Gemeinsamer Stop am 08.07.

Verfasst am: 07.07.2016, 09:04
Ariane86
Ariane86
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Hallo zusammen :-)
Ich wollte mich hier auch mal häuslich einrichten und erstmal vorstellen. Mein Name ist Ariane und ich bin 29 Jahre jung. Mit dem Rauchen habe ich schon als Jugendliche angefangen, mein Lebensgefährte noch eher als ich und wir liegen beide bei je ca. 30 Zigaretten am Tag. Morgen ist unser gemeinsamer Termin zum Rauchstopp und auch wenn langsam ein wenig Angst vor der eigenen Courage aufkommt, bin ich noch guter Dinge. Ich bin froh, dass wir die Sucht gemeinsam bekämpfen, vermutlich sind wir dann schon deshalb sturer gegen den Nikotinteufel, weil keiner zuerst einknicken möchte. Gut, manchmal kommt die Sorge auf, dass wir uns im Lauf des Wochenendes vor Frust mit Geschirr bewerfen, aber dann wissen wir zumindest, was wir vom gesparten Geld zuerst neu kaufen. ;-)

Jeder von uns hat eigene Gründe und Motivationen, mit dem Rauchen aufzuhören. Bei mir ist es in erster Linie, wie die Zigarette mein Leben dominiert. Ich plane meinen kompletten Alltag um die Rauchzeiten und es nervt mich selbst total. Vor eineinhalb Wochen hatte ich einen längeren Termin und wollte vorher noch eine rauchen, nur leider hatte ich die Zigaretten zu Hause vergessen. Es ist schon peinlich, welche Weltuntergangsstimmung deswegen geherrscht hat und an dem Vormittag, konnte ich mich selbst nicht ausstehen. Es wäre auch toll, die Sucht in den Griff zu bekommen, bevor ich gesundheitliche Probleme bekomme und noch Lebensqualität einbüße und lange Krankenhausaufenthalte durchstehen muss, ich möchte es jetzt schaffen, bevor es überhaupt in die Richtung geht.
Bei meinem Lebensgefährten ist es sehr das Geld, das er nicht mehr verschwenden möchte und der Beschaffungszwang, meistens ist er es, der darauf achten muss, dass immer genug Glimmstängel da sind.
Er hat schon oft vom Aufhören gesprochen, aber ich hatte Angst davor und habe abgeblockt. Aber jetzt ging mir die ganze Raucherei selbst so auf den Geist und das kann es doch auch nicht sein. Eine hilfsbereite Zigarettenschachtel brachte mich dann auf diese Seite und das Lesen hier gab nochmal einen riesigen Motivationsschub, dafür schon mal ein großes Danke :-)

Mein Lebensgefährte war auch sofort dabei, als ich fragte, ob Freitag der Tag X sein soll, er will es so schaffen, ich hoffe, das Ausstiegsprogramm kann mich unterstützen. Das Startpaket habe ich schon und der Kalender hängt in der Wohnung, ebenso wie ein paar Zettel mit Motivationssprüchen. Meine Zumba-DVDs liegen bereit, meine "Stricken für Dummies" Anleitungen und ein Mandalabuch zum ausmalen. Nachher gehe ich noch einkaufen und decke mich mit Kaugummies, Bonbons und Obst ein. Das gibt mir das Gefühl, im Kampf gegen die Sucht auch einige Waffen im Arsenal zu haben und damit kann ich dem Nikotinteufel hoffentlich ordentlich eins überbraten.

Verfasst am: 07.07.2016, 09:49
Frau-M
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Hallo Ariane,

ich bin zwar mittlerweile nur noch stiller Mitleser, weil mich mein kleiner Sohn so auf Trab hält, aber in deinem Post habe ich viel von mir damals wiedererkannt, so dass ich dir ein paar Zeilen schreiben möchte.

