Mein Erste tag ohne

Verfasst am: 15.10.2014, 16:03
rauchfrei-lotse-meikel
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Hallo Flipje,

sicher haben stoffgebundene Abhängigkeiten viele Gemeinsamkeiten.
Genaus sicher haben sie aber auch viele Unterschiede.

Ich bin weder Arzt, noch Psychologe, deshalb verstehe bitte alles, was ich hier schreiben werde als das, was es ist: Tipps aus meinem Erfahrungsschatz. Aber mehr auch nicht, ok?

Bei der PTBS waren sicher Ereignisse der eigentliche Auslöser dafür, dass du die auftretenden Störungen mit Alkoholkonsum ertragbarer machen wolltest. Trifft das auf dich zu?

Die Abhängigkeit von der Droge Nikotin hat aus meiner Sicht eher eine andere Entstehungsgeschichte. Und genauso wird die Entwöhnung vom Nikotin anders verlaufen, als beim Alkohol. Mit entsprechend anderen Auswirkungen auf das körperliche und seelische Wohlbefinden.

Du schilderst sehr plastisch wie stark sich der Rauchverzicht auf dein Selbstwertgefühl auswirkt. Soll ich dir mal was sagen, Filipje? Du bist nach deinem Rauchausstieg genau der selbe Mensch, wie vorher, als du noch Raucher warst.
Nur hast du jetzt mehr Zeit, hast sozusagen "den Kopf frei", um mehr über dich und über dein Leben nachzudenken. Dabei fallen dir vielleicht an dir Eigenschaften auf, die dir nicht so gut gefallen. Womöglich säuselt dir auch das Suchtteufelchen ins Ohr "...also, alter...mit der Kippe warst du deutlich attraktiver!" Höre nicht auf soetwas!

Entwickle für dich Strategien, mit denen du feststellen kannst, daß du immer noch ein attraktiver und wertvoller Mensch bist...auch ohne die Kippe in der Hand.

Woran könntest du Spaß finden? Die Anbindung an einen Badminton-Verein? Wöchentliches Training beim Bogenschießen? (Hab ich mal probiert, macht irre Spass und ist sauschwer). Ehrenamtliche Mitarbeit bei Caritas? Vestehst du was ich sagen will? Begib dich unter Menschen, nicht nur virtuell, und du wirst eine Form der Wertschätzung erhalten, wie es dir nie möglich schien.

Belohne dich auf deinem Weg in ein dauerhaft rauchfreies Leben, Körper/Seele/Geist leisten im Moment Schwerstarbeit! Nimm die letzten Sonnenstrahlen mit und geh ein Eis essen. Beim Lieblings-Italiener nen Cappucino schlabbern, den neuesten 3-D Film im Kino anschaun... Es gibt hunderte von Belohnungen der besonderen Art. Finde das für dich Passende heraus!

Nimm am Leben teil. Aktiv. Und das Leben wird dir so viel zurückgeben.

Ich hoffe sehr, du konntest damit etwas anfangen.

Sei ganz lieb gegrüßt
Dein Meikel

Verfasst am: 15.10.2014, 16:38
FlipjeSR
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Liebe Miezhaus, Liebe Meikel,
Danke für euren lieben wörter, so hatte ich es eigentlich noch nicht betrachtet.
Und ja Meikel,,,

"Bei der PTBS waren sicher Ereignisse der eigentliche Auslöser dafür, dass du die auftretenden Störungen mit Alkoholkonsum ertragbarer machen wolltest. Trifft das auf dich zu?"

Ja das stimmt, das eine hängt zusammen mit das andere. Die Zigaretten schon seit meine jugend.

Es ist für mich alles was schwerig sich am leben teil zu haben weil ich nicht mehr gern auto fahre und angst habe in Öffentliche verkehrs mittel. Und überall mit den taxi hin ist mir ein bischen zu teuer.
Es gehört zu meinen krankheit also habe ich gelernt so langsam damit zu leben aber ich möchter zum beispiel gerne mal mit meinen tochter ins Kino weiss aber nicht wie weil ich angst habe für menschen massen. Ist alles nicht so einfach und leicht.

Aber danke für eueren liebe und ermutigende wörter.

Liebe Grüße.

Verfasst am: 15.10.2014, 17:04
rauchfrei-lotse-meikel
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Flipje, dann noch eine ergänzende Frage:

Hast du dir vor 8 Tagen vorstellen können, nach über 30 Raucherjahren jemals auch nur 24 Stunden lebend ohne Zigarette zu überstehen?

Du kannst viel mehr, als du dir zutraust! Deine Grenzen erfährst du nur, wenn du sie überschreitest. Das braucht Mut, soviel ist klar. Diesen Mut möchte ich gerne in dir wecken.

Möglicherweise kann dir therapeutische Begleitung dabei behilflich sein, mit den von dir beschriebenen Ängsten besser umgehen zu können?

