Der erste Schritt...
in die richtige Richtung ist getan!
Hallo ihr Lieben,
ich heiße Janine, bin 22 Jahre und komme aus Hannover. Meine Sucht hat mit 14 Jahren angefangen, bin/war also fast 8 Jahre gut dabei.
Nachdem ich immer wieder gemerkt habe, dass meine Gesundheit schlechter wird (schmerzende Lunge, Atemnot beim Treppensteigen etc.), habe ich nun den Entschluss gefasst, endgültig "Lebe wohl" zu sagen.
Gestern hatte ich meinen ersten rauchfreien Tag. Es war echt schwierig für mich. Die körperlichen Entzugserscheinungen bekomme ich mithilfe von Nikotin-Pflastern in den Griff.
Doch dieser "Jieper" nach einer Zigarette macht mich fertig. Besonders nach dem Mittagessen wird der Schmacht beinahe unerträglich!
Ich versuche, viel zu trinken (Tee, Wasser) und ich habe mir Antistress-Bälle besorgt, damit meine Hände beschäftigt sind
Liebe Grüße,
Janine
Hallo Chris,
wow, schon seit 241 Tagen rauchfrei - Glückwunsch!
Ich freue mich, wenn ich die erste Woche voll habe... Wobei, jeder Tag ohne Ziggi ist ein siegreicher Tag!
Ja, ich habe mich hier schon ein bisschen im Forum eingelesen - ich dachte, ich wäre die Einzige, der es so geht...
Hatte heute Morgen starke Magenkrämpfe, das ist echt unschön... Vormittags klappt es bisher ganz gut, ohne Ziggis. Nur nach dem Mittagessen ist es echt hart...
LG, Janine
Hallo Janine, herzlich Willkommen und Glückwunsch zu Deinem erfolgreichen Start. Mit dem Stressball und viel Tee trinken machst Du schon mal alles richtig, auch die Pflaster sind eine gute Unterstützung. Nimmst Du die 24- oder 16 Stunden-Version?
Ich habe es damals auch mit Pflastern geschafft und kann sie wirklich nur empfehlen.
Diese Schmachter kommen und gehen, wie in Wellen. Wie lenkst Du dich ab ? Da man ja meistens immer zu den gleichen Momenten raucht, müssen nun Alternativen geplant werden.
Alles was Dich auf auf andere Gedanken bringt ist richtig. Egal ob Sport, Hobby, Hausarbeit... Hauptsache abgelenkt.
Was könnte Dich am besten ablenken?
Auch wenn die ersten Tage oftmals schwer fallen, lohnt sich die Mühe auf jeden Fall.
Viele Grüße
Andreas
Hallo Janine,
von mir auch erstmal ein herzliches Willkommen. Und wie toll, daß Du schon ausgestiegen bist! Schön daß Du in die Gemeinschaft der Aufhörwilligen gefunden hast.
Es tut mir leid, daß Du gerade so schmachtest. Aber Du hast Dir ja schon angelesen, daß viele Aufhörer so drängende Gier erleben. Auch erleben viele Aufhörer die erste Zeit der Entwöhnung als schwierig. Es machen sich körperliche Entzugserscheinungen bemerkbar und auch die Psyche stellt fest, daß es dem Aufhörer ernst ist mit dem Entzug und muckt aufdringlichst auf. Dies kann sich u. a. in Form von großer Schmacht äußern - tut es in der Regel auch bei den meisten Aufhörern. Und gerade am Anfang ist man mitunter etwas überrascht von der Heftigkeit der Schmacht.
Doch ich möchte Dir da gerne insofern Entwarnung mit auf den Weg geben, daß es besser wird, leichter. Allen Carr hat mal die drei Entzugsphasen drei Tage - drei Wochen - drei Monate definiert, und grob gesprochen meint das, daß die Entwöhnung bis zu ihrem Abschluß so um die drei Monate rum dauert, in der Zeit nimmt man Höhen und Tiefen des Entzugs mit. Doch schon bevor diese Entwöhnung fertig ist, wirst Du schon Erleichterungen verspüren, Zeiten, in denen Du nicht unter Schmacht oder anderen Erscheinungen zu leiden hast und einen Vorgeschmack drauf bekommst, wie es hinterher immer sein wird: schmachtfrei. Frei.
Und es ist zu schaffen: Sieh Dich ruhig mal hier um. Hier sind Nichtmehrraucher mit teilweise langen heftigen Raucherkarrieren versammelt, die Tageszähler im oberen dreistelligen, vierstelligen Bereich haben. Meinst Du, sie würden sowas schaffen, wenn es gar nicht möglich wäre? Nein, das kann man schaffen. Kann man aussitzen. Und Du kannst es auch!
