss ich es mit TUN erkämpfen.......kein Austausch in eine andere Sucht...das bringt ja nüx......nein...einen liebevollen Abschied nehmen.......wissen warum ich geraucht habe und rauchen will......ich weiß nicht, ob ich überhaupt jemals tatsächlich das Gefühl entwickeln werde, nicht rauchen zu wollen.......weil ich schon sehr früh geraucht habe...im übrigen tatsächlich keine anderen Drogen, die man so in Ziggis verarbeiten könnte....ausschließlich Zigaretten ohne Dope usw.....

also noch mal eben zurück : weil ich schon sehr früh geraucht habe, glaube ich werde ich niemals so ganz ohne Ziggis sein wollen........das Rauchen hat wahrscheinlich einen so großen Wissensknoten zwischen meinen Synapsen gebildet...es ist sovieles damit verwoben, dass ich das nimmer "löschen" und neu strukturieren könnte.....ähnlich wie das löschen und implementieren von unerwünschtem und erwünschtem Verhalten......da müsste ja ja mindestens nochmal so alt werden können, wie ich jetzt bin, um diesen Wissensknoten quasi ständig und stetig zu verkleinern...bzw zu überschreiben.... Und dennoch :

Egal wie sehr ich schmachte, wie sehr mein Wissensknoten, meine Sucht, mein ganzes "Sein" mit Haut und Haaren nach dieser einen Zigarette verlangt......ich werde sie nicht rauchen...nicht mal dran ziehen.....nicht weil ich nicht wollte....oh Himmel Herrgott und wie gerne ich möchte..........so gerne :-(((((

Aber : schlichtweg, ich darf es nicht, ich hab´s mir verboten und das aus vernünftigen Gründen........anhimmeln und schmachten ist erlaubt.....hihihi, aber anfassen strikt verboten :-) Es gibt nur eine Situation, weshalb ich wieder rauchen würde....eine einzige....aber die hab ich ja auch schon beschrieben und ist, denke ich , auch völlig nachvollziehbar......

M3m, ich danke dir für deine Zeilen und den Zuspruch meines schnellen Handelns........es tut gut zu wissen, jemand hat bemerkt wie schnell ich handlungsfähig werden kann.......manchmal fühl ich mich, als würden dass Menschen, die mich schon lang genug kennen übersehen und das als selbstverständlich hin nehmen......, nein auch dieses schnelle erzwungene Umsetzen hat etwas mit Kampf zu tun...und das kostet immer Energie.......also danke ich dir auch und besonders für deine Aufmerksamkeit :-))))) L.G. Andrea

Verfasst am: 13.06.2020, 22:09
ehem.rauchfrei-lotsin-anderl
ehem.rauchfrei-lotsin-anderl
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Beiträge: 61 Beiträge

[quote="Feffaminza"]
Danke Meikel und Rapaplue für Eure Zeilen! Das hat mich sehr berührt...

Ich wünsche Euch alles erdenklich gute! Uns allen!
[/quote]

Hallo liebe Feffaminza,

danke schön, dir auch :-)))))

Verfasst am: 14.06.2020, 13:02
Tarantino
Tarantino
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Rauchfrei seit: 1651 Tagen
Beiträge: 94 Beiträge

[quote="Rapaplue"]
[quote="Tarantino"]
Hallo Rapapblue

Herzlich Willkommen hier im Forum. Ich finde deine Entscheidung super und stark, dass du bereits 7 Tage geschafft hast.
Ich bin auch noch ziemlich am Anfang und muss immer wieder noch arg kämpfen.

Ich wünsche dir viel Kraft, Ausdauer und Stärke

Einen schönen rauchfreien Abend

Herzliche Grüße Matthias
[/quote]

Hallo lieber Matthias bzw Tarantino ( ich übrigens auch ein Fan von ihm bin ;-) ),

vielen Dank für deine netten Worte und die guten Wünsche.

Ahhh du hast also auch quasi grade erst aufgehört......na dann beißen wir uns alle am besten zusammen durch........gab es bei dir auch gesundheitl. Anlässe, weshalb du aufgehört hast oder/und ging dir das Rauchen auf den Keks? Was ist dein Weg, weshalb du dich entschieden hast aufzuhören ?

