Tag 3 und ich schwanke
Liebe Serapp,
du hast mich doch da mit dem Stricken auf eine super Idee gebracht.
Das wollte ich so lange schon mal wieder machen und jetzt habe ich richtig Lust, morgen einmal nach schöner Wolle zu schauen. Vielen Dank dafür und herzlichen Glückwunsch zu drei rauchfreien Tagen wünscht dir
Casaneu
@casaneu
schön, dass ich dich inspirieren konnte. Häkeln und Nähen sind auch schöne Möglichkeiten Hände und Hirn zu beschäftigen.
Geschlafen habe ich besser, ich fühle mich zwar noch matschig, aber es wird langsam. Anstrengend ist heute der noch schlimmere Heißhunger.
Mein Mittag, zwei Mettbrötchen, waren kurz nach 9 weggemampft, eine Tüte Bonbons ist leer. Die zweite schon offen. Irgendwie bin ich unruhig, wäre ich nicht im Büro, sondern zu hause, würde ich nun zum Kühlschrank tigern, den durchwühlen, nichts finden und dann den halben Supermarkt leer kaufen.
Ein Supermarkt ist hier auch um die Ecke, aber ich weiß nicht, worauf ich gerade Lust habe...
Caramellcappuccino habe ich hier, der muss es nun richten.
Edit:
und kann man mit 35 in den Wechseljahren sein? Hitzewallungen habe ich zumindest.
Hallo serap,
Solche Eingebungen zum aufhören sind doch richtig klasse. Du hast den richtigen Zeitpunkt einfach ergriffen, toll gemacht.
Schön, dass du besser geschlafen hast.
Das matschige im Kopf geht mit der Zeit weg. Lege dir wenn es geht kleine Pausen in deinen Alltag. Früher gab es Pausen beim Rauchen. Stelle dich am Fenster einmal zum tief Luft holen
5 sec einatmen
5 sec anhalten
5 sec durch die Lippen auspressen
max 10 x
Bei Unruhe am Arbeitsplatz hilft auch mal die Treppen rauf und runter laufen, (wenn welche vorhanden sind) ansonsten in der Pause spazieren gehen. Hilfreich ist auch ein knetball/Stressball um die überschüssige Energie abzubauen. (den bekommst du im Drogeriemarkt)
Zum knabbern für zwischendurch eignen sich klein geschnibbelte Möhren, Gurken... Gemüse und Obststicks.
Beim Entzug kann es zu Schweißausbrüchen kommen. Das ganze Gift wird nun von deinem Körper abgebaut, diese Reinigung geschieht zum Teil durch die Haut.
Da wird sich deine Familie im Winter aber über die vielen neuen Socken freuen.
du machst das toll
LG Bine
hey Serapp guten morgen :-)
Tag 6 ist angebrochen.
Ich sagte ja, das mit dem schlafen wird besser.
Schweissausbrüche hatte/habe ich auch, ist aber sicher auch zum Teil dem Wetter geschuldet.
Und das wird auch wieder besser.
Und dann diese Fresslust. Die ist ein Problem.
Ich hab das für mich so gelöst. Immer schön eine Baustelle nach der Anderen.
Um das Essen kümmere ich mich nach 4 Wochen - so ist der Plan.
Im Moment hilft es mir noch, wenigstens zu essen
Ich bemühe mich, viel Obst und Gemüse zu essen anstatt Süsses, das klappt auch einigermassen.
Hab jetzt in 3 Wochen nur 1 Kilo zugenommen.
Nächste Woche dann werde ich mir einen essensplan erstellen und mich einfach bewusster ernähren.
Wenn Du Lust hast, besuch mich doch mal in meinem Tread.
Du findest ihn unter "Ausstieg"
Er heisst: "Ich will, ich muss!!!"
Erstmal einen tollen Tag für dich
LG.
Mausi
[quote="serapp1981"]
Edit:
und kann man mit 35 in den Wechseljahren sein? Hitzewallungen habe ich zumindest.
[/quote]
Hallo
also im Normalfall nicht.... mir war das erste halbe Jahr auch so Hitzewallung war im Winter ohne socken
in Schuhen unterwegs
lg daufi
Hallo Serap,
[color=red]6 Tage [/color]hast du schon auf deinen Zähler stehen, der körperliche Entzug müsste nun langsam vorbei gehen. Wie geht es dir? Freue mich von dir zu hören.
LG Bine
Hallo Bine,
es freut mich wirklich, dass du fragst. Ich habe mich auch etwas zurück gezogen, weil ich gerade sehr schwanke....
Es ist nicht der Schmacht, der mir so zusetzt, sondern meine emotionale Verfassung. Dienstag war wirklich schlimm. Ich schwankte zwischen kompletten Wutausbrüchen und heulendem Zusammenbrechen. Die Auslöser waren Kleinigkeiten und der Wechsel erfolgte gefühlt minütlich.
Es war nicht nur für mich unheimlich anstrengend, sondern auch für mein Umfeld, dazu sehr peinlich im Job. Gestern war es dann etwas besser, die Ausschläge auch nicht mehr so extrem. Aber heute wieder genau wie Mittwoch.
Ist es das wirklich wert, dass ich das rauchen gegen meinen Job und mein soziales Umfeld tausche?
