Ich bin neu und schon voll dabei
Hallo Ihr Lieben,
Verena, Aki, Sonja, Michael, Biene, Sabine, Regina, Wilma, Andreas, Gabi + Manfred
und hoffentlich niemand, den ich vergessen habe,
viiiielen Dank für Eure Glückwünsche zu den 100 Tagen!
Ich hab mich riesig gefreut und den meisten auch schon zurückgeschrieben, mittlerweile aber komplett den Überblick verloren . Ist Euch sicher nicht fremd -macht nichts - Hauptsache uns allen gefällts hier
Lasst Euch nicht unterkriegen - weiter gehts entschlossenen Schrittes
LG Steffi
Steffi, danke dir für deinen netten Besuch am Abend. Gute Nacht, schlaf gut....
Hallo Steffi,
ich hab deinen Hilferuf bei Lydia gelesen. Glaub mir, gerade in deiner Phase haben wir beide, Lydia und ich, nochmal tüchtig gelitten und gejammert. Es war noch einmal so eine Phase, in der uns die Sucht vermitteln wollte: Vergiss es, das geht nie vorbei. Und das stimmt so überhaupt nicht, es ist gerade schon so gut wie vorbei.
Ich hab mir deinen Thread gerade durchgelesen - mir hat das immer gefallen, wenn jemand etwas ausführlicher schreibt, insofern hab ich es sehr gerne gelesen. Du hast vor ein paar Tagen geschrieben, die Schmacht sei gar nicht mehr so sehr das Problem, sondern "irgendso ein komisches "hier ist eine riesige Leere und Sinnlosigkeits"-Gefühl".
Markus aka Rumo hat mal einen eigenen Thread zu dem Thema eröffnet, ob es anderen auch so geht. Und die Antwort ist ganz klar: Ja, es geht anderen auch so. Du beschreibst das echt super - dieses Leere- und Sinnlosigkeitsgefühl, das ist echt noch einmal eine ganz starke Waffe der Sucht.
Es ist vollkommen absurd, wenn man es sich durchdenkt. Der entscheidende Unterschied zwischen vorher und jetzt ist eigentlich nur, dass ein Ziel vorher klar war. Suchtbeschaffung und Suchtbefriedigung nämlich. Nicht sehr hehre Ziele also.
Und jetzt, wenn diese Ziele weg sind - hoppala, wofür eigentlich das ganze?
Das kann es echt nicht sein, oder?
Eines ist ganz wichtig, Steffi. Alles, was in dieser Phase an negativen Gefühlen da ist - schieb sie zuallererst mal auf die Sucht, die über fünf Ecken versucht, wieder in dein Leben reinzukommen. Für mich waren die Erkennungsmerkmale der suchtinszenierten Dramen die kleinen Wörtchen "immer" und "nie wieder" - z. B. "ab jetzt ist es immer bescheuert", "es wird nie wieder so leicht wie es früher war".
Das stimmt alles überhaupt nicht. Du hast es so gut wie geschafft. Die Sucht ist schon sehr, sehr geschwächt. Die stärkste Waffe, die sie hat, ist, dass sie deine geheimsten Sorgen und Ängste kennt. Und sie wird ihr Wissen erbarmungslos gegen dich einsetzen.
Wenn sie dir ein Drama präsentiert, in dem deine Sorgen und Ängste perfekt eingebaut sind, dann frage dich: Und da soll eine Sucht tatsächlich etwas besser machen?
Versuche, deine Codeworte der Sucht herauszufinden. Und, am allerbesten: Lach über sie, wenn sie es dann versucht, dich kleinzukriegen.
Denn: Du schaffst das. Lass dir nichts anderes einreden.
Liebe Grüße, Martin :-)
Lieber Martin,
Du bist ein ganz, ganz grosser Schatz. Vielen Dank Dir für Deine ausführliche Beschreibung! Du hast das so gut verständlich geschrieben, so überzeugend, was mich sehr motiviert.
Ich war tatsächlich gerade im Internet noch auf der Suche nach hilfreichen früheren Threads, Statistiken, Beschreibungen und was sonst noch irgendwie hilfreich und aufbauend sein könnte. Eigentlich egal was, Hauptsache es hilft. Ich war sogar schon ausgelogged hier. Du hast Dir sehr viel Mühe gemacht und es kam voll bei mir an!
