Rückfall oder Ausrutscher
Hallo liebe Community,
vier Tage und fünf Nächte habe ich jetzt nicht geraucht. Es war eigentlich nicht besonders schwer. Nur meine Stimmung ging immer weiter in den Keller. Ich neige zu Depressionen, und genau so, wie eine Depression, fühlt es sich momentan auch an.
Und dann, heute Mittag, Stress im Büro, und plötzlich war mir alles so egal. Mein Verstand setzte förmlich aus und ich musste rauchen. Zunächst eine, dann später noch eine
Ich bin so sauer auf mich selbst. Zumal es nicht mein erster Aufhörversuch ist und ich immer wieder in die gleichen Fallen tappe.
Dieser eine Moment, in dem der Verstand einfach aussetzt.
Kennt ihr den auch? Und wie bekommt ihr das in den Griff?
Zu mir:
58 Jahre alt, rauche seit meinem 17 Lebensjahr, hatte vor 11 Jahren schon mal aufgehört (damals war es ganz leicht) und bin dann vor drei Jahren wieder angefangen; ganz klassisch... "nur die eine" auf einer Party
Ich will nicht mehr rauchen müssen.
Immer dieser Gedanke "reichen die Zigaretten noch?"... die Wohnung stinkt... ich stinke... der eklige Husten am Morgen... die Angst um die Gesundheit... die mitleidigen Blicke meines Freundes... im Winter draußen in der Kälte stehen... dazu die Kosten... Ich hasse es!
Ich will wieder dahin, wo ich schon mal war: als Nichtraucherin nichts vermissen.
Aber es ist dieses Mal so viel schwerer, von der Sucht loszukommen.
Nun bin ich also hier. Auf der Suche nach Unterstützung. Und auch, um mal ein bisschen Rumjammern zu dürfen
Und vielleicht kennt sich hier auch jemand aus mit Depressionen und Raucherentwöhnung und kann mir Tipps geben, wie ich die erste schwere Zeit durchstehe ohne im Depressionsloch zu versinken.
Vielen Dank und liebe Grüße
GreyBeauty
Hi GreyBeauty,
willkommen im Forum !!!
Bei mir war es ähnlich, ich habe 4 1/2 Jahre nicht geraucht und seit 2016 ist es ein auf und ab. Jetzt bin ich wieder beim "auf" und so soll es bleiben. Gesundheitlich bleibt mir eh keine Wahl. 2011 war es super einfach, jetzt ist es schwieriger, warum auch immer.
Was die Depressionen angeht, du bist doch bestimmt in Behandlung. Spreche mit deinem Arzt darüber. Klar fehlt am Anfang der Rauchentwöhnung das Dopamin, aber ich glaube nicht das es einen großen Unterschied macht. Zumindest sieht mein Arzt da keinen Zusammenhang und ich mittlerweile auch nicht mehr.
Manchmal ist es auch einfach so, je mehr man darüber nachdenkt, desto eher trifft es ein. Ich würde optimistisch an die Sache rangehen und mich erst um das Problem kümmern, wenn es dann wirklich akut wird.
Viele Grüße Ralf
Hi GreyBeauty
also ich habe leider 30 Jahre geraucht
Und habe in diesen 30 Jahren wirklich NIE versucht aufzuhören.
Außer wo ich schwanger war.
Bin jetzt 6 Tage Rauchfrei, und komischerweise fällt es mir gar nicht so schwer.
habe mir das Buch " Rauchen aufhören ist Kopfsache" an gehört , mich viel
informiert was die Zigarette wirklich mit meinen Körper macht .
Zur Untersützung nehme ich Hanf Öl , ob es wirklich etwas bringt, keine Ahnung ...
Wenn ich das Gefühl habe das ich unbedingt eine Rauchen muss, möchte...
dann versuche ich schnell an etwas anderes zu denken. Vor allem an meine Gesundheit,
die ich wirklich 30 Jahre schwer geschädigt habe
Ich drücke dir die Daumen das du es schaffst :-)
Lieben Gruß Sylvia
Hallo Ihr Lieben
und ein herzliches Dankeschön für Euren Zuspruch.
Es stimmt, ich habe schon seit vielen Jahren immer wieder mit depressiven Phasen zu tun, die zeitweise auch medikamentös behandelt wurden.
Seit dem letzten Frühjahr geht es mir auch ohne Medikamente recht gut, der Nikotinentzug hat mich jetzt aber wieder so richtig runtergerissen. Ich habe ehrlich gesagt überhaupt nicht darüber nachgedacht, dass sich ja durch das Nichtrauchen der Hirnstoffwechsel verändert und z.B., wie auch Prinz Ralf schrieb, das Dopamin fehlt.