Ebenfalls schönen rauchfreien Abend ich dir wünsche......lG. Andrea alias Rapaplue ;-)
[/quote]

Hallo Andrea,
entschuldige die stark verzögerte Rückmeldung. In den letzten Tagen war ich etwas antriebslos und schreibfaul. Mitlesen tue ich aber eigentlich immer. Es lenkt mich oft und mitunter gut ab.
Warum ich mich dazu entschieden habe!? Es war relativ spontan und ja, es ging mir einfach nur noch auf den Keks.
In den letzten Monaten hatte ich vielerlei gesundheitliche Probleme die zwar nicht unmittelbar mit dem Rauchen zusammenhängen...die Raucherei es aber insgesamt noch mehr intensiviert und zwar zum Negativen.
Ich dachte, wenn jetzt nichts geschieht, dann vermutlich nie oder wenn es bereits zu spät ist.
Es gab auch erste deutliche Warnhinweise. Bei einer Untersuchung der Halsschlagader waren erstmals Rauch-bedingte Ablagerungen feststellbar.
Ich war mein Leben lang auch Sportler und in den letzten Monaten habe ich ganz ganz massiv diesbzgl. abgebaut. Ich habe auch erstmals erfahren was es heißt, schlecht Luft zu bekommen. Die Atmung fällt schwer etc.
Zwar laut Arzt eine entwickelte Pollenallergie aber das Rauchen macht es noch wesentlich problematischer.
Des Weiteren bin ich Schmerzpatient und war nach mehreren Operationen an der Wirbelsäule auf Opiate der Stufe 3 und weitere starke Medikamente eingestellt. Im Januar habe ich begonnen, die vielen Medikamente nach so vielen Jahren nach und nach abzusetzen bzw. auszuschleichen. Hatte mehrere Gründe dies zu tun und ich hoffe, auch dieses Thema langfristig hinter mich zu bringen. Es kommt also aktuell einiges zusammen.

Ich verfolge mit Spannung deinen Thread und ich bin mir ganz sicher, dass du es langfristig schaffst!!!
Wünsche dir alle Kraft und weiterhin alles erdenklich Gute!!!

Bleib stark!!! Du bist nun schon soweit gekommen

Herzliche Grüße
Matthias

Verfasst am: 14.06.2020, 20:51
m3m
m3m
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Rauchfrei seit: 1639 Tagen
Beiträge: 37 Beiträge

[quote="Rapaplue"]
Schöne Gemeinsamkeiten........
[/quote]

Genau.

[quote="Rapaplue"]

[...], glaube ich werde ich niemals so ganz ohne Ziggis sein wollen........das Rauchen hat wahrscheinlich einen so großen Wissensknoten zwischen meinen Synapsen gebildet...es ist sovieles damit verwoben, dass ich das nimmer "löschen" und neu strukturieren könnte.....ähnlich wie das löschen und implementieren von unerwünschtem und erwünschtem Verhalten......da müsste ja ja mindestens nochmal so alt werden können, wie ich jetzt bin, um diesen Wissensknoten quasi ständig und stetig zu verkleinern...bzw zu überschreiben.... [...]
[/quote]

1. So praesent das Rauchen derzeit auch noch scheinen mag: Es ist erstaunlich, wie schnell der Mensch
bisweilen vergessen oder relativieren kann. Der gefangene Fisch in dem Sommerurlaub in Schweden
wird jedes Jahr ein paar Zentimeter groesser, die Geburt des ersten Kindes wird ein Jahr spaeter schon nur
noch ein "Klacks" gewesen sein. Evtl. hast du recht, aber ich moechte wetten, dass sich das mit der Zeit
viel mehr relativieren wird, als du es gerade auch nur ahnen kannst. Wir sprechen uns in einem Jahr!
2. Nicht du loescht da! Das ist kein bewusster Akt deines Ich, das Aufraeumen machen
Unterbewusstsein und Biologie schon ganz huebsch alleine, ohne dein Ich zu belaestigen.
Und das erfolgt auch nicht unbedingt so linear, wie du es anzudeuten scheinst: Wer sagt
denn, dass, nur weil ein Verhalten 20 Jahre "gepflegt" wurde, es auch 20 Jahre braucht,
um wieder zu vergehen?

Nur am Rande: Ich konnte mit dem "Wissensknoten" auf Anhieb nicht so viel anfangen und
musste ein wenig suchen: [Link wurde vom rauchfrei-team entfernt]
scheint nahezulegen, dass Wissensknoten zum deklarativen Wissen zuzurechnen sind, also
Faktenwissen. Gehoert das Rauchverhalten andererseits nicht eher zum prozeduralen Wissen?
Davon habe ich aber so gar keine Ahnung, vielleicht leihe ich mir mal was dazu in der
Bibliothek aus.