Viele gute Tipps gegen die Schmacht hast Du ja schon bekommen. Scharfer Geschmack hilft, also decke Dich mit scharfen Bonbons ein. Oder die Ersatzbeschäftigung - Zohan empfiehlt ein zusammengerolltes Klebezettelchen (was ich gerade echt klasse finde!), manche "rauchen" auch Luft durch einen abgeschnittenen Trinkhalm oder eine leere Kugelschreiberhülse. Auch ein Glas Wasser, in kleinen Schlückchen mit Hirn bei einer Schmacht getrunken, kann die Schmacht überbrücken (trinken sollst Du ohnehin genug, um die Entgiftung zu unterstützen).
Und wichtig ist, um nicht noch Schmacht zu generieren: Versuche, Situationen, in denen Du bislang gewohnheitsmäßig geraucht hast, zum ungehen oder abzuändern, denn vielfach ist es die Situation, die Dir Verlangen nach dem Suchtmittel macht. Diese Verknüpfung gilt es zu lösen. Überleg Dir doch mal, wann Du gewohnheitsmäßig immer geraucht hast - und dann versuche, Dir einen workaround zu schaffen: Nach dem Essen? Putze Dir die Zähne. Morgens beim Kaffee? Versuch mal einen Tee, oder such Dir ein anderes Plätzchen für Deinen Kaffee. Im Auto? Kau einen Kaugummi (scharf am besten). Oder an einem bestimmten Platz? Geh da vorerst nicht mehr hin. Und wenn sich die Situation nicht vermeiden läßt, dann nimm Dir die Freiheit, sie jederzeit kurz zu verlassen, wenn die Schmacht übermächtig zu werden droht. Geh kurz an die Luft oder in die Toilette.
Und komm bitte jederzeit wieder, schreib Dir Deine Schmacht von der Seele - das hat mir den Weg ins Nichtmehrraucherleben geebnet: es gab Zeiten da hätte ich es ohne den Support und den Zuspruch des Forums sicher nicht geschafft, ohne rückfällig zu werden oder umzukehren. Es geht gemeinsam wirklich leichter.
Viel Erfolg wünsche ich Dir, und laß gerne wieder von Dir hören, wenn Du Fragen hast oder einfach Austausch wünschst. Viele Grüße sendet Dir
Lydia
Hallo ihr Lieben :-)
Danke für die vielen Tipps und Ratschläge :-)
Heute ist mein 3. rauchfreier Tag und ich freue mich! Heute Mittag war ein ekeliger Käfer in meinem Wasserglas, den ich beinahe beim Trinken verschluckt hätte Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie ich mich erschrocken habe :-D
Hinterher war ich so fertig, dass ich am liebsten wieder zu den Glimmies gegriffen hätte (habe ich natürlich nicht!).
Ich habe mir als Motivation den Spruch "Ein Tag OHNE Zigaretten ist ein SIEGREICHER Tag gegen die Sucht!" auf einen Post-it geschrieben und an meinen PC geklebt - als Motivation in schlechten Momenten. Hat heute schon ganz gut geholfen...
Insgesamt habe ich heute etwas gereizter gegenüber den Kollegen reagiert (die Ärmsten...!). Habe mich aber auch mit einem Kollegen ausgetauscht, der vor 2 Jahren mit dem Rauchen aufgehört hat - kalter Entzug, doppelte Menge am Tag wie ich. Wenn der das schafft, schaffe ich das schon lange! *tschaka*
Der Anti-Stress-Ball ist mein bester Freund geworden. Wenn es wieder hart auf hart kommt, nehme ich ihn in die Hand, drücke ihn, rolle ihn, werfe ihn - das lenkt ganz gut ab.
Die lange, einstündige Mittagspause vertreibe ich mir mit Kreuzworträtseln und Lesen im Forum - was man nicht alles macht, um dem zu entkommen.
Zudem kaue ich Kaugummis und habe ein scharfes Mundspray - ich bin nicht so der Bonbon-Liebhaber....
Ich habe mir auch ganz tolle Teesorten besorgt - ich möchte von meinem Kaffeekonsum runter kommen, weil ich den Geschmack mit Zigaretten verbinde. Von 3-4 Tassen am Tag trinke ich nur noch einen Kaffee am Morgen und den Rest des Tages Tee oder Wasser.