Tja, nun habe ich morgen einen Termin bei meiner Ärztin um das weitere Vorgehen zu besprechen.
Bis dahin rauche ich erstmal weiter; es ist heute für mich das kleinere Übel
Aber ich bleibe dran am rauchfrei werden! Habe es ja schon mal geschafft
Für den Tipp mit dem Hanf-Öl, liebe Sylvia, vielen Dank. Vom Öl selbst habe ich schon gehört, wußte aber nicht, dass es auch bei der Raucherentwöhnung hilfreich sein kann. Google ich heute abend mal (sitze noch im Büro:wink
Euch allen einen entspannten Donnerstag
GreyBeauty
Hallo GteyBeauty, heute ist mein fünfter Tag ohne Zigarette und ich muss sagen, das ich auch dolle Depressionen habe. Das nicht rauchen geht eigentlich, aber ich bin total antriebslos, möchte frühs nicht aufstehen, habe keinen Appetit zum essen, könnte nur heulen. Ich ärgere mich über mich selbst, das ich mich so hängen lasse. Ich habe vor 13 Jahren schon mal aufgehört ohne Probleme und 9 Jahre nicht geraucht. Ich frage mich warum ich vor vier Jahren überhaupt wieder angefangen habe. Damals war es im Kopf klar, das ich aufhören möchte, jetzt muss ich es, da meine Gesundheit durch das Rauchen angegriffen ist. Eigentlich müsste es mir deshalb noch leichter fallen, aber das Gegenteil ist der Fall. Ich hoffe, das wir das schaffen und dieser fürchterliche Zustand bald ein Ende hat. Lg Petra
Hallo liebe Petra,
ach, ich kann dich so gut verstehen
Bei mir war's ja ähnlich... vor 11 Jahren aufgehört und dann dummerweise vor drei Jahren wieder angefangen
Und jetzt ist es richtig schwer.
Da ich in den letzten Tagen so furchtbar unter Depressionen litt (ich habe ohnehin immer mal wieder damit zu tun), war ich heute früh bei meiner Ärztin. Sie hat mir Johanniskraut empfohlen gegen die schlechte Stimmung, es braucht aber wohl eine Weile, bis eine Wirkung eintritt.
Dann ist mir noch [Markenname vom rauchfrei-Team entfernt] eingefallen, ein homöopathisches Mittel, welches ich auch schon mal bei Stimmungstiefs genommen habe. Ich überlege nun, ob ich das mit dem Johanniskraut kombinieren kann
Meine Ärztin bietet auch einer Raucherentwöhnung an. Mit Gesprächen und Akupunktur. Muss ich allerdings selbst bezahlen, meint sie. Ich werde dennoch mal bei meiner Krankenkasse nachfragen, ob die Kosten übernommen werden. Es geht ja schließlich um meine Gesundheit.
Aktuell rauche ich leider noch bzw. wieder, da ich diese Depressionen einfach nicht ausgehalten habe. Ich bin ja in solchem Zustand nicht mehr Herr meiner selbst... könnte den Job kündigen, meine Beziehung beenden und was weiß ich noch alles Da musste ich erstmal die Reißleine ziehen.
Nun will ich meinen Ausstieg besser planen; mir vorher schon Unterstützung holen... hier im Forum, durch meine Ärztin, durch pflanzliche/homöopathische Medis... Und irgendwo war auch noch das Buch von Günther, dem inneren Schweinehund, der Nichtraucher wird Das hat mir vor 11 Jahren sehr geholfen.
Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass du durchhältst und es schaffst. Vielleicht ist ja von dem, was ich hier aufgezählt habe, irgendwas für dich dabei, das dir helfen könnte.
Alles Liebe
GreyBeauty
Hi graue Schönheit,
Es ist kein Makel, sondern eine Stärke, seine Schwäche zu erkennen und einzugestehen.
Du wirst es auch schaffen alle Deine Reserven zusammenzunehmen und zu Deiner eigenen Superkraft zu bündeln (wie meine Tochter das jetzt beschreiben würde) und das Rauchen wieder zu lassen.
Jetzt gerade war nicht der richtige Zeitpunkt.
Was ist das für ein Buch von dem Du schreibst?
Hat sofort das Bild des nicht-mehr-rauchenden-HB-Männchens bei mir ausgelöst :-)
Alles Liebe zum Wochenende,
Tanja
Hallo liebe Tanja,
Danke für deine verständnisvollen Worte. Damit nimmst du mir auch ein bisschen das schlechte Gefühl, es nicht geschafft zu haben dieses Mal. Ja, es war wohl nicht der richtige Zeitpunkt. Aber ich bleibe am Ball!
