Ups and Downs, Frage zum Nikotinpflaster
Hallo Lexi, die erste Woche geschafft. Herzlichen Glückwunsch. Schreib uns doch mal, wie es Dir so geht.
Viel Erfolg für die nächste rauchfreie Woche.
Grüße
Andreas
Hallo ihr Lieben,
War in den letzten Tagen ein bisschen im Stress, deshalb habe ich nichts hören lassen. Und dazu kommt noch die Scham, da ich rückfällig geworden bin. Bei der Arbeit bin ich total daneben, vergesslich und ich kann an nichts mehr anderes denken als an eine Zigarette. So bin ich gestern in der Mittagspause in die Trafik und habe mir meine apte Marke gekauft. Habe auch prompt eine angesteckt. Es fühlte sich irgendwo gut an und andererseits hätte ich heulen können, dass ich so schwach war.
Gestern hatten wir Weihnachtsfeier. Ich hatte Angst, dass ich unbedingt eine Rauchen möchte. Aber das war absolut nicht der Fall. Ich muss auch dazu sagen, dass 90 % meiner Kollegen die dabei waren, Nichtraucher sind. Habe auch keinen Tropfen Alkohol getrunken. Allerdings kam ich um Mitternacht nach Hause. Alle haben schon geschlafen. Habe mich dann auf den Balkon geschlichen um eine zu Rauchen. Heute habe ich auch heimlich wieder 3 geraucht. Ich fühle mich so schlecht. Warum bin ich so schwach. Was soll ich jetzt tun? Waren alle rauchfreien Tage umsonst? Hattet ihr auch Rückfälle?
Ihr seid sicher sehr enttäuscht wenn ihr dies lest. Habt ihr mich doch so motiviert. :-(
Hallo lexi,
Nun erst mal Kopf hoch! Keiner ist hier enttäuscht. Das du dich schlecht fühlst kann ich gut verstehen! Du bist ja gerade in einen Zwiegespräch mit dir selber! Du willst rauchfrei werden und rauchst. Das ist der Widerspruch.
Ist es mehr die Schmacht oder ehr der Gedanke die dich verführen?
Ja auch ich habe am Tag 4 Eine und Tag 5 Eine geraucht! Ja es hatte irgendwie etwas wie als Teenager, etwas sich selbst verbotenes zu tun!! An Tag 6 als mich der Gedanke wieder überfiel, habe ich mich gefragt, "will ich das wirklich? Was soll das jetzt? Die ersten Tage hast du geschafft, wieso jetzt?" Ich habe mir gesagt, "NEIN; Ich will keine neues Ritual einführen und eine am Tag rauchen, NEIN ich will Rauchfrei sein!"
Bevor du dir eine ansteckst, überlege genau ob du es möchtest oder ob es einen anderen Weg gibt? Du hast es in der Hand und du entscheidest darüber, was du machst!
Kennst du die 4 A´s?? Die könnten dir helfen!
• Ablenken Ersetze das Rauchen bewusst durch andere Tätigkeiten, die Dir Spaß machen. Geh um den Block, trinke ein Glas kaltes Wasser...
• Aufschieben Atmen zum Beispiel zehnmal tief durch, sage dir, du hast gerade keine Zeit dafür!
• Ausweichen Vermeide kritische Situationen wie Raucherpausen.
• Abhauen Entfernen dich aus einer Rauchergruppe, bis du dich wieder besser fühlen.
Punkt 1 und 2 könnten dir hierbei helfen!
schlafe gut
LG Bine
Liebe Lexy,
toll dass du so ehrlich bist. Ich glaube nicht, dass immer alle solche Ausrutscher zugeben.
Meine Meinung ist: Wenn der Aufhörwille noch oberflächlich ist, dann wird es noch nichts. Es müssen schon mehrere Ebenen deiner Person da zusammenfinden, dass es funktioniert.
Ich habe in 35 Jahren nie aufhören wollen aus Angst vor dem Versuch und dass es dann nicht klappt. Aber was soll passieren, wenn es nicht klappt? Außer dass du noch eine Zeit lang rauchst?
Mein Bild ist das mit der Waage: Erst wenn in der Schale mit der Aufschrift "Ich rauche nicht mehr" genügend Gewichte sind, dann senkt sie sich nach unten - und der Aufhörwille ist stärker als die Lust und das Nikotinverlangen.
Vielleicht musst du noch mehr solcher Gewichte sammeln und diese verinnerlichen, auf dein Inneres hören, und dann geht es besser.
Ich will auch mit meinen drei Wochen keine großen Töne spucken, aber der Rauchentzug ist ein ganzheitlicher Veränderungsprozess, er greift in die Persönlichkeit ein, aber auf positive Art, und so lange man dazu nicht bereit ist, solange glaubt man noch an die Wirkungskraft der Zigarette und raucht.
