Tag 2, Verdacht auf COPD - habe Angst

Hallo Karensita,

Gratualion zum Entschluss. Ich hab - würd ich sagen - das schlimmste erst mal hinter mir, deine ganzen Symptome beim Ausstieg kenn ich aber Die Angst vorm Zunehmen war immens bei mir, deshalb fühl ich sehr mit dir und möchte dir zu deinen Sorgen sagen:

1. Ich habe auch Pflaster benutzt - alles was dir hilft aufzuhören ist GUT. Du schummelst nicht. Arbeitest halt erst mal mit den psychischen Symptomen und schleichst die körperlichen langsam aus. Geh das langsam an, nicht ungeduldig werden, die Pflaster sind ziemlich genau so teuer wie Kippen. Ob du die mehrere Wochen noch nimmst, und langsam reduzierst, spielt keine Rolle (Irgendwer hat hier den Konfettiknipser-Tipp, also bei den letzten leichten Pflastern immer öfter mit dem Locher kleine Stückchen rausknipsen und so die Oberfläche verkleinern).
Einen kleinen Entzug wirst du beim Übergang von einer zur anderen Größe und beim Absetzten am Schluss schon haben. Aber ich fand den nicht sonderlich schlimm - echt nicht.

2. Ich habe nicht zugenommen. Obwohl ich super Angst davor hatte - meine Essstörung als junge Frau spielt da eine Rolle. Ich habe knallhart vermieden, etwas als Ersatz in den Mund zu nehmen. Saltstangen, Möhrensticks, Lutscher. Orales Verhalten nicht mit oralem Verhalten ersetzen. Wieder mal kann ich sagen: Nimm ein Gummiband ums Handgelenk und schnippse ordenlich wenn es dich plagt. Das zickt am Puls und nordet dich neu ein. Belohn dich anders. GEH Shoppen!

Außerdem hat mir ein Rauchfreikurs vom BzgA sehr geholfen.

Ich drücke dir sehr die Daumen, dass deine Angst vor einer Krankheit dich stärker macht als der Nikotinteufel. Letztendlich habe ich mir eine ganz große Angst vor Nikotin und allen krebserregenden Stoffen in einer Kippe erst eingeredet, dann dermaßen verinnerlicht, dass ich nur beim Gedanken daran das Gefühl habe, ich werde schwer krank wenn ich nur noch einmal an einer Kippe ziehen würde. Außerdem werde ich die ersten 10 Tage (die auf jeden Fall richtig kacke waren), nicht vergessen, und möchte sowas nicht mehr erleben.

Liebe Grüße
AnneKaffeekanne

Hallo Karensita77,

schön dass du da bist. Ich habe am Dienstag meine letzte Zigarette geraucht und bin heute den dritten Tag FREI.
Meine Entzugserscheinungen sind ziemlich intensiv, aber ich akzeptiere sie, weil ich endlich kapiert habe, dass ich weder aus Spaß noch Langeweile rauche, sondern schlicht nur deswegen, weil ich hochgradig abhängig bin.

Ich benutze keine Ersatzprodukte mit Nikotin, weil Nikotin das größte Problem an der Sache ist. Das ist nämlich der Stoff, von dem man so süchtig ist und von dem man sich befreien muss. Ich will dir die Nikotinpflaster nicht ausreden, weil jeder seinen eigenen Weg gehen muss und viele Wege führen bekanntlich nach Rom, aber es ist vielleicht hilfreich zu wissen, dass es NUR EINEN GRUND gibt, warum Menschen rauchen, auch wenn sie nicht wollen und das ist die SUCHT NACH NIKOTIN.

Nun, mir hilft die Vorstellung, dass ein Nikotinmonster in mir lebt, der ständig nach Futter (Nikotin) verlangt. Umso länger es kein Nikotin kriegt, umso dünner wird es und stirbt irgendwann. Bis dahin wird es einem das Leben schwer machen, manchmal mehr und manchmal weniger aber auf jeden Fall für eine Weile. Nicht aufgeben! Mit jeder Zigarette, die du nicht rauchst, wird es kleiner.

Und denk dran, JEDER RAUCHER beneidet dich jetzt schon darum, dass du es soweit geschafft hast. Du gibst nichts auf! Du gewinnst mehr Gesundheit und mehr Lebensqualität!

Ich habe das Allen Carr Buch "Endlich Nichtraucher" gelesen und es hilft!
Für Notfälle habe ich hier eine E-Zigarette ohne Nikotin. Benutze sie kaum, weil Dampf ohne Nikotin nichts wirklich bringt, was nochmal zeigt, dass der Körper einzig und allein nach dem Nikotin verlangt. Lass das hässliche Nikotinmonster sterben.

... schwerwiegenden Diagnose. Bis dahin brauchst du viel Energie, um dich nicht allzusehr verrückt zu machen. Es hilft mit Sicherheit sehr, dich hier im Forum mit anderen auszutauschen.

Aber erstmal auch von mir ein "herzliches Willkommen". Als ich im Jahr 1999 aus der Praxis eines Lungenfacharztes kam, mit der Diagnose COPD im Rucksack, hat mich große Angst heimgesucht. Da musste ich doch tatsächlich erst einmal 2 Zigaretten hintereinanderweg rauchen. Was für ein Irrsinn!

Seitdem war ich mehrfach in verschiedenen Rehakliniken. Dort habe ich viel über diese Krankheit lernen dürfen. Gerne stehe ich dir für Fragen zur Verfügung, liebe Karensita. Aber natürlich kann auch ich dir nicht den Facharzt ersetzen. Ich kann dir aber von meinen Erfahrungen erzählen. Du kannst dich auch gerne per PRITNACHRICHT an mich wenden, falls dir das lieber ist.

Jetzt erstmal ein schönes Wochenende
wünscht dir
Meikel

Wir lesen uns!

Hi Karensita,

hattest du deine Spirometrie schon gehabt ? Ich bin auch seit einigen Monaten ziemlich kurzatmig, aber die Spirometrie hat zum Glück ergeben, das meine Lungenfunktion vollkommen ok ist. Was natürlich klasse ist, mir aber in dem Problem nicht wirklich weiter hilft. Der Arzt meinte nur, mit fortschreitendem Alter wäre sowas nicht unnormal. Ich denke mal wir sind etwa im gleichen Alter.

LG Ralf