Diese Gefühlsmischung, die ich bei dir herauslese - Angst, Zweifel, Vorfreude und Aufregung - hatte ich auch und ich glaube, es ist ein gutes Zeichen, denn jeder große Schritt im Leben, jeder Neuanfang wird von solchen Gefühlen begleitet. Und nur Mut, ich hätte vor einem Jahr nicht gedacht, dass ich es schaffe, aber es ist möglich. Wenn du magst (oder der Suchtteufel sehr zwickt) kannst du das in meinem Wohnzimmer nachlesen Mit Sturheit, dem Willen zur Freiheit und auch etwas Leidensfähigkeit klappt das!

Deine Vorbereitung klingt super! Vielleicht überlegt ihr euch noch neue Verhaltensmuster für den Anfang, das macht bestimmte Situationen in denen man immer geraucht hat leichter. Z.B. den ersten Kaffee morgens nicht am Küchentisch sondern auf dem Sofa trinken, oder Tee statt Kaffee, oder weiter vorne auf die Bahn warten, als bisher oder Fahrrad statt Auto, oder ... So kleine Veränderungen können den Gewohnheitsschmacht etwas austricksen.

Ach ja, und gaaaaaaaaaaaaaanz viel hier im Forum lesen, bis der Schmacht vorbei ist

Viel Erfolg und liebe Grüße
Julia

Verfasst am: 07.07.2016, 10:03
Ariane86
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Hallo Julia,
vielen Dank für die liebe Begrüßung und die guten Tipps. :-)
Das Gute ist, dass wir zum rauchen immer rausgehen, also haben wir zu Hause nur draußen die eine Rauchecke und auf dem Weg dahin hängt ein rot beschriebenes Warnschild.
Da ich kein Kaffeetrinker bin, hatte ich überlegt, das Teetrinken zeremoniel einzuführen, vielleicht als neues Morgenritual. Und immer Stift und Papier zum kritzeln bereit zu haben. ;-)

Ich finde es toll, dass du schon so lange rauchfrei bist, du kannst wahnsinnig stolz auf dich sein! Hoffentlich komme ich da auch hin, aber ich bin guter Hoffnung (Kunststück, da die Entzugserscheinungen erst morgen kommen :roll

Verfasst am: 07.07.2016, 10:37
Frau-M
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Vielleicht hast du ja Glück, manche haben gar keine oder nur minimale Entzugserscheinungen! Also lass es auf dich zukommen, es ist zu schaffen! Und dass ihr nur draußen raucht, macht es in der Tat viel leichter. Teetrinken ist super zum Ablenken und man hat auch immer etwas in der Hand außerdem kann man sich auch wunderbar mit neuen Teesorten selbst belohnen. Ach ja, Belohnungen sind unglaublich wichtig, um sich "umzuprogrammieren" und das Nichtrauchen mit etwas Schönem zu verbinden (vor allem wenn die Entzugserscheinungen doch noch zuschlagen). Habt ihr euch schon etwas zur Belohnung überlegt - für den ersten Tag, die erste Woche, usw.? Ich habe mich am Anfang jeden Tag belohnt Schaumbad, Massage, Essengehen, Tee, Lieblingsessen usw.

Verfasst am: 07.07.2016, 10:44
Ariane86
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Also morgen gibt es zum Start erstmal ein leckeres, großes Frühstück und die erste Woche wollten wir mit einer Weintrauben-Käse-Platte feiern.
Wir hatten auch besprochen, dass wir jeden rauchfreien Tag einen Euro gut geschrieben bekommen und uns davon dann holen können, was wir möchten. Habe die DVD-Sammlung von Dr. Quinn angepeilt, aber das sind dann noch 60 Tage hin, also noch etwas zu weit gedacht. ;-)

Verfasst am: 07.07.2016, 11:08
Norbertbln2016
Norbertbln2016
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Hallo Ariane,

liest sich alles prima was ihr da plant.

Der Vorteil, das ihr gemeinsam aufhört hat aber auch einen Nachteil:
Was ist wenn einer von euch schwach wird?

Oft sagt sich dann der Andere das er dann auch wieder rauchen darf/kann.

Das wäre natürlich nicht wünschenswert.
Vielleicht macht ihr einen Vertrag miteinander der eine solche Situation regelt?

