Wo ist meine Lebensqualität?
Danke
Matthias
Guten Abend.
Du merkst es selber, welches Spiel Du spielst, oder?
Wie Sonnenschein schreibt, keiner würde hier im Forum schreiben oder lesen, wenn es einfach wäre. Und ja, Helden sind wir alle, weil wir die Entscheidungshoheit zurückholen und dabei viele kleine Scharmützel bestehen (müssen).
Ich hab auch Bröckchen gekeucht, mich vor mir selber geschämt weil ich geraucht habe, obwohl ich es nicht wollte, weil ich Zoff angefangen habe, nur um -ätsch- eine oder wat mehr rauchen zu können. Ich fand radfahren blöd und bergauf ging altersbedingt halt nicht mehr viel. Meinen Kollegen bin ich davongelaufen, also fit.
Das war vor einem halben Jahr - und jetzt bin ich wirklich fit. Ich bekomme im Haushalt nicht viel hin (genau wie immer, früher musste ich dauernd rauchen, jetzt turn ich im Forum rum), auf Arbeit musste ich dauernd Rauchpausen einlegen - zum Kopf frei kriegen - komisch, mein Job ist geblieben, aber der Kopf ist gar nicht mehr so verstopft.
Stimmt, zu Frühlingsanfang konnte ich nicht vor die Tür, weil ein erster warmer Tag ohne Spaziergang, Cafe, Bank, Zigarettchen, war nicht denkbar und nicht genießbar.
Jetzt sag ich, och, geht ganz gut. Die Sonne kitzelt meine Nase jetzt vielleicht noch einen Tick lieber als vorher.
Mich stört Rauch - das war aber schon immer so. Warum ich Dir überhaupt Zeit stehle? Weil es herrlich ist, der Chef im eigenen Oberstübchen zu sein, weil es toll ist, fit zu sein, weil ich das jedem gönne.
Bäck
Moin Matthias,
mit ca. 40 Jahren des Rauchens hast auch du einen Mega-Trampel-Weg an Gewohnheiten in deinem Hirn... Das ist keine Beleidigung... bei mir ist es auch nicht anders...
Stell dir eine frische Schneeoberfläche vor.... und jedes Mal wenn du z.B. an deinem Gartentisch sitzt und eine rauchst... dann rennt jemand ein und den selben Weg im Schnee... und irgendwann hast du einen richtigen Trampelpfad.... Stell dir mal vor wie tief und breit dieser Pfad nach 40 Jahren permanenter Begehung sein muss...
Und nun hörst du plötzlich auf... und selbst wenn du nach Tagen/Wochen deinen Körper vom Nikotin befreit hast, so ist der fette Trampelpfad im Hirn immer noch da.... aber da du nun nicht mehr rauchst ist der Pfad ohne Funktion und du machst erneut erste Schritte auf einer neuen Schneeoberfläche... aber da sind hin und wieder auch sehr tiefe Stellen dabei.... und es braucht seine Zeit neue alternative Trampelpfade einzurichten.
Natürlich dreht dein Körper ab.... Was seit 40 Jahren trainiert wurde ist nun auf einmal falsch und findet keinerlei Anwendung mehr.... Ich glaube nicht das man rauchen lieben kann it`s just fucking Gewohnheit. Für mich die 10x schlimmere Sucht als Nikotin und Co. Die erste Woche Schmacht habe ich mit einem Riechen an meinem prall gefüllten Aschenbecher aus Raucherzeiten gut überstanden.... es stinkt einfach so kotz-erbärmlich.
Aber wenn du wirklich aufhören willst.... und sogar schon 3 Wochen rum hast/hattest.... und dann wieder anfängst... waren die ganzen Tage und Wochen des Leidens UMSONST! Warum willst du dir die Sch**** mit dem Leiden öfter antun als nötig? War es so eine tolle Erfahrung den Schreibtisch essen zu wollen?
Es ist absolut Klasse und Wahnsinn wie anders Essen schmeckt.... nach 12 Jahren rauchen, probiere ich im Grunde alles wieder neu... Dinge die ich jahrelang gegessen habe, schmecke ich nun zum ersten Mal wirklich... Allein dafür lohnt sich der Rauch-Ausstieg schon.
Jedes Mal wenn man glaubt man schafft den Alltag nicht ohne Kippe, sollte man sich vielleicht bewusst machen das man, in deinem Fall glaub ich 13 Jahre, auch ohne Zigarette überstanden und gelebt hat... alles was du mit dem Rauchausstieg tust ist eine Wiederherstellung der NORMALITÄT.
Lange Zeit hieß es auch bei mir: "Die Zigaretten brauche ich zur Entspannung" oder "es geht mir ums genießen"
Alles relativ und teilweise sogar paradox.... Seitdem ich nicht mehr rauche, bin ich entspannter als vorher... schließlich muss ich mich nicht mehr beeilen um irgendwas schnell fertig zu bekommen um dann wieder eine Rauchen zu können...ebenso muss ich meine Mitmenschen nicht mehr anpampen wenn die Schmacht mal zu groß wird, es aber noch einige Zeit dauert bis ich wieder rauchen kann. Gleiches gilt für den Genuss... 20-30 oder auch 40 Kippen am Tag haben nichts mehr mit Genuss zu tun... etwas in so hohen Mengen, in so kurzer Zeit zu konsumieren ist nur eins: Sucht... und das hat nichts mehr mit Genuss zu tun.
