Mäggi 3.0: Hat das Sofa am Ende der Sackgasse verlassen.....

Verfasst am: 19.07.2016, 21:42
the_special_one
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[quote="Mäggi"]
Piep! Hallo Ihr Lieben...............

es tut mir leid, dass ich so lang abgetaucht war. Entschuldigung. Leider habe ich nur 20 Tage durchgehalten. Wer soll mir noch helfen? Ich weiß es leider nicht. Habe auch wenig Zeit, da unser Umzug bevorsteht und die Wohnung verkauft wird, am kommenden Montag ist schon der Notartermin.

Das absolut Verrückte ist, dass ich meiner Freundin und Nachbarin im gleichen Haus zum Rauchausstieg verholfen habe (ihrer Ansicht nach) und sie jetzt bereits über 3 Wochen rauchfrei ist und ich sie motiviere dabeizubleiben. Ich versteh mich selbst nicht. Gut, ich habe noch andere Baustellen, die nicht ohne sind, und tatsächlich ist meine eigene Motivation gebröckelt. Das stimmt.

Kann sich jemand vorstellen, dass man nach dem x. Rückfall einfach nur noch aufgeben möchte? Mich immer wieder hier zu outen, fällt mir schwer. Aber trotzdem liegt mir viel an einigen Menschen hier, die mich schon so lang begleitet haben und deshalb melde ich mich auch. Habe ja selbst schon erlebt, wie es ist, wenn jemand gar nichts mehr von sich hören lässt- das tut mir dann auch weh, selbst wenn ich es verstehen kann. Man gewinnt manche Menschen auch ohne den persönlichen Kontakt lieb.

Ja, Ihr werdet es nicht glauben, aber so ganz habe ich noch nicht aufgegeben- danke Werner. Komisch, dass du mich immer im positiven Sinn zum Nachdenken bringst. Du müsstest ja schon lang nicht mehr hiersein, umso mehr bin ich dankbar, dass du und Brigitte und so einige andere bei mir rüttelt.

Vielleicht habt ihr noch einen Rat? Wenn möglich, ohne Schlag.

Ich wünsche Euch allen viel Glück!

Euere Mäggi

[/quote]

Hallo mäggi,

es gibt keinen besonderen Rat... Wenn es dir wichtig genug ist... Dann tu es einfach nicht. Punkt! Irgendwann muss die herumeierei auch ein Ende haben. Du machst dich ja selbst damit narrisch.

Und wenn du es nicht schaffst, warum auch immer, dann ist es eben so.

Es gibt keinen besonderen Rat, außer diesen, den du kennst. Und dieser heißt DURCHHALTEN, komme was wolle.

BG

Verfasst am: 20.07.2016, 01:21
Mabelle
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Hallo Mäggi,

letztendlich geht es im Leben darum, authentisch zu sein und zu sich selber stehen zu können. Das kann dir das Forum nicht abnehmen.
Warum hast du die mehr als 60 Tage geschafft? Was war deine Motor? Und was hat diesen einstürzen lassen? Das musst du selber für dich analysieren.

Erinnere dich daran - du selber trägst die Verantwortung für dein Leben! Niemand anderes!

Wenn du rauchen möchtest, dann stehe dazu. Wenn nicht, dann nimm dir die vielen Einträge zu Herzen. Es ist zu schaffen.

LG Mabelle

Verfasst am: 22.07.2016, 11:03
schaafie82
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Mein liebes Mäggile,

Du hast eine ellenlange PN

Verfasst am: 22.07.2016, 11:41
Mabelle
Mabelle
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Hi Mäggi,

noch ein kleiner Gedanke, der dir eventuell helfen kann -

Du warst beim letzten Mal so voller Freude, voller Zuversicht, voller guter Laune, dass es hier im Forum richtig gestrahlt hat.
Und wie gehts dir jetzt?

Mir erging es auch immer so, dass ich nach einem Rückfall immer furchtbar mies drauf war und in ein absolutes Stimmungstief fiel.... "schon wieder hat es nicht geklappt, schon wieder habe ich nachgegeben, schon wieder war ich zu schwach und schädige mich immer noch...."