Hallo Andy,
vielen Dank für deine Nachricht. Als ich sie heute gelesen habe, habe ich erstmal wieder vor Rührung geheult *hmpf*
Ich fühle mich wirklich nicht als Held, eher als Gestrafte. Ich muss nun das ausbügeln, was ich in den letzten 18 Jahren falsch gemacht habe.
Und es ist ein verdammt hartes ausbügeln. Aber warum jammer ich rum, schließlich bin ich selbst Schuld. Es hat mich niemand gezwungen zu Rauchen.
Dienstag saß ich bei meinem Chef im Büro, er fragte mich, wie es mir im neuen Projekt geht, und ich habe sofort angefangen zu heulen.
Ja, das Projekt ist großer Mist, mein Projektleiter und ich kommen gar nicht miteinander klar und außerdem langweile ich mich seit sechs Wochen, womit ich massiv Schwierigkeiten habe.
Aber deswegen heult man doch nicht vorm Chef los?
Und ich habe seitdem massiv Panik davor, dass ich vor meinem Projektleiter losheulen könnte....
Dazu dann auch mein Privatleben, momentan weiß ich oft nicht, wer von uns beiden das Pubertier ist. Synchron sind wir da auch noch nicht.
Aber gut, so habe ich inzwischen zumindest deutlich mehr Verständnis für sie, weil ich gerade selbst merke, wie wenig man solche Schübe steuern kann....
Aber ich kann wirklich nicht mehr, es kostet Kraft ohne Ende, weil ich mich die ganze Zeit so stark kontrollieren muss. Ich riskiere trotzdem zu viel (mein Job ist wichtig, sonst ist unsere Gesamte Existenz dahin, bin alleinerziehend und kriege keinen Unterhalt). Außerdem will ich so nicht sein.
Bisher habe ich trotzdem nicht geraucht, aber es fällt mir unheimlich schwer. Wenn das nicht nach dem Wochenende besser ist, weiß ich nicht mehr weiter....
Liebe Serapp,
erstmal ein dickes Lob für die erreichte 8! Das ist aller Ehren wert.
Wenn ich so deinen Text lese, sehe ich ein stückchen von mir und jedem anderen Exraucher hier und es ist NICHTS wofür du dich schämen müsstest.
Du hast vor deinem Chef ein paar Tränen verdrückt? Nun, das lässt sich ausbügeln, wenn du ihm ehrlich sagst, dass du Nichtraucher bist und zur Zeit dein Körper nach 18 Jahren grad Amok läuft und deine Hormone mit dir wilde Sau spielen. DAfür hat jeder Verständnis, glaub mir
Ich bin mir sicher, dass es alles sehr komisch ist und auch neu, weil du es ja ohne Rauch nicht kennst, bzw. dass es dich überfordert, sowohl im Projekt dich zu langweilen, als auch mit deinem neuen Leben ohne Rauchen klar zu kommen, aber überleg mal, ob ein Gespräch zwischen dir und deinem Chef, auch über dieses Thema, nicht zu einer Klärung führen könnte, mit der ihr beide leben könnt?
Wie alt ist dein Pubertier denn?
Ich find den Begriff so lustig... Pubertier... den kannte ich noch nicht hihi
Das du sie jetzt noch besser verstehen kannst ist doch ein toller Zufall. So hat sie jemanden, der in einer ähnlichen Lage ist von den Hormonen her und ich bin mir sicher, dass du in ein, oder zwei Wochen darüber staunen wirst, wie gelassen du geworden bist, was das Rauchen angeht.
Gib dich bitte nicht auf, denn du bist schon so einen weiten Weg gegangen...und wenn es zu steinig wird, sind wir alle hier da für dich und helfen dir, so gut wir können!
Liebe Grüße
Philipp
Hey Serapp,
Nun komm erst mal, dass ich dich drücken . Immer halb lang. Die Tränen reinigen die Seele. Früher haben wir unseren Ärger, Druck, Ängste und alles andere immer weg geraucht. Die Zigarette dein einzig wahrer Freund. Ist das nun wirklich so?? Nein es wird uns nur vorgegaukelt. Das Nikotin hat sich in den Jahren auf unsere Rezeptoren im Gehirn festgesetzt. Somit hat unser Körper keinen eigene Hormone für diese Andockstellen produktziert. Das muss er nun erst wieder lernen und mit der Produktion von Serotonin und Dopamin anfangen. Gibt dir bitte noch etwas Zeit, es wird besser.
Was meinst du, viele hier kennen diese Achterbahnfahrt der Gefühle, sei gnädig mit dir und weniger streng. Wir müssen lernen mit unseren Gefühlen nun anders umzugehen. Nimm dir die Zeit zum Ruhen, zum Heulen und auch sonst für dass, was dir gut tut. Rede mit deiner Tochter über eure beiden Gefühle, das wird euch gegenseitiges Verständnis bringen. Wenn es im Moment auf der Arbeit nicht geht, dann nimm dir eine Auszeit. Geh zum Arzt deines Vertrauens und rede über deine Situation, Gefühle und dem Entzug. Der kann dir evt. auch weiter helfen.
Du bist so stark.
GLG Bine
@ Phil und Vitalis ihr seid auch so toll dabei, gebt so tolle Tipps, das ist großartig. Macht weiter so.