Wie soll ich die Aggressionen unterbinden?
Hi ihr Nichtraucher!
Erstmal Herzlichen Glückwunsch zur besten Entscheidung eures Lebens!
Jetzt hätte ich aber gerne mal ein Problem.
Ich habe am 15.03.17 noch 6 oder sieben statt 25 Zigaretten geraucht und rauche seit dem 16. gar nicht mehr. Es fällt mir bisher auch viel leichter, als ich es mir selbst vorgestellt habe und das obwohl ich gleichzeitig das Training wieder aufgenommen habe und Diät halte.
Das einzige Problem ist, dass ich so zwei- drei Mal am Tag unglaublich aggressiv werde, wenn ich so richtig ''Schmacht'' habe. Dann reicht ein freundliches ''Guten Tag'' und ich explodiere! Also bisher nur verbal. Nun weiß ich ja aber nicht, wann es wieder soweit ist und ob sich dann irgendein armes Schwein in meiner Nähe aufhält, das es dann abbekommt.
Ich will ja nicht grundlos zum Arschloch mutieren und hinterher tut es mir auch meistens Leid, je nachdem wer es abbekommen hat.
Können mir die etwas erfahreneren Nicht-Quarzer hier sagen, wie lange dieser ''aggressive Zustand'' anhält und wann ich wieder erträglich bin?
Hi Bambam,
dir gebührt der Glückwunsch: zu deinem Entschluss, rauchfrei zu leben. Zu deinem Weg, dir hier Unterstützung zu holen (viele hier haben schon sehr profitiert von den Hilfeangeboten hier).
Und zu deiner Frage: also diese Aggressionen, dieses auch mal herzhaft unflätig werden, das gehört zu den weit verbreitetsten Entzugserscheinungen. Denn einmal bist du an Tag zwei noch im körperlichen Entzug, dein Body schreit nach Nikotin. Und zudem fällt die gewohnte Routine auch weg, also die "geliebten" Zigaretten zum Kaffee, nach der Arbeit....
Der körperliche Entzug ist in der Regel nach 5 bist 10 Tagen abgeschlossen. Was den meisten länger zu schaffen macht, ist die psychische Abhängigkeit zu überwinden (z.B. mit Ablenkungen und neuen Gewohnheiten statt... Da das sehr individuell ist, kann dir hier niemand sagen, wann das bei dir vorbei ist. Bei mir ist es nach fünf Monaten soweit gut geworden mit der Umstellung, dass ich Zutrauen entwickelte, es auf Dauer zu schaffen.
Du kannst jetzt jedoch schon viel tun für einen entspannteren Entzug: sehr viel Trinken, viel Bewegen an der frischen Luft, vielseitig Ablenken. Hast du dir denn schon das kostenlose Starterpaket bestellt? Da ist neben einer strukturierten Programmbroschüre und einem lustigen Kalender auch ein Entspannungsball darin. Du kannst dir aber auch in einer Drogerie oder im Internet einen kleinen Ball kaufen, den du in der Hand kneten kannst.
Und mir hat besonders geholfen, bis zehn zu zählen und dabei tief in den BAuch zu atmen.
Oft hilfreich ist auch, allen Bescheid zu sagen, dass du gerade im Entzug bist und deine Nächsten um Nachsicht zu bitten, um einen Überziehungskredit, den du mit einer Essenseinladung oder so wieder ausgleichst, wenn du wieder stabiler bist.
Was mich sehr stark interessiert: Aus welchen Gründen bist du denn rauchfrei geworden und warum gerade jetzt? was war der Auslöser? Und wie ist deine Rauchgeschichte?
Hab einen entspannten Abend und ich kann dir versichern, es lohnt sich, den entzug durchzustehen.