Ich habe auch die letzten Tage gemerkt, dass ich abends viiiiel früher müde bin als sonst - als hättest du mich 10 km durch die Wallachei gejagt :-D
Aber ich bin froh, dass ich wenigstens gut einschlafen kann und (bisher) noch keine Schlafstörungen habe.
Morgens habe ich richtig Magenprobleme und heute kamen noch Kopfschmerzen hinzu. Ab und an leide ich eh schon unter Kopfschmerzen, aber diese Schmerzen sind defintiv auf den Entzug zurück zu führen. Naja, nur die Harten kommen in den Garten
Ich nehme die 24-Stunden-Pflaster. Leider halten die nicht so gut, weshalb ich sie nur tagsüber trage und nachts abnehme.
Heute Abend spielt Deutschland - ich hoffe, dass wir gewinnen und es nicht so ein nervenaufreibendes Spiel wie gegen Italien wird :-D zum Glück raucht niemand in meinem Freundeskreis, sodass ich an keine Zigarette rankomme.
Ich wünsche euch einen schönen Abend und drückt die Däumchen!
LG,
Janine
Hi Janine,
klingt ja alles ganz stark, was Du so schreibst.
Ja das ist fast schon klassisch, daß man auf so einen Schreck gleich wieder ein Gelüst zu rauchen hat: Hättest Du ja früher auch oder? Auf den Schreck erstmal Dein Suchtmittel gebraucht? Du wirst Situationen, auch unerwartete, die Du früher rauchend kompensiert hast, nunmehr lernen müssen, rauchfrei zu bewältigen. Aber schau mal: erstens hast Du es heute schon mal geschafft, also im Prinzip kannst Du es ja, und zweitens müssen Nichtraucher ja auch ohne diese Krücke mit allem fertig werden. Und das gelingt ihnen ja auch - also wird es bei Dir auch so sein. Versprochen.
Gereizt sind viele im Entzug, da mußt Du Dir keinen Kopf machen. Weißt Du was, eine Aufhörerin (ich meine es war sogar eine frühere Lotsenkollegin) hatte berichtet, daß sie ein großes und stets gut gefülltes Glas Gummibärchen zur freien Verfügung auf ihren Schreibtisch gestellt hatte. Sozusagen als "Ausgleich" für ihre Launen im Entzug. Man kann sich mit sowas schon Nachsicht verschaffen - wäre das für Dich denkbar? Würde Dich vielleicht auch entspannen, wenn Du weißt, daß Deine Kollegen nicht ohne Gegenleistung Deine Launen mittragen, was denkst Du?
Aber gut daß Du offen damit umgehst. Kann Dir Dein inzwischen rauchfreier Kollege vielleicht auch Tipps geben? Wie hat er das z.B. am Arbeitsplatz gemacht (von solchen Tipps gerade aus demselben Umfeld kannst Du vielleicht auch profitieren)?
Deine Müdigkeit ist auch eine Entzugserscheinung, also die hab ich selbst auch noch in präsenter Erinnerung. Ich war ständig müd und abgespannt. Ich hab zwar auch ohne Hilfsmittel aufgehört, doch auch da könnte ich mir eine ebensogut psychische Entzugserscheinung drunter vorstellen: Du beschäftigst Dich sehr angespannt mit dem Nichtmehrrauchen, Deine Psyche kreischt nach ihrer Suchtbefriedigung und Du hältst so tapfer dagegen - ist ja auch anstrengend. Versuche ruhig, Dir das zuzugestehen, Du leistest ja auch was dafür! Und es ist ja nicht für immer, Du findest schon wieder zu Deiner Energie zurück. Was hältst Du davon, Dir mehr Päuschen zu gönnen, bis es besser wird, sofern möglich? Wie gesagt, es ist ja kein Dauerzustand. Gesteh es Dir einfach eine Weile zu.
Ich wünsche Dir auch viel Spaß beim Spiel heute abend, auch und vor allem rauchfrei! Viele Grüße sendet Dir
Lydia
Hallo ihr Lieben,
Deutschland hat verloren, so ein Pech aber auch! :-(
Naja, das Leben geht weiter.
Heute geht's mir psychisch nicht gut. Ich habe richtig schlechte Laune (die ich nicht an meinen Kollegen auslasse), bin traurig und will nur noch ins Bett. Vielleicht auch ein Tribut der letzten Nacht (ich bin einfach viel zu spät ins Bett gegangen und musste wieder früh raus).
Heute Abend lasse ich es langsam angehen. Schön zu Hause entspannen, was leckeres kochen und dann ab auf die Couch und einen schönen Film gucken. Da bei uns in der WG totales Rauchverbot herrscht, fällt mir das dann auch nicht so schwer.
