Nevi‘s Weg in die Rauchfreiheit

Verfasst am: 03.03.2020, 16:36
Nevi
Nevi
Themenersteller/in
Dabei seit: 29. 02. 2020
Rauchfrei seit: 1731 Tagen
Beiträge: 14 Beiträge

Liebes Forum,
nachdem ich jetzt im Februarzug schon ein paar Tage mitfahre, möchte ich gerne auch ein eigenes Wohnzimmer haben.
Vorher aber mal ein dickes Lob, ihr glaubt gar nicht, wie sehr ihr mir schon geholfen habt als ich nur still mitgelesen habe. Danke!
Zu meiner Rauchgeschichte:
Mit 19 habe ich angefangen und bis letzte Woche mit kleinen Unterbrechungen (vielleicht mal ein paar Tage ohne) durchschnittlich 10-12 Zigaretten geraucht.
Im Moment quälen mich vor allem die körperlichen Entzugserscheinungen (niedriger Blutdruck und Schwindel, Druck im Kopf und Nebenhöhlen, jeden Tag was anderes)

Am schlimmsten für mich ist allerdings diese furchtbare Angst, dass das niemals aufhören wird und dass ich mich den Rest meines Lebens so fühlen werde(es liest sich bestimmt doof, aber so fühle ich mich:oops und dass ich eigentlich ein sehr lustiger Mensch bin und in der letzten Woche nicht viel gelacht habe....da klopft in diesen Momenten bestimmt der an

Ich versuche den Rauchstopp dennoch mit etwas Positivem zu verknüpfen- hab mir nämlich geschworen, wenn ich das erfolgreich durchziehe, werde ich mir endlich meinen eigenen Hund anschaffen

So long, danke fürs Lesen und herzlich Willkommen in meinem Wohnzimmer

Alexandra (Nevi)

Verfasst am: 03.03.2020, 16:49
Tine2311
Tine2311
Dabei seit: 16. 12. 2019
Rauchfrei seit: 1733 Tagen
Beiträge: 225 Beiträge

:r

Schön wie tapfer du bist

Verfasst am: 03.03.2020, 17:02
Nomade
Nomade
Dabei seit: 02. 09. 2017
Rauchfrei seit: 2639 Tagen
Beiträge: 3724 Beiträge

Moin Alexandra,

ein herzliches Willkommen und schön, daß Du schon ein eigenes Wohnzimmer hast
Da es noch kalt und unfreundlich draußen ist - ein wenig Ausstattung
und etwas zum innerlich Wärmen

Letzteres bringt mich auch gleich zum Thema - den körperlichen Entzug hast Du im Wesentlichen hinter Dir - was Du momentan erlebst, sind höchstwahrscheinlich Nebenwirkungen der Entgiftung, die Dein Körper im Augenblick durchmacht....
Gerade in der Anfangsphase ist es sehr wichtig, täglich mindestens 3 Liter Wasser, Tees, dünne Schorlen (also nicht das gekaufte Zeugs, sondern 1/4 guten Saft und 3/4 Wasser) zu trinken. Besonders Kopfweh und Schwindelgefühle (welche wiederum bei zu niedrigem Blutdruck entstehen können) kommen oft von zu wenig Flüssigkeit und/oder Unterzuckerung (deshalb die Schorlen).
Dein Körper kämpft gegen die Folgen von X Jahren Dreck-Einlagerung - das ist Schwerstarbeit für ihn - mit viel trinken kannst Du ihn dabei sehr gut unterstützen.

Die Angst, die Dich quält ist total irrational - und ich habe den Eindruck, das weißt Du.
Sie ist schlicht suchtbedingt.
Natürlich vergehen die von Dir geschilderten Probleme - bei der einen früher, bei dem anderen später - aber sie vergehen - 100%ig!
Laß Dir von Deiner Sucht nix anderes einreden und diskutiere auch nicht mit ihr - zeig ihr, wo der Maurer das Loch gelassen hat und zwar konsequent - das schaffst Du.

Außerdem hast Du so ein tolles Ziel - was ist die Dreckssucht dagegen....

Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute auf Deinem weiteren Weg in die bald vierbeinig begleitete Rauchfreiheit - apropos - vielleicht schaffst Du Dir Deine Weggefährtin jetzt schon an.... wäre doch [u]der Grund[/u], durchzuhalten, immer wieder an die frische Luft zu kommen - was auch beim Überwinden oder gar nicht erst Aufkommen möglicher Verlangensattacken hilft - oder....

Es grüßt
de Nomade

P.S. Falls Du Fragen hast oder mir antworten möchtest, freue ich mich über einen Besuch in meinem aktuellen Wohnzimmer "Ich denk' nicht dran, zu rauchen!", das Du findest, wenn Du unter dieser Nachricht auf das kleine blaue "Profil" klickst bei "Die letzten Themen".

Verfasst am: 03.03.2020, 17:03
MusicusCGN
MusicusCGN
Dabei seit: 05. 02. 2014
Rauchfrei seit: 1740 Tagen
Beiträge: 309 Beiträge

Hallo Nevi,

toll, dass Du so stur bleiben willst, auch wenn es gerade etwas zwackt...

