Keine Suchtverlagerung bitte

Verfasst am: 24.09.2018, 15:18
Heldin2018
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Okay, Tag 3 und heute ist es schon ein bisschen nervig.

Die vergangenen beiden Tagen habe ich ganz bewusst wahrgenommen, wie ich mich mit dem 'Nichtrauchen' fühle.
Aber das kann ich ja schlecht jeden Tag so machen. Und prompt hat der Schmachter mich erwischt. Sehr hinterhältig übrigens. "Du hast ja niemandem davon erzählt, dass du aufhörst, also kannst du ja ruhig...."

JAAAA, ich könnte wohl, aber ich WILL NICHT!

Na , dann mal los zum Supermarkt - Schokolade kaufen... Nee, menno, das funktioniert doch nicht. Mein Körper will (?) Nikotin, nicht Schokolade. Und brauchen tut er weder das eine noch das andere.

Ich habe es ja schon mit Nikotinersatz probiert. Wobei, allein der Begriff ist ja schon Betrug. In meinem Fall waren es Nikotinkaugummis. Also kein Ersatz, sondern das Gift selbst. Macht natürlich wenig Sinn, sich den Stoff reinzupfeifen, den man eigentlich entziehen will.... Im Endeffekt habe ich davon so viele gebraucht, dass das finanziell gar nicht tragbar war. Zusätzlich habe ich mir damit definitiv die Zähne kaputt gemacht.

Dieses Mal gibt es keinen Ersatz - ich will auch nix ersetzen, ich will etwas los werden.

Jammern will ich auch nicht - ich versuche es dann mal mit atmen.... ;-)

Verfasst am: 24.09.2018, 15:23
IZIDANY
IZIDANY
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Hallo Heldin2018,

ich verstehe Dich sehr gut ... bin seit 6 Tagen rauchfrei ... und die Suchtverlagerung lauert
hinter jedem Busch

Am Wochenende bin ich essenstechnisch ein wenig eskaliert. Das muss nun aufhören. Ich versuche,
die einzige Suchtverlagerung in Richtung Sport stattfinden zu lassen. Mal schauen, ob das klappt.

Wie ist dein Wochenende gelaufen? Hast du der Schokolade entsagen können??

Viele Grüße

Verfasst am: 24.09.2018, 15:30
Heldin2018
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Hallo IZIDANY,
mein Wochenende war sehr ruhig, meist habe ich in meiner Sofaecke gehockt, mit dem Strickzeug auf dem Schoß.
Schokolade gab es nicht, ist nix im Haus und ich war seit Freitag noch nicht wieder vor der Tür ;-)

Und du hast Morgen schon ein volle Woche geschafft, hey, wenn das kein Grund zum Feiern ist!
Sport ist immer gut!

Liebe Grüße

Verfasst am: 24.09.2018, 17:14
michello
michello
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Hallo verehrte Heldin 2018...

ich heiße Michello und bin in der vierten Woche des Rauchfreiseins angelangt.

In meinem Fall habe ich keine Substitutionsmittel wie Pflaster oder Kaugummis benötigt, um nach einer beängstigend langen und intensiven Karriere als Raucher bis hierhin davon loszukommen.

Es ist nicht nur forenspezifisches Allgemeinwissen...und mitnichten Unsinn, in schweren Fällen oder auch nur als schwer empfundenen Fällen mit Ersatzmitteln zu arbeiten, da die Zigaretten/Nikotinsucht zweigleisig daher kommt...physisch, also körperlich und psychisch, also mental/seelisch.

Desweiteren hatte ich selbst einen körperlich eher unspektakulären Entzug. Daher konnte ich auf Pflaster und ähnliche Dinge verzichten, weil es bis auf anfängliches Schwitzen und bis jetzt anhaltende Schlafstörungen keinerlei subjektiv feststellbare körperliche Entzugssymptome gab, denen man hätte begegnen wollen oder müssen. Ich bin der festen Überzeugung, dass ich durch die Applikation dererlei Ersatzmittel nur Geld für nichts ausgegeben hätte....ergo schlechtem Geld zu Rauchzeiten noch gutes Geld zur Entwöhnung hinterher geworfen hätte . Ich hätte nichts dagegen gehabt, in meinem Plan B wäre dafür ein Quantum Trost vorgesehen gewesen. Ok, brauchte es aber nicht.

