Der Anfang ist vollbracht.

Verfasst am: 08.11.2016, 12:20
mek11
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Hallo zusammen!

Nachdem ich seit Tagen viel im Forum hier lese, hab ich mir gedacht, ich stelle mich auch mal vor.
Ich bin 24 Jahre alt und habe zwar im Vergleich zu anderen hier eine kurze Raucherinnenkarriere hinter mir, aber intensiv genug waren die 7 Jahre trotzdem. In der letzten Zeit warens schon gut und gern mal 25-30 Zigaretten an normalen Tagen und da sind die spezielleren Anlässe nicht mitgerechnet...

Hab jetzt wieder einige Zeit mit mir gekämpft und am Samstag hab ich mich endlich durchringen können, die letzte zu rauchen und es diesmal auch ernst zu meinen. Wobei sich natürlich die letzten drei Tage schon immer wieder der Gedanke einschleicht, warum ich geglaubt habe aufhören zu wollen? Welch doofe Frage, eigentlich sonnenklar und doch trickst die Sucht meine Gedankengänge immer wieder mal aus

Ich bedanke mich schon mal für eure Unterstützung. Alleine das lesen in anderen Themen hilft enorm weiter!
Ein bisschen Panik hab ich vor heute Abend. Treff mich mit einer Freundin, mit der ich vor zwei Wochen einen heftigen Streit hatte zu einem klärenden Gespräch. Haben zwar (in weiser Voraussicht) ein Nichtraucherlokal vereinbart (ja in Wien darf man nach wie vor fast überall rauchen ), aber jedes mal wenn ich an das Treffen denke, bin ich schon halb auf dem Weg zum Zigarettenautomaten... Glaub schon, dass ich es schaffe durchzuhalten, ist wohl gerade die erste größere Herausforderung für mich.

Wünsch allen noch einen schönen Tag
Julia

Verfasst am: 08.11.2016, 12:44
Ohneziggis
Ohneziggis
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Hallo Julia,
Du hast auf jeden Fall die richtige Entscheidung für Dich getroffen.
Denke von Tag zu Tag und sage Dir: Ich werde heute (jetzt) nicht rauchen...
Gibt es eine bessere Ablenkung als ein Gespräch unter Freundinnen - wohl kaum.
Bleib stur.LG Gaby

Verfasst am: 08.11.2016, 13:28
rauchfrei-lotse-andreas
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Hallo Mek, schöne Grüße nach Wien. Ich durfte im Juni die tolle Stadt erleben.

Ganz hilfreich ist die App vom Rauchfrei-Telefon aus Österreich. Hier sind viele Tipps, auch für Schmachtattacken drin, lohnt sich wirklich.

Hast Du schon etwas in den anderen Beiträgen mal geschaut?

Überlege Dir Alternativen für die Momente. wo Du bislang immer zur Zigarette gegriffen hast. Bei Schmacht lenke Dich mir irgendwas ab, was Dich auf andere Gedanken bringt. Mein Lieblingstipp ist immer noch das Zettelglas: schreibe einfach irgendwelche Aufgaben auf verschiedene Zettel und tue diese Zettel in ein Glas. Wenn dann eine Attacke kommt, einfach einen dieser Zettel ziehen und diese Aufgabe erledigen.

Bei Nervosität kann ein Knetball sehr hilfreich sein, damit die Hände beschäftigt sind. So einen Ball bekommst Du in Drogerien oder auch Sportabteilungen mancher Kaufhäuser.

Beim Treffen heute Abend sei mit Alkohol zurückhaltend, da dieser die Hemmschwelle deutlich absenkt.

Vielleicht schaffst Du es ja noch heute in den Chat, der jeden Dienstag von 20-22 Uhr ist. Hier gibt es auch reichlich Tipps.

Viel Erfolg für heute Abend.

Andreas

Verfasst am: 08.11.2016, 13:33
Kemi
Kemi
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Hallo Julia,

ich wünschte, ich wäre mit 24 Jahren auch so schlau wie du gewesen-aber nein, ich musste ja noch weitere 16 Jahre rauchen, blöd! Von daher: Glückwunsch zu deiner Entscheidung!
Überleg dir vielleicht eine Tätigkeit, die du mit einer Stresssituation verknüpfen kannst. Ich habe mir vorgenommen: Immer wenn der Chef mir Stress oder Ärger macht, geh ich in mein Büro und mach 10 Liegestütze oder Kniebeugen-oder beides
Vielleicht kannst du dir eine schöne Erinnerung oder ein Foto bereit halten? "Wenn ich nach dem Gespräch mit der Freundin gestresst bin, denke ich an meinen letzten wunderschönen Urlaub" oder irgendwas in der Art.
Tief durchatmen und immer dran denken: Der Ärger wäre nach der Zigarette auch noch da, dazu kommt aber noch der Frust und Wut auf sich selbst!
Denk immer dran: Bei Schmachtattacken liegt das dreckige, eklige, stinkige, graue Nikotinmonster in den letzten Zügen und jammert rum:" Warum willst du mich töten? Ich wollte dir noch so viele Sachen mitgeben!" In meiner Vorstellung hat es einen Rucksack auf, in dem sich Bronchial-CA, COPD, Embolie, Raucherbein..usw. befinden. Hört sich vielleicht total bescheuert an, aber mir hilft das. Ich denke dann immer: "Nein, tut mir leid. Du musst jetzt sterben weil ich leben will!" Probiers aus wenn du magst
Schaffst du!

Liebe Grüße
Kerstin

Verfasst am: 08.11.2016, 16:24
mek11
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Hey.

