Seit gestern rauchfrei

Verfasst am: 08.02.2017, 13:20
Havemeister_m
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Hallo Zusammen,

möchte mich kurz vorstellen: Ich heiße Monika, bin 54 Jahre alt und rauche - stimmt nicht mehr, habe geraucht - seit ich 18 bin.

Ich habe schon seit etwa 2 Jahren immer wieder ans Aufhören gedacht, aber nie die Kraft aufgebracht, es auch wirklich zu tun. Jetzt war ich gestern früh wegen einer Erkältung beim Arzt und die Diagnose "beginnende COPD" hat mich dermaßen schockiert, dass ich schon 2 Tage keine mehr geraucht habe. Ich hab mich mit Pflaster, Spray und Kaugummi eingedeckt, aber gemerkt, dass ich das alles gar nicht brauche. Heute ist zwar erst mein zweiter Tag, aber ich will nicht mit einer mobilen Sauerstoffflasche enden. Den Schuss hab ich gehört.

Wie geht es Euch körperlich so, worauf muss ich mich noch einstellen? Wann habe ich den Höhepunkt erreicht? Ab wann ist es körperlich nich mehr so hart?

Ich würd mich freuen, wenn Ihr Eure Erfahrungen mit mir teilt.

Viele Grüße
Monika

Verfasst am: 08.02.2017, 14:24
Bernie-74
Bernie-74
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Hallo Monika,

ich fand die ersten beiden Tage körperlich am härtesten, also bist Du quasi schon über den Berg. Insgesamt fand ich den Entzug aber viel weniger hart als zunächst befürchtet. Danach kamen und kommen immer wieder Situationen, in denen ich unbewusst eine rauchen wollte, bis mir einfiel, dass ich es ja nicht mehr mache. Meist fehlte mir die Zigarette dann auch gar nicht mehr. Manchmal natürlich schon, dann musste ein Kaugummi, Bonbon oder auch mal Schokolade herhalten.

Pflaster, Kaugummi und andere nikotinhaltige Produkte würde ich nicht nehmen, da ich denke, dass man damit die körperlichen Entzugsbeschwerden nur verlängert. Lieber mal zwei, drei Tage etwas leiden und dann ist man durch.

Also weiterhin viel Erfolg. Gruß
Andreas

Verfasst am: 08.02.2017, 14:29
ehem.rauchfrei-lotsin-andrea
ehem.rauchfrei-lotsin-andrea
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Liebe Monika,

schön, dass du den deftigen Warnschuss "beginnende COPD" benutzt, um dich von der Rauchsucht zu befreien - nach 36 Jahren bestimmt eine Herausforderung.

Zu deinen Fragen: Also mir geht es seit langem körperlich glänzend in Bezug auf die RAuchfreiheit, wann das bei dir sein wird, kann dir hier jedoch keiner zuverlässig sagen, denn das ist so sehr individuell verschieden! Das gilt auch für deine anderen Fragen. Also bei mir waren die ersten drei Tage des körperlichen Entzuges hart, aber dann ist es beständig besser geworden. Der psychische Entzug - die Umstellung auf andere Gewohnheiten, auf neue Rituale, hat bei mir wie bei den meisten sehr viel länger gedauert, erst nach fünf Monaten bin ich recht zuversichtlich geworden, dass es auf Dauer auch bei mir klappt. Aber das gilt nur für mich.

Was mir sehr geholfen hat war viel Trinken und sinnenreiches Ablenken. Ich habe auch die strukturierte Programmbroschüre der bzga (hier mit dem 100 Tage-Kalender und dem Entspannungsball erhältlich http://www.bzga.de/infomaterialien/foerderung-des-nichtrauchens/ja-ich-werde-rauchfrei/ ) durchgearbeitet, das hat mir viele Aha-Erlebnisse beschert.