Ich kämpfe wirklich gerade ganz schön und es hilft mir, mir dessen bewusst zu sein, statt das zu verdrängen, um eben nicht wieder in die Falle zu treten. An Verena, die mich heute Abend fragte, ob ich noch oft Schmacht hätte, schrieb ich vorhin nachfolgende Zeilen zurück. ich schrieb:
"Na, da fragst Du da was - die Schmacht betreffend . So richtig als Schmacht kann ich es bei mir nicht bezeichnen. Ich bin eher immer wieder so frustriert und vermisse "die alte Zeit", diese kleinen Kicks und vermeintlichen Trösterchen, wenn ich gemütsmässig mal ein bisschen auf Sparflamme unterwegs war (bin ). Dass das gerade wieder so ist, frustriert. Wie wenn sich eine Wunde immer wieder entzündet. Anfangs hat man sie liebvoll und fürsorglich gepflegt und konnt zusehen wies besser wird, wenn sie sich aber zum wiederholten Male entzündet - - nervts. Man hat auch keinen Bock mehr auf Seelen-Sälbchen hier und da - jedenfalls ist´s schon ein wenig abgenutzt...grrr!
Ich vertraue voll und ganz den alten Hasen hier - AUS-SI-TZZZ-EN!!!! ES WIRD!!!
AUS-SI-TZZZ-EN!!!! ES WIRD!!! AUS-SI-TZZZ-EN!!!! ES WIRD!!! AUS-SI-TZZZ-EN!!!! ES WIRD!!! AUS-SI-TZZZ-EN!!!! ES WIRD!!! AUS-SI-TZZZ-EN!!!! ES WIRD!!! AUS-SI-TZZZ-EN!!!! ES WIRD!!! AUS-SI-TZZZ-EN!!!! ES WIRD!!! AUS-SI-TZZZ-EN!!!! ES WIRD!!!
VI-SU-A-LI-SIE-RUNG***VI-SU-A-LI-SIE-RUNG***VI-SU-A-LI-SIE-RUNG: tanzendepinguine"
Lieber Martin, jetzt muss ich Schmunzeln, weil genau DAS natürlich Schmacht ist. Auch die letzte Nacht erstmalig wieder aufgetretenen Schweissausbrüche - nebenbei bemerkt.
Nochmals vielen Dank!! Ich lese es gleich nochmal und bestimmt nicht nur einmal.
Dir noch einen schönen Abend!
Steffi
Das entscheidende ist, dass du siehst: Genau das ist die Sucht, in der jetzigen Phase. Und nichts sonst. Du machst das, ich glaube an dich! :-)
[quote="Barbabo"]
Hallo Steffi,
......ganz tolle Beschreibung von Martin, sehr hilfreicher Text....
Und das kann ich nur bestätigen:
Die stärkste Waffe, die sie (die Sucht) hat, ist, dass sie deine geheimsten Sorgen und Ängste kennt. Und sie wird ihr Wissen erbarmungslos gegen dich einsetzen.
[/quote]
Ja, so ist das. Ist doch nicht zu fassen! Mir hilft diese Erfahrung sehr. Nochmals Danke Martin!
Ich geh jetzt schlafen.
Gute Nacht!
Steffi
ja, es hat an manchen Stellen echt "Klick" gemacht - hab´s verstanden.
Und ich werde es verinnerlichen!
LG Steffi
Liebe Steffi,
anders als Barbabo habe ich Deinen Hilferuf gestern abend leider nicht mehr gesehen. Aber ich will Dir trotzdem auch noch Mut zusprechen, auch wenn ich den Ausführungen Barbabos fast nichts mehr hinzuzufügen vermag.
Ich kann nur bestätigen, daß ich wie auch Martin und viele andere hier diese Phase kenne. Und genau wie Dich, so hat die Drei-Monats-Krise auch mich nach vier Monaten erwischt. Nur für den Fall, daß Du mal einer alteren Aufhörhäsin beim Jammern zuschauen möchtest, als sie noch aufgelöste Aufhörerin war:
http://www.rauchfrei-info.de/community/forum/?tx_mmforum_pi1[action]=list_post&tx_mmforum_pi1[tid]=2624&tx_mmforum_pi1[page]=22&cHash=06587c945716b4763244df72126b29cd
Schau mal so ab dem 16.9.14.