Ich wünsche dir viel Glück bei deinem Ausstieg und glaube fest daran das du es schaffen wirst!
In diesem Sinne... Denk immer dran: Unbeugsam ist nur der Wille!
Es grüßt dich herzlich,
Ragnar
Bei diesem Beitrag handelt es sich um meine persönliche Meinung, damit möchte ich niemanden verletzen noch jemanden zwangsläufig von meiner Meinung überzeugen. Der Beitrag soll lediglich zum Nachdenken anregen und eine andere Perspektive aufzeigen.
Hallo Clamat.
Ich bin seit 1.5 Jahren rauchfrei und auch für mich war der Anfang schwer... Selbst jetzt habe ich wieder diese Gedanken und Gelüste... Das wird wohl nie vorbeigehen, aber es wird einfacher und erträglicher. War damals fest überzeugter Raucher und keine 10 Pferde hätten mich zum Aufören gebracht.
Weißt du was mir geholfen hat mit dem Aufhören? Ich habe mir vorgenommen einen Marathon zu laufen. Ich hatte 6 Monate Zeit zum Trainieren.
Also bin ich in doe Stadt gefahren und habe mir für das Geld was ich mir für die Zigaretten in dem Monat gespart hätte für gute Laufschuhe ausgegeben.
Als ich daheim war, hätte ich gerne geraucht, aber ich hab die Schuhe angezogen, Kopfhörer ins Ohr getan und bin losgerannt... Keine Ahnung wie lang oder wie weit es war, aber ich war fix und fertig, meine Brust hat gestochen und rate Mal auf was ich überhaupt keine Lust hatte? Kippen! Der Gedanke allein daran hat mich angewiedert jetzt eine zu rauchen...
Am nächsten Tag hatte ich wieder große Lust zu rauchen... Also habe ich meine Schuhe angezogen und bin gerannt... Ich war wieder vollkommen K.O!
Das ging den ganzen Monat so und ich dachte mir jedes Mal wieder... Wäh! Bleib mir weg mit dem Zeug!
Meine Kondition hatte sich verbessert und das Laufen hat angefangen Spaß zu machen, ich habe mir im nächsten Monat vom gesparten nichtrauchen eine Pulsuhr geholt. Habe meine Geschwindigkeiten und Strecken verglichen... Ich hatte nicht nur den Erfolg, dass ich 1 Monat nicht geraucht habe, sondern, dass ich immer weiter und schneller laufen konnte... Ich fühlte mich motiviert, war wacher und ließ mich nicht mehr so hängen...
Den Marathon habe ich leider nicht geschafft, aber nach 6 Monaten war ich absolut rauchfrei! Ich bkn nicht mal mehr Laufen gewesen, weiö ich eine Zigaretze wollte, sondern weil ich ein neues Ziel vor Augen hatte, wobei mir die Zigarette geschadet hätte!
Vielleicht probierst du es aus? Es kann ja auch ein Halbmarathon sein ;-)
Liebe Grüße
Hans
Hallo, bin neu und werde morgen in mein rauchfreies Leben starten. Werde ich? Allein beim Gedanken daran, möchte ich heulen. Habe auch Angst vor diesem besch... schweren Weg. Schreibe ich und habe dabei die Kippe an. Na ja, heute darf ich ja noch. Habt Ihr von jetzt auf nun aufgehört oder immer weniger geraucht bis null?
Schon mal Danke für Eure Antworten.
Liebe Grüße, Tinelle
Hallo Tinelle,
auch ich wünsche Dir alles Gute zum Rauchfrei-Start und ein tolles Durchhaltevermögen.
Gruß Matthias
Hey, Matthias, danke für die netten Wünsche. Ich rauche seit 40 Jahren und nachdem ich Deine Posts gelesen habe, bin ich ganz bei Dir, Ich befürchte, mir steht das gleiche Leiden bevor, allerdings freue ich mich aber auch schon. Mein Mann möchte mitziehen und unsere Tochter ist mehr als begeistert von unserem Schritt. Ich will es für sie und für mich und für uns schaffen. Ich gebe mal morgen Bescheid, wie es mir geht.
Schönen Abend.
LG, Tinelle
Hallo Tinelle,
auch von mir herzlich Willkommen und Glückwunsch zu Deinem Entschluss!
Zu Deiner Frage: Ich habe vor 2 1/2 J. mit Zigaretten komplett aufgehört, dann ausschließlich e-zigarette gedampft. Schien mir damals das einzig mögliche, ich war noch nicht bereit für nikotinfrei. Zuletzt ist mir aber das Dampfen entglitten. Ich hatte gehofft, durch Runterdosieren ganz davon ab zu kommen, und zuerst hab ich auch runterdosiert, zuletzt aber mit der geringsten Nikotinmenge abartig viel gedampft, das Ding kaum mal aus der Hand gelegt, zumindest da wo es ging. (Büro, Auto, Wohnzimmer....) Die <Rechnung ging also nicht auf. Also hab ich vor 4 Wochen komplett aufgehört, von jetzt auf gleich. Und ich muss sagen, das halte ich für die bessere Methode; irgendwie wie ins kalte Wasser springen: Zuerst ist es schäbig, o.k, aber wenn man erst mal drin ist, will man nicht mehr raus....
Ich wünsch dir viel Erfolg!!
Und Matthias, Du bist ja auch heute rauchfrei, das freut mich
Kann mir bitte jemand erklären, wie ich meinen eigenen Thread eröffne?
Dickes Danke.