Fragen zu psychischen Veränderungen nach Nikotinentzug

Verfasst am: 13.07.2015, 11:58
Angelique
Angelique
Themenersteller/in
Dabei seit: 13. 07. 2015
Rauchfrei seit: 3426 Tagen
Beiträge: 16 Beiträge

Guten Tag zusammen,

mein Name ist Angelique ich bin 42 Jahre alt und ich habe vor 9 Tagen aufgehört zu rauchen. Es war eine klare Entscheidung von mir, da ich keinerlei Freude mehr am Rauchen finden konnte und es sowieso nie so recht zu meinem sonst sehr gesunden Lebensstil passte. Es ist mir daher wohl auch nicht schwer gefallen. Bis auf ein paar ungewohnte Momente, in den ersten 2 Tagen habe ich das Rauchen quasi völlig vergessen. Ich habe absolut kein Verlangen nach einer Zigarette im Gegenteil ich kann mir nicht vorstellen jemals wieder so ein miefieges, giftiges Zeug zu inhalieren.

Das ist ganz wunderbar und ich freue mich darüber.

Dennoch habe ich Veränderungen festgestellt, die mir zum einen etwas Angst machen und zum anderen einmal mehr zeigen was für ein extremes Teufelszeug dieser Mist in Wirklichkeit ist.
Seit dem ersten Tag ohne Zigaretten habe ich eine ungeheure Energie,so ein unfassbarer Bewegungsdrang in mir, den ich mit noch mehr Sport zu kompensieren versuche, aber so richtig erschöpft bin ich trotzdem nicht mehr.

Außerdem habe ich wirre Träume un Durchschlafprobleme, wache jede Nacht zwischen 3 und 5 Uhr auf und bin ausgeschlafen.
Und meine Gefühle überschwemmen mich geradezu, es ist als ob sie vorher durch die Zigaretten gefiltert oder gemildert waren oder so, jetzt erlebe ich Wut, Trauer, Ungeduld, aber auch Fröhlichkeit und Glück um ein vielfaches intensiver, so das es mich eben irgendwie überschwemmt. alles in allem bin ich mir gerade irgendwie fremd geworden, ich hoffe ich kann das einigermaßen verständlich r+überbringen. Ich bin glücklicher Nichtraucher und freue mich jeden tag über meine Entscheidung, aber mein Inneneleben ist irgendwie außer Rand und Band.

Manchmal habe ich Sorge das der Nikotinentzug irgendetwas in meinem Körper ausgelöst haben könnte, eine Homonstörung oder eine mansiche Phase einer Depression oder ähnliches. Kennt hier jemand slche Entzugserscheinungen? Ist so etwas normal, oder wie lange dauert so ein Entzug in der Regel?

Vielen lieben Dank schon einmal fürs Lesen und Zeit nehmen.

Angelique

Verfasst am: 13.07.2015, 12:28
kruemlchen
kruemlchen
Dabei seit: 11. 05. 2015
Rauchfrei seit: 3480 Tagen
Beiträge: 862 Beiträge

Hallo und herzlich willkommen!
Das mit der vielen Energie und dem gestörten Schlaf ist glaub ich ganz normal.
Ich konnte die ersten Tage nachts auch schlecht schlafen. Am Tag dafür umso mehr ;)
Und den Sportdrang hatte ich auch.

