Erzwungener Nichtraucher will Nichtraucher bleiben und sucht Unterstützung

Verfasst am: 03.01.2020, 22:14
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Liebe Bine, liebe Kleineshaus, liebe Marlies,
Vielen Dank für eure Rückmeldungen! Bine, ich werde keine Medikamentennamen mehr erwähnen (löschen ging aber auch nicht mehr).
Ich habe tatsächlich Montag erst einmal ein Telefonat mit einem Neurologen, auf Vermittlung meines Diabetologen, der mich auch wegen der Bronchitis und so behandelt hat (und wir sind in derselben Sportgruppe). Aber stimmt schon: es hat sehr geholfen, gut vernetzt zu sein.
Außerdem hat mich heute ein Psychotherapeut kontaktiert, der früher seine Praxis bei uns im Bürogebäude hatte und dem ich wegen meiner Gesamtsituation schon vor Tagen auf Band gesprochen habe. Wir haben eine Stunde gesprochen und er hat mir geraten, mein jetziges Tief als Chance zu sehen, zu durchleben und gestärkt daraus hervorzugehen. Er hat im Prinzip meine Ansicht bestätigt, dass ich noch vergleichsweise Glück hatte. Wir haben besprochen, dass ich mir eine Übersicht darüber verschaffe, was sich bei mir tatsächlich ändern soll, also eine Plan mache. Dazu soll ich Rückmeldung von meiner Familie einholen (da ich ja als Ziel habe mehr mit ihnen zu machen).

Meine Luftprobleme sind mittlerweile am ehesten psychisch bedingt, quasi als Überbleibsel der tatsächlichen Luftnot mit Erstickungsangst, meinte er. Ich solle sie "durchatmen" und aushalten, über fünf Minuten, als Reaktion "an mir vorbeiziehen lassen". Ansonsten solle ich Dinge tun, die mir Spaß machen. Also habe ich mir heute gedacht: das probierst du doch gleich mal aus. Wenn die Luftnot nur durch den Kopf bedingt ist, müsstest ja eigentlich Sport machen können. Bin daher einen halbe Stunde auf dem Heimtrainer gewesen, davon 14 Minuten bei 225 Watt, und danach noch gute 20 Minuten laufen gewesen um Brötchen zu holen und die Pizza&Pasta zum Abendessen. Das ging problemlos!!! Daher bin ich ganz zuversichtlich, dass die nächsate Nacht besser wird.

Wie schon gesagt: Schritt für Schritt. Ich bin immer noch sehr ungeduldig, muss daran aber auf jeden Fall arbeiten.

Das Nichtrauchen fiel mir übrigens heute recht leicht. es gab noch den einen oder anderen Moment, an dem ich dachte: eine Zigarette wäre jetzt gut. Habe aber alle diese Momente gut überstanden.

Tut mir leid, wenn ich euch mit den ganzen Details hier belämmere. Das hat mittlerweile mit nicht mehr rauchen (wofür dieses Forum ja ist) nicht mehr sooo viel zu tun. Aber ich denke, es gibt auch immer Rahmenbedingungen. Vielleicht ist ja irgendjemand dabei, der von meinen Ausführungen profitiert. Das wäre mein Wunsch.

Liebe Grüße an alle, für heute war's das von mir, denke ich (Schaue nachher nochmal nach antworten :lol

