meine Geschichte

Verfasst am: 01.01.2016, 23:08
Karstenk
Karstenk
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Wollte mich mal wieder melden. Es sind sage und schreibe 616 Tage ohne Kippe und ich fühl mich prima. Im Gegenteil, wenn jetzt einer mit Kippe neben mir steht ,ist das ziemlich unangenehm.
Nur mit dem Übergewicht kämpfe ich immer noch. Aber ich will nochmal einen Versuch starten abzunehmen.
Tschüß Karsten

Verfasst am: 01.01.2016, 23:26
rauchfrei-lotse-meikel
rauchfrei-lotse-meikel
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Karsten, mein lieber,

ich freu mich sehr, von dir zu lesen. Schön, dass du mal an uns denkst...

Ich hoffe, du bist gesundheitlich weiter stabil?
Eins nach dem Anderen...

Pass gut auf dich auf
Meikel

Verfasst am: 02.01.2016, 04:39
rauchfrei-lotsin-brigitte
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Hallo Karsten,

danke für Dein Lebenszeichen - und meinen Glückwunsch zu Deiner imponierenden Erfolgsgeschichte! Das nenne ich doch einen guten Start in ein - hoffentlich - rundherum glückliches und gesundes neues Jahr. Dein Gesundheitszustand hat sich doch mittlerweile stabilisiert?

Alles Gute für Dich und Deine Familie, und viel Erfolg bei allem, was Du Dir für das neue Jahr vornimmst...

Liebe Grüße, Brigitte

Verfasst am: 20.09.2016, 17:04
Lausisen
Lausisen
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sehr schön geschrieben , habe das gerade gelesen,
denke mal gehört hier mit rein

[color=blue]VickiNik
Themenersteller
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Beiträge: 68
Es tut mir leid, dass ich nicht so oft online war, aber in den Sommermonaten habe ich nicht so viel Zeit am PC zu sitzen. Heute möchte ich meine Geschichte erzählen, sicher erkennt sich der ein oder andere.

***Voricht, Überlänge!***

Siegerin gegenüber dem Nikotin , meine Rauchfrei-Geschichte

Als kleines Mädchen war ich davon überzeugt, dass ich niemals rauchen werde, denn mein Vater hatte häufig diesen schlimmen Husten, der mir Angst machte. Auch als Jugendliche habe ich noch so zwei Jahre versucht herauszufinden, warum alle in unserer Clique rauchen wollten, immer wieder zur Zigarette griffen und das sehr schnell regelmäßig.

Bei mir sollte es anders werden, rauchen schien ja wohl doch irgendwie cool zu sein und gesellig, denn man gehörte dazu. Mit 16 Jahren war ich natürlich schon viel schlauer als meine Freunde, die bereits mit 12, 13 oder 14 Jahren angefangen haben. Ich wollte nicht unhöflich sein und nahm auf Feten die ein oder andere angebotene Zigarette an. Ich werde nicht wie meine Freunde regelmäßig rauchen, nein natürlich nur auf Feten. So viele Feten haben wir gar nicht gefeiert und trotzdem habe auch ich sehr schnell regelmäßig geraucht.

Ok, nicht schlimm, dann höre ich halt irgendwann wieder auf, aber im Moment rauche ich halt gerne. Dieser Gedankengang war tatsächlich meine Überzeugung. Unzählige Aufhörversuche haben mich mit der Zeit frustriert und mich zu einem hoffnungslosen Fall werden lassen. Ja, Nikotin wird bis zu meinem Lebensende mein Begleiter sein. Selbst wenn ich sehr motiviert meine Aufhöhrversuche gestartet habe, so hat mich doch sehr schnell meine Angst, die bis zur Panik ausgeartet ist eingeholt. Nie wieder!!! Unbegreiflich und beängstigend. Jetzt weiß ich, dass meine Sucht diese Panik hervorgerufen hat und ich sie nur loswerden konnte, wenn ich mich gegen meine Sucht entscheide.