[quote="Rapaplue"]
Aber : schlichtweg, ich darf es nicht, ich hab´s mir verboten und das aus vernünftigen Gründen........anhimmeln und schmachten ist erlaubt.....hihihi, aber anfassen strikt verboten :-)
[/quote]

Erlaubt ist alles. Aber durch fortgesetztes Anhimmeln machst du es dir nicht leichter, weder kurz-, noch mittel-
und erst recht nicht langfristig. Du musst den Tabak nicht verdammen, auch wenn es das vielleicht einfacher
machen wuerde, aber eine neutralere Formulierung wie : "War schoen, aber ist eben nicht mehr drin."
in deinen internen Dialogen wird dir gerecht, ohne den "Verlust" unnoetig in den Vordergrund zu stellen.
Wie du sagst, es ist beschlossen, dann ist ein wenig Brainwashing aus der eigenen Rhetorik heraus erlaubt.
Auch wenn man selber durchschaut, was man da tut: Es funktioniert trotzdem, denn Wortwahl drueckt
nicht nur Gefuehle aus, sie kann sie auch formen.

Oh weh, mein Wort zum Sonntag, ich predige schon wieder ausschweifend von Dingen, von denen ich
keine Ahnung habe. Pass auf dich auf, und hab' eine schoene, entspannte, rauchfreie Woche!

P.S.: Oha, anscheinend gibt es auch "sensorische Wissensknoten", und die passen genau zu dem, was du
geschrieben hast. Faszinierend...

Verfasst am: 15.06.2020, 14:24
ehem.rauchfrei-lotsin-anderl
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Hallo Andrea,
entschuldige die stark verzögerte Rückmeldung. In den letzten Tagen war ich etwas antriebslos und schreibfaul. Mitlesen tue ich aber eigentlich immer. Es lenkt mich oft und mitunter gut ab.
Warum ich mich dazu entschieden habe!? Es war relativ spontan und ja, es ging mir einfach nur noch auf den Keks.
In den letzten Monaten hatte ich vielerlei gesundheitliche Probleme die zwar nicht unmittelbar mit dem Rauchen zusammenhängen...die Raucherei es aber insgesamt noch mehr intensiviert und zwar zum Negativen.
Ich dachte, wenn jetzt nichts geschieht, dann vermutlich nie oder wenn es bereits zu spät ist.
Es gab auch erste deutliche Warnhinweise. Bei einer Untersuchung der Halsschlagader waren erstmals Rauch-bedingte Ablagerungen feststellbar.
Ich war mein Leben lang auch Sportler und in den letzten Monaten habe ich ganz ganz massiv diesbzgl. abgebaut. Ich habe auch erstmals erfahren was es heißt, schlecht Luft zu bekommen. Die Atmung fällt schwer etc.
Zwar laut Arzt eine entwickelte Pollenallergie aber das Rauchen macht es noch wesentlich problematischer.
Des Weiteren bin ich Schmerzpatient und war nach mehreren Operationen an der Wirbelsäule auf Opiate der Stufe 3 und weitere starke Medikamente eingestellt. Im Januar habe ich begonnen, die vielen Medikamente nach so vielen Jahren nach und nach abzusetzen bzw. auszuschleichen. Hatte mehrere Gründe dies zu tun und ich hoffe, auch dieses Thema langfristig hinter mich zu bringen. Es kommt also aktuell einiges zusammen.

Ich verfolge mit Spannung deinen Thread und ich bin mir ganz sicher, dass du es langfristig schaffst!!!
Wünsche dir alle Kraft und weiterhin alles erdenklich Gute!!!

Bleib stark!!! Du bist nun schon soweit gekommen

Herzliche Grüße
Matthias

[/quote]

Hallo lieber Matthias,

wow, da hast dann aber auch ein ordentliches Päckchen zu tragen, Respekt, dass du dich dennoch ans Nichtrauchen dran wagst......

und jepp, ich kenne das auch, wenn tausendfünfhundert Umstände das Leben noch saurer machen, wie es eigentlich schon ist.......ich wollte in den letzten Jahren immer wieder mal aufhören, aber eben wegen dem Wissen, ahh es stehen aber noch Fünfzig andere Sachen an, hab ich es immer wieder geschoben und geschoben....bis zu meinen persönlichen D-Day beim LuFaArzt.......im Moment gibt es nix wichtigeres, wie meine Gesundheit so auf die Beine zu bekommen, dass ich einigermaßen gut leben kann.....mehr kann es eh nimmer werden........aber schlechter will ich es auf keinen Fall .......ich werde auf alle Fälle dran bleiben.......

ohh by the way.......also mal so an dieser Stelle hier für alle,,,, nicht nur für dich Matthias.......BITTE nehmt euch alle grundsätzlich die Freiheit, dann zu schreiben und/oder zu antworten, wenn euch danach IST !!!!!! NICHT weil Mensch das müsste !!!!!!! Und BITTE entschuldigt euch dann nicht auch noch dafür, dass ihr (erst) nach zwei Tagen antwortet !!!!!! Es ist ok, egal wann :-))))))

Ich hab noch gar nicht im Forum gestöbert heute........werde ich noch nachholen..... bin gespannt was ich auf deiner Seite finden werde :-) LG Andrea