11 Tage... Wann wird es besser?

Verfasst am: 10.10.2014, 22:04
Schnaddel
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Hallo,

das ist das erste Mal, dass ich überhaupt in einem Forum schreibe...
Aber ich will dann mal mit meiner Geschichte anfangen: Mein Mann und ich waren bei einer Heilpraktikerin zum Handauflegen, mit dem Versprechen, das Verlagen zu nehmen und dass wir keine Entzugserscheinungen bekommen und dass es einen gratis Folgetermin gibt falls doch oder wenn man rückfällig wird.

Bei meinem Man hat's geklappt, er ist nur etwas leicht auf die Palme zu bringen und kann nicht mehr aufhören zu Essen. Bei mir hat's nicht geklappt ich war auch schon zum Zweittermin. Keine Chance, trotzdem ständig dieses Verlangen.

Meiner Meinung nach ist dieses Handauflegen auch nur ein gut inszeniertes Täuschungsmanöver um verzweifelten Rauchern das Geld aus der Tasche zu ziehen und auf den Placeboeffect zu setzten. Naja ich hab's meinem Mann zu
Liebe versucht...

Auf jeden Fall geht es mir nicht gut. Ich bin schlecht gelaunt, traurig und kann nicht richtig schlafen oder mich konzentrieren, außerdem bin ich total antriebslos und negativ eingestellt (z.B. Oh ich kann besser riechen? Ja jetzt stinkt alles noch mehr). Gestern war ich beim Hausarzt, der hat mir ein Antidepressivum verschrieben aber nachdem ich die Nebenwirkungen gelesen habe, dachte ich mir, ich warte lieber noch ein bisschen ab bevor ich das nehme.

Wie lange wird es mir noch so gehen? Wann hört das auf? Jetzt ist schon fast der eltfte Tag vorbei... Manchmal frage ich mich ob glückliche Raucherin nicht besser ist als unglückliche Nichtraucherin aber andererseits möchte ich auch nicht, dass die ganze Qäulerei bis jetzt umsonst war und es beim nächsten mal noch schlimmer wird.

LG Schnaddel

Verfasst am: 10.10.2014, 22:18
Julia2
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Hallo Schnaddel,

Die Entzugserscheinungen sind bei jeden unterschiedlich, von der Stärke und auch von der Länge, genau so wie jeder andere Rauchgewohnheiten und Raucherfahrung hat.
Was du beschreibst sind die klassischen Entzugserscheinungen.

Man sagt 3 Tage, 3 Wochen 3 Monate sind die einzelnen Phasen des Entzuge. Den Körperlichen Entzug hast du nun schon hinter dir. Was jetzt ist, ist der Psychische Entzug.

In was für Situationen oder bei welchen Gefühlen überkommt dich die Schmachtanfälle. Analysiere dies und versuche diese zu ändern.
Z.B bei Schmacht nach den Frühstück, - ändere deinen Frühstücksplatz, trinke Tee anstelle Kaffee. Verändere deine Rauche Plätze. Ich habe mir an meinem Raucherplatz eine Dose mit zuckerfreie Bonbons gestellt, so habe ich bei jedem Verlangen ein, zwei, drei Bonbons genommen.

Wichtig ist alle Rauchrituale/Verknüpfungen zu ändern. Jede Situation, in der geraucht wurde muss neu erlernt werden.

Ich wünsche dir viel Kraft und Erfolg.

LG Julia

Verfasst am: 11.10.2014, 05:59
Schnaddel
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Hallo Julia,
Danke für deine Antwort. Aber drei Monate?! Ich weiß nicht ob ich das durchhalten kann... Ich habe eine Aufschubtaktik: ich sage mir immer; wenn es morgen nicht besser ist kannst du dir ja ein Päckchen holen, naja und das sage ich mir dann am nächsten