Ich starte heute mal in mein Rauchfreies Leben :)

Verfasst am: 28.01.2017, 17:48
miezhaus
miezhaus
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Liebe Nicole,

Du irrst Dich nicht. Gefühle erleben wir jetzt intensiver als zu Raucherzeiten. Meines Erachtens gibt es hierfür zwei Aspekte: Einmal der, daß wir das Rauchen als Allzweckhilfsmittel für alle Arten von Unwägbarkeiten mißverstanden haben. Haben uns eingebildet, es würde uns beim Denken helfen, bei der Problemlösung - dabei hat es das nicht, es hat nur betäubt, gedämpft, wie es alle Drogen tun: es hat irgendwie die Realität verzerrt. Und das ist auch schon der zweite Aspekt, es hat uns vernebelt, das wurde von Dir, Silke, ja schon wirklich schön dargestellt.

Nun fällt sowohl die vermeintliche Krücke als auch der Nebelteppich weg und - willkommen in der Realität. So war sie vorher schon! Nur jetzt qualmen wir sie nicht mehr zu, jetzt setzen wir uns damit auseinander. Das ist unsere Chance, Probleme zu lösen, und nicht wegzuqualmen. Das Gefühl, mit etwas nichtmehrrauchend gar nicht mehr zurecht zu kommen kenne ich auch Nicole. Und ja, es ist verwirrend und beängstigend und es tut mir leid, daß Du dieses jetzt auch kennenlernen mußt. Aber ich glaube wirklich, daß ist erst die Chance, um die Probleme auch zu lösen. Und nicht nur wegzuqualmen. Immerhin könnte es so kommen, so aus meiner Erfahrung heraus: Du fängst, wenn der grobe Entzug rum ist, langsam auch an, die dicken Schieflagen klar zu sehen, wirst möglicherweise auch sie mutig in die Hand nehmen , weil Du Dir auch eigener Kräfte wieder bewußt wirst, und so wirst Du sicherlich etwas davon auflösen können - vielleicht sogar alle. Das Nichtmehrrauchen könnte Dir damit nicht nur Rauchfreiheit bescheren, sondern eine Neuordnung Deiner Angelegenheiten. Das erlebe ich seit dem Aufhören bis heute. Vielleicht ist das auch Deine Perspektive!

Wäre es möglich, die anderen Baustellen erstmal ein wenig auf die längere Bank zu schieben? Denn es ist ja wirklich möglich, daß Deine Agression und Deine "Alles doof"- Einstellung tatsächlich eine Entzugserscheinung ist: das wäre auch nicht ungewöhnlich. Arbeite Dich doch erstmal durch den Rauchausstieg, wenn die anderen Brocken sind, die Du aufschieben kannst. Ich denke nämlich, hinterher kannst Du diese Brocken klarer und leichter lösen als momentan noch. Und hast dann nicht noch den doppelten Streß im Entzug. Wäre es möglich für Dich, den Rauchstopp und die Probleme hintereinander abzuarbeiten und nicht parallel?

Frage Dich lieber, was Du gegenwärtig für Dich gutes tun kannst, damit es Dir wieder gut geht. Was erfreut Dich, harmonisiert Dich? Belohne Dich, tu Dir gutes. Das kannst Du brauchen und hast Du verdient. Es hält die Motivation hoch, die Entwöhnung durchzuziehen, und auch auf die Laune wirkt es sich positiv aus.

Ja klar sind wir nichtmehrrauchende Wundertüten, was meinst was in uns alles drinsteckt! Ich habe seither Energien und Fähigkeiten sowie Veränderungen kennengelernt, die ich nicht erwartet hätte und nicht für möglich gehalten. Mut, Selbstvertrauen und die Zuversicht, Dinge zu schaffen, einfach weil ich es geschafft habe, das Rauchen aufzuhören. Davon waren und sind nicht alle Prozesse einfach, aber - hey, wenn ich das geschafft habe, was kann ich dann noch alles schaffen? Und was kannst Du erst, wenn Du mit dem Rauchen aufhörst? Laß Dich nicht um dieses Selbstbewußtsein bringen.

Ganz viel Kraft und Optimismus weiterhin wünscht Dir

Lydia

Verfasst am: 01.02.2017, 18:18
miezhaus
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Liebe Nicole,

herzlichen Glückwunsch zum Start in Woche drei! Was gönnst Du Dir dafür, mal so als verdiente Belohnung?

Wie geht es Dir inzwischen mit der Rauchfreiheit so? Laß doch gern mal wieder von Dir hören, wenn Du Zeit und Lust hast. Viele Grüße sendet

Lydia