„Schande“ über mich

Verfasst am: 30.10.2018, 17:40
UschiP
UschiP
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Hallo liebe MitstreiterInnen,
Nachdem ich fast 6 Wochen durchgehalten habe bin ich rückfällig geworden. Okay, vor dem Rauchstop habe ich ca. 15 Zigaretten geraucht und jetzt überkommt mich 1x am Tag die Sucht. Dann gehe ich in den Garten und nehme 2...5 Züge. Es schmeckt nicht mal, aber ich bekomme das Verlangen nicht aus dem Kopf. Habe schon versucht zu walken, mit dem Hund raus zu gehen oder mich mit kochen abzulenken. Menno bin ich eine Versagerin. Von anderen höre ich, wie einfach das sei...eben einfach Kopfsache. Vom Verstand her ist mir das klar, aber diese paar Züge beruhigen mich. Was kann ich nur tun, um diese Sucht los zu werden. Leider rauchen meine „Kinder“ und so liegt deren Taback rum. Jetzt habe ich sie gebeten alles weg zu räumen. Gekauft habe ich nix mehr. Bitte drückt mir die Daumen, dass ich diese shit Phase bald überwinde. Werde erst mal den Zähler zurück stellen.
Liebe, aber traurige Grüße, Uschi

Verfasst am: 30.10.2018, 19:12
Ursela
Ursela
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Liebe Uschi,

Mir gings ähnlich... nach drei Monaten hab ich mir durch Akupunkur helfen lassen, nicht rückfällig zu werden. Ich habe über 40 Jahre geraucht und jetzt stehen Raucher neben mir und ich hab nicht das Gefühl ich müsste Rauchen...aber das ist ein langer Weg und meine Familie, das sind Nichtraucher, das macht es natürlich leichter.

Ganz viel Kraft,

du schaffst das


Liebe Grüße

Ursela

Verfasst am: 30.10.2018, 19:23
UschiP
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Beiträge: 15 Beiträge

Danke Euch für die aufmunternden Worte. Ja, Krönchen richten und wieder aufstehen! Ich bleibe dran.
Komisch ist nur, dass ich keinen Rauchbedarf verspüre, wenn ich draußen bin. Da ist es mir sogar egal, wenn jemand neben mir raucht. Nur Zuhause überkommt mich das Berlangen. Da muss ich dran arbeiten Eingefahrenes zu überwinden. LG Uschi

Verfasst am: 30.10.2018, 19:42
BesuchvonMarkus
BesuchvonMarkus
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Hallo Uschi.

Es ist schön Dich auf dem Weg in die Rauchfreiheit zu sehen.
Lass Dich zu dem Mut, den Du hattest überhaupt erst aufzubrechen, recht herzlich beglückwünschen.

Zur Zeit mag Dein Weg etwas im Schatten liegen, aber ich versichere Dir das es sich - auch für Dich - lohnen wird diesen Weg weiter zu gehen. Du wirst reich beschenkt sein, und feststellen das sich jede Anstrengung dafür gelohnt hat.

Der amerikanische Erfinder Edison prägte einmal den Satz: "Ich habe nicht versagt, ich habe lediglich 1000 Wege gefunden wie es nicht funktioniert."

Einen solchen Weg scheinst Du auch gefunden zu haben.
Oder vielmehr stehst Du an einem Punkt an dem es der Sucht gelingt Dich wieder mit einer Lüge einzufangen.
Denn einer Lüge bist Du mit Sicherheit aufgesessen.

Diese paar Züge entspannen Dich mit Sicherheit nicht, denn diese Eigenschaft hat Nikotin nicht. Lediglich die Befriedigung der Sucht, und das Nachlassen des Suchtdrucks werden als "angenehm" empfunden.

Vielleicht mag es helfen wenn Du Dir klar machst dass es eine Lüge ist wenn Die Sucht Dir einredet Du bräuchtest jetzt unbedingt eine Zigarette. Und hinter der Sucht steht die ganze Zigarettenindustrie und freut sich über Dein handeln.

Vielleicht mach es gelingen. Vielleicht auch nicht. Aber ich bitte Dich mit Dir selbst viel gnädiger umzugehen.
Du bist keine Versagerin, und schon garnicht gehört Schande über Dich.
Zum einen ist das nicht hilfreich für Dich, denn Du wirst nicht erfolgreicher wenn Du Dich selbst herabsetzt, und zum anderen stimmt es einfach nicht. (Tatsächlich - noch eine Lüge. Vielleicht auch von der Sucht?)

