Warum fühl ich mich wie der letzte Arsch!

Verfasst am: 12.01.2020, 14:31
mounthesslor
mounthesslor
Themenersteller/in
Dabei seit: 23. 12. 2019
Rauchfrei seit: 1585 Tagen
Beiträge: 20 Beiträge

Hallo
Mein Name ist Sven und ich bin seit 11 Tagen Nicht Mehr Raucher. Bis jetzt war mein Entzug die absolute Hölle die ich keinem wünsche. Dazu kommt das ich seit Tagen nur Stress und Streit mit meiner Freundin habe. Das geht so weit das ich über eine Trennung nachdenke. Sie meint das ich eine Depression habe. Ich denke aber das geht schon irgendwie wieder vorbei. Heute habe ich mich auch noch mit meinem besten Freund verstritten. Bin ich wirklich das Problem? Ich kann das einfach nicht glauben. Ich versuche nur irgendwie halbwegs entspannt und ohne Stress durch den Entzug zu kommen. Habe das Gefühl keiner nimmt mich ernst und Hilft mir. Aber die könn mich alle mal. Es gibt momentan nichts wichtigers als mich und meine Sucht. Ich lass mich nicht auch noch fertig machen.

Sorry das ich mich hier auskotze aber ich weiß nicht mehr weiter. Ist halt ein gutes Ventil.

Verfasst am: 12.01.2020, 14:46
Marico
Marico
Dabei seit: 08. 08. 2019
Rauchfrei seit: 1539 Tagen
Beiträge: 90 Beiträge

Hallo mounthesslor,

ich kenne das Gefühl gut. Das Nicht-Rauchen reizt mich auch sehr.
Ganz wichtig ist es mit deinem Umfeld ehrlich umzugehen. Gereiztheit und Niedergeschlagenheit sind nun mal bei vielen Symptome des Entzugs. Gestehe dir erst einmal selber ein, dass du vielleicht bei vielen Sachen patzig und übertrieben reagierst und erinnere auch deine Freunde daran. Wenn sie dich verstehen ist es leichter. Und vielleicht ist alles gar nicht so schlimm wie es scheint.
Ich muss mich auch oft entschuldigen und reflektieren was ich sage und tue.

Und du hast vollkommen recht damit, dass du und die Überwindung deiner Sucht jetzt das wichtigste ist! Vielleicht hilft es dir hier etwas im Forum zu stöbern und zu sehen, dass es anderen genauso geht.

Spring doch auch auf den Januarzug 2020 (Community > Forum > Gemeinsam aussteigen - die „Monatszüge" > Januarzug 2020). Dort sind alle versammelt, die sich in einem ähnlichen Stadium des Aufhörens befinden wie du.

Verfasst am: 12.01.2020, 14:50
Gummibärin
Gummibärin
Dabei seit: 09. 01. 2020
Rauchfrei seit: 1573 Tagen
Beiträge: 19 Beiträge

Hallo Sven,

Ich finde super dass du so stark bist und es trotzdem durchzieht...

Bin heut zum xten mal gefallen und im Moment noch am Wunden lecken.

Aber irgendwann muss Schluss sein. Ich muss aufstehen und losgehen. Sonst bleibt der Dreck für immer an mir kleben.

Liebe Grüße
Anna

Verfasst am: 12.01.2020, 14:52
Lizzardbk
Lizzardbk
Dabei seit: 28. 06. 2016
Rauchfrei seit: 1584 Tagen
Beiträge: 30 Beiträge

[quote="Gummibärin"]
Hallo Sven,

Ich finde super dass du so stark bist und es trotzdem durchzieht...

Bin heut zum xten mal gefallen und im Moment noch am Wunden lecken.

Aber irgendwann muss Schluss sein. Ich muss aufstehen und losgehen. Sonst bleibt der Dreck für immer an mir kleben.

Liebe Grüße
Anna
[/quote]

Genau!
Sehr gut!

Verfasst am: 12.01.2020, 14:54
rauchfrei-lotse-andreas
rauchfrei-lotse-andreas
Dabei seit: 18. 06. 2013
Rauchfrei seit: 3974 Tagen
Beiträge: 8895 Beiträge

Hallo mounthesslor, herzlich Willkommen und Glückwunsch zum erfolgreichen Start.

Mir ging es damals auch so richtig dreckig, das volle Programm Entzugserscheinungen, schlechte Laune, Schlafprobleme... Das ist leider die körperliche Reaktion, die Dich erwischt hat. Aber glaube mir, auch das geht vorbei. Und ich bin mir ziemlich sicher, das Du eine überstürzte Trennung bereuen würdest.

Um die Laune zu verbessern, belohne Dich ab und zu mit einer Kleinigkeit. 10 Tage ist schon mal ein toller Grund, vielleicht geht ihr heute noch ins Kino, oder Essen.....