Zigaretten lösen letztendlich Depressionen aus (wenn man erstmal innerlich damit abgechlossen hat....)!
Sie helfen also nicht uns gut zu fühlen sondern ziehen uns nicht nur körperlich sondern auch seelisch in den Dreck!

Meine Stimmungstiefs waren in einer Rückfallphase weitaus schlimmer, als jemals auch nur einen Tag im Rauchentzug!
Das ist doch völlig schizophren!
Wieso dann rauchen??!!

Wenn man sich das mal klar gemacht hat, dann kann man auch wieder die Kraft für einen Neuanfang schöpfen! Und sich - auf die Freude freuen!

In diesem Sinne - halt den Kopf hoch und sei gut zu dir!
LG Mabelle

Verfasst am: 22.07.2016, 20:00
milonka
milonka
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Liebe Mäggi
Der Schlüssel liegt nicht im Außen, sondern in dir. Wir können dich begleiten, vielleicht undere Gedanken beisteuern, aber wir können dir nicht sagen was du tun sollst. Den einen zündenden Moment, die richtige Zeit oder das Gefühl, was dir den entscheidenden Schub gibt, das kann nur von dir kommen. Vielleicht ist auch alles was du brauchst Zeit. Vielleicht willst du rauchen, ungeachtet deiner Gesundheit. Ich finde man sollte niemanden deswegen verurteilen. Bei mir war es eine Mischung aus Wut, Ärger und Trotz, weswegen ich die Zigarette weggeschmissen habe. Ich hatte einfach die Schnauze voll. Aber ob das für immer trägt, kann ich auch nicht sagen. Ich bin demütig geworden.

Grüße M.

Verfasst am: 25.07.2016, 14:28
Barbabo
Barbabo
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Liebe Mäggi,

es gibt nur eine einzige Lösung, und die kennst du nur zu gut: Nie wieder einen einzigen Zug. Und nicht dran glauben, an all die Lügen, die dir die Sucht auftischt. Stur bleiben, dran bleiben. Im Wissen, im Vertrauen: Irgendwann ist es dann ganz vorbei. Wenn ich dranbleibe. Die Zeit ist mein Freund. Jeder Tag, den ich durchhalte, macht die Sucht kleiner.

So, wie du es machst, mit deinen vielen Rückfällen, machst du die Sucht jedes Mal stärker. Weil ihre Argumente immer stärker wirken, weil sie ja offenbar Recht hat, dass du es nicht auf Dauer schaffst.

Das weißt du natürlich, dass es kein Problem gibt, dass die Sucht tatsächlich löst, im Gegenteil, sie schafft nur ein neues, nämlich die Abhängigkeit.

Glaub mir, ich weiß nur zu gut, wovon ich rede. In den Jahren nach meinem Wiedereinstieg in die Sucht - nach dreineinhalb Jahren in Rauchfreiheit, vollkommen sinnlos - habe ich genau dein Spiel gespielt: Ich habe auf alle möglichen Arten versucht, aufzuhören. Ich war bei Allen Carr Seminaren, ich war bei allen möglichen anderen Arten von Seminaren. Ich hab immer wieder Wochenenden gemacht, an denen ich nichts geraucht habe, mit dem Ziel, den Einstieg in den Ausstieg zu finden.

Und jedes Mal habe ich dann nach ein paar Tagen wieder angefangen zu rauchen, mit der Begründung für mich, dass "irgendetwas schlimmes" passiert sei, das genug Grund sei, warum nicht gerade jetzt.

Die Sucht hat jedes Mal, bei jedem dieser Rückfälle, an Macht gewonnen, ich hab immer mehr und mehr geraucht. Am Schluss waren es zweieinhalb Packungen.

Mein Problem, das habe ich im nachhinein erkannt: Ich habe nicht daran geglaubt, dass ich es wirklich und dauerhaft schaffe. Drum hab ich dann auf eine Art fast schon drauf gewartet, wann es endlich so weit ist, dass ich die Quälerei beenden kann und endlich wieder zurückspringen darf, in die Sucht.

