Eigentlich will ich ja aufhören... aber diese Angst....

Verfasst am: 05.11.2015, 19:55
Topolina
Topolina
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Hallo ihr alle
Ich bin schon was länger hier angemeldet, hatte auch schon Versuche gestartet - aber natürlich erfolglos.
Ich bin scheinbar sehr inkonsequent mit mir selbst, sonst würde ich ja durchhalten.

Und ich hab Panik vor den Schmachtattacken und davor schlechte Laune zu bekommen. Die schlechte Laune kann ich mir beruflich überhaupt nicht leisten, da ich mit Kindern arbeite.

Wie lange dauern diese Schmachtattacken denn bei euch so an?
Soll ich sie dann einfach aushalten? Für ein paar Minuten ginge das ja vielleicht, aber wenn so eine Attacke ne Stunde oder so dauert?

Hiiiiilfeeeeee!

Verfasst am: 05.11.2015, 21:23
NikNok
NikNok
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Tach!

"ich hab Panik vor den Schmachtattacken und davor schlechte Laune zu bekommen. Die schlechte Laune kann ich mir beruflich überhaupt nicht leisten, da ich mit Kindern arbeite"

Klar, davor sollte man auch Panik haben, so 'ne Sachen wie
lungenemphysem, COPD, Herzinsiffuzienz, Bronchialkarzinom...
sind ja sooo weit weg, davor brauchste sicher keine Panik zu haben und
die kannst du dir dann auch locker leisten und ist ja auch nicht so schlimm
wie schlechte Laune!

Solche Ideen und Gedanken sind typisch für Drogenabhängige, kennen
die meisten hier. Hör auf mit dem Mist, nach einiger Zeit wird es
sich als eine der besten Entscheidungen herausstellen, die du in
deinem Leben getroffen hast. Besser jetzt Schmacht und schlechte
Laune als eine ziemlich sichere Option auf ein qualvolles Ende.

Du hast nur ein Leben, Deins! .. think about!

Verfasst am: 05.11.2015, 21:33
Topolina
Topolina
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Ja, es ist die Gorch Fock. Sie ist dieses Jahr 10 Meter nah an mir vorbei geschippert (auf der Windjammerparade der Kieler Woche).

Danke für eure Antworten!
Ich kann mir vorstellen, dass ihr solche "banalen" Ängste hier zu genüge lest!
Und ja, es ist wohl die Sucht, die mich zu diesen Gedanken / Ängsten drängt.
Vom Kopf her weiß ich das ja auch alles, und natürlich bin ich mir bewusst, dass medizin. Diagnosen weitaus schlimmer sind!
Aber sagt das mal dem Monster in meiner Bauchgegend, das nach dem Glimmstengel schreit ;)

Verfasst am: 05.11.2015, 21:38
rauchfrei-lotse-meikel
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Hallo Topolina,

klasse, dass du dir hier Unterstützung suchst. Hier tummeln sich viele Nichtmehrraucher, mit den unterschiedlichsten Erfahrungen. Im Guten, wie im Schlechten...
Du kannst nur profitieren. Vielleicht gibt es den einen oder anderen Tipp, der gut in dein Konzept passt. Aki hat dir ja schon einiges geschrieben.

Du hast vorhin beschrieben, dass du Angst verspürst. Angst vor diesen Entzugserscheinungen.
Genau wie Aki möchte auch ich dir nicht vorgaukeln, daß du dich mit deinem Entschluß für die Teilnahme an einem Kindergebirtstag entschieden hast. Deine "Angst" hat durchaus ihre Berechtigung. Denn die Suchtstruktur in dir (wie wir sagen: der Suchtteufel) spürt, daß es ihr an den Kragen gehen soll. Das es "ernst" wird.

Ruhig Blut, Topolina!

Natürlich fühlt sich manchmal echt fies an, die Zigarette in gewohnten Situationen weg zu lassen. Aber es wirklich immer nur kurze Momente. Und dieser unangenehme Moment vergeht auch wieder.

