auf in den kampf...17717 <- das datum ist einfach megatoll!

Verfasst am: 16.09.2017, 07:52
tina.lyss
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nachdenklich.....

Wie konntest du nur

Als ich noch ein Kätzchen war, unterhielt ich dich mit meinem Herumtollen und brachte dich zum Lachen. Du nanntest mich "dein Baby", und, obwohl ich einiges kaputt machte, wurde ich doch deine beste Freundin. Wann immer ich etwas "anstellte", hobst du mahnend den Zeigefinger und sagtest: "Wie konntest du nur !?"
Aber schon einen Augenblick später warst du wieder so zärtlich und hast mich eng an dich gedrückt.

Als du im Studium so viel lernen musstest, hattest du natürlich wenig Zeit für mich. Aber ich verstand das immer und spielte mit meinen Bällchen. Ich erinnere mich an alle die Nächte, in denen ich mich in deinem Bett ganz eng an dich schmiegte, und das Leben vollkommen schien.

Du tolltest dann auch wieder mit mir herum, und wir genossen die Sonne gemeinsam auf dem Balkon. Von deinem Frühstück gab es für mich immer was vom Schinken, "aber nicht zu viel, das ist für Katzen ungesund!"

Und ich schlief solange, bis du von der Arbeit nach Hause kamst. Nach und nach verbrachtest du immer mehr Zeit auf der Arbeit als mit mir, um "Karriere" zu machen. Dann warst du so viel weg, um einen Menschen-Partner kennen zu lernen. Ich wartete immer geduldig auf dich, tröstete dich bei jedem Liebeskummer, tapste mit meinen Pfoten deine Tränen vom Gesicht. Und freute mich, als du endlich "deinen" Partner fandest. Zwar keinen Katzenfreund, aber ich respektierte deine Wahl. Ich war glücklich, weil du glücklich warst!

Dann kamen nacheinander deine Kinder zur Welt.
Ich teilte die Aufregung mit dir. Ich war von den süßen Kindchen so fasziniert, dass ich sie mit bemuttern wollte. Aber du und dein Partner dachten nur daran, dass ich den Kindern schaden, sie gar verletzen könne. Deshalb wurde ich auch noch aus dem großen schönen Raum ausgesperrt. In dein Bett durfte ich schon lange nicht mehr. Ich liebte die Kinder und wurde "Gefangener der Liebe".

Sie fingen an zu wachsen, und ich wurde ihre Freundin.
Sie zerrten an meinen Ohren, meinem Fell, meinem Schwanz, hielten sich auf wackligen Beinchen beim Laufen lernen an mir fest. Sie erforschten meine empfindliche Nase mit unbeholfenen Fingerchen, und ich hielt bei all dem geduldig still. Ich liebte alles an den Kindern, besonders ihre Berührungen, weil deine so selten wurden. Ich war bereit, die Kinder notfalls mit meinem Leben zu verteidigen. Ich war bereit, in ihre Bettchen zu schlüpfen, um ihre Sorgen und Träume anzuhören. Und zusammen mit ihnen erwartungsvoll auf das Motorengeräusch deines Autos zu hören, wenn du in unsere Auffahrt einbogst.

Vor langer Zeit, als man dich fragte, ob du ein Haustier hättest, zogst du aus deiner Tasche ein Foto von mir und erzähltest so liebevoll von mir. Die letzten Jahre gabst du nur noch ein knappes "Ja" zur Antwort und wechseltest dann das Thema. Ich war früher "deine Samtpfote" und bin heute "nur eine Katze".

Dann hattet ihr eine neue Karriere-Gelegenheit in einer anderen Stadt.
Du und deine Familie zogen in eine Wohnung, in der Haustiere nicht erlaubt waren. Ein Mann hat euch das extra noch gesagt, und ihr habt ohne zu Zögern unterschrieben. Beide. Du hattest für dich und deine Familie eine Entscheidung zu finden, die aus deiner Sicht bestimmt richtig war. Obwohl einmal ich mal deine Familie war.

Die Autofahrt machte Spaß, weil auch die Kinder mitfuhren.
Als ich merkte, wo wir angekommen waren, war der Spaß zu Ende. Es roch nach Hunden und nach meinen Artgenossen, nach Angst und nach Desinfektionsmitteln und Hoffnungslosigkeit. Du fülltest Papiere aus und sagtest, dass du wüsstest, dass man ein gutes Heim für mich findet. Die beiden Damen hinter dem Schreibtisch zuckten mit den Achseln und betrachteten dich merkwürdig. Sie verstanden die Wirklichkeit, der eine Katze über die fünfzehn gegenüberstand. Du hattest die Finger deiner jüngsten Tochter aus meinem Fell lösen müssen, während sie weinte und schrie "Nein, nein! Nehmt mir meine liebe Katze nicht weg!"