Der Unterschied dieses Mal war das Forum. Ich habe all diese Menschen in unterschiedlichen Phasen gesehen, habe all die unterschiedlichen Geschichten des Ausstiegs gelesen. Habe die Geschichten gefunden, bei denen ich mich wiedergefunden habe, bei denen die Symptome ähnlich waren. Das hat mir sehr dabei geholfen, die Lügen der Sucht als solche zu erkennen und nicht drauf reinzufallen.

Und ich habe auch die Geschichten derer gelesen, die es geschafft haben, die schon lange aus dem Gefängnis ausgebrochen waren. Und auch das hat mir Mut gemacht. Das hat mir den Glauben gegeben: Ja, das kann auch ich schaffen, und zwar für immer.

Ich möchte auch dir diesen Mut vermitteln, liebe Mäggi: Auch du kannst und wirst das schaffen.

Versuch für dich, zu rekonstruieren, was die Lügen waren, auf die reingefallen bist. Ich hab irgendwann gemerkt, dass ich keinerlei Ahnung mehr hatte, was das angeblich so schlimme war, das passiert war, wenn ich meine Rückfälle hatte. Es sind die üblichen Lügen, "Das Leben ist nur bescheuert ohne", "Das wird jetzt immer so schlimm sein, mein ganzes Leben lang", "Ich werde mein Leben nie wieder genießen". Die "immer"-Sätze und die "nie wieder"-Sätze, das sind die verräterischsten Lügen der Sucht.

Auch das "Ich bin nicht gut genug" ist ein Trigger, auf den fast jeder Mensch reinfällt. "Ich bin nicht gut genug, um das zu schaffen". So, also glaub ich nicht dran, also passiert der Rückfall. Und der Beweis ist gegeben: "Ich bin tatsächlich nicht gut genug". Und schon hat dich die Sucht wieder perfekt in der Hand.

Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass es dir eines Tages gelingt, der Sucht endgültig Adieu zu sagen. Was ich dir sagen kann: Es zahlt sich aus, rundum. Das Leben ist so viel schöner, so viel bunter, so viel friedlicher, ohne Sucht. Und vor allem: Unglaublich viel freier.

Mäggi, du schaffst das!!! Und wenn es die Mäggi 10.0 ist: Egal. Du machst das. Du kannst das. Du bist gut genug. Ich glaube an dich.

Verfasst am: 25.07.2016, 16:06
rauchfrei-lotsin-andrea
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Barbabo und die Anderen haben so klasse geschrieben, liebe Mäggi.

Von mir nur die Erfahrung, dass Notfallkiste und Notfallliste bei mir bisher in allen kritischen Situationen geholfen haben, seit fünf Jahren. Zum Beispiel auch, als meine Freundin stark suizidgefährdet war vor einiger Zeit. Als ich dachte: jetzt will ich eine rauchen, habe ich hier angerufen. Nach dem Zwei-Minutengespräch war der Zwei-Minuten-Schmachtanfall vorbei.

Mäggi, ich weiß, dass du Vorbehalte hast gegen Verhaltenstherapie, aber mein Rat ohne Schlag (so wie du es dir gewünscht hast) ist: Einfach machen.

All die vielen Tipps hier machen. Gerade auch in Krisenmomenten.

Und wenn du doch weiterrauchst, ist das auch in Ordnung. Dann ist es eben so.

Herzlichen Gruß
Andrea, die auch nie gedacht hätte, dass sie es schafft auf Dauer, gerade mit ihren emotionalen Herausforderungen, die du ja auch zu bewältigen hast.

P.s. Ich finde, wenn du "nur" wegen der vielen Menschen hier, deren Gesellschaft dir wichtig geworden ist, hier im Forum bleiben willst, ist das auch in Ordnung. Niemand hier sagt, meines Wissens, du musst rauchfrei werden.