Ich bin ja nun schon was länger rauchfrei und ich verspreche dir: Du hast schon schlimmere Situationen durchgestanden.

Eins ist klar:
Vom Nichtrauchen ist noch niemand verstorben.
Beim Rauchen sieht das anders aus...

Könntest du mal deine persönlichen Gründe benennen, weshalb du ein Leben in Rauchfreiheit führen willst?
Schreib dir deine Gründe doch einfach mal auf...
Was auch noch wichtig wird, ist, wie du dich und dein Gehitn auf den Ausstieg "programmierst". Ein Satz bei dir ist mir da besonders aufgefallen...

[quote="Topolina"]
Ich bin schon was länger hier angemeldet, hatte auch schon Versuche gestartet - aber natürlich erfolglos.

[/quote]

Weshalb sollte denn der neue Anlauf nicht doch erfolgreich sein? Was spricht denn dagegen? Autosuggestion ("ich packe das"..."so viele vor mir haben es auch geschafft" usw.), also die Beeinflussung deines Denkens, beeinflusst deine Gefühle. Das bedeutet, du kannst selbst deine Gefühle beeinflussen.

Jetzt möchte ich dich aber auch nicht so sehr zutexten.

-Du machst das
-Du kannst das
-Du schaffst das..

Traue dich...und melde dich hier, ok?

Fürs Erste alles Gute
wir lesen uns!

Dein Meikel

Verfasst am: 05.11.2015, 21:58
Topolina
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Hallo Meikel, hallo Seefahrer

Danke euch!
Nun, meine Gründe warum ich gerne Nichraucher wäre:
- Ganz klar, es ist ungesund!
- mir fällt auf, dass ich mich mehrmals am Tag -räuspere, ohne krank zu sein ( beginnende COPD??? )
- es stinkt! Ich rauche nicht im Haus, nur draussen, aber es stinkt wenn ich in rauchfreie Räume komme. Das ist mir unangenehm, denn so rieche ich für alle anderen
- ich gebe im Monat 150 Euro aus, um sie in die Luft zu pusten
- ich brauche ein neues Auto, wofür 150 Euro monatlich super wären
- ich bin im Stress, wenn ich merke dass ich nicht mehr genug Zigaretten habe
- ja, ich bin Sklave dieser Sucht, mittendrin
All das möchte ich nicht mehr!

Ich habe Pflaster hier liegen, habe mir vorgenommen den morgigen Tag mit einem solchen zu beginnen und zu schauen wie weit ich damit komme. Falscher Start?

Verfasst am: 05.11.2015, 21:58
alwine2808
alwine2808
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Hallo Topolina,
das mit den vielen Versuchen kenne ich......
Ich weiß nicht warum, aber meine -jetzt- 7 Wochen habe ich relativ gut geschafft. Nach einigen Tagen körperlicher Sucht, mache ich mir jetzt immer wieder deutlich, dass es psychischer Schmacht ist...... meine größte Sorge ist, ich möchte nicht zunehmen, ich habe mir dieses Mal von Anfang an eingeredet, wenn ich einen starten Schmachter habe, dann habe ich Durst ... ich trinke dann immer eine kleine Flasche Wasser.... mein Sohn hat schon gegrinst......
Ich habe das allererste Mal beim Nichtrauchen nicht zugenommen...... zumindest bis jetzt.
Halte durch!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Herzliche Grüße
Alwine

Verfasst am: 06.11.2015, 20:47
Topolina
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Hi
So, Morgen gehts dann mal los... Pflaster habe ich nicht nehmen können.. die sind tatsächlich abgelaufen. Die Packung liegt schon einige Jahre im Schrank.
Muss morgen dann neue besorgen.
Trotzdem dachte ich dann heute Früh "kannst es ja trotzdem versuchen, halt ohne Pflaster".
Das klappt allerdings nur bis zum Feierabend um die Mittagszeit. Pünktlich stand das Monster bereit und empfing mich mit offenen Armen..
Okay, ich lasse mich nicht entmutigen, dann eben morgen ein neuer Versuch