Verfasst am: 04.01.2020, 21:01
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Hallo Leute,
Habe heute Bekanntschaft mit Yoga-Atemübung gemacht und lange mit einem Freund gesprochen, der eine ähnliche Situation bereits hinter sich hat bzw. weiter ist als ich. Das hat auch geholfen.
Nicht rauchen war heute schwerer als gestern. Ich hatte häufiger Schmachter, habe sie aber gut beiseiteschieben können. Kurz darauf ging es jedesmal wieder. Ich bin übrigens immer noch ganz fassungslos darüber wie schnell das nikotinabhängige Hirn die schlimmen Erfahrungen von vor zweieinhalb Wochen relativiert, nur um wieder an die Droge zu kommen.
Heute hat mir der Text aus der Tagesansicht sehr geholfen, in dem es um die "neue Identität als Nichtraucher" und das entsprechende Selbstbild ging. Und hilfreich finde ich auch immer den Blick auf die virtuelle Spardose ein: Jeden Tag 8€ rein!
Insgesamt scheint sich die Rauchentzugsfront zu bessern. Die psychische Front bekomme ich hoffentlich in den nächsten Tagen und Wochen auch immer besser in den Griff. Gleichzeitig überlege ich mir derzeit, was ich in Zukunft für mich möchte und was nicht mehr. Dabei helfen mir drei Fragen (weiß leider nicht mehr wo ich die gelesen habe): 1. MÖCHTE ich das? 2. Möchte ICH das? 3. Möchte ich DAS? Es kling erst einmal komisch ist aber beim Sortieren sehr hilfreich. Einige Dinge, die ich gerne möchte, habe ich schon auf meiner Liste. Aber ich muss auch aufpassen, dass ich nicht zu viel plane und zu wenig mache. Daher habe ich mir vorgenommen, morgen ca. zwei Stunden radfahren zu gehen.
Liebe Grüße an alle, die hier vorbeikommen und HALTET DURCH! Das wichtigste Ziel hier ist NICHT ZU RAUCHEN! Alles andere sortieren wir dann
Roland

Verfasst am: 05.01.2020, 10:05
ehem.rauchfrei-lotsin-bine
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Hallo Roland,

Ja eine gute Vernetzung ist wirklich wichtig. Da kannst du von Glück sprechen, das es so schnell geklappt hat. Andere warten bis zu 6 Monate auf einen Termin.
Schön, dass sich die Atemprobleme auch lösen. Ja Sport ist in jeder Hinsicht gut. Auch zum Abbau der Giftstoffe aus dem Körper. Mach aber bitte langsam, jetzt nicht alles auf einmal mit voller Wucht. Eins nach den andern. Versprochen?
Atemübungen am Morgen sind toll. 15 min und dann noch 15 min Entspannung. Dann kann der Tag losgehen.

Denke bitte auch immer mal wieder an eine Belohnung für deine tolle Leistung. Hier ist mein Geschenkenk: mit einer großen Portion Geduld.

Einen schönen Sonntag wünsche ich
LG Bine

Verfasst am: 05.01.2020, 16:28
Lesirma
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Hallo Roland,
toll, dass du Sport machst. Ich mache das auch. Laufen tut mir gut.
Und: wir rauchen nicht mehr. Du hast recht, das ist der Schwerpunkt. Alles andere schließt sich an. Ich profitiere durchaus von deinen Beiträgen und freue mich, dir zuzuschauen, wie du deinen Weg findest. Manches dabei bestätigt meinen eigenen.
Liebe Grüße
Marlies

Verfasst am: 05.01.2020, 20:03
Unbekannt
Entfernter Beitrag von gelöschtem Nutzer oder Nutzerin
Verfasst am: 05.01.2020, 21:07
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Hallo Schwabbiduah,
Gerne und danke für deine Nachfrage!
Das ist nicht so einfach da ich ja offensichtlich dabei bin mein gesamtes Leben umzukrempeln. Und das geht zwar ganz klar nicht auf einmal. Ich muss also Geduld haben, das weiß ich. Allerdings muss ich auch das erst lernen.
Diese depressiven Attacken sind schwer auszuhalten. Ich bin dabei professionelle Hilfe zu organisieren da ich denke, dass ich das alleine nicht hinbekommen kann.
Ich war heute drei Stunden radfahren und vorher alleine mit dem Hund draußen. Das hat begrenzt geholfen. Kurz darauf hatte ich wieder Atemprobleme.
Na ja, die sind alle psychisch bedingt, das weiß ich auch. Aber das macht es nicht besser so lange ich das nicht in den Griff bekomme. Werde heute Abend mal noch alternative Atemübungen ausprobieren.
Manchmal denke ich: Alter nimm das alles doch nicht zu ernst, dir gehts doch eigentlich gut. Aber dann auch eben wieder nicht.
Mal sehen, wohin mich diese Reise führt.
Jedenfalls habe ich heute wieder nicht geraucht. Das ist erst einmal wichtig. ich will diesen Sch... nicht mehr und lasse es daher bleiben.