Glaube an dich! Und glaube an deine Kraft, Veränderungen herbeiführen zu können!

Meikel

Verfasst am: 15.10.2014, 17:12
FlipjeSR
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Meikel,
Nein das hatte ich mich nicht vorstellen können und jetzt bin ich schon 8 tagen weiter warüber ich mich auch ganz doll freue. :-D
Du schreibst;

"Möglicherweise kann dir therapeutische Begleitung dabei behilflich sein, mit den von dir beschriebenen Ängsten besser umgehen zu können?"

Ich war in 2009 und in 2011 nochmal jeweils ein halbes jahr in eine klinik wobei ich schon ganz schön geholfen bin. Im moment bin ich wöchentlich beim psychologe in behandlung. Es hilft mir alles aber noch nicht genug. Stückchen bei stükchen wird es besser aber weil es bei mir alles chronisch ist dauert alles auch was länger. Mein PTBS stammt von 1993, festgestellt haben die Deutsche ärtzte es in 2007 also ist in der zwischenliegende jahren ganz schön was passiert bei mir drinnen was ich selbst auch nicht bemerkt habe. Alles is so löangsam und schleichend gegangen.
Aber ich bin dabei um alles zu überwinden, es dauert hallt lange.

LG.

Verfasst am: 15.10.2014, 21:00
ManyLu
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Hallo Hans,

Du hast schon so viel erreicht. Da wird eine enorme Stärke sichtbar. Und Du sorgst so gut für Dich, wenn Du erkennst, was für Dich geht und was nicht geht. Du suchst weiter nach Lösungen und gibst nicht auf.

Schön finde ich, wie geduldig Du mit Dir sein kannst. Es hat lange Zeit etwas gearbeitet in Dir, das lange Zeit braucht, um zu heilen. Das mit dem Rauchen kannst Du auch sehr gut schaffen, glaube ich. Denn die ersten Tage hast Du super gemeistert. Egal wie schlimm es war, du hast gejammert, Dir Hilfe besorgt im Forum und durchgehalten. Und ganz oft klingst Du sehr optimistisch. Jeder Tag ohne Rauch macht Dich stabiler. Geduld, Geduld...

Ich kenne das mit der Angst vor dem "Langweiligwerden" auch. Ist gar nicht so einfach, die Illusionen der Sucht abzuschütteln. Überlege mal, was Du interessant an Menschen findest! Also ich finde ihre Geschichten toll, ihren Mut, ihre Probleme, ihren Humor, ihr Können, ihre Ehrlichkeit ... Habe eigentlich noch nie jemand wegen dem Bier in der Hand und der Kippe toll gefunden... Warum sollte es anderen mit mir oder mit Dir so gehen?

Ich wünsche Dir einen schönen Abend!
ManyLu

Verfasst am: 15.10.2014, 21:21
rauchfrei-lotse-meikel
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...und, ManyLu...der Hans schreibt so ein charmantes deutsch, das ihn zusätzlich noch sehr liebenswert erscheinen lässt. Findest du nicht?

Meikel

Verfasst am: 15.10.2014, 22:27
ManyLu
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Ja absolut, Meikel

Hans, ich mag Dein Deutsch sehr!

Gute Nacht und einen weiteren starken rauchfreien Tag morgen!
ManyLu

Verfasst am: 16.10.2014, 06:21
FlipjeSR
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Danke ManyLu, für deinen lieben und aufbauende wörter. Das tut mir gut.

Soooo mein Deutsch ist also charmant!? Aha :-), Gut zu wissen. Haha.
Hoffentlich stehe ich der tag was leichter durch als gestern und vorgestern.
Heute morgen habe ich ein zahnartz termin. Also nicht so prikkelend.

LG.

Verfasst am: 16.10.2014, 20:55
miezhaus
miezhaus
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Hallo Hans,

wie ist es heute gelaufen? Geht es Dir gut? Hab heute tagsüber mal an Dich gedacht (habe in meinem Kalender einen Kieferorthopäden-Termin gefunden, den ich fast schon verdrängt hatte, nicht so dramatisch, aber da bist mir Du mit Deinem Zahnarzt-Termin eingefallen). Hast Du den Tag gut rumgebracht? Hey, morgen sind´s ja schon zehn! Du bist schon im zweistelligen Bereich! Das ist ja toll. Was sagst Du dazu? Freust Du Dich? Viele Grüße aus dem

Miezhaus

Verfasst am: 17.10.2014, 00:07
ManyLu
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Hallo Hans,

konnte noch nicht schlafen... und jetzt ist ja schon Geisterstunde und

Du bist zweistellig!!!!!!!!!!!!!!

Herzlichen Glückwunsch zu 10 ganzen rauchfreien Tagen!



Warst Du tapfer heute, äh gestern? Schon wieder alles gut?

Schönen rauchfreien Tag!
ManyLu