Ich will mit einem eher allgemeinen Rat enden: Je eher es Dir gelingt Dich in einem rauchfreien Leben wohl zu FÜHLEN, desto eher wird der Erfolg von Dauer sein.

Ich Wünsche Dir alles Gut (und mehr Güte mit Dir selbst) und schicke Dir meine besten Wünsche mit.

Mit vielen lieben Grüßen

Markus

Verfasst am: 30.10.2018, 20:33
PrinzRalf
PrinzRalf
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Uschi,

einfach ist es bestimmt nicht. Und eben weil es überwiegend Kopfsache ist, macht es noch schwerer. Die körperlichen Entzugserscheinungen sind verschwindend gering. Die Sucht geht viele Wege um einen wieder einzufangen, eben Kopfsache........

Wünsche dir für deinen Neustart alles Gute :-)

LG Ralf

Verfasst am: 31.10.2018, 16:50
UschiP
UschiP
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Hallo Ihr Lieben,
So, jetzt habe ich alle Feuerzeuge und den herumliegenden Taback der „Kinder“ weggeschmissen!
Ich habe festgestwllt, dass mich immer so ein Suchtgefühl überkommt, wenn ich mich in deren Wohn-/ Rauchbereich aufhalte.......also diesen Bereich meiden! Das hat heute gut geklappt! Trotz Verlangen bin ich stark geblieben. Das freut mich. Ich glaube die Raucherkurve ist okay....danach wird das Suchtverhalten ab der 10. ....11. Woche weniger. Also durchallten und die Routine durchbrechen. Danke, dass Ihr in Gedanken mit mir seid. LG Uschi

Verfasst am: 01.11.2018, 10:10
miezhaus
miezhaus
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Beiträge: 4214 Beiträge

Liebe Uschi,

nein.

Als Reaktion auf Deinen Thread-Titel. Bestimmt keine Schande über Dich, weder von uns noch bitte von Dir.

Diese Einlassung, es wäre ganz einfach, kann ich so nicht nachvollziehen und finde es auch nicht so konstruktiv, wenn das einem Aufhörer hingebraten wird. Denn entweder - das wurde schon angedeutet - demjenigen, der sich so äußert, fehlt komplett die Erfahrung, oder aber er hat individuell einen simplen Entzug erlebt. Aber jeder Entzug ist anders! Wer einen einfachen hatte, dem sei es gegönnt, aber dann kann er nicht nachvollziehen, dass es auch holprige Entwöhnungen gibt. Er kann nicht fühlen, was Du fühlst. Also bitte gib mal nichts auf solche Einlassungen. Sie sind sicherlich nicht böse oder herabwertend gemeint, treffen aber für Dich nicht zu. Haben sie für mich auch nicht, so wie für ganz viele hier.

"Versagt" hat übrigens keiner, der ausgerutscht oder rückfällig geworden ist. Die Sucht ist stark und hinterlistig, und da gibt es Erfahrungen, die man auf dem Weg in die Rauchfreiheit erstmal machen muss. Diese helfen uns dann auch in der Zukunft: Jeder Ausrutscher kann uns noch als "Lerngeschenk" dienen - so wie es bei Dir der Fall ist: Du prüfst, in welchen Situationen es Dir schwer fällt nicht zu rauchen, und was Du anders machen könntest. Das ist doch nicht versagen, das ist lernen! Und das finde ich super Uschi.

Richtig ist es indes, Situationen, die Du als Trigger ausgemacht hast, zu meiden. Das muss auch kein Dauerzustand sein, wenn diese Kopfverknüpfung erstmal gelöst ist, kannst Du Dich diesen auch wieder aussetzen (langsam rantasten). Und ja, für viele von uns gehört halt leider auch etwas Leidensfähigkeit dazu: es ist nicht immer einfach Uschi - aber auch die hartnäckigsten Schmachter haben nach längstens drei Minuten ihren Gipfel überschritten. Da hilft wirklich nur Aussitzen. Aber sei Dir gewiss, dass es nicht für ewig so bleibt! Es wird einfacher, die Schmachter werden seltener, die Abstände dazwischen größer, irgendwann verkümmern sie zu Anflügen... Dazu muss man zwar erstmal durchhalten, aber es lohnt sich, versprochen!