Rede mir ihr und bitte um eine Freundschaftsbonus und wenn diese Phase überstanden ist, lädst Du sie groß zum Essen ein - oder ähnliches. Bei mir selber dauerte diese Phase bis zur vierten Woche, da wurde es deutlich besser

Wie lenkst Du dich ab, was hilft Dir im Alltag? Viel trinken (Tee oder Wasser) hilft dem Körper zu entgiften, ebenso frische Luft und Bewegung.

Viele Grüße

Andreas

Verfasst am: 12.01.2020, 14:55
Midgard
Midgard
Dabei seit: 18. 12. 2019
Rauchfrei seit: 1938 Tagen
Beiträge: 230 Beiträge

Hallo Sven...

Ich nenn es das Krawallbürstensyndrom... Und es befällt JEDEN Aufhörer... Den einen mehr, den anderen weniger... Das mußt Du aussitzen, denn es vergeht in der Regel spätestens nach ein paar Wochen wieder... Wenn Deine Gegenüber WISSEN, warum Du grad so tickst, können die das auch anders einordnen und angemessener drauf reagieren. Ich würde also mit ihnen darüber reden...

Denk immer daran, die KACKDROGE ist schuld daran, wie es Dir jetzt geht, sie zeigt Dir, was Du Dir und Deinem Körper mit ihr angetan hast...

11 Tage... Ist schon mal ne Hausnummer auf dem Weg in die Freiheit!!! Mach weiter so und vergeß die dämlichste und überflüssigste Droge, die die Welt je gesehen hat...

Gruß Uwe

Verfasst am: 12.01.2020, 15:04
mounthesslor
mounthesslor
Themenersteller/in
Dabei seit: 23. 12. 2019
Rauchfrei seit: 1585 Tagen
Beiträge: 20 Beiträge

Das Problem ist einfach das ich hier in Tränen liege. Das kenn ich nicht von mir. So ganz und gar nicht. Ich lese schon seit längerem hier im Forum und es hilft mir. Aber warum komm ich mit mein Umfeld nicht klar. Ich bin nur noch fertig und würde am liebsten mir 20 Kippen in Hals stecken. Aber ich weiß auch das das nicht die Lösung ist. Habe einfach das Gefühl das mich keiner Versteht. Alle sagen ich muss aufhören. Seh ich auch so aber Hilfe bekomm ich nicht. Aber wie gesagt. Scheiss drauf. Ich halte durch koste es was es wolle. Entweder ich schaff es die Kippen zu besiegen oder sie besiegen mich.

Verfasst am: 12.01.2020, 15:20
Marico
Marico
Dabei seit: 08. 08. 2019
Rauchfrei seit: 1539 Tagen
Beiträge: 90 Beiträge

Ach armer Sven,

so einen Tag hatte ich letzten Dienstag. Echt zum heulen. Denk daran wie weit du schon gekommen bist. Klopf dir auf die Schulter und sei stolz auf dich!
Ich habe übrigens auch schon mehrere Versuche hinter mir und die Unterstützung in meinem Umfeld war auch so gut wie nicht vorhanden. Die Entscheidung wurde oft belächelt und von meiner Familie (alles Raucher) habe ich oft nur dumme Sprüche gehört. Daher bin ich diesem Forum beigetreten und lese und schreibe hier jeden Tag. Das hilft mir sehr!

Verfasst am: 12.01.2020, 15:24
mounthesslor
mounthesslor
Themenersteller/in
Dabei seit: 23. 12. 2019
Rauchfrei seit: 1585 Tagen
Beiträge: 20 Beiträge

Danke für die vielen aufmunterten Worte. Balsam für die Seele.
Ich hoffe wirklich es wird bald besser. Scheiss Gefühl. Habe vor 2 Jahren schon mal versucht Aufzuhören. Leider nur 2 Monate. Aber damals ging es mir relativ leicht von der Hand. Diesmal ist es anders. Ich habe vor meinem endgültigen Entschluss aufzuhören 10 Tage reduziert. Ungefähr die Hälfte. Ca 10 Kippen. Aber seit dem macht mich alles fertig. Habe das Gefühl ich kann nicht mehr glücklich werden. Meine Freundin meint ich solle zum Arzt gehen und mir Anti depresiva verschreiben lassen. Ich will das aber absolut nicht. Ich will auch keine Gespräche mit irgendwelchen Terapeuten.
Ich habe sonst körperlich nicht so viel zu kämpfen aber alle sagen immer das sie Angst vorm zunehmen haben. Bei mir ist es ganz anders. Ich Esse seit Tagen nicht richtig. Kriege einfach nichts runter. Habe ca 5 Kilo in den 11 Tagen verloren. Das ist doch nicht gesund. Trinke dafür Literweise Tee.

Verfasst am: 12.01.2020, 15:32
Marico
Marico
Dabei seit: 08. 08. 2019
Rauchfrei seit: 1539 Tagen
Beiträge: 90 Beiträge

Also einfach mal so Antidepressiva bekommt man nicht und ein Gang zum Arzt kann nie schaden. Auch Depressionen (sollten es denn welche sein) sind kein Weltuntergang. Und besser früh erkannt und schnell bekämpft als ewig in diesem Stadium zu hängen. Glaub mir, ich spreche aus Erfahrung.