Mach dir keine Sorgen

Verfasst am: 13.07.2015, 12:47
Angelique
Angelique
Themenersteller/in
Dabei seit: 13. 07. 2015
Rauchfrei seit: 3426 Tagen
Beiträge: 16 Beiträge

Danke für die rasche Antwort.
Echt? du kennst das? Das beruhigt mich jetzt sehr und wann hörte das bei dir wieder auf bzw hat sich normalisiert? ...Erschreckend was dieses Zeug mit einem macht. Hätte ich nicht gedacht

Verfasst am: 13.07.2015, 12:49
baloule
baloule
Dabei seit: 17. 06. 2015
Rauchfrei seit: 3443 Tagen
Beiträge: 717 Beiträge

Herzlich Willkommen
Ich glaube wir haben durch das Nikotin viele Gefühlregungen unterdrückt bzw.erstickt oder wie viele hier sagen weggeraucht.Dies ganzen Emotionen stürmen jetzt ungefiltert auf uns ein. Ich hatte bzw.habe auch eine Achterbahn der Gefühle hinter mir. Aber glaube mir es wird besser.Jeden Tag ein bißchen. Schritt für Schritt

Auch das mit den Schlafstörungen hat sich bei mir nach 3 Wochen stark gebessert ( bin immer um Viertel nach 4 aufgewacht)
LG

Verfasst am: 13.07.2015, 13:22
Angelique
Angelique
Themenersteller/in
Dabei seit: 13. 07. 2015
Rauchfrei seit: 3426 Tagen
Beiträge: 16 Beiträge

Habe mich im übrigen auch noch vertan, ich habe nicht vor 9 Tagen aufgehört sondern vor 11 Tagen! Da habe ich doch glatt vergessen die Tage zu zählen.

Vielen Dank für eure Antworten. wie gesagt es beruhigt mich das es offenbar eine normale Reaktion ist und keine psychische Störung .

Danke

Verfasst am: 13.07.2015, 13:25
daufi
daufi
Dabei seit: 17. 01. 2014
Rauchfrei seit: 3967 Tagen
Beiträge: 6244 Beiträge



erste Schnapszahl

[color=red]1 1 Tage [/color]



gut gemacht weiter so!!!!!!!

lg daufi

Verfasst am: 13.07.2015, 14:19
Angelique
Angelique
Themenersteller/in
Dabei seit: 13. 07. 2015
Rauchfrei seit: 3426 Tagen
Beiträge: 16 Beiträge

Oh Lilo,

du hast es in allen Punkten getroffen!

Und so wie du es schreibst ist es wirklich cool!

Ja ich habe viel mehr Zeit als früher, gerade weil ich früh ausgeschlafen bin, und ich brauche keine zusätzliche Zeit mehr einzuplanen, für nur noch kurz eine rauchen dann...
ich traue mich jetzt auch wütend zu werden. Früher bin ich bei Wut im Bauch immer erstmal eine rauchen gegangen und dann habe ich es meist auf sich beruhen lassen oder eben mit mir allein ausgemacht.
Jetzt atme ich zwar erstmal tief durch wenn ich wütend bin, um nicht einfach nur Aggressionen an anderen auszulassen, aber dann sage ich schon mal sehr deutlich meine Meinung,
ich habe einfach keine Lust mehr mich immer zu "beherrschen".

Das ist so befreiend.

Und eigentlich werde ich jetzt überhaupt erst so richtig wütend, wenn jemand ungerecht ist oder sich mir gegenüber daneben benimmt (habe ebenfalls Pubertiere zuhause 2 an der Zahl) das habe ich früher gar nicht so intensiv gefühlt.

Alle Gefühle erlebe ich intensiver ,tatsächlich als hätte ich etwas eingeworfen.

Da fahre ich mit dem Fahrrad von der Arbeit nach Hause und grinse wie ein Honigkuchenpferd weil ich mich so unendlich an dem Sonnenschein erfreue und darüber wie schön es ist frische Luft statt Gift in die Lungen zu atmen und denke mir im nächsten Moment ob ich vielleicht einfach nur endgültig eine Sockenschuss habe so glücklich zu sein....

Mich interessieren diese Vorgänge ehrlich gesagt schon sehr.
wenn Nikotin Gefühle unterdrückt hat, wie kann es dann sein das Raucher glauben sie würden etwas vermissen wenn sie aufhören?

