Einstieg zum Ausstieg

Hallo Lars,

ich freu mich Dich zu lesen. Mit fast 20 Tagen im Gepäck (fast 21, drei Wochen schon, wowwwwww!!!!) und einem Haufen Optimismus. Einfach schön.

Ablenken und Auspowern ist gut. Bewegung läßt ohnehin keine Schmacht aufkommen. Und das Wissen um die steigende körperliche Leistungsfähigkeit, das Spüren derselben vielleicht, macht es auch leichter, Schmachter zu überstehen, weil sie einem ein Argument dagegen in die Hand gibt.

Nachdem ich alles Verständnis dafür habe, daß Du Dich an Silvester nicht im stillen Kämmerlein verkriechen kannst, nur weil Du gerade dem Rauchen entsagt hast. möchte ich doch gerne anregen, stets Salzstänglein griffbereit zu haben. Sie haben mit ein wenig Phantasie ein ähnliches Format und eine ähnliche Haptik wie die Zigaretten und werden auch mit dem Mund konsumiert - also wenn die Lust auf die Zigarette sich bemerkbar macht, kannst Du Dir damit vielleicht schnell behelfen. Und einen Abend lang kann man sich, so einer starken Prüfung ausgesetzt, schon mal so behelfen. (Anderen Aufhörern hat es geholfen, einen Abend lang bei jeder Schmacht eine gebrannte Mandel zu zerkauen oder sowas - also in so einer Extremsituation geht das schon mal. Alles was Dir da hilft, nicht zu rauchen, ist legitim!)

Und im Notfall denke doch an die 4 As, die ich Dir schon an die Hand gegeben habe. Mal kurz abhauen geht auch immer.

Aber ich sehe es wie Brigitte, es ist toll, daß Du für Dich artikulierst, daß das nochmal eine schwierigere Situation werden könnte - aber Du bist dieser nicht ausgeliefert, Du kannst was tun. Dich vorbereiten. Und aktiv dagegen angehen. Du bist nicht hilflos.

Dann viel Spaß morgen, bis 2016 - rauchfrei, ja? Viele Grüße sendet Dir

Lydia

Lieber Lars,

dieses "ich-werde-gleich-wahnsinnig"-Gefühl war für mich eine der fiesesten Begleiterscheinungen beim Entzug. Wenn du dir diese grossartige 26 Tage Zeit mal vor deinem inneren Auge in der Rückschau betrachtest, könnte ich mir auch bei dir vorstellen, daß Häufigkeit und Kraft dieser Attacken nachgelassen haben. Ist das so?

Lars, es hilft ja nichts und es gibt auch nichts schön zu reden: Deine Stärke, deine Leidensfähigkeit bleiben weiter gefragt. Bleib auf deinem Weg, es lohnt sich so sehr! Wann immer es dich packt, lies, schreib, lenke dich ab...tue etwas, was dich vom Rauchimpuls ablenkt. Steh auf, gehe ans Fenster, laufe 1x die Treppen runter, mach 10 Kniebeugen, sprich mit einem lieben Menschen über deine Situation...tue alles.....und bleibe rauch-FREI!
Das ist es schließlich, weshalb du dich in mehr als 3 Wochen gequält haben magst? Sagen zu können:"Ich bin rauch-FREI"!

Dein Meikel

Hi Lars,

oh je diese Gedankengänge kenne ich sehr gut. Ich weiß noch ich habe auch einmal solche Gedanken auf meinem Aufhör-Thread publiziert, von "es würde nicht mal einer merken" bis hin zu "es ist doch ohnehin für irgendjemand anderen von Interesse". Deine Erkenntnis, daß da die Sucht aus dem Aufhörer spricht, ist absolut richtig! Denn Deine eigene Überzeugung sind diese Gedanken nicht!

Und das ist es auch, was Du dagegen tun kannst: Dir klar machen, daß es nicht Deine Überzeugung ist. Du weißt, daß es nicht so ist. Daß es jemand merken würde (im Zweifelsfalle Du, und Du wärst nicht glücklich damit). Daß es nicht wahrscheinlich ist, daß Du morgen unter die Räder kommst. Daß all diese Gedanken nur einer Entzugswelle geschuldet sind. Es _gibt_ keinen Grund zu rauchen.

Diese Entzugswellen sind auch leider normal. Und ja, irgendwie schafft es die Sucht, uns glauben zu machen, daß wir gegen sie keine Chance hätten. Aber das, Lars, ist gelogen. Du bist stärker, Du kannst das aussitzen! Das weiß ich 1. weil ich mir hier die Tageszähler ansehe und da Hausnummern im oberen drei-, sogar vierstelligen Bereich sehe. Und da waren auch viele Knüppelentzüge dabei, was man so liest. Und ich weiß es 2. weil ich es selber auch geschafft habe. Kaum daran geglaubt habe ich zeitweise, mir ging es wie Dir, ich war mir fast sicher, daß ich dem Verlangen wieder verfalle - bin ich aber nicht. Und was ich kann, kannst Du auch. Glaub der Sucht nicht, sie ist nicht unbesiegbar!

Entzug nervt Lars, des ja, und ist manchmal furchtbar anstrengend, das kann ich Dir nachfühlen. Aber die gute Nachricht ist, daß er nicht unendlich ist. Auch wenn er sich jetzt gerade so anfühlt - aber er hört auf. Und dann bist Du stolz drauf, Dich befreit zu haben. Gib nicht nach, mach noch ein bißchen das weiter, was Du schon machst - siehst ja daß es funktioniert. Und dann kommst Du da auch durch. Halte aus - und komm jederzeit her, wir halten es mit aus. Eine Extraportion Kraft und viele Grüße sendet Dir

Lydia

Hallo Lydia,

vielen lieben Dank!
Ich bin von dem Teufelsstück noch immer verschont.

Zur Zeit geht es mir solala... mich plagen immer wieder Sodbrennen etc... Keine Ahnung woran das liegen könnte... Ich denke aber, dass es mit Stress zusammenhängen könnte!

Ich habe gelegentlich immernoch mal das Bedürfnis eine zu rauchen, aber der regelrechte Drang dazu ist nicht mehr vorhanden, es fällt mir um einiges leichter den Schweinehund zu verdrängen!

Liebe Grüße

Lars

Guten Morgen, lieber Lars,

nachdem ich hier gestern beim Herumstöbern gelesen habe, dass Du Dich gesundheitlich momentan nicht so gut fühlst, habe ich beschlossen, Dich einfach einmal ein bisschen aufzuheitern - und heute gibt´s dafür einen super Anlass:

[color=blue]Mit 66 Tagen, da fängt das Leben an,

mit 66 Tagen, da hat man Spaß daran...

Und zwar am Nicht-mehr-Rauchen,

herzlichen Glückwunsch zur Schnapszahl![/color]

(Okay, ich geb´ zu, dass das albern war, aber wenn´s Dich zum Schmunzeln gebracht hat, hat es seinen Zweck erfüllt.)

Lass Dir im Laufe dieses Tages bitte einige Male diese einprägsame Zahl durch den Kopf gehen und freue Dich über den rundherum selbstgemachten Erfolg, der da drinsteckt. Wie wär´s vielleicht sogar noch mit einer kleinen Belohnung obendrauf? Auf jeden Fall wünsche ich Dir einen rundherum schönen Tag ohne Sodbrennen, Magenschmerzen & Co. - hast Du deswegen schon einmal Deinen Arzt gefragt?

Gib doch bitte mal wieder ein Lebenszeichen von Dir, außer mir freuen sich bestimmt noch andere, wieder von Dir zu hören.

Liebe Grüße, Brigitte