Ersatz wenn das Rauchen fehlt (was tun? Produktives im Alltag)

Verfasst am: 17.03.2018, 18:14
SarahViktoria
SarahViktoria
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Hallo Leute,
ich will aufhören mit rauchen und da ich schon sehr lange rauche,weiß ich nicht genau wie ich trotz Entzug im Alltag zurechtkomme,reduziert habe ich schon und es ist echt ungewohnt den Teil der sonst rauchte irgendwie *ordentlich* einzusetzen.
Irgendwie ist das Rauchen gefühlt zum Teil meiner Identität geworden

Ich füge dazu bei dass ich erwachsen hyperaktiv bin

Irgendwelche Tipps oder so ?

LG Sarah

Verfasst am: 17.03.2018, 18:57
Plänterwäldler
Plänterwäldler
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Hallo und guten Tag Sarah,

das ist aber mal eine spannende und interessante Frage auf die du neben meiner auch sicherlich viele andere Antworten bekommen wirst. Jeder, so auch ich, kann dir 1001 Dinge aufzählen, Hobbies und Interessen und damit dann eben auch Tätigkeiten, die dich vom Rauchen abhalten können. Ich habe mir den Luxus erlaubt, deinen Beitrag mehrfach zu lesen, liegt es an meiner Interpretation oder liegt es daran, dass ich deine Frage falsch verstehe? Für mich zumindest hört es sich so an, als sei das Rauchen für dich eine Tätigkeit gewesen, bei der du, überspitzt und drastisch überzeichnet gesagt, nichts sonst getan hast als kleine Qualmwölkchen auszustoßen?

So war es bei mir zumindest nicht. Wenn ich rauchte, tat ich dabei meist noch irgend etwas anderes und der Zigarillo war so etwas wie ein Begleiter bei diesen Tätigkeiten. Da war z.B. der Zigarillo, den ich auf dem Heimweg von der Arbeit rauchte, ich ging dabei also die Straße entlang nach Hause. Perfide, richtig schlimm, denn weil ich ging, brauchte ich mehr Luft als nur beim Sitzen und zog damit den Rauch noch tiefer als sonst in die Lunge ein.

Es gab auch den Zigarillo den ich oft und gerne rauchte, wenn ich meinem Hobby Fotografie nachging. Ich war der immer der Meinung, dass dieser Zigarillo meine Kreativität steigerte und ich damit bessere Ergebnisse beim Fotografieren hatte. Das das ein großer Trugschluss war, weiß ich seit ca. 510 Tagen. Denn die Ergebnisse meiner allerersten rauchfreien Fotosafari in Berlin waren um nichts schlechter als die der Fototouren davor.

Ich erinnere mich auch an die vielen Zigarillos und Zigaretten, die ich mit Sportsfreunden in meinem Tauchclub nach dem ausgeführten Tauchgang geraucht habe. Dabei haben wir uns dann über dieses und jenes unterhalten, was wir unter Wasser gesehen haben oder eben auch nicht gesehen haben. Heute weiß ich sehr gut, dass man das ohne Zigarillo/Zigarette genau so gut machen kann.

In der ersten Zeit der Entwöhnung hatte ich mir mein altes Zigarettenetui, aber auch eine alte, fast schon antike Dose mit einer speziellen Sorte sehr scharfer Pfefferminzbonbons gefüllt, allerdings die zuckerfreie Version jener Bonbons, für die man zu schwach ist, wenn sie zu stark sind. Aus einer der beiden Dosen bediente ich mich in wie oben geschilderten Situationen. Und jedes Mal, wenn das so passierte, war ich a) danach stolz, die Situation so gemeistert zu haben, was zusätzliche Motivation bedeutete, b) merkte ich bei jedem Mal mehr und lernte es besser, dass es tatsächlich keinen Unterschied macht.

Ein weiteres Hilfsmittel, solche Situationen vom Rauchen abzukoppeln waren für mich schlichte Zahnstocher. Die parkte ich am Anfang meiner rauchfreien Zeit im Mundwinkel, wie der sagenumwobene Clint Eastwood in den alten Spaghettiwestern seinen Zigarillo. Wie er kaute ich zuweilen darauf herum, nur er eben auf dem für die Gesundheit gefährlichen Zigarillo, ich auf dem für die Gesundheit ungefährlichen Zahnstocher.