Verfasst am: 02.08.2016, 10:27
schaafie82
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Mein liebes Mäggile,

Mach dir bitte keine Gedanken, du antwortest wenn du Zeit und den Kopf dafür hast.
Ich denk an dich.
Fühl dich zerdrückt

Dein schääfle

Verfasst am: 03.08.2016, 01:09
rauchfrei-lotsin-brigitte
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Guten Abend, liebe Mäggi,

lies Dir in Ruhe bitte noch einmal all die vielen unterschiedlichen Posts durch - hat Dich irgendjemand abgelehnt? Nein. Hat Dich irgendjemand wachgerüttelt? Das musst Du für Dich selbst entscheiden, versucht haben es zumindest alle, die Dir gepostet haben, jeder auf seine ureigenste Art.

Du weißt aus eigener Erfahrung, dass es immer schwerer wird, Anlauf zu nehmen, je öfter man hingefallen ist und sich dabei verletzt hat. Du stehst - wie schon öfter in Deinem Leben - vor einem Neuanfang. Ob die Zigarette auch in Eurer neuen Wohnung dazugehört, entscheidet ausschließlich Ihr beide.

Vielleicht gelingt es mir, Dich zum Betrachten Deines eigenen Lebens zu animieren, wenn ich noch eins ergänze: Der dauerhafte Verzicht auf Kippen war für mich, wie für viele andere hier auch, jahrzehntelang undenkbar. Meine zwei Schachteln am Tag waren die Krücken, ohne die ich nicht laufen zu können glaubte. Bei mir fiel der Euro nicht Cent-, sondern Mikro-Cent-weise. Den letzten Mikro-Cent hustete ich mir vor dreieinviertel Jahren im Morgengrauen dermaßen lautstark aus dem Hals, dass meine Nachbarn davon wach geworden sein müssen. Seither ist es in meinem Leben ruhig geworden - und friedlich - und befreiend...

Liebe Grüße und fühl Dich bitte ganz fest gedrückt, Brigitte

Verfasst am: 03.08.2016, 22:56
Piep
Piep
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Nö, nö, nö, Mäggi, das ist kein Quark, den Du da schreibst.
Ja, auch ich finde, dass man sich in Barbabos Beschreibung der Sucht gut wiederfinden kann. Ich denke, da reißen wir alle unsere schnipsende Hand hoch und rufen "das kenn ich, das kenn ich".
Und - jawoll - eine einzige riesige, abgrundtief miese, hinterhältige Lüge tischt uns die Sucht auf. Um uns zu kriegen, kaputt zu machen, sie freut sich, wenn wir auf allen Vieren kriechen und nicht mehr können. Dann bietet sie erneut ihre "Hilfe" an, mit einem höhnischen Grinsen. Ich brauch das eigentlich nicht zu beschreiben: "Na los, rauch eine, dann gehts dir besser". Nach kurzer Zeit wieder "Na los,..." Dann wieder. Dann wieder....
O ätzend, ....ich weiß noch.......Ich weiß auch noch "Na los, trink ein Glas, dann gehts dir besser", nach kurzer Zeit "Komm schon, rein damit" und dann noch ein Glas und dann ganz schnell noch mehr, weil der Pegel noch nicht stimmte und die Unruhe noch da war und das Zittern....
Mit etwas Abstand kann auch ich sagen, dass mir die Süchte nicht ein Problem gelöst haben....im Gegenteil, sie selbst waren das Problem und haben mir eine Vielzahl davon beschert.

Gut, dass Du es so schreibst: "Mir geht es gar nicht gut mit dem Rauchen".

Von mir aus darfst Du auch noch deutlicher werden. Oder soll ich?.....Auf den ersten Seiten meines Raucher- Notizen- Büchleins steht wortwörtlich: " unendlich nervös, unerträgliche Panikattacken je mehr ich rauche, desto schlimmer, ich rauche, wil ich rauche, weil ich rauche, weil ich........ völlig zittrig, nur noch Kippen im Kopp, ich leide, fühl mich verseucht, total beschissen, ...."

...Liebe Grüße von Andrea