Wie geht ihr mit solchen Tiefs um?
Danke für eure Tipps und liebe Grüße,
Janine
Liebe Janine,
für meinen Geschmack hat sich das deutsche Team gestern mit einer herausragenden Leistung aus dem Turnier verabschiedet. Eine Kette individueller Fehler hat das französische Team letztendlich verdient ins Finale geführt. Chapeau!
Lass mich das Thema doch mal aufgreifen und in dein Leben zu transportieren versuchen...
Wie geht ein Kimmich, ein Schweinsteiger, oder ein Neuer mit so einem "Tief" um?
Letztendlich gilt es für sie zu akzeptieren, dass das Leben nicht nur Siege beschert, sondern auch Niederlagen. Schmerzhafte, die Seele einfrierende Niederlagen. Ein wesentliches Werkzeug zur Verarbeitung solch negativer Erfahrungen ist ganz sicher das Gespräch. Der verbale Austausch mit Menschen ihres Vertrauens. Am Ende des Tages wird nach einer gewissen Zeit der "Trauer" jeder von ihnen gestärkt aus diesem 'Tal der Tränen' herausfinden und sein Projekt "ICH- BIN- EIN-ERFOLGREICHER- SPIELER" fortführen können.
Janine, gibt es für dich Menschen, denen du dich anvertrauen, kannst - bei denen du dich gut aufgehoben fühlst?
Ich hoffe, dieser Vergleich ist dir nicht zu weit hergeholt?
Du bist auf dem richtigen Weg! Bleib stark...
Meikel
Hallo, ich bin noch nicht verschollen ^^
Ich dachte, ich melde mich mal wieder zu Worte. Ich bin momentan ziemlich beschäftigt, meinen Umzug zu organisieren, der nächste Woche bevorsteht. Und abends bin ich oft mit Freunden unterwegs, das lenkt mich alles ziemlich gut ab.
Momentan läuft es echt gut, ich denke fast gar nichts mehr ans rauchen. Gestern haben wir auf der Arbeit den Keller entrümpelt, was körperlich echt anstrengend war. Danach wollte ich gerne eine rauchen - habe es aber sein lassen.
Gestern Abend habe ich aus Neugier an der Ziggi von meinem Kumpel gezogen... Bäääh, wie widerlich!!!
Der Zug hat mich umso mehr bestärkt, dran zu bleiben.
Habe auch von meiner Abteilungsleiterin das Kompliment bekommen, dass ich jetzt richtig gut rieche und nicht mehr so nach Zigaretten - noch ein weiterer Motivationsschub.
Ich hoffe, dass das Wetter bei euch auch so schön ist wie bei mir - leider sitze ich im Büro und kann es nur genießen, wenn ich aus dem Fenster gucke ^^
LG, Janine
Liebe Janine,
schön daß Du es derzeit als rundlaufend erlebst! Da freu ich mich mit Dir und für Dich. Ja siehst Du, die positive Veränderung merken auch andere, schön daß Deine AL Dir das auch so sagt.
Und ja, bitte laß Dich vom Widerlichkeitsfaktor Deines Versuchs bestärken. Merke Dir das gut - nun weißt Du es und es gibt keinen Grund, ihn zu wiederholen. Die Sucht schafft es ganz gut, sich als Neugier zu tarnen ("Nur mal sehen wie es jetzt schmeckt, so mit ein bißchen Abstand..."), doch das ist ganz schön tückisch. Das kann zu einer Wiederholung führen ("war es wirklich so schlimm?") und schnell bist Du wieder da, wo Du hergekommen bist. Da hast Du keine Lust drauf, oder? Jetzt wo Du schon so eine tolle Woche geschafft hast? Bitte gib Deinen Erfolg nicht dran. Sei auf der Hut, die Sucht ist fies.
Aber was hältst Du davon, Dich zu einer Woche ohne Zigaretten zu belohnen? Ich finde, das steht Dir zu. Hast schließlich was geleistet, auch was gespart, da könnte doch ein kleines Extra mal drin sein, was meinst Du? Ist doch verdient, die erste Woche ist schließlich nicht leicht. Gönn Dir doch was und mach Dir bewußt, daß es die wohlverdients Belohnung für´s Nichtmehrrauchen ist.
Laß gern wieder von Dir hören Janine. Vor, nach oder im Umzug (spannend oder? Viel Freude im neuen Heim!). Bis hoffentlich bald grüßt Dich
Lydia