Und dann gibt es noch die wirklich sehr guten Ausweichmöglichkeiten, sich von Rauchen zu befreien, in dem man Arbeit für sich selbst macht. Hast du mal darüber nachgedacht, wie es wäre, einen Haus - oder Wohnungsputz zu machen? Fenster putzen, Wäsche waschen, Schränke ausräumen und auswaschen und was sonst noch so geht, macht sich schlecht mit Zigarette. Und nach getaner Arbeit ist dann auch gut ruhen, sagt ein deutsches Sprichwort. Wer aber ruht/schläft, kann nicht rauchen.

In der Hoffnung, dir mit dieser Antwort ein klein wenig geholfen zu haben grüßt dich freundlich

Daniel aus dem Plänterwald

Verfasst am: 17.03.2018, 19:20
SarahViktoria
SarahViktoria
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Danke für deine Antwort und die Tipps!
Dass mit den Bollos und den Zahnstochern finde ich am interessantesten,so kann ich mich gewohnt umgewöhnen
Haushalt und co mach ich auch fleißig bzw überfleißig und Sport,nur übertreiben darf ich nicht,denn ich hab noch n bisschen nachwirkungen von meiner Sportverletzung (hab n neues Kreuzband)
deswegen hab ich dieses Thema erstellt,weil ich mal vor ca 3 Jahren für einige Tage GARNICHT rauchte,ich setzte alles sportlich und aufgedreht um,ich bin wortwörtlich durch die Straßen gesprungtanzt und diesmal muss ich eben bewusster an die Sache rangehen....
bzw meinen Umgang mit der rauchfreiheit anders kompensieren und auch rauchfrei bleiben,egal ob andere Menschen in meinem Umfeld weiterrauchen etc.... eben um noch gesünder zu werden

Verfasst am: 17.03.2018, 20:31
BesuchvonMarkus
BesuchvonMarkus
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Guten Abend Sarah.

Gratuliere Dir zu dem Entschluss Dich in ein rauchfreies Leben auf zu machen.
Sei versichert das es sich lohnt.
Du wirst auf Arten und Weisen belohnt wie Du es Dir jetzt noch nicht vorstellen kannst.

Aber vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß - oder vielmehr die Anstrengung - gesetzt.

Rauchen hat immer etwas mit Ritualen zu tun.
Es ist (oftmals) schon schwer genug auf die Zigarette und das Nikotin zu verzichten.
Jetzt aber auch noch auf das dazugehörige Ritual zu verzichten macht es noch schwerer.

Daher rate ich Dir Deine Rituale im Alltag umzugestallten.

Wenn Du die Zigarette genutzt hast um eine Pause machen zu können, dann verzichte nicht auf diese kurze Pause.
Nur gestallte sie anders. Das knabbern von Obst oder Gemüse (wie etwas Karotten) hilft Dir sicher mehr als das Gift einer Zigarette.

Wenn Du Dich morgens oder abends bei einer Zigarette auf den Tag eingestimmt hast, oder ihn noch einmal rückschauend betrachtet hast, bleib dabei. Nur mach Dir einen wohltuenden Tee dazu.

Du hast verstanden was ich mit dem Umstellen von den Ritualen meine?

Jetzt noch etwas wichtiges.
Rauchen ist eine Sucht. Und wie jede Sucht spricht sie unsere Gefühle an.
Daher ist es wichtig so viel wie möglich zu tun um Dich ein einem rauchfreien Leben wohl zu fühlen.
Je eher Dir das gelingt, desto schneller wirst Du erfolgreich sein.

Ich wünsche Dir viel Erfolg.

Mit vielen lieben und ermutigenden Grüßen

Markus

Verfasst am: 18.03.2018, 02:16
SarahViktoria
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Danke Markus !

okay die Rituale umstellen... Ich habe schon das rauchfreipaket am Freitag bestellt,mein rauchen minimiert und mir eine ganze Teesammlung besorgt
Ich hoffe ich bin gewaffnet genug Hab sogar Arm- und Beingewichte,Räucherstäbchen und Meditationen
Spätestens wenn das Rauchfreistarterpaket da ist werde ich einen Komplettcut wagen,also no Nikotin!