Herzlich
SusanneK
Hallo Lexy,
ich habe gerade nach dem Chat zufällig Deinen Text entdeckt und muss Dir jetzt ganz schnell was dazu schreiben:
Bitte !! Schmeiss sie weg. Nimm die Schachtel die Du da gekauft hast. Zerknüll die Zigaretten die noch da sind noch heute in so viele kleine Einzelteile dass sie definitiv nicht mehr zu gebrauchen sind und mach direkt da weiter wo du gestern mittag aufgehört hast.
Du steigerst Dich schon wieder langsam und bist innerhalb kürzester Zeit wieder bei Deinem alten Pensum. Ich habe nach dem ersten Aufhörversuch mehrere Jahre gebraucht für einen neuen Versuch. Und dieses Forum ist voll von ganz ähnlichen Geschichten.
Dass Du total daneben und vergesslich bist ... das wird bald besser. Ganz bestimmt und schon sehr bald.
Liebe Grüße vom Frühlingskind
Hallo Lexy!
habe am 30.11 meine hoffentlich letzte geraucht und kann dich sehr gut verstehen.Die Gedanken kreisen eigentlich am Anfang nur um dieses Thema , ablenken war sehr schwierig.Ich habe aber das Gefühl dass es jeden Tag besser wird. ich hoffe du gibst nicht auf und machst weiter.
LG Lotta
Guten Morgen Lexy, Respekt für Deine Ehrlichkeit. Durch die heimlichen Zigaretten verlängerst Du aber nur den Stress und läufst Gefahr schnell wieder im alten Muster gefangen zu sein.
Natürlich sind die ersten Tage immer schwer, aber die Mühe lohnt sich wirklich.
Ich empfehle gerne als Einstieg das kostenlose Ebook von Joel Spitzer "Nie wieder einen einzigen Zug" http://whyquit.com/NWEEZ/NWEEZ!-Buch.pdf .Ich finde es deshalb so interessant, weil dieser Joel Spitzer sein über 40 Jahren Nichtraucherkurse in den USA anbieten und hier seine Erfahrungen aufgeschrieben hat ,auch eindrucksvoll einige Schicksale beschreibt. Vielleicht hilft es Dir ja auch.
Viel Kraft und Sturheit für Dich.
Andreas
Liebe Lexy,
hast du dir genügend Hilfen/Stützen angehäuft?
Dies können sein - neben diesem Forum - Therapeutengespräche als Wegbegleiter, Selbsthilfegruppen mit angehenden Nichtrauchern, Akupressur, Akupunktur, Hypnose, Yoga, u.s.w.
Du kannst das auch alles machen oder zumindest mehrere Hilfen kombinieren.
Die berühmten Pflaster haben keine therapeutische oder moralische Wirkung, sie geben nur ein bisschen Nikotin, um die körperlichen Entzugserscheinungen zu mildern. Die o.a. Stützen stärken aber die Kraft und den Aufhörwillen.
Ansonsten hat Frühlingskind recht: Wegschmeißen, wiederaufhören, dranbleiben!
Herzlich
SusanneK
Auch die Krankenkassen bieten einige Kurse zu diesem Thema an, einfach mal nachfragen. Eine Kombination diverser Maßnahmen stärkt natürlich auch.
Hallo ihr Lieben,
ich danke euch so sehr für eure Worte!!! Ich habe die Zigaretten heute morgen sofort entsorgt. Ich habe mich dabei sehr gut gefühlt. Vielleicht solltet ihr auch wissen, dass ich seit 2 Tagen kein Nikotinpflaster mehr genommen habe. Dachte mir, ich schaffe es schon ohne. Vielleicht hat es mich auch deswegen so überrollt. Heute Morgen habe ich das Nikotinpflaster wieder aufgeklebt und ich habe absolut kein Bedürfnis nach einer Zigarette. Kaufe mir auch diese Woche noch die Laufschuhe und dann gehts ab zum Joggen.
@ Andreas: Ich bin auf der Warteliste für eine Gruppentherapie im Jänner. Mein Plan ist eigentlich, dass ich mich dort als Nichtraucherin dazugesellen kann und anderen mit meinen Erfahrungen Mut machen kann. Zudem habe ich am 19.1. beim Lungenfacharzt einen Termin zur Untersuchung der Lunge inkl. Lungenfunktionstest ausgemacht.
Ich bin sehr froh, dass es euch gibt. Denn ihr wisst genau, wie hart es ist, das Rauchen zu lassen.
Danke!!!
Liebe Grüsse
Alexandra