Natürlich wünsche ich euch viel Erfolg!

Verfasst am: 07.07.2016, 11:18
Ariane86
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Hallo Norbert und meinen Glückwunsch zu den drei geschafften Tagen :-)
Wie es bei meinem Lebensgefährten ist, weiß ich nicht genau, aber Gedanken habe ich mir über diese Situation schon gemacht. Was mache ich dann? Geht es auch so? Die Antwort (theoretisch) für mich ist, ich höre auf, weil ich es möchte und wenn er dann doch raucht, ist es schade, aber hat erstmal nicht unbedingt was mit meinem Entzug zu tun, ich mache das für mich. Wir müssen beide mit unseren Dämonen kämpfen und können uns unterstützen, aber den Kampf nicht vom anderen abhängig machen.
Sind jetzt in der Theorie natürlich große Worte, aber das ist zumindest meine momentane Sichtweise und ich hoffe, ich kann dabei bleiben.

Verfasst am: 07.07.2016, 19:38
Denise1307
Denise1307
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Hallo Ariane,

Auch ich hab mich in deinem Post wiedererkannt und wie sind ähnlich alt, haben ähnlich viel geraucht, ich wollte mit meinem Partner zusammen aufhören... Leider muss ich zugeben, dass das nie lange geklappt hat. Was vermutlich daran gelegen hat, dass ich mich zwar besser vorbereitet hab, mehr Informationen gesammelt und "Alternativen", aber mein suchtdruck dann leider doch zu groß war. Einer hat immer zuerst rumgezickt oder einen Grund gefunden wieder anzufangen und der zweite war schnell wieder mit dabei.
Diesmal hab ich mich davon etwas distanziert... Ich habe allein für mich vorbereitet und garnicht groß zum Thema gemacht. Nun guckt er komisch, wenn ich wider mal sage:nein danke! Und geht seltenst trotzdem eine rauchen. Eigentlich aber nur wenn ich eh nicht da bin. Ich sehe es nicht und bekomme es kaum mit. Es macht mir nichts aus. Natürlich hoffe ich, dass er nachzieht... Aber diesmal geht es hauptsächlich darum, dass ICH es schaffe. Deswegen finde ich deinen Ansatz, es dann trotzdem weiter zu versuchen goldrichtig! Sollte es trotzdem dazu kommen, dass einer wieder anfängt, könnt ihr euch vielleicht darauf einigen, dass nicht vor dem anderen geraucht wird und schon garnicht angeboten wird. Bei uns liegen keine Zigaretten mehr offen rum. Das ist auch gut so! Sonst hätte ich wohl auch zugegriffen.
Es klingt als hättet ihr euch gut vorbereitet. Das ist sehr gut und ich drücke euch fest die Daumen, dass ihr nicht zu sehr kämpfen musst. Manchmal ist es auch wirklich nicht so schlimm.... Heute an Tag 4 war schon alles viel erträglicher und es lohnt sich!

Verfasst am: 07.07.2016, 20:25
miezhaus
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Hallo Ariane,

na dann von mir auch noch ein herzliches Hallo und Willkommen bei uns Aufhörern hier. Schön daß Du den Entschluß gefaßt hast - daß Ihr den Entschluß gefaßt habt! - , das Rauchen aufzugeben. Ist die richtige Entscheidung - aus all den Gründen, die Du und Dein Lebensgefährte in die Waagschale werfen könnt. Was mir bei Euch beiden dabei besonders heraussticht, ist daß Ihr Euch - zu Recht! - in Euer Freiheit beschränkt fühlt: Du fühlst Dich von der Sucht erdrückt, wenn Du vor einem Termin keine Zigarette bekommst, Dein Lebensgefährte, wenn er nicht genug in Reichweite hat. Ihr seid fremdbestimmt - und daraus wollt Ihr Euch jetzt befreien, wieder Euer eigener Herr werden, selber entscheiden was Ihr tut und laßt, und nicht mehr Euch für etwas vor die Tür treiben lassen, das Euch eigentlich schädigt.