Und was hat mir die Sucht da eingeredet. Keiner würde merken, wenn ich schnell mal eine rauchte. Eine wäre keine. Sie würde mich niemals in Ruhe lassen, immer auf mich einhacken, ich müßte für immer leiden, kämpfen, verzichten. Und überzeugend ist sie ja im letzten Aufbäumen, die Sucht, also da nicht einzubrechen empfand ich persönlich als schwer (wie unschwer zu lesen).
Aber - und das ist das Schlüsselwort - es dürfte das letzte Aufbäumen sein. Du hast der Sucht so klar gemacht, daß Du ihr widersagen willst, daß sie es jetzt ihrerseits mit der Panik bekommt. Und nochmal alles gibt, um Dich zurückzubekommen. Zu diesem Zweck macht sie es Dir nochmal so richtig schwer. Das kann suchtpsychologische Gründe haben, auch einen biochemischen Erklärungsansatz gibt es hierfür.
Doch alles was Dir im Moment klar sein muß, ist: Du wirst angelogen. Egal, was Dir die Sucht suggeriert, es ist alles nicht wahr. Schau mal was ich gelitten habe zu der Zeit - aber aufgehört hat es. Daß es keiner gemerkt hätte, würde ich Stand heute auch bezweifeln, denn selbst wenn es keiner gerochen hätte, wäre mir das schlechte Gewissen wahrscheinlich so ins Gesicht geschrieben gestanden, daß es mir auch in Leuchtbuchstaben auf der Stirn hätte stehen können, wäre auch nicht auffälliger gewesen. Daß eine keine ist, weiß ich eigentlich zuverlässig, wenn ich die Vernunft anknipse, denn ich habe ja auch vor etwas über viereinhalb Jahren (wieder) in dem Irrglaube das Rauchen angefangen, daß eine eben keine sei. Also, um mit Rio Reiser zu sprechen: alles Lüge!
Aber Du weißt es besser, nicht wahr? Weißt, daß Du es aussitzen kannst - schließlich haben es so viele hier geschafft, und denen ist es auch nicht eben leicht gefallen. Weißt, daß nur eine Deinen ganzen schönen Erfolg von über 100 (!!!) Tagen über den Haufen kippen könnte - und es bei der nicht bleiben würde. Weißt, daß Rauchen Deine gegenwärtige Stimmung nicht besser machen würde - im Gegenteil, Du wärst hinterher wahrscheinlich noch betrübter.
Also tu´s nicht Steffi.
Was Du statt dessen tun kannst, ist Dich zu belohnen, zu verwöhnen, Dir was Gutes zu tun. Was harmonisiert Dich denn, was erfreut Dich? Gönne Dir einen guten Cappucino, eine Duftkerze, einen Spaziergang an der frischen Luft, ein Schaumbad - tu Dir was Gutes Steffi. Es schiebt die Glücksbotenstoffe so ein wenig an. Und lenke Dich ab mit angenehmen Dingen.
Es gibt auch ein Bonbon dafür, daß Dir diese letzten hundert Meter so schwer fallen: Ich glaube für mich erlebt zu haben, daß ich nicht nur definitiver mit dem Rauchen abgeschlossen habe als es je zuvor der Fall war (ich hatte ja schon eine elfjährige Nichtmehrraucherkarriere hinter mir, die ich wieder dran gegeben habe: beim ersten Entzug hatte ich so eine Krise nicht!), denn sowas wollen wir kein zweites Mal mehr, richtig? Und außerdem glaube ich, weiß ich die Freiheit, die ich heute genieße, viel mehr zu schätzen, weiß viel besser, was sie wert ist, und erlebe sie bewußt und stolz. Weil ich sie mir erfochten habe.
Und das kannst Du auch.
Bitte verzweifle nicht. Geh den Weg weiter, sei Dir gewiß, daß er zielführend ist, daß er am Ziel endet, und daß ihn schon viele geschafft haben - auch so zeitweise hinkende Miezen wie ich. Eine Extraportion Mut und Kraft sendet Dir
Lydia
Guten Morgen liebe Lydia und lieber Aki,
ich schreibe Euch im Laufe des Tages noch in Euerm Wohnzimmer einzeln.