Bei mir ging es also vornehmlich um die Entkoppelung der Rauchgewohnheiten von den üblichen täglichen Gelegenheiten des Lebens zu denen geraucht wurde, means in fact....wann habe ich warum geraucht und kann ich das voneinander entkoppeln...also die Zigarette nach dem Aufstehen, vor und nach den Mahlzeiten, die Pausenzigaretten, die Zigarette zum Kaffee, vor dem Schlafengehen, vor/während/nach einer als stressig empfundenen Situation (war bei mir nicht das Problem, aber alles andere hier genannte und noch ein paar mehr....)

Da diese psychische Entkopplung bei jedem Betroffenen von Nöten ist und sich persönlich unterschiedlich schwierig und hart gestaltet und evtl. länger als der eigentliche Nikotinentzug andauert, sollte also über die Substitution des Nikotins über Pflaster oder Kaugummis oder Bonbons etc. die Gleichzeitigkeit ermöglicht werden...und da ja die Ersatzmittel sukzessive in immer kleiner werdenden Dosen verabreicht werden, finde ich die Möglichkeit gut und erwägenswert. Hier geht's schließlich um das Beenden einer Sucht...und wenns irgend geht, bitte so smooth wie nur irgend möglich.

Ich wünsche Dir alle Kraft für Deinen Entzug, ob mit oder ohne Substitution. Ich habe hier im Forum speziell über die Pflaster viel positive Einlassungen lesen dürfen, da gibt's sogar Experten, die die Pflaster zur kleiner werdenden Dosierung fachmännisch selbst berechnet klein geschnitten haben, also Respekt, echt jetzt!

Und kleine Belohnungen in Form von Schokolädchen oder anderen Spezereien hat man sich doch verdient, wenn man so ein großes Ziel vor Augen hat....oder?

Verfasst am: 24.09.2018, 18:22
Heldin2018
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Hallo michello,

herzlichen Glückwunsch zu mehr als 3 vollen Wochen Rauchfreiheit!

Mir geht es auch so, der körperliche Entzug ist nicht das Problem. Das ist ein bisschen Unwohlsein, eigentlich kaum bemerkenswert.
Der psychische Aspekt ist bei meinem Entzug das weitaus größere Problem. Nikotin wirkt nachweislich angstlösend und minimal antidepressiv. Für mich als Patientin mit einer depressiven Grunderkrankung und einer Panikstörung....ist das schon ein Pfund!
Trotzdem ist bei mir das Thema 'Suchtverlagerung' eines. Ich bin seit 2005 dabei, mit dem Rauchen aufzuhören.
Dieses Geständnis ist bitter.
Und ich habe alles durch. Von Nikotinersatz (allein das Wort ist Betrug, es ist schließlich Nikotin = Droge = Gift, das sie uns verkaufen) über Verhaltenstherapie bis hin zur Akkupunktur, alles ausprobiert. Schlimmer noch, ich habe mir sogar schon verbotene Medikamente aus dem Ausland schicken lassen, gruselig, wer weiß, was da drin war?
Und ich habe mit 7 Kaugummis begonnen, als ich bei 20 Stück/Tag angekommen war, habe ich wieder angefangen zu rauchen. Nach 221 Tagen , um genau zu sein.
Bei einem weiteren Mal habe ich 183 Tage durchgehalten. Ohne Nikotinkaugummis etc, dafür mit Belohnung in Form von Schokolade. Nun ja, nachdem ich gut 10 Kilo an Gewicht zugelegt hatte, habe ich lieber wieder geraucht. Wahrscheinlich ist es unnötig zu erwähnen, dass ich zwar wieder süchtig, aber trotzdem immer noch übergewichtig bin, oder?!
Egal wie ich es drehe und wende. Für mich ist eine Suchtverlagerung der schnellste Weg, um wieder rückfällig zu werden. Und das will ich nicht mehr!

Aber das muss einfach jeder für sich selbst herausfinden und entscheiden. Ich bin ja nur Fachfrau in eigener Sache.

Auch für dich weiterhin viel Erfolg !

Verfasst am: 26.09.2018, 13:48
IZIDANY
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Hallöchen zurück

irgendwie ist die Benachrichtigungsmail in meinem Spam Ordner verschwunden ... und wie es so ist: aus den Augen, aus dem Sinn . Nun habe ich Dich wieder gefunden!