Also Starter-Paket erstellen und viel hier quer lesen sind meine Tipps fürs erste für dich. Und wegen deiner beginnenden COPD kannst du dich an meinen klugen Lotsen-Kollegen Meikel wenden, er ist sehr erfahren und selber betroffen von copd.

Und was gibt dir Kraft, deinen Rauchstopp zu einer Erfolgsgeschichte werden zu lassen? Was motiviert dich?

Gespannte und daumendrückende Andrea

Verfasst am: 08.02.2017, 17:30
Havemeister_m
Havemeister_m
Themenersteller/in
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Ich danke Euch für Euren Zuspruch - den kann ich gut gebrauchen.
Ja, ich hab gemerkt, dass ich weder Pflaster noch andere Sachen brauche. Allerdings würde ich lügen, wenn ich sage, es geht mir gut. Denke allerdings, dass ich körperlich gar nicht so zu kämpfen habe, aber der Kopf.
Da ich jetzt auch noch krank geschrieben bin und wegen einer Erkältung im Bett oder auf der Couch liege, hab ich sehr viel Zeit zum Nachdenken.
Was macht Ihr um Euch abzulenken? Gestern hatte ich noch den Gedanken heute spazieren zu gehen, konnte mich aber nicht dazu aufraffen.

Mein Arzt meinte, es wird von Tag zu Tag besser. Daran hält ich mich jetzt fest und werde mir hier mal einige Sachen zu Gemüte ziehen

Viele Grüße
Monika

Verfasst am: 08.02.2017, 19:25
Socke123
Socke123
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Liebe Monika,
dein Arzt hat recht! Die ersten Tage sind einfach nervig. Aber echte körperliche Schmerzen wirst du nicht haben und nach ganz wenigen Tagen wirds wirklich schnell besser.
Den schwierigsten Schritt hast du schon getan und da kann ich nur den Hut ziehen, nämlich aufzuhören. Ich glaube nicht, dass es allzu viele Leute gibt, die beim Arzt rausgehen OHNE noch eben eine zu rauchen, "auf den Schreck hin". Beiß ein paar Tage die Zähne zusammen; versuch an was anderes zu denken, lenk dich ab wenn du kannst. Wenn der körperliche Entzug rum ist, ich denke meistens ist das nach ca. einer Woche spätestens der Fall, spielt sich alles andere meiner Meinung nach im Kopf ab. Und da muss man halt einen Weg finden, wie damit umzugehen ist.
Schau dir meinen Zählerstand an. Mit 28 Tagen würde ich mich locker noch als Frischling bezeichnen. Aber wir haben hier viel Spaß und ich hatte heute eine echte Stresssituation, so einen Moment, wo du alles anzweifelst... Weißt du, was mein erster Gedanke war? "Gott sei dank musst du jetzt nicht rauchen" und das hab ich tatsächlich auch so empfunden. Ich hatte das Gefühl, dass ich viel schärfer denken kann. Ehrlich gesagt, kann ich das selbst kaum fassen, aber es ist die Wahrheit.
Also keine Angst. Leg dich hin und schlafe, wenn dir danach ist, du bist ja eh krank geschrieben. Lass dich die ersten Tage hängen, wennd dir danach ist. Kotz dich hier aus, lies dich durchs Forum und mach dir nicht zuu viele Gedanken ums Nichtmehrrauchen. Lass es einfach und du wirst sehen, wie schnell du wie viel gewinnst.
Hier sind ganz viele mit Tipps oder "einfach nur so" für dich da. Aber das Rauchen bleiben lassen, kannst nur du alleine.
Sei lieb gegrüßt, ich drück dir von Herzen beide Daumen.

un dann mach ich dia ma den Ofen an, dat de et bissje warm und muckelich hast, wos dia ja nich so jut jeht,ne

stell da paa Blümekes hin für de Jemütlichkeit

vapass da ne virtuelle Drücker zum Trost
ne Becher mit dem Vitamin "Sturheit" rn:
un falls da ma langweilich is, kommst ma bei uns inne Ecke; mia ham imma ziemlich viel Spaß