Hier möchte ich nur sagen, dass ich Euch sehr dankbar bin für Eure Unterstützung.
Lydia, ganz, ganz herlichen Dank für Deine Beschriebung und die Mühe, die Du Dir gemacht hast. Auch dass sich jemand um einen sorgt und sich so bemüht, tut in diesem Elendszustand "nebenbei bemerkt" gut sowie eben auch das Mitgefühl und eigene Erfahrung damit.
Bei Dir hatte ich die alte Leidenspost tatsächlich schon gelesen, gleich nachdem ich meinen Hilferuf losgelassen hatte, noch bevor Barbabo (Martin) geschrieben hatte. Das hat sehr geholfen und sehr viel Mut gemacht, weil ich ja weiss, wie es Dir heute geht. So individuell das doch ist, ist das tükische scheinbar bei allen sehr ähnlich.
Wieder zu rauchen wäre für mich vom Gewissen her und von Vernunftsseite wie bei Dir auch eine Riesenkatastrophe. Das habe ich vor 10 Jahren schon mal so erlebt, als ich es ähnlich lang geschafft hatte. Bei kürzeren Rauchstopps wars nicht so extrem.
Aki, die einfachen Belohnungsaktionen wirken nicht mehr so recht. Aber ich spreche mir ständig gut zu oder lenk mich ab. Das muss ich zwar immer richtig ansteuern, funktioniert aber gut. Immer wieder raff ich mich erfolgreich auf. Und zur Not und weiteren Unterstützung schau ich immer und immer wieder hier rein. So wie jetzt und so wie viele andere hier ja auch. Es ist einfach ein Segen, dass es Euch hier in diesem Forum gibt!
Ich wünsche Euch und allen einen wunderschönen Tag!
Bis später,
Steffi
Ab morgen bis Sonntag bin ich verreist und ohne Verbindung (und auf jeden Fall auch ohne Zigaretten ;-))
Hallo Steffi,
ich wünsche Dir ein tolles, erholsames, entspanntes langes Wochenende. Will Dir aber für Deinen Besuch in meinem Wohnzimmer herzlich danken. Geteiltes Leid ist halbes Leid, dachte ich mir auch, deshalb lasse ich gern Aufhörer an meiner Schieflage damals teilhaben. Freut mich, wenn es Dir hilft, Deinen Blick nach vorne zu richten, auf den Tag, an dem Du Deine Ruhe vor der Schmachterei hast. Denn der wird auch zu Dir kommen, ich bin aus eigener Erfahrung raus ganz sicher.
Gesteh Dir Deine Gemütsaufwallungen nochmal zu Steffi. Es ist wirklich hart, diese Krise auszusitzen, man braucht all seine Energie dazu, und die fehlt dann halt woanders. Aber verwende sie ruhig auf das Aussitzen, darauf ist sie nicht verschwendet. Hinterher findest Du wieder zu Deiner Mitte zurück (wenn es so läuft wie bei mir, sogar noch zu viel größerer Balance), und bis dahin gestehe Dir zu, ans Wasser gebaut zu haben, manchmal unausgeglichen zu sein oder was Dich eben umtreibt, Der Zustand ist ja nicht für immer, und dafür bist Du hinterher rauchfrei.
Herzlichen Dank noch für Deine Gratulation anläßlich meines zweiten Jahrestages. Aber wir beide wissen doch, daß es nicht die Kunst ist, die Tage vor dem zweiten Jahrestag durchzustehen, sondern die in der Drei-Monats-Krise. Ich denke mal, da ist das, was Du derzeit ablieferst, der härtere Job. (Und ja, da ist auch Jammern erlaubt, vielleicht sogar notwendig: das mußte aus mir auch raus!) Und den machst Du gut, mit großem Willen und eiserner Stärke. Hast es bestimmt bald geschafft!
Gut, wenn in den nächsten Tagen keine Zigaretten verfügbar sind: in so einer Phase arbeitet jeder geschaffte Tag für Dich. Umso besser, wenn Du dazwischen ein paar Tage hast, wo einfach nichts da ist, dem Du widerstehen müßtest.
Genieße das lange Wochenende. Herliche Grüße sendet Dir
Lydia