Aber Du hast schon sechs grandiose Tage durchgehalten, da schaffst Du den Rest doch mit Leichtigkeit

Und keine Sorge: was meinst Du wohl, was Du wieder lachen wirst, wenn Du mit Deinem Hund Gassi gehst und dann nochmal diese Zeilen liest...

Halt die Ohren steif!
Der Stefan

Verfasst am: 05.03.2020, 11:27
Nevi
Nevi
Themenersteller/in
Dabei seit: 29. 02. 2020
Rauchfrei seit: 1731 Tagen
Beiträge: 14 Beiträge

Ich danke euch allen für die lieben Worte und wünsche mir von Herzen, dass ich bald Kraft und Energie habe, auch euch in euren Wohnzimmern zu besuchen auf eine Tasse und euch so zu helfen und zu motivieren, wie ihr mir helft

Ich weiß nicht, warum das bei mir alles so komisch abläuft.
Schmachtattacken habe ich keine und ich kann auch rauchende Menschen sehen, ohne selbst rauchen zu wollen.

Was mir eher Sorgen macht:
Ich habe überhaupt keinen Hunger und muss mich regelrecht zum Essen zwingen(bin gestern auf die "glorreiche" Idee gekommen, dass zu wenig essen auch Schwindel begünstigen kann, wenn man unter dem Grundumsatz bleibt ) Ich versuche jetzt, mehrere kleine Portionen am Tag zu essen, mal sehen, wie das hilft.

Ich habe das Gefühl, dass mehrmals am Tag mein Organismus einfach "absackt", also wie in den Energiesparmodus fährt und da auch der Blutdruck fällt --> Schwindel, kalte Hände und Füße, ... kennt das jemand? Nach ner halben Stunde oder so ist das wieder vorbei.
Gegen den Schwindel nehme ich jetzt homöopathische Tabletten und bilde mir ein, die helfen :-) Vielleicht bilde ich mir auch den Schwindel nur ein, ich glaube wirklich ich werde langsam verrückt

Ich hatte gestern schon mal den Gedanken, vielleicht doch Nikotinersatz(Kaugummis, Tabletten) zu versuchen. Aber das Nikotin müsste doch schon längst aus meinem Körper draußen sein, oder?
Wenn ich jetzt Nikotin zuführe, geht das alles wieder von vorne los, wenn ich es wieder ausschleichen muss... wie sieht es da eigentlich mit Nebenwirkungen aus?Ich will alles, aber nicht mehr zur Zigi greifen.
Aber so kann es auch nicht weitergehen und ich möchte nicht, dass dieser Versuch scheitert

Ich bedanke mich schon mal im Voraus für eure wie immer hilfreichen Antworten.

Ihr seid spitze!

Liebe Grüße

Alexandra

Verfasst am: 05.03.2020, 12:18
Judith1972
Judith1972
Dabei seit: 07. 12. 2019
Rauchfrei seit:
Beiträge: 1 Beiträge

Hi, ich habe deinen letzten Beitrag gelesen und gedacht, das hätte ich vor 3 Monaten schreiben können.
Ich bin heute 91 Tage rauchfrei !!!
Die Symptome die du schilderst, hatte ich genau so, wirklich genau so.
Den Schwindel, vor allem die schlechte Laune, ich dachte ich werde nie wieder fröhlich sein.
Es war schrecklich, ich war mehrmals kurz davor eine zu rauchen, einfach weil ich dachte, Hey, warum quäle ich mich nur so, ich rauch eine und alles ist wieder gut.
ICH HAB ES NICHT GETAN, bin deshalb um so stolzer auf mich.
Wie du vllt gemerkt hast, hab ich dauern geschrieben, hatte, also Vergangenheit. Jetzt geht's mir so gut wie noch nie. Der ganze "scheiss" hat leider 6 Wochen angehalten, wurde dann immer besser und heute nach 90 Tagen ist alles gut.
Also, halt durch.
LG
Judith

Verfasst am: 05.03.2020, 12:39
Nevi
Nevi
Themenersteller/in
Dabei seit: 29. 02. 2020
Rauchfrei seit: 1731 Tagen
Beiträge: 14 Beiträge

[quote="Judith1972"]
Den Schwindel, vor allem die schlechte Laune, ich dachte ich werde nie wieder fröhlich sein.
Es war schrecklich, ich war mehrmals kurz davor eine zu rauchen, einfach weil ich dachte, Hey, warum quäle ich mich nur so, ich rauch eine und alles ist wieder gut.
[/quote]
Genau das! Das beruhigt schon mal sehr, dass es anderen auch so schlecht ging. Danke für die Motivation!
6 Wochen klingt ganz schön lange, ist das bei dir zwischendrin wenigstens mal ein bisschen besser geworden?
Ich wäre ja schon zufrieden, wenn sich zwischendurch mal ein(!) guter Tag einschleicht