Verfasst am: 06.01.2020, 21:17
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Hallo alle,
Ich bin seit 17Uhr in meinem 20. Tag als nicht-mehr-Raucher. Wie in der Tagesansicht empfohlen, versuche ich, mich so langsam so einzustellen, dass ich mich als Nichtraucher fühle, der dummerweise 23 Jahre geraucht hat. Das ist eine herausfordernde Übung, vor allem da ich gerade Schwierigkeiten habe, an Rauchern vorbeizugehen, Raucher im Fernseher zu sehen etc. ohne dem Schmacht zu erliegen. Manchmal rieche ich das gerne, meist finde ich, dass der Rauch stinkt.
Die innere Unruhe macht mir immer noch massiv zu schaffen. Genauso die depressiven Gedanken, die aber heute erstaunlicherweise weniger waren.
Die Bronchitis ist zwar weg und ich kann ab morgen auch das letzte Spray absetzen, aber die Erinnerung an die Erstickungsangst hat sich tief eingebrannt. Ich lese derzeit viel über den Umgang mit Ängsten und hoffe, bald den Schalter einfacher unmlegen zu können.
Ich versuche, mit Atemübungen und Klopfen dagegen anzugehen. Meist gelingt mir das ganz gut. Der Sport ist tatsächlich das beste Mittel. Nach 15-20 Minuten Radfahren kann ich ganz normal atmen. Aber ich kann halt auch nicht die ganze Zeit Sport machen...
Oft äußert sich die innere Unruhe in Anfällen von Atemnot mit oder ohne Erstickungsangst. Auch das bekomme ich meist ganz gut weggeatmet. Aber manchmal eben nicht. Das sind schlimme Momente.
Und am Freitag habe ich dann endlich meinen ersten Termin beim Psychotherapeuten um die Sache mit dem Burnout bzw. der Anpassungsstörung anzugehen. Bis dahin, ein paar Tropfen vom Arzt für den Schlaf und die generelle Stimmung.
Oh, Leute, ich hätte mir das Rauchen-Aufhören anders vorgestellt. Jetzt wird das so ein Rundumschlag nachdem dem Motto "Man nehme ein Leben und drehe es auf Links!".

Noch zwei Antworten auf eure lieben Kommentare:
Liebe Bine: das mit den Terminen ist leider richtig. Ich habe das Glück, mit dem mich behandelnden Diabetologen auch privat befreundet zu sein. Dieses Glück haben nicht viele. Und, glaubt es oder nicht, ich bin nicht stolz darauf eventuell durch meine bevorzugte Behandlung andere in der Reihe weiter nach hinten zu schieben. Ich bin im Augenblick nur extrem froh, zeitnah Unterstützung zu bekommen. Das eigentliche Problem ist unser Gesundheitssystem. Es gibt aber, gerade was psychologische Themen anbetrifft, die Möglichkeit für alle über die Terminservicestelle Ersttermine zu gehen. Entweder über deren Webseite oder über [Kontaktdaten wurden vom rauchfrei-Team entfernt]. Da bekommt man schon sehr zeitnah Termine da alle Behandler verpflichtet sind, sich Zeit für spontane Termine zu nehmen.

Liebe Schwabbiduah,
Genau genommen, denke ich, hat die tägliche Runde mit dem hund mich über Wasser gehalten. Ich liebe unsere Hündin, nicht nur dafür, und mag mir gar nicht ausmalen, was mal ist, wenn sie nicht mehr ist, denn sie ist schon über neun Jahre alt...

Aber eins nach dem anderen. Heute rauche ich nicht. Und ich gebe mein Bestes um alles andere dahinter einzuordnen. Sobald die Rauchlust weg ist nehme ich mich der anderen Themen an.

Liebe Grüße
Euer Roland

Verfasst am: 07.01.2020, 05:59
Backi74
Backi74
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Hallo Roland,

Gratuliere dir zu 20 Tagen...

Respekt... Was für eine Leistung...

LG Michael

Verfasst am: 07.01.2020, 07:09
Dorolinchen
Dorolinchen
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Glückwunsch Roland

Verfasst am: 07.01.2020, 07:44
Adamul
Adamul
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Hallo Roland!
20 Tage!
Herzliche Glückwünsche.
Kaffee gefällig?
Viele Grüße
Uli