Mittlerweile bin ich 54 Jahre alt und in den letzten 1½ Jahren vor meinem Tag X habe ich diesen fürchterlichen Husten entwickelt, der mir aus Kindertagen noch in unangenehmer Erinnerung war. Wie oft habe ich schon gedacht, jetzt muss etwas passieren, jetzt muss ich es schaffen.

Diesmal habe ich mich auf meinen Rauchausstieg vorbereitet, ich wollte wissen, warum es andere schaffen und ich nicht. Im Januar 2016 habe ich mich tagelang vor meinen PC gesetzt und im Internet gestöbert. Erfahrungsberichte in verschiedenen Foren, unterschiedliche Methoden und Hilfsmittel, Statistiken und verschiedene Videos habe ich auf mich wirken lassen. Dabei habe ich mir auch ganz bewusst die schlimmen Auswirkungen, die das Rauchen hervorbringen kann angesehen. Vor einigen Jahren habe ich mir mal eine Hypnose-CD gekauft, die ich mir während meiner Informationsphase und auch in der ersten rauchfreien Woche jeden Abend vor dem Schlafengehen angehört habe.

Keine Ahnung, ob jemand in 90 Minuten zum Nichtraucher werden kann, aber dieses Video im Netz hat schon nachhaltig bei mir etwas bewirkt. Dieses Video allein hätte mich eventuell nicht durchhalten lassen auch die Hypnose-CD nicht, denn die kam ja schon einmal bei einem gescheiterten Aufhörversuch zum Einsatz, bei mir war es wohl eher das komplette Informationspaket.

Am 22. Januar habe ich beschlossen, dass der 25. Januar mein großer Tag werden sollte. Am Sonntag davor, am 24. hatte ich sogar schon leichte Vorfreude und sagte mir um 13 Uhr „So, diese Zigarette war jetzt deine letzte! Warum erst morgen starten?“ Klasse, mein Vorsatz hielt gerade mal 5 Stunden und ich habe meinem Körper an diesem Tag noch 2 weitere Zigaretten zugemutet, die letzte um 19.00Uhr. Egal, mein Startdatum war ja erst für den 25. vorgesehen, dann werde ich frisch in den neuen Tag starten. Alle meine Rauchutensilien habe ich meinem Freund gegeben mit der Bitte alles zu entsorgen.

Am 25. ging mein Wecker und ich war sofort hellwach. Den gestrigen Abend habe ich rauchfrei überstanden und heute wird mein erster rauchfreier Tag werden. Heute werde ich meiner Sucht keine Nahrung geben, lächelte bei diesem Gedanken und begann meinen Tag. Normalerweise war ich bei meinen unzähligen Aufhörversuchen in den ersten Tagen immer sehr motiviert und konnte mich nicht daran erinnern, dass das Nichtrauchen jemals so anstrengend war. Am ersten Tag scheitern? Nein, wenigstens diesen einen Tag werde ich rauchfrei bleiben. Meine Konzentration war an diesem Tag nicht vorhanden, alles in meinem Kopf drehte sich nur um Zigaretten. Ständig griff ich automatisch zu meinem Tabakbeutel, der jedoch nicht da war. Dank meiner guten Vorbereitung habe ich diesen Tag irgendwie überstanden, fast ununterbrochen musste ich tief durchatmen und schlückchenweise Wasser trinken. Meine Möhrenstangen und Apfelstücke waren schon sehr schnell verzehrt. Abends ging ich früh schlafen und lächelte, toll ich habe den ersten Tag geschafft.