Wie läuft es bei Dir? Deine Rauchkarriere hört sich sehr ähnlich zu meiner an. Ich rauche nun auch seit 30 Jahren. Mal mehr, mal weniger. Während Schwangerschaften und Stillzeiten nicht - aber sobald mein Körper wieder mir gehörte, gab es kein Halten mehr.

Ich kann schon gar nicht mehr zählen, der wievielte Versuch es nun ist. Aber ich bin wie immer guter Dinge, dass es dieses Mal klappt

Das mit der Suchtverlagerung hat beim letzten Mal auch besser geklappt. Aus meinem guten Vorsatz, die Sucht zum Sport hin zu verlagern ist bis heute auch noch nicht viel geworden. Wie läuft es bei Dir? Hast du dir Ersatz gesucht, oder schaffst du es ohne?

Ich höre gerade Allen Carr in Dauerschleife

Verfasst am: 27.09.2018, 18:33
Heldin2018
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Moiiiin @IZIDANY,

Ich habe jetzt 3 x die 171 Seiten von Nweez! gelesen ;-)
Morgen habe ich die erste Woche rauchfrei durch. Was soll ich sagen? An geschätzt 23 Std und 57Min / Tag geht es mir ausgezeichnet. Die restlichen 3 Minuten atme ich einfach weg.
Will das gar nicht groß hinterfragen, sondern einfach genießen.
Ich bewege mich um einiges mehr, wenn auch immer noch eingeschränkt. Ich bin im Januar verunfallt und seitdem gehbehindert. Von meinen üblichen 20.000 Schritten/Tag schaffe ich jetzt an guten Tagen noch die Hälfte. Aber immerhin!
Hoffe, dass es dir mindestens so gut geht wie mir!!

Liebe Grüße
Anke

Verfasst am: 01.10.2018, 15:24
IZIDANY
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Hallöchen Heldin2018

DU HAST 20.000 SCHRITTE AM TAG GEMACHT?? Respekt!!! Wenn du jetzt 10.000 schaffst, dann ist das
doch immer noch ganz passabel!

Ich hab nen Bürojob und sitze den ganzen Tag. Trotz meiner Hunde schaffe ich mal gerade so 10.000 Schritte. Mit Mühe! Die Hunde sind tagsüber bei meinen Eltern und hatten schon ihr großes Gassi, wenn ich sie wieder hole.

Aber ich finde auch, dass der Bewegungsdrang einfach größer ist. Der Wunsch danach, sich zu bewegen. Das geht mir genau so.

Eigentlich denke ich gar nicht an das Rauchen. Aber am Wochenende habe ich mit einer Freundin ein Glas Wein getrunken (oder zwei ... :lol und da ist es mir wirklich!!! schwer gefallen. Ich musste dann nach Hause fahren, sonst wäre ich schwach geworden. Ich hoffe, ich kann irgendwann wieder ohne Angst im Nacken mit meinen Freundinnen ein wenig feiern und trinken.

Verfasst am: 01.10.2018, 22:50
Heldin2018
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Hallo IZEDANY,

hey, das Nichtmehrrauchen klappt nur mit üben, wenn ich das so richtig verstanden habe. Also wird die nächste Verabredung zum Weinchen schon einfacher und beim übernächsten Mal weißt du schon, wie das rauchfrei geht!
Finde ich übrigens große Klasse, dass du es geschafft hast, dich stur umzudrehen und aus der Situation raus zu gehen. Läuft! ;-)

Ich muss das auch dringend üben!

LG Anke

Verfasst am: 02.10.2018, 13:44
vivess
vivess
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Hallo Heldin 2018,
herzlichen Glückwunsch zu 10 Tagen Rauchfreiheit !!

Bin hier zufällig gelandet und lese mit Respekt von deiner "Entzugskarriere" und deiner Grunderkrankung, die dir aber im Moment nicht im Wege zu stehen scheint. Hast du dir im Vorfeld überlegt, was du tun könntest, wenn dein seelisches Befinden deine Rauchfreiheit zu gefährden droht? Für mich sind auch eher die psychischen Aspekte des Nicht-Mehr-Rauchens das Problem. Und die als "Ersatzdroge" konsumierte Schokolade, die nun langsam aber sicher die Auswahl im Kleiderschrank zu reduzieren hilft...

Jedenfalls wünsche ich dir weiterhin viel Erfolg.

Viele Grüße,
A.