Die eigene Superkraft bündeln... das ist ein schönes Bild, und ich weiß, dass ich sie habe, diese Superkraft. Immerhin ist mir der Ausstieg schon einmal gelungen; warum also sollte es nicht noch mal klappen...
Das Buch, welches mir damals geholfen hat, heißt: "Günter, der innere Schweinehund, wird Nichtraucher", geschrieben von Stefan Frädrich.
Es zeigt auf humorvolle Art und in netten kleinen Kapiteln von jeweils nur einer Seite die Tücken der Sucht auf, warum wir rauchen, was uns am Aufhören hindert und wie wir unseren inneren Schweinehund in die Schranken weisen können. Kurz und knapp und immer auf den Punkt. Dazu ist es lustig bebildert, so dass das Lesen echt Spaß macht.
Die Stimme in unserem Kopf, die immer wieder sagt: "Ach, rauch' doch eine. Die eine macht doch jetzt nix" oder "Ist doch so gemütlich mit Kaffee und Zigarette" bekommt einen Namen und ein Gesicht. Für mich war Günter der kleine, etwas dumme Schweinehund, der mich immer wieder zum Rauchen überreden wollte. Und wie einem Kind habe ich ihm dann immer wieder erklärt, wie unsinnig das ist und wie unvernünftig seine Argumente. Wir haben viel miteinander diskutiert und ich war stets geduldig mit dem kleinen Günter
Abspaltung der Suchtpersönlichkeit vom eigenen Selbst sozusagen...
Ja, ich muss wohl wirklich das Buch wieder hervorkramen. Ein paar ruhige Tage ohne Bürostress abwarten und mich dann ans Lesen machen. Die Zeit zwischen den Jahren wären eine gute Gelegenheit! Guter Plan, finde ich
Ein schönes Wochenende
GreyBeauty
Ich kann Dir [Markenname vom rauchfrei-Team entfernt] und [Markenname vom rauchfrei-Team entfernt] empfehlen. Kämpfe im Winter oft mit Depressionen, habe allerdings vor ner Weile angefangen, vieles umzustellen, weil ich nicht nochmal in so einen Winter schlittern wollte. Habe alleine Urlaub gemacht, mir einen neuen Job gesucht und nun auch aufgehört zu rauchen.
Alles viel und alles aufregend und teilweise auch unschaffbar (zumindestens dachte oder denke ich das)
ABER mit jedem Tag mehr im "neuen" Leben, fühle ich mich gewappnet für alles was kommt, d.h. auch sich meinen Problemen und Ängsten zu stellen, aber erstmal das Rauchmonster besiegen. Ich glaube dann hat man soviel Power und Selbstvertrauen, dass einem nichts was anhaben kann.
Und ja Stress ist eines DER Themen, deswegen habe ich auch radikal DInge verändert. Ich hatte die Wahl mit 37 absoluter Einsiedler zu sein und nur zu Arbeiten oder raus ins Leben und vll doch mal einen Mann kennen lernen ;)
Nun bin ich glücklich(er) mit einem neuen Job und neuen Erfahrungen.
Wir kämpfen hier gegen eine der größten und schlimmsten Drogensuchten an, in diesem Sinne! Kopf hoch und an all das positive denken =)
Aaaah, der Stefan Frädrich hat mir damals auch beim Rauchausstieg geholfen.
Allerdings in Kurzvideoform.
Wenn ich mich richtig erinnere: In einer Stunde Nichtraucher oder so. Eine herrlich kurzweilige Liveshow.
Das ist schon schwer plakativ, allerdings haben mich die einzelnen Feststellungen dazu bewogen, jede Attacke die nicht auszuhalten schien wissenschaftlich zu betrachten. Ich habe hunderte Artikel gelesen.
Und es kann sein, dass ich ein Weichei war, aber ich habe gelitten wie auf der Folterbank.
Und zwar eine ganze Weile. Und es hatte was Gutes: „Den Ritt brauche ich kein zweites Mal.“
Es ist gut, wenn Du schon Peilung aufnimmst. Weihnachtszeit ist gut. Man ist drin in der Komfortzone, es ist kalt und irgendwie ist nichts wie immer.
Was kannst Du außer dem Buch schon vorbereiten? Kannst Du Deine Freunde schon ins Boot holen, Deinen Arzt um Unterstützung bitten?
Liebe Grüße zum Wochenende!