Bevor ich am nächsten Morgen aufstand, rief ich mir dieses tolle Gefühl vom Vorabend noch einmal ins Gedächtnis und lächelte. Ja, ich wollte diesen Tag nicht mit dem Gedanken starten, dass wieder so ein Horrortag vor mir lag, also sagte ich mir, beginne diesen Tag mit einem Lächeln und startete in den Tag. Der Tag war dann genauso furchtbar wie der erste, aber das ist nicht ungewöhnlich, ich wusste es war der körperliche Nikotinentzug, aber zumindest bewirkt er keine Schmerzen, wie es bei anderen Suchtmitteln durchaus vorkommt. Einen Tag hatte ich doch schon geschafft, also ist es möglich auch diesen Tag rauchfrei zu bewältigen, wenn sich doch nur nicht all meine Gedanken ums Rauchen drehen würden. Dann musste ich doch mal schmunzeln, denn meine Sucht ist ja wie ein kleines trotziges Kind, das unbedingt sein Eis haben will. Da hilft nur Gelassenheit und geschickte Ablenkung, nicht einfach, aber irgendwann klappt es. Zwar erst einmal nur kurzfristig, jedoch bewirkt ein konsequentes Handeln tatsächlich Wunder. Der zweite Tag war geschafft und ich konnte mächtig stolz auf mich sein, abends schlief ich mit einem Lächeln ein.

Der dritte Tag war nicht anders als die ersten beiden Tage, aber ich war davon überzeugt, wenn ich diesen Tag bewältige, wird es leichter. Dieses Wissen ließ mich diesen Tag optimistisch angehen. Tag drei ging zu Ende, ich lächelte, denn ab morgen wird es besser.

Pustekuchen, meine Erwartungen waren wohl zu hoch und meine Sucht bescherte mir noch zwei sehr schwierige Tage. Also gut, da musste ich wohl durch, irgendwann wird es besser, ganz bestimmt. Die vielen Erfahrungsberichte und Statistiken konnten doch nicht gefälscht sein, es gibt wirklich viele Menschen die es geschafft haben. Wenn die anfänglichen Schwierigkeiten nicht aufhören würden, dann gäbe es wohl kaum so viele Ex-Raucher, es werden doch nicht alle Masochisten sein, die sich für den Rest ihres Lebens quälen wollen. Viele (so ca. 36-37) Raucherjahre mit 20-30 selbstgedrehten Zigaretten täglich lassen sich nicht einfach so auslöschen, logisch dass da erst einmal heftig rebelliert werden muss, aber nicht jede Rebellion hat Erfolg. So konnte ich mir stolz verkünden, auch Tag vier und fünf habe ich gemeistert-YES! Jeder, der mir begegnete, ob Kollege, Freunde oder Verwandte, alle wurden von mir strahlend angelächelt und sie mussten sich ständig anhören wie viele Tage ich bereits rauchfrei bin. In dieser Zeit wurde mir bewusst, mit welch lieben Menschen ich umgeben bin, denn die meisten haben mich nachsichtig angelächelt, mich bestärkt und unterstützt. Es gab zwar auch Skeptiker, aber mit denen war ich nachsichtig, denn es waren hauptsachlich Raucher.

Gerade in der Anfangszeit ist es für mich auch wichtig gewesen, mich mit Leidensgenossen austauschen zu können, deshalb habe ich mich in einem Forum angemeldet. Es war sehr hilfreich und man lernt virtuell sehr nette Menschen kennen. Dort habe ich auch einen für mich tollen Buchtipp bekommen, den ich mir kostenlos herunterladen konnte. Dieses Buch habe ich dann auch noch gelesen und mir wurde klar, dass es für mich keinen einzigen Zug an einer Zigarette mehr geben darf. Leider war dieses Forum nicht das richtige für mich und so habe ich mich dort abgemeldet und bin schließlich auf diese Seite gestoßen und habe mich dann auch hier im Forum angemeldet. Leider bin ich zur Zeit saisonbedingt nicht aktiv, aber das wird sich zum Winter hin ändern.
Die kleinen Teilerfolge zu „feiern“ erfüllte mich nicht nur mit Stolz, sondern motivierte mich immer wieder das nächste Etappenziel zu erreichen. Zunächst in kleinen Schritten (die aber gerade zu Anfang Riesenschritte sind) und später in größeren Schritten. Zuerst habe ich die Stunden gezählt, dann die Tage. Besondere Tage waren der erste Tag, dann die ersten drei Tage, die erste Woche, zum ersten Mal zweistellig mit 10 Tagen, die erste kleine Schnapszahl mit 11 Tagen, dann zwei, drei und vier Wochen und endlich war der erste Monat geschafft. Manchmal habe ich mein Umfeld angemotzt und allen Unwissenheit unterstellt indem ich sagte „ihr habt doch alle keine Ahnung, wie schwierig das alles gerade für mich ist“. Klar, war ich manchmal ungerecht, aber auch das war zu der Zeit nicht ungewöhnlich, andere hatten auch damit zu kämpfen. Trotzdem habe ich versucht meine Stimmungen in den Griff zu bekommen und auch hier helfen Atemübungen, oder eine Runde an der frischen Luft spazieren gehen.