Mit liebem Gruß
Andrea
Hier der Link zum Bestellen des Starterpaketes (es gibt auch pdf-Dateien dazu):http://www.bzga.de/infomaterialien/foerderung-des-nichtrauchens/ja-ich-werde-rauchfrei/
Hier ein Link zu genussvollen Leben auch ohne Zigaretten: http://www.rauchfrei-info.de/informieren/news/detail/news/nach-dem-rauchstopp-mehr-zeit-fuer-genuss/
Hi Andrea,
ich rauchte seit meinem 15. Lebensjahr also seit 20 Jahren. Inzwischen durchschnittlich 25 Zigaretten am Tag.
Ich habe einfach seit geraumer Zeit gemerkt, dass es gesundheitlich bergab geht. Chronische Bronchitis, 25KG Übergewicht, Allergien entwickelt und meiner Meinung nach alles wegen des Rauchens.
Ich war mal sehr, sehr fit! Fitness-Bodybuilding und MTB gefahren. Ist knapp zehn Jahre her. Damals habe ich das Rauchen gut wegstecken können. Hab hart trainiert trotz 25 Zigaretten am Tag.
Als ich mir nun zum Abspecken und weil ich leidenschaftlich gerne MTB fahre, wieder ein MTB gekauft habe und das erste Mal raus bin, traf mich fast der Schlag! Jemand der mal Sport auf Leistungsniveau gemacht hat und seinen Körper kennt, weiß was ich meine. Ich bekam meine Muskeln überhaupt nicht frei, ich bekam überhaupt keinen Sauerstoff in's Blut. So fühlte es sich jedenfalls an. Schon nach ein paar Metern auf einfacher Strecke hatte ich Herzfrequenzen von über 160 Schlägen. 86% max. HF ohne nennenswerte Belastung! Ich war ehrlich am Boden zerstört! Ich habe mich daran zurück erinnert, wie ich schwere Strecken, in hohem Tempo und mit Spaß bewältigt habe und nun war alles weg. Da war klar, ich muss die scheiß Kippen unbedingt loswerden und jede Trainingseinheit im Moment erinnert mich daran und mahnt mich, nie wieder anzufangen!
So nun weißte warum ich nicht mehr rauche. Ach ja, den Kalender hab ich mir bestellt und schon bekommen aber ein war da nicht drin.
Hallo Bambam, den erwähnten Ball findest Du im Starterpaket das man ebenfalls kostenlos bestellen kann. Ich füge einfach mal den Link bei: http://www.bzga.de/botmed_31350100.html
Viele Grüße
Andreas
Danke! Paket ist bestellt!
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Jetzt hätte ich aber gerne mal ein Problem.
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Echt? Ich nicht...
Ich versuche die Aggressionen in Aktivität umzupolen. Auch kann mal eine kleine "Wahrung" an die Umwelt sehr viel Druck rausnehmen.
Ich benutze im Moment noch Nikotinersatzmittel, da ist der Entzug nicht so heftig. Das werde ich dann ausschleichen, wenn ich stabiler beim nichtrauchen bin.
Bevor Du wirklich jemandem an die Gurgel gehst: vielleicht doch über Hilfsmittel aus der Apotheke nachdenken. Müssen ja nicht unbedingt welche mit Nikotin sein. Magnesium oder Baldrian helfen auch oft schon.
Alles gute weiter beim Rauchstopp!
LG
Hasenteufel
Hallo Bambam, mir ging es damals recht ähnlich, wegen jeder Kleinigkeit war ich schnell angep.... Ich habe damals eine Art Raucher-Ausstiegs-Tagebuch geführt und immer wenn es mir wirklich mies ging geschrieben - und ich habe viel geschrieben. So kann man doch versuchen seine schlechte Laune anders raus zu lassen. Gleichzeitig halfen mir diese Aufzeichnungen auch, wenn mal dieser Gedanken aufkam "Ach, eine ginge ja wieder!". Ein Blick in die "Leidenszeit" und ich war geheilt. Nochmal wollte ich da nicht durch.
Schönen Montag
Andreas