Danke schon mal für die netten Antworten! Hilft schon alleine weiter, dass man weiß, dass nun ein paar Leute mehr wissen, dass man nicht mehr raucht. Geht dann etwas leichter für mich, wenn ich es sonst erklären müsste, dass ich doch wieder angefangen habe. Also nach dem Motto nur Rechtfertigung vor einem selber reicht nicht aus

Das Bild mit dem sterbenden Monster mit Rucksack gefällt mir gut! Danke dafür!

Wenn heute der Abend gut geht, ist schon mal viel geschafft. Momentan bin ich guter Dinge
bis bald!

Verfasst am: 09.11.2016, 05:55
rauchfrei-lotse-andreas
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Guten Morgen Julia, darf man Fragen wie das Treffen gestern verlaufen ist und wie es Dir jetzt geht?

VG

Andreas

Verfasst am: 09.11.2016, 09:16
mek11
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Hallo
Das Treffen war zwar emotional anfangs recht schwierig, aber ich habs gut ohne Zigaretten überstanden und schlussendlich haben ich und meine Freundin wieder gut zueinander gefunden. Das macht mich gerade ganz schön stolz, dass ich dem Verlangen nicht nachgegeben habe. Immerhin raucht sie und im zweiten Lokal hat sie sogar neben mir geraucht und dennoch, wars gut schaffbar
Ich weiß, dass ich noch lange nicht aus der Gefahrenzone heraus bin, aber das war gerade eine erste Probe, die mir Zuversicht gibt, für das was kommt!

Wünsch euch allen einen schönen Tag!
Ich geh jetzt mal Badminton spielen, hoffentlich mit etwas mehr Atemvermögen als normalerweise

Verfasst am: 10.11.2016, 08:47
mek11
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Ja, Runie, du hast voll recht. Es ist schon echt erstaunlich, dass immer nur einen Tag nicht rauchen tatsächlich etwas bringt also ich mein, dass sich unser Gehirn doch so leicht austricksen lässt.
Bei mir läufts weiterhin recht gut, gestern Abend hab ich zwar kurzzeitig gedacht, dass ichs gar nicht mehr aushalte. Vor allem die Zigaretten meiner Wohnungskollegin am Küchentisch waren schon ein hartes Hindernis zum dran vorbeigehen. Sie liegen aber nach wie vor unangetastet dort für die Zukunft muss ich sie noch bitten, dass sie sie in ihr Zimmer räumt...
Was mich gerade voll motiviert ist die Zahl der Zigaretten, die ich nicht geraucht habe. Seit dem das gestern über 100 wurden, hab ich erstmals geschnallt, wie viel da tatsächlich in ein paar Tagen zusammenkommt. Früher hab ich nur die 5 leeren Packungen gesehen, und nicht die 100 Zigaretten... und das in 4 Tagen und 8 Stunden. Irre.
Wünsch euch allen einen schönen Tag

Verfasst am: 13.11.2016, 23:18
mek11
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So. nach 7 Tagen und 22 Stunden muss ich mal resümieren, wie es mir so ergangen ist.

Als allererstes bin ich richtig dankbar für dieses Forum. War zwar selber nur wenig aktiv, aber vor allem in der ersten halben Stunde nach dem Aufstehen wars mir eine riesige Hilfe hier zu lesen. Also danke, dass ihr alle so aktiv seid und man immer wieder neues lesen kann! Spannenderweise ist der Morgen für mich am schwersten. Hätt eigentlich eher mit gemütlichem Zusammensein am Abend als größte Herausforderung gerechnet...

Hab schon drei Abende in Raucherlokalen hinter mir, jedes Mal auch mit etwas Alkohol in Verbindung. Hab natürlich darauf geachtet nicht zu viel zu trinken (soweit trau ich meinem Suchtverhalten dann auch wieder nicht über den Weg :wink, aber 2, 3 Gläser Wein haben meinen Rauchstopp nicht gefährden können. Wobei es aber auch gelogen wäre, wenn ich behaupten würde, dass ich an den Abenden vollends entspannt gewesen wäre. Aber das wird mit der Zeit auch wieder kommen, wenn man nicht ständig das Gefühl hat, voll aufpassen zu müssen, um einen Rückfall zu vermeiden...
Hm, leider schaff ichs nur schwer, mein Rauchverlangen nicht in Süßigkeitenkonsum umzuwandeln. Einerseits hab ichs mir glaub ich sehr bewusst erlaubt, so nach dem Motto, Süßigkeiten sind definitiv besser als rauchen. Was ja auch wirklich so ist... Andererseits schaltet mein Hirn wenns schlimm wird aus, und kann dann schon froh sein, dass sich mein Hirn noch daran erinnern kann, dass ich nicht mehr rauche Für den Moment ist es schon okay, dass ich mein Essverhalten nicht so gut im Griff habe, aber allzulange will ich mir dabei nicht zuschauen. Hab in den letzten 10 Monaten 15 Kilo abgenommen und will das nicht durch den Rauchstopp wieder umkehren....
Hab versucht möglichst viel mit Bewegung gegenzusteuern und war 4 Mal Badminton spielen diese Woche und ausgiebig spazieren. Aber ob das die Mengen an Essen aufwiegt, wage ich zu bezweifeln. Zumindest hilfts aber über das Rauchverlangen etwas hinweg....

Momentan finde ich es richtig schräg mir vorzustellen, dass ich wieder Raucherin sein würde, auf der anderen Seite ist die Vorstellung, dass ich jetzt Nichtraucherin bin auch völlig absurd. Muss mir anscheinend noch ein neues Bild von mir schaffen.
Ich wünsche euch allen eine gute Nacht und bis bald

Verfasst am: 17.11.2016, 23:15
mek11
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Danke Runie für deine Glückwünsche

Momentan läufts, natürlich mit Höhen und Tiefen recht gut für mich. Bin auf jeden Tag unglaublich stolz
Hoffe bei dir funktionierts auch gut!