Apropos frische Luft! Eigentlich bin ich nicht der sportbegeisterte Typ, aber plötzlich verspürte ich einen ungewohnten Bewegungsdrang und begann zu walken. Klasse, mein Körper bekommt auf einmal Sauerstoff und das Allgemeinbefinden verbessert sich spürbar. Geschmacks- und Geruchssinn haben sich ja schon in den ersten Tagen regeneriert, ich hatte das Gefühl, dass ich noch nie so gut schmecken und riechen konnte. Die Erfahrungsberichte bestätigten sich also immer wieder und ich entwickelte Dankbarkeit darüber, dass es so viele Menschen gibt, die ihre Erfahrungen mit mir teilen und ich davon profitieren kann. Aus diesem Grund wollte auch ich meine Geschichte erzählen.

Da ich mich im Vorfeld gut informiert hatte, konnte ich viele Schwierigkeiten mit einem Lächeln überwinden. Falls es mal nicht klappte habe ich mir lustige Videos im Internet angeschaut und Zartbitterschokolade gegessen. Die Situation positiv und humorvoll zu betrachten war für mich auch ein wichtiger Baustein zu meinem bisherigen Erfolg, deshalb bin ich hier im Forum auch unter dem Motto „Lach das Monster tot“ unterwegs.

Meine Geschichte ist an dieser Stelle noch nicht zu Ende und das wird sie auch niemals sein, denn ich werde weiterhin Etappenziele haben über die ich mich freuen kann. Habe ich es geschafft? Ja, mit der einen nicht gerauchten Zigarette habe ich den Absprung geschafft, mein Verlangen ist mittlerweile erloschen, weil ich genau weiß, dass nur ein Zug an einer Zigarette ausreicht und meine Sucht hat mich wieder voll im Griff. Dieser Zug würde sowieso nicht schmecken, warum sollte ich es überhaupt in Erwägung ziehen?

Das Nicht-mehr-rauchen ist mittlerweile so selbstverständlich geworden, dass ich kaum noch ans Rauchen denke. Nur manchmal bin ich in Situationen und denke, jetzt hättest du normalerweise eine geraucht, dann lächel ich, denn das gehört zu meiner Vergangenheit und hat in der Gegenwart und Zukunft keinen Platz mehr. Ein hoffnungsloser Fall besiegt die Nikotinsucht, meinen Nicknamen hier im Forum habe ich danach ausgesucht: Viktoria (Vicki)= die Siegerin gegenüber der Nikotinsucht.

Wer nicht kämpft, kann nicht siegen, auf in den Kampf![/color]

viel Spaß beim Lesen

Manfred

Verfasst am: 31.05.2017, 22:47
Karstenk
Karstenk
Dabei seit: 04. 05. 2014
Rauchfrei seit: 3864 Tagen
Beiträge: 25 Beiträge

Hallo ich lebe noch und immer noch Rauchfrei. Mir geht es prima, bis auf das Übergewicht. Aber ich bin jetzt in einer Sportgruppe. 1 x die Woche aber dann 2 Stunden am Stück. Tut mir richtig gut. Habe jetzt ein neues Insulin bekommen und ich nehme von dem Zeug zu ( Scheibenkleister ) . Aber seit über 1000 Tagen Rauchfrei, das ist das beste was ich machen konnte.
So das war`s mal wieder von mir.

Wünsche euch allen weiterhin viel Kraft dabei der Tabak-Industrie zu widerstehen.

Tschüß Karsten