Auf dass der Wille bis dahin all meine *Knochen* durchdrungen hat

Verfasst am: 18.03.2018, 18:29
ehem.rauchfrei-lotsin-andrea
ehem.rauchfrei-lotsin-andrea
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Liebe Sarah-Viktoria,

auch ich werde dir die Daumen drücken. Und dir viel Freude in und Genuss an deinem neuen Leben wünschen.

Ein kleiner Tipp noch von mir: Göögle mal, wenn du magst, "Liste angenehmer Aktivitäten". Die von der Uni Münster mag ich persönlich am liebsten. Da stehen so viele Sachen drin, die man machen kann, vor allem viele Sinnliche und viele Kommunikative.

Viel Erfolg

Andrea

Verfasst am: 18.03.2018, 20:55
Klicker
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Hallo liebe Sarah,

erst einmal ein herzliches Willkommen hier. Mit Deinem Wunsch Schluss zu machen mit der Qualmerei stehst Du am Anfang eines echt spannenden Abenteuers. So kommt mir mein Ausstieg jedenfalls vor. Meine Strategie ist es, dass Nichtmehrrauchen sportlich zu nehmen, ohne Druck und Stress. Es ist nicht mein Weg das Rauchen zu verurteilen, sich selbst vielleicht sogar auch noch, und die Sucht als etwas Schlechtes zu sehen. Es ist eben passiert, na und. Jetzt stelle ich eben die Weichen neu. Als ich mit dem Rauchen anfing habe ich zu mir gesagt: Ich könne ja aufhören wenn es mir nicht mehr gefällt. Es gefiel mir sehr oft nicht und aufhören ging auch nicht. Erst jetzt, nach einer mehr oder weniger langen Vorgereitungszeit erinnerte ich mich meiner Gedanken, ich erinnerte mich daran was ich damals gedacht habe als ich anfing. "Du kannst jederzeit wieder damit aufhören"; und plötzlich hatten diese Worte einen Sinn bekommen. Ich habe es immer Hand. Entweder weiterrauchen oder eben aufhören.
Wie fülle ich die Lücken in den Momenten in denen zuvor die Zigaretten angezündet wurden? Mir hilft da kaltes Wasser trinken neben Strohhalm "rauchen" sehr gut. Oft habe ich auch hier gelesen oder geschrieben.

Du schreibst in Deiner Eröffnung Du seist "erwachsen hyperaktiv". Meinst Du damit ADHS? Ich habe da vor einiger Zeit mal was im Fernsehen dazu gesehen und interessant war da auch eine Untersuchung über festgestellte Auswirkungen von Nikotin in Zusammenhang mit ADHS. Ich fand das, was ich da erfahren habe sehr interessant und hatte etwas dazu hier im Forum geschrieben. Vielleicht ist es für Dich auch interssant oder hilfreich - ich kopiere es hier einfach mal.

[quote="Klicker"]
Hallo in die Runde,

Gestern kam eine interessante Fernsehsendung zum Thema ADHS bei Erwachsenen. Dort wurde unter anderem davon berichtet das ADHS in den vergangenen Jahren vermehrt diagnostiziert wurde und auch ein Zusammenhang hergestellt wurde mit der in den vergangenen Jahren vermehrten Raucherentwöhnung. Menschen, die als Kinder ADHS hatten, haben auch als Erwachsene nicht selten dieses Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom. Wenn diese Erwachsenen Raucher sind, so werden die Symptome durch das Rauchen unterdrückt. In Tierversuchen wurde zudem festgestellt, das Mäuse unter Nikotineinfluss Merkmale von ADHS aufzeigen. Die Experten sehen hier auch das erhöhte Aufkommen von ADHS Diagnosen in den vergangenen Jahren mit einem möglichen Zusammenhang mit dem sehr hohen Tabackkonsum in den 1960er Jahren. Das paradoxe dabei ist es, das ADHS durch Nikotin auftreten / entstehen kann, aber gleichzeitig die Symptome dämpft. Übrigens: Erst in der vierten Mäusegeneration (ohne Nikotineinfluss) sind die ADHS-Auffäligkeiten nicht mehr beobachtbar.
Jetzt ist ADHS keine lebensbedrohliche Krankheit, dennoch hat sie massiven Einfluss auf den Jeweiligen Betroffenen und dessen näheren sozialem Umfeld.
Es wird vielfach im Zusammenhang mit dem Rauchausstieg von Unruhe, Rastlosigkeit und Nervosität berichtet. Ich stelle mir jetzt die Frage, ob es da wohl auch einen Zusammenhang gibt? Ich bin jetzt 10 Tage rauchfrei und kann da nur bedingt aus eigener Erfahrung sprechen. Aber vielleicht ist es ein Gedanke für einige von Euch, der es wert wäre weiter gesponnen zu werden. ADHS kann medikamentös eingestellt werden. Und manchmal braucht man ja nur zu wissen was mit einem los ist und das kann helfen. Wenn es hilft, vielleicht auch nur während der Entwöhnungsphase und man einen Arzt findet der da mit unterstützt, wäre die Quote eines erfolgreichen Rauchaustiegs eventuell auch deutlich höher. Aber wie gesagt, ist erst mal nur so ein Gedanke. Was meint ihr?