Gute Besserung wünsch dir et Söckchen

Verfasst am: 08.02.2017, 19:34
JeanLucWilliams
JeanLucWilliams
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Hallo Monika,

bei mir war der 2. Tag der schlimmste. Auch ich hatte eine Erkältung genutzt um endlich wieder mal einen Versuch zu wagen aufzuhören.
Der körperliche Entzug war bei mir gar nicht so schlimm, nur die Gedanken hatte ich nie im Zaum. Darum habe ich von Anfang an darauf geachtet meine Gewohnheiten zu ändern. Möglichst wenig machen was an das Rauchen erinnert.

Daumen sind gedrückt und Unterstützung ist unterwegs,
JeanLuc

Verfasst am: 08.02.2017, 21:37
ehem.rauchfrei-lotsin-andrea
ehem.rauchfrei-lotsin-andrea
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Beiträge: 8286 Beiträge

Hallo Monika,

du hast nach Ablenkungen gefragt: Hier http://www.rauchfrei-info.de/community/forum/?tx_mmforum_pi1%5Baction%5D=list_post&tx_mmforum_pi1%5Btid%5D=889 findest du gesammelte Tipps dazu und du kannst auch mal "Liste angenehmer Ereignisse" googeln, die von der Uni Münster z.B. finde ich toll.

Gute Besserung und gute NAcht
Andrea

Verfasst am: 09.02.2017, 05:44
rauchfrei-lotse-andreas
rauchfrei-lotse-andreas
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Rauchfrei seit: 4170 Tagen
Beiträge: 8987 Beiträge

Guten Morgen Monika, zunächst einmal gute Besserung für Deine Erkältung.

Neben dem erwähnten Zettelglas, sollen Malbücher für Erwachsen sehr gut ablenken und auch beruhigen. Vielleicht ist es auch was für Dich um auf andere Gedanken zu kommen.

Viele Grüße

Andreas

Verfasst am: 09.02.2017, 07:12
marion280163
marion280163
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Rauchfrei seit:
Beiträge: 14 Beiträge

Hallo Monika,

auch von mir ein herzliches "Willkommen".

Auch ich bin 54 Jahre und habe nach 40-jähriger Raucherkarriere entschieden nicht mehr rauchen zu wollen.
Ich hatte bis dato Gott sei Dank noch keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen, aber ich bin mir sicher, dass diese sich auch irgendwann gezeigt hätten. Der ausschlaggebende Punkt aber war der Gesundheitszustand meines Mannes.
Vor 10 Jahren Herzinfarkt, COPD und Lungenemphysem. Wir möchten noch einige Jahre miteinander haben.

Wir sind heute bei Tag 22 rauchfrei und ich kann mich nur meinen Vorrednern anschließen, dass der körperliche Entzug nach ca. 8 Tagen Geschichte ist. Aber der Kopf treibt oftmals ganz furchtbare Sachen mit einem.
Sei es, dass man träumt man rauche und wacht schweißgebadet auf, sei es dass man bei jeder Stresssituationen sofort aus dem Frack springen könnte. Aber bis jetzt haben wir diese Situationen trotzdem überstanden.
Es ist noch ein langer Weg, aber ich denke gemeinsam schafft man vieles.

Einen schönen Tag noch.

Marion

Verfasst am: 12.02.2017, 12:37
ehem.rauchfrei-lotsin-andrea
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Beiträge: 8286 Beiträge

Hallo Monika,

wie geht es dir Heute ? Dein Zähler zeigt 5 Tage an, was macht der körperliche Entzug? Wird es bereits leichter?

Und wie lenkst du dich ab, was machst du für dich, um dir die Verhaltensumstellung leichter zu machen?

Würde mich sehr über ein paar Zeilen (oder auch mehr :wink von dir freuen.

Viele Grüße
Andrea