Verfasst am: 05.03.2020, 13:44
Bolando
Bolando
Dabei seit: 14. 09. 2018
Rauchfrei seit: 2459 Tagen
Beiträge: 2826 Beiträge

Hallo Alexandra,
kannst du raus gehen, an die frische Luft? Mein Gedanke ist, dass du Kreislauf und Appetit durch Bewegung anregen könntest. Das würde auch gegen kalte Hände und Füße wirken. Das kann aber nur klappen wenn der Schwindel einen flotten Spaziergang zulässt. Wenn dich jemand begleiten könnte, wäre das nicht nur unterhaltsamer sondern auch sicherer für dich. Ist auch die Frage wo dein Blutdruck tatsächlich steht. Kannst du den mal messen lassen? In Apotheken ist man manchmal so freundlich. Wenn der sehr tief läge, wäre Arzt angesagt.
Wenn du nun eine rauchen würdest, glaube ich, wäre es auch nicht sicher, dass dein Körper nicht noch mehr durcheinander gerät und es noch schlechter werden würde. Also halte lieber durch. Nebenbei: Nikotinersatz nach Vorschrift angewendet gibt viel weniger Nikotin ab als Zigaretten und ist harmloser als man vermutet. Wenn man aber ohne auskommt ist auch das wenige erspart.
Ich wünsche dir sehr, dass es bald leichter für dich wird.
Viele liebe Grüße
Bolando

Verfasst am: 05.03.2020, 14:40
Nevi
Nevi
Themenersteller/in
Dabei seit: 29. 02. 2020
Rauchfrei seit: 1731 Tagen
Beiträge: 14 Beiträge

Hallo Bolando!

Danke für deine Antwort und die lieben Wünsche!

Ich möchte gar nicht wirklich rauchen, ich bin wie gesagt nur mit den Pflastern oder Kaugummis/Lutschtabletten am Überlegen, weiß aber eben nicht, ob ich dann Schwindel/Benommenheit bekämpfen will und als Nebenwirkung Schwindel bekomme. Wenn man da mal die Beipackzettel liest wird einem ja angst und bange.
Ich fahre dann noch mal in die Apotheke und lasse mich beraten.

Mein Blutdruck ist schon niedrig (als Raucherin war er immer "hochnormal" oder wie man das nennt,also um die 130 zu 80-85), jetzt schwanke ich immer zwischen 95/100 (oberer Wert) zu 70-60,manchmal auch niedriger, aber wirklich schwarz vor Augen wird mir nie, ich habe nur immer das Gefühl dass ich schwanke oder dieses Gefühl habe, wie wenn man im Halbschlaf irgendwo "runterfällt".

Ich trinke auch jeden Tag an die 3 Liter, Saft verdünnt mit Wasser und Blutzucker hab ich auch gemessen, der ist auch normal.(85)
Beim Arzt war ich schon, der vermutet entweder wirklich den Entzug oder die Schilddrüse(wird am Montag getestet)
Spazieren bin ich auch schon fleißig mit meinem Mann gegangen, hatte aber immer das Gefühl, dass es zwar während dem Spaziergang ganz angenehm ist, aber danach eher schlimmer wird als vorher

Heute geht's einigermaßen. Aber gut fühlen ist noch in weiter Ferne.

Liebe Grüße :-)

Verfasst am: 05.03.2020, 17:21
rauchfrei-lotsin-silke
rauchfrei-lotsin-silke
Dabei seit: 11. 03. 2018
Rauchfrei seit: 2457 Tagen
Beiträge: 2751 Beiträge

Hallo liebe Alexandra,

erstmal ein dickes Lob und *Daumen hoch* für acht Tage rauchfreies Leben. Echt stark!

Ich lese gerade von Deinen Überlegungen hinsichtlich der Anwendung von Nikotinersatzpräparaten.
Jetzt bin ich da weiß Gott kein Profi, denn ich habe die gar nicht benutzt (ich würde das aber nie "verteufeln", ganz im Gegenteil, also nicht falsch verstehen, haben schon viele geschafft damit).
Aber.... (jetzt kommt das "aaaaber"....:wink, Du bist schon acht Tage nikotinfrei- willst Du jetzt wirklich noch damit anfangen? Körperlich bist Du da sowieso bald durch. Vielleicht überlegst Du Dir das noch mal genau...

Dass Du Saftschorlen trinkst, um einer (meist entzugsbedingten) Unterzuckerung vorzubeugen, ist schon mal gut. Auch sehr wichtig übrigens- wird ganz oft unterschätzt- ausreichend trinken. Viele haben zu Beginn einen erhöhten Bedarf.

Entzugsbedingtes Unwohlsein (so nenne ich das jetzt einfach mal) lässt wieder nach und verschwindet. Dein Körper stellt sich gerade um, der Stoffwechsel verändert sich. Viele merken das einfach, in unterschiedlicher Art und Weise und Intensität.
Und wenn es sich für Dich anders oder "bedrohlich" anfühlt, lass`es doch einfach ärztlich abklären.... Geht ja auch.

Halte uns einfach mal auf dem Laufenden, würde mich freuen. Ich bin immer für regen Austausch...

LG, Silke