Ich habe den Eindruck als ob ein Vorhang beiseite geschoben wurde und ich mich von Ketten und Fesseln und Zeitfressern und Geldfressern befreit habe.

Verfasst am: 13.07.2015, 14:33
Christin2969
Christin2969
Dabei seit: 01. 05. 2015
Rauchfrei seit: 3492 Tagen
Beiträge: 807 Beiträge

Hallo Angelique,

ich gratuliere erstmal zu 11 geschafften Tagen. Das find ich ja ganz toll

Jedenfalls sprichst du mir echt aus der Seele! Alles was du da beschreibst habe ich ebenfalls erlebt
und mir geht es teilweise heute noch so. Ich denke, dass es einen als Raucher garnicht bewusst ist,
was man da alles unterdrückt.

Muss allerdings noch ziemlich darauf achten, dass ich mich nicht im Ton vergreife
oder eben zu direkt werde und wohl noch so einiges über mich selbst lernen

Ich wünsche dir alles Gute!

Verfasst am: 14.07.2015, 16:46
Angelique
Angelique
Themenersteller/in
Dabei seit: 13. 07. 2015
Rauchfrei seit: 3426 Tagen
Beiträge: 16 Beiträge

Liebe Christin,

Vielen Dank für die Glückwünsche, och ja ich bin sicher ich muss ebenfalls noch darauf achten den richtigen Ton zu treffen aber so ist es wohl immer wenn man etwas zum ersten mal macht, man muss es erstmal üben. Hoffentlich sind die Menschen um uns ein bisschen Nachsichtig ...

Liebe Lilo,
Wolltest du mich vielleicht aufziehen mit dem Buch-Glückseligkeit Hinweis -?...Ich bin eher optimistisch eingestellt, deswegen fällt mir beim Entzug wohl hauptsächlich das positive Gefühl auf etwas bedeutendes in meinem Leben probiert/geändert/geschafft zu haben. Ich finde es immer toll wenn ich mich im Leben vorwärts bewege und das macht mich glatt glücklich:-). Sorry falls das zu euphorisch rüberkam.. Aber ich habe mich ja in diesem Forum angemeldet weil ich selbst unsicher bin/war was die Intensität angeht.

nach Hause kommen und erstmal schön entspannt auf der Terrasse eine rauchen. Darauf wollte ich jahrelang nicht verzichten. Und die meiste Zeit meines raucherdaseins habe ich deswegen gerne geraucht. Aber irgendwann habe ich nur noch das Gefühl gehabt Fremdbestimmt und gefangen zu sein weil ich leider nicht "nur" die eine gemütliche Zigarette auf der Terrasse rauchen konnte, sondern 19 unnötige drumherum. Das Gefühl abhängig zu sein fand ich mit der Zeit sehr bedrückend und umso glücklicher bin ich das ich den Absprung "gewagt" habe. Meine persönliche Freiheit ist mehr wert als die eine angeblich gemütliche Zigarette.

Wenn du dir das täglich in Erinnerung rufst, solltest du schon sehr bald den gleichen Trip fahren wie ich ;-))))

Liebe Grüße,
Angelique

Verfasst am: 15.07.2015, 08:00
Angelique
Angelique
Themenersteller/in
Dabei seit: 13. 07. 2015
Rauchfrei seit: 3426 Tagen
Beiträge: 16 Beiträge

Hallo Lilo,

aufziehen wäre aber auch nicht schlimm gewesen :-).
Ich bin nicht immer glücklich und fröhlich aber die meiste Zeit. Und wenn nicht, dann geht meine schlechte Stimmung meist schnell wieder vorbei, gehört ja auch dazu.
Es sind unsere Gedanken, die entscheiden wie wir uns fühlen, und die wenigsten Menschen sind sich darüber im Klaren das sie selbst entscheiden können ob sie Herr oder Sklave ihrer Gedanken sind. Das ist meiner Meinung nach das einzige Geheimnis :-).

Liebe Grüße,
Angelique