Alles Liebe,

Klicker

[/quote]

Liebe Sarah, Du wirst Deinen Weg finden. Bleib einfach dran, experimentiere, versuche, und habe Spass dabei.

Alles Liebe ,

Klicker

Verfasst am: 20.03.2018, 15:37
SarahViktoria
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Danke für die Antworten !

Andrea,ich habe mir die Liste angeschaut.Top Sachen sind dabei und ich werde auf jeden Fall einige nutzen,es gibt so vieles was man tun kann

Ich bin aufgeregt,da sich vieles durch den Rauchstop ändern wird ahhhhhhhhhhh

Klicker, ja rauchen ist sowas wie ein Medikament für mich,seitdem ich teenager bin.... als Kind hab ich gepafft und mit ca 12 fing ich an richtig Raucherin zu werden,dann erst gabs für mich täglich noch ritallin als Pille mit drauf....
die Medikamente steigerten sich ins Unnormale bis ich 17 war,dann setze ich sie ab.... Aber rauchte weiter

Ich glaube ich möchte hauptsächlich mir und auch anderen beweisen dass ichs schaffe aufzuhören

Das Nichtrauchersein wird vieles freisetzen und ich könnte mein Konzept noch besser optimieren - Arbeit Freizeit Training Gesundheit Seminare etc

Es wird Zeit das anzugehen,deshalb bin ich hier

Täglich rauche ich nur noch 5/6 Zigaretten,das Rauchfreipaket ist aufm Weg und meine Reise ins Nichtraucherland hat erst begonnen

lg an alle die dies lesen

Verfasst am: 20.03.2018, 17:12
ehem.rauchfrei-lotsin-andrea
ehem.rauchfrei-lotsin-andrea
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Ja, liebe SarahVictoria,

ich lese, was du schreibst.

Hol dir bitte deinen Arzt mit ins Boot, da du unter ADHS leidest. Und ehrliche Rückmeldung erlaubt? Hört sich ein bisschen nach sehr vielen Selbstoptimierungswünschen an. Du bist gut, so wie du jetzt bist, so sehe ich das. Und vielleicht fällt dir dein Weg leichter, wenn du Schritt für Schritt gehst, sonst verknoten sich vielleicht deine Beine

Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Kraft und vor allem viel Freude und sinnliche Vergnügungen auf deiner Reise. Im Nichtraucherland ist es herrlich, alle Strapazen der Anfangszeit haben sich so gelohnt! Das versichere ich dir!

Wer hoch hinaus will....wird weit kommen!

Mitlesende Andrea

Verfasst am: 20.03.2018, 21:03
SarahViktoria
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okay andrea werde ich.
ich mache neben meiner normalen arbeit ahnenforschung und meine seminarsleiterin ist auch auf emdr geschult (ist ne art medikamentenalternative die die gehirnhälften aufgrund neu verbinden kann) Ich werde mit ihr ein paar umgangsmöglichkeiten herausarbeiten

alles klar,schritt für schritt wird gemacht,ich reflektiere mein tempo auch mit anderen Menschen - Ich bin zuversichtlich dass ich die goldene mitte finden werde

lggggggggggg