Verfasst am: 07.11.2015, 21:58
Topolina
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Soooo, Rückblick auf den heutigen Tag:
Aufwachen, wach werden, gemütlich nen Cappuccino machen.
"Ja, jetzt will ich rauchen!" Aber ich wollte doch aufhören
Und ich hab die Pflaster noch nicht.
Gut, ich versuche, den Moment des Verlangens auszuhalten.
Ich lenke mich ab, trinke meinen Cappuccino eben nicht draußen am "Raucherplatz" sondern drinnen.
30 Minuten später - mittlerweile schon sehr nervös und unruhig - "Verdammt, es sind ja eh noch 4 im Päckchen.
Also rauche ich eine, und wenn ich mich fertig gemacht habe fahre ich zur Apotheke um die Pflaster zu kaufen.!"

Gesagt, getan.
In die Apotheke, Pflaster gekauft. Auf dem Parkplatz die letzte Zigarette geraucht - in vollem Bewusstsein: wenn du dir jetzt das Pflaster klebst kannst du eh nicht mehr rauchen, das darf man nicht!"
Pflaster geklebt. Und nun? Unschlüssig, was ich tun soll. Wenn ich gleich heim fahre könnte mich Langeweile packen. Sport geht zur Zeit aus gesundheitlichen Gründen noch nicht (hoffentlich kann ich damit bald weiter machen!).
Okay, ich fahre zu einem Autohändler. Auf dem Weg dort hin (ca. 20 Minuten Fahrzeit) fällt mir ein "Hey, eigentlich rauchst du doch im Auto! Aber jetzt mag ich gar nicht... wirkt das Pflaster schon?"
Ich fahre zum Händler, erkundige mich, sehe mir Autos an, fahre wieder heim. - Immernoch kein Bedürfnis eine zu rauchen. COOL
Zuhause dann etwas Haushalt, gemütlich ne Tasse Kaffee, dann noch einkaufen fahren.
Wieder im Auto - und auch zuhause - kein Verlangen. Höchstens mal die Idee, aber noch nicht mal das seltsame leere Bauchgefühl, das mich sonst wahnsinnig macht.
Ich bin verblüfft.
Wieder zuhause mache ich mich für eine Geburtstagseinladung fertig und fahre dort hin. Hm, dort sind Raucher, und viele Bekannte von mir - manche rauchen auch. Und am Ort der Feierlichkeit hab ich schon sooo oft geraucht.
Gut, da musste nun durch, kannst ja nicht alles meiden, wo du mal geraucht hast!!!
Und tatsächlich : es war KEIN Problem. Selbst nach deftigem Essen und dazugehörigem Bierchen alles okay.
Sind das echt die Pflaster?
Auf dem Heimweg (bin wegen Krankheit nur 4 Stunden dort geblieben) plötzlich soooolches Verlangen!
Nein, du rauchst jetzt nicht, hast es jetzt sooo lange ausgehalten.
Zuhause liegen noch 2 Zigaretten.. du könntest ja zuhause... nein, das machst du nicht!

Verfasst am: 07.11.2015, 22:51
sporbiene
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Hallo Topolina. Schön das du uns gefunden hast.
Wie ich lese war Dein Tag ja heute mehr als ausgefüllt und zwischen den zeilen lese ich Angst...was eigendlich
Unbegründet ist.
Auch zu Versagen ist unbegründet, lass Dich darauf ein . Am Anfang meines Rauchstop sagte ich damals
" Ich bin neugirig auf das was kommt, wie wird es sein Nicht mehr zu Rauchen" Natürlich war es kein Spaziergang aber ich habe mich auf das Abendteuer eingelassen. Und ich kann Dir sagen es waren viele gute und schlechte Erfahrungen dabei.

Und warum sollst Du es nicht auch schaffen , du wirst sehen jeder geschaffter Tag macht Dich Glücklich.
Belohne Dich für deine geleistete Sturheit.

Es ist schön das leben als Nicht mehr Raucher.

Laß mal bitte hören wie es Dir so ergeht.

Viel Glück.. Sporbiene