Stolperstein: Gewohnheit
Hallo,
Ich bin 38 Jahre alt und rauche seit 20 Jahren mal mehr und mal weniger. Aus gesundheitlichen Gründen muss und möchte ich unbedingt aufhören und habe auch schon mindestens 20 Versuche gestartet. Ich stolpere jedesmal über meine Feierabendzigarette. Ich rauche tagsüber gar nicht und meine erste Zigarette zum Feierabend. In Gesellschaft rauche ich fast Kette. Ich weiss nicht wieso und es nervt mich, weil ich mich am nächsten meist richtig schlecht fühle. Ich möchte es diesmal schaffen, bereite mich gerade darauf vor und hoffe hier auf Unterstützung.
Lg Madlen
Hallo Madlen,
diesen Weg zu wählen, dir Unterstützung zu suchen, ist eine richtig gute Idee. Was du dir vorgenommen hast, ist nicht der "leichte Weg". Aber es ist auch keine Raketenwissenschaft, die nur wenige beherrschen. Mit einer Portion Mut und Entschlossenheit, lässt sich vieles bewegen. Sei herzlich willkommen hier. Gleichgesinnte können dir ihre "Tricks" verraten und dich virtuell auf deinem Weg begleiten und unterstützen.
Einer der wichtigsten Punkte ist, Rituale zu durchbrechen. Die Zeit, in der du dich vorbereitest, kannst du dafür sehr gut nutzen. Ich würde dir als erstes empfehlen, dir für dein Feierabend - Ritual Alternativen zu suchen. Schreib auf, was dir dazu einfällt. Was kann deine "Belohnung" sein, wenn du Feierabend hast?
Gibt es in deinem persönlichen Umfeld Menschen, die dich unterstützen können?
Was ist es, das dich in Gesellschaft zum Kettenraucher macht?
Wie könntest du dich belohnen, wenn du die ersten Klippen rauchfrei überstehst?
Ich lasse dich mit diesen Fragen erst mal zurück, ich würde mich freuen, wenn du weiter hier an Bord bleibst und wünsche dir einen guten Start!
Herzliche Grüße
Meikel
Guten Morgen Madlen,
darf man Fragen wie es bei Dir aussieht? Leider haben wir die letzten Tage nichts mehr von Dir gehört.
Bist Du schon in ein rauchfreies Leben gestartet? Vielleicht schreibst Du uns mal wieder ein paar Zeilen, damit wir Dir zur Seite stehen können.
Grüße
Andreas
Hallo,
gestern lief es nicht so gut. Heute hab ich zum ersten Mal keine Zigarette geraucht. Ich hab mir so Kaugummis besorgt und das hat etwas geholfen. Ich hatte wirklich ein schlimmes Verlangen, aber ich habe es überlebt. Danke für eure Hilfe.
Lg Madlen
Die ersten Tage sind immer schwierig. Selber habe ich damals auch Hilfsmittel verwendet, Pflaster. Für mich war das der richtige Weg um die Entzugserscheinungen zu reduzieren. Man gewinnt auch etwas Zeit um neue Tagesabläufe planen zu können.
Der Kampf gegen die Gewohnheit war das schlimmste für mich, weil man ja praktisch ständig nach der Kippe griff. Sich das wieder abzugewöhnen, war da schlimmste. Natürlich fuhr da auch die Laune Achterbahn.
Wichtig ist. das man sich ablenkt - egal mit was. Auf andere Gedanken kommen, ob laufen, Puzzle, Malen, Fluchen...
Hast Du dir eine Strategie überlegt?
Was war da schlimmst für Dich gestern?
LG
Andreas
Hallo,
Ob ich mir eine Strategie überlegt habe? Nein bisher nicht.
Gestern ist mir aber klar geworden, dass meine Sucht tatsächlich an dieser einen Feierabendzigarette hängt. Ich rauche bis ich abends heim komme nicht und ich habe auch kein Verlangen danach. Nachdem ich gestern aber beschlossen hatte, tatsächlich aufzuhören, hatte ich schon ab Mittag ein Riesenverlangen und konnte an nichts als das Feierabendkippchen denken. Zu Hause angekommen habe ich dann versucht mich abzulenken, hab gekocht und mit unserer Tochter Hausaufgaben gemacht. Das half nicht, also hab ich mir ein Kaugummi genommen und dann ging es. Ich hatte abends kein Bedürfnis noch zu rauchen, das hat mich selbst sehr erstaunt. Ich fürchte mich allerdings vor der ersten Begegnung mit Freunden. Das wird schwierig. In Gesellschaft rauche ich sehr viel. Zudem muss ich am 14.5. einen nahen Verwandten beerdigen, deshalb hatte ich mein Startdatum erst danach gesetzt. Ich fürchte, dass ich in dieser hoch emotionalen Situation nicht widerstehen kann.
Ich kämpfe auch mit dem Gedanke, dass die paar Zigaretten am Tag ja nicht so schlimm sind, obwohl ich weiss dass das nicht der Wahrheit entspricht.
Ich kämpfe also weiter...
Lg Madlen
Guten Morgen Madlen, wollte doch mal wieder bei Dir nachschauen, wie es bei Dir so läuft.
Hast Du schon ein Termin gewählt und bist gestartet? Wie klappt es mit der abendlichen Ablenkung?
Bei Treffen mit Familie oder so hatte ich immer meinen Knetball zu Hand. Der half bei starker Nervosität und die Finger waren beschäftigt. Wenn dann jemand in meine Nähe rauchte, habe ich den Platz/Ort gewechselt. Gerade am Anfang ist die Verlockung doch recht groß.
Wäre schön, wieder was von Dir zu lesen.
Viele Grüße
Andreas