Wenn Du sagst, die paar Züge würden Dich beruhigen, dann versuche es doch einmal mit einer Atemübung, falls Du Unruhe verspürst. Atme mal für fünf Sekunden durch die Nase tief in den Bauch, sodass er rund wird. Dann halte die Luft für fünf Sekunden lang an. Und anschließend blase sie durch die leicht geöffneten Lippen für acht bis zehn Sekunden lang aus, so als würdest Du heiße Suppe pusten. Diese Übung kannst Du nach ein, zwei Atemzügen in Deinem eigenen Rhythmus wiederholen. Sie entspannt und beruhigt, entschmachtet und entschleunigt. Und tut viel mehr für Dich als das Inhalieren giftigen Rauchs. Magst Du mal versuchen, wenn Du das nächste Mal Unruhe spürst?

Was Du noch sagtest, was die Kurve betrifft und diesen 10- bis 11-Wochenzeitraum, korreliert durchaus mit der berühmten These "3 Tage, 3 Wochen, 3 Monate" des Nichtmehrraucherpapstes Alan Carr. Er meinst damit, dass sich um die genannten Zeiträume herum Änderungen einstellen, die oft mit einer Veränderung des Rauchverlangens einher gehen. Es kann zu diesen Zeiträumen auch mal zu einem erneuten Aufwallen von Schmacht kommen - gell, also wenn es Dich so gegen diesen Zeitraum nochmals verstärkt erwischt (was ja nicht zwingend passieren muss!), dann erschrecke Dich bitte nicht, sondern halte einfach nochmal durch. Erfahrungsgemäß markieren solche 3-Monats-Krisen schon den Abspann des Entzugsfilmes. Der Zeithorizont ist dabei nicht in Stein gemeißelt, also wenn es mal zwölf bis 14 Wochen sind, ist es auch noch normal. Lass es einfach auf Dich zukommen, und wenn Du möchtest, trage Deine Befindlichkeiten her. Du merkst ja, Du musst sie ja nicht allein aussitzen, es ist immer jemand hier.

Du bist auf einem richtig guten Weg, das wird schon Uschi. Lass weiterhin hören, wie es Dir so geht. Bis dahin viele Grüße von

Lydia

Verfasst am: 01.11.2018, 19:09
UschiP
UschiP
Themenersteller/in
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Beiträge: 15 Beiträge

Danke Euch allen für den Zuspruch und dieTipps. Heute war ich stark, trotz Verlangen. Aber ich will das nicht mehr und das ist wichtig! Schön ist, dass die „Kinder“ gerade nicht zuhause sind u d keine Kippen rumliegen. Das hilft ungemein. Egal, was die jungen Leute machen ist nicht mein Problem. Isch will nicht mehr rauchen. Das ist mein Mottoo. Liebe Grüße Uschi

Verfasst am: 05.11.2018, 09:05
miezhaus
miezhaus
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Rauchfrei seit: 3838 Tagen
Beiträge: 4214 Beiträge

Liebe Uschi,

[quote="UschiP"]
Egal, was die jungen Leute machen ist nicht mein Problem. Isch will nicht mehr rauchen.
[/quote]

und genau so isses. Du tust das hier für Dich, Du tust, was Du willst. Nicht was Deine Sucht will, nicht was andere Menschen dazu zu sagen haben, und mögen sie Dich auch wichtig sein: das hier ist allein Dein Projekt. Du willst nicht mehr rauchen, das ist für mich die Kernaussage. Daumen hoch für so eine klare Ansage.

Meine Anerkennung auch, wie Du Dich zur Durchsetzung Deines Willens über die Schmacht hinweg setzt! Das gehört nun mal leider zur Entwöhnung dazu: die Sucht mault, weil sie gefüttert werden will. Dazu muß man ihr das Maulen auch erstmal abgewöhnen. Da hilft nur ignorieren, egal wie laut sie mault, selbst wenn man bei dem Krach seine eigenen Gedanken nicht versteht.

Aber darauf, stark zu sein, kannst Du wirklich stolz sein! Belohnst Du Dich denn für Deine Erfolge auch mal? Du weißt, Belohnungen stärken die Motivation und den Durchhaltewillen. Das kann mal eine überstandene schwierige Schmachtphase sein, eine bestimmte Situation, die man rauchfrei gewuppt hat, eine bestimmte Tagesanzahl oder einfach, wenn Du findest, Du hast es Dir jetzt mal verdient! Dabei kannst Du Dich belohnen, wie Du es als solche empfindest, ob das mal Extrazeit für Dich bei einem schönen Spaziergang ist, ein gutes Essen, Dekoration, Düfte oder was Du darunter verstehst. Also belohne Dich, es ist hochverdient, so eine Entwöhnung ist ja auch Leistung.

Laß weiterhin von Dir hören, wie es Dir ergeht. Ich wünsche Dir weiterhin viel Power und Optimismus auf dem Weg in die Rauchfreiheit! Auf bald grüßt Dich

Lydia