Daß Du etwas aufgeregt bist, ist dabei normal. Du bist schließlich gerade im Begriff, etwas umzuwerfen, was Du von Jugend an praktiziert hast, ohne genau zu wissen, was da auf Dich zukommt. Ist doch klar, daß einen das schon mal so ein wenig ängstigen kann. Dieses Gefühl ist aber ganz normal - mir war auch oberflau am Abend zuvor. Aber sieh es doch so: du bist dabei, Dir Deine Freiheit zurückzuerobern und dafür zu sorgen, daß Du nicht weiter aktiv zu der Verschlechterung Deiner zukünftigen Gesundheit, Lebensqualität und finanzieller Situation beiträgst. Da kann man doch mit einem lauten Bansai!!!!!! reinrennen oder? Das ist wahrlich nichts, wovor Du Befürchtungen hegen mußt, denkst Du nicht auch? Und was den Entzug selber angeht: Hör erstmal in aller Ruhe auf und schau, was passiert. Wenn dann Unwegbarkeiten eintreten, wird hier gemeinsam situativ reagiert. Ok?

Deine Vorbereitung steht auf guten Beinen, würde ich mal sagen. Hast Du Dich auf dieser Seite auch noch ein wenig eingelesen? Du findest hier auch noch Tipps für konkrete Schieflagen - und außerdem ist das Lesen hier immer dazu gut, Schmachter zu überbrücken und die Entscheidung zu festigen. Schau doch mal in die Reiter "Informieren" und "Aufhören" durch, sind interessant!

Und komm jederzeit her, wenn Dich irgendwas umtreibt, Du kannst Dir hier gegen jede Befindlichkeit viele Tipps abholen und dann aussortieren, welche Dir entgegenkommen. Ich wünsch Dir und Deinem Lebensgefährten für morgen einen gelungenen Ausstieg, toi toi toi für Euch beide! Viele Grüße,

Lydia

Verfasst am: 07.07.2016, 22:19
Ariane86
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Liebe Denise,
erstmal meinen Glückwunsch, den beängstigenden Start und die ersten Tage hast du geschafft, das ist super.
Sollte wirklich einer von uns einknicken, wird es sicher ein Krisengespräch geben und wie es weitergehen soll. Ob derjenige dann gleich wieder stoppt oder wir Alternativpläne machen müssen, um es dem anderen zu erleichtern, wenn es akut wird, findet sich sicher eine Lösung. Jetzt möchte ich erstmal glauben, dass wir es zusammen packen, wie es dann klappt, wird sich zeigen.
Es freut mich, dass es dir schon leichter fällt und dass ihr einen Weg gefunden habt. Ich wünsche dir noch ganz viel Sturheit. Danke für deinen motivierenden Post, das hilft sehr. :-)

Liebe Lydia,
auch dir vielen Dank für das herzliche Willkommen. Von dir habe ich übrigens meinen Leitspruch geklaut, der jetzt im Wohnzimmer hängt: "Ich mache, was ICH will, nicht, was die Sucht möchte". Ich fand die Aussage total passend, auch dafür ein Danke.
Du beschreibst unsere Situation sehr treffend, momentan ist es eine Mischung aus Bansai!!!! und ....oha. Dein Vorschlag ist sehr gut, erstmal abwarten und dann schreiben und mit der Rückendeckung wird es schon werden.
Ich habe mich bei Aufhören schon reingelesen, werde das aber bestimmt noch öfter machen, gerade wegen Ablenkung und wenn eine Situation gerade besonders zutrifft. Werde das Angebot zum Austausch sicher öfter nutzen und freue mich, wieder von dir zu lesen.

Liebe Christiane,
ein Wort - Geeiil!!! Ich finde es so klasse, dass du auch mitmachst, wir rocken das zusammen. :-) Wenn du einen eigenen Thread hast, sag gerne Bescheid und wir können zusammen jammern und uns verfluchen, weil wir jemals mit dem Quatsch angefangen haben. Wir schaffen das!