Ich wunderte mich noch, wie du ihr ausgerechnet in diesem Moment etwas von Freundschaft, Verantwortung und Loyalität vermitteln wolltest. Zum Abschied tipptest du leicht auf meinen Kopf, vermiedest dabei tunlichst, mir in die Augen zu sehen, und lehntest es höflich ab, meine offen daneben stehende Transportbox wieder mitzunehmen. Du hattest einen wichtigen Termin einzuhalten, nun habe ich auch einen.

Kurz nachdem du weg warst, sagte eine der netten Damen, du hättest mit Sicherheit schon Monate vorher vom Umzug gewusst, und somit wäre Zeit gewesen, einen "guten Platz" für mich zu finden. Sie schüttelten bedrückt den Kopf und fragten leise: "Wie konntest du nur?"

Die Damen widmeten sich uns, wann immer es ihre Zeit zuließ.
Wir bekamen gute und reichliche Mahlzeiten, aber ich verlor meinen Appetit schon vor vielen Tagen. Anfangs hoffte ich unentwegt, dass du eines Tages zurückkommst und mich hier rausholst. Wünschte mir, dass alles nur ein böser Traum war und ich eines Tages aufwache ... bei dir zu Hause... Aber du kamst nie. Und wann immer jemand an "meinem" Vermittlungszimmer vorbei ging, presste ich bittend meine Pfoten durch jeden möglichen Spalt. Gab es niemanden, der mich mochte? Niemanden, dem ich all meine Liebe, Dankbarkeit und zärtliche Treue schenken durfte? Die Wahrheit war, dass ich es nicht mit den süßen kleinen knuddeligen Katzenkindern aufnehmen konnte. Unbeachtet, von allen übersehen und vergessen, zog ich mich in eine Ecke zurück, stand nicht mehr auf.

Eines Tages, am Nachmittag, hörte ich Schritte. Man hob mich auf, trug mich über einen langen Korridor, der in einen Raum mündete. Es war ein seliger, ruhiger Raum. Die Frau legte mich auf den Tisch, streichelte behutsam über meinen Kopf und erklärte mir, dass ich mich nicht sorgen solle. Mein Herz schlug voller Erwartung auf das, was nun kommen sollte. Gleichzeitig hatte ich ein Gefühl des Loslösens. Mir, der Gefangenen der Liebe, gingen die Tage aus.

Ich war mehr um die nette Frau besorgt als um mich selbst. Ich erkannte, dass sie an einer Last tragen müsse, die Tonnen wog. Sie band leicht etwas um meine Vorderpfote, während eine Träne ihre Wange hinunter kullerte. Ich schob meinen Kopf in ihre Hand, so wie ich es immer bei dir getan hatte, um dir meine Liebe zu zeigen. Ich spürte einen leichten Einstich und eine kühle Flüssigkeit, die in mich hinein floss. Ich streckte mich schläfrig aus, schaute dabei in die freundlichen Augen der Frau und murmelte: " Wie konntest du nur?"

Möglicherweise verstand sie mein leises Miauen, denn sie sagte:" Es tut mir leid!"
Sie umarmte mich hastig und erklärte, dass es ihr Job sei, mir einen besseren Platz zu verschaffen, wo ich nicht missbraucht, ignoriert und verlassen sein würde. Einen Platz, an dem ich mich nicht verkriechen müsse, einen Platz der Liebe und des Licht`s, der so anders sei als auf Erden. Mit meinem letzten Funken Energie öffnete ich weit meine Augen und sah sie unverwandt an, versuchte ihr so zu sagen, dass mein "Wie konntest du nur?" nicht an sie gerichtet war. Ich dachte an dich, du mein geliebter Mensch.

Und ich werde immer an dich denken und auf dich warten. Mein letzter Atemzug ist mein Wunsch, dass dir in deinem Leben immer diese Loyalität widerfahren möge, die mir verweigert worden war...

(Dazu einige Worte des Autors: Wenn "Wie konntest du nur?" Ihnen Tränen in die Augen trieb, dann erging es Ihnen genauso wie mir, als ich sie schrieb. Deshalb ist es ausdrücklich erlaubt, diese Geschichte so oft wie möglich weiterzugeben, solange es nicht kommerziellen Zwecken dient. Erklären Sie der Öffentlichkeit, dass die Entscheidung, ein Haustier aufzunehmen und in eine Familie zu integrieren, wichtig für das ganze Leben sein kann. Dass man ein Haustier nicht einfach aufgeben darf - und wenn es schon nicht anders geht, es wenigstens nicht in ein Tierheim, sondern in eine liebevolle neue Familie geben und sich dankbar von ihm verabschieden muss. Das Tiere unsere Liebe und unseren Respekt verdienen, vielleicht mehr als die meisten Menschen ... )

Verfasst am: 16.09.2017, 08:23
angie1953
angie1953
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Liebe tina
auch ich mußte vor 6 Jahren meine Katze gehen lassen.
15 Jahre war sie mir bei mir in Freud und Leid. Ich weiss was Du jetzt durchmachst.
Auch ich habe Rotz und Wasser geheult. Und noch heute gehe ich dahin, wo sie begraben liegt und
rede mit ihr.

Ich wünsch Dir Kraft und dass Du jemanden hast, der Dich in den Arm nimmt.

sei gedrückt

Verfasst am: 16.09.2017, 08:36
tina.lyss
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lieben dank ihr zauberhaften menschen

Verfasst am: 16.09.2017, 09:09
Maria-Rita
Maria-Rita
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Liebe Tina, wie traurig!!!! Drueck dich unbekannterweise!


Lieben Gruß, marita

Verfasst am: 16.09.2017, 15:17
vickinik
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Erinnerungen sind kleine Sterne, die tröstend in das Dunkel unserer Trauer leuchten.

Verfasst am: 29.09.2017, 09:29
lilith88
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Guten Morgen, liebe Tina,

habe erst jetzt gelesen, dass dein Kater gestorben ist. Wie geht es dir heute? Ich denke an dich und drücke dich ganz
lich,

Lilith

Verfasst am: 29.09.2017, 15:09
HagenGrau
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Hallo Tina,
75 Tage=Halbe Keksreife, dafür Krachwumm

Schönen Tag wünscht Hagen

Verfasst am: 30.09.2017, 18:47
tina.lyss
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meine lieben mitgeister

10 tage ohne forum war einfach nur oberdoof.

meine 66 verpasst und meine 70 auch *bäh

wie es mir geht....................

etwas durcheinander

prinzessin jasmin hat ein wunderschönes zuhause bei einer jungen familie bekommen,

geht gassi und hat keinen teppich zum draufpiesel <- da bin ich richtig froh

2 tage später musste ich mein brummelchen pico auf seinen letzten weg begleiten-das tu mir weh...

aaber.... ihm geht es jetzt gut. er ist bei meiner schwester, die 2009 gestorben ist, die beiden haben sich geliebt

und sind jetzt für immer zusammen

pico hat einen schönen platz, im garten, bekommen.

im november zieht flöckchen bei uns ein. (aktuelles profilbild)

flöckchen ist eine heilige birma mit stammbaum, am 19.08.17 geboren;

und ich werde ab ende 2018 wunderschönes babys mit ihr züchten, bin im katzenzüchterverein jetzt mitglied

also tina ist depressiv und manisch zugleich.

depressiv: jasmin und pico

manisch: vorfreude auf flöckchen

die schmacht ist meist nur ein hintergrundgeräusch, leises murmeln von stinketier

aber mo-mi war es ganz schlimm...und! überlebt

also ihr lieben: ich mupfel stur weiter

liebe dolle viele knuddelgrüße tina

Verfasst am: 01.10.2017, 08:47
Wilma
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Hallo liebe Tina,

ich möchte dir sehr herzlich zu wunderbaren 77 Tagen in der Rauchfreiheit, gratulieren.
Herzlichen Glückwunsch

Mit deinen Kätzchen, das ist traurig.
Und trotzdem hast du durchgehalten. Prima!

Ich wünsche dir einen wunderschönen Sonntag!

Herzliche Grüße,

Wilma

Verfasst am: 01.10.2017, 19:11
HagenGrau
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Hallo Tina,
hast aber auch jede menge zu feiern. Nun also 7. Schnapszahl darauf einen Apfelsaft
rn:rn:
Haben wir grad selbst gemacht und ich nerve schon den ganzen Nachmittag das Forum damit.
Hab noch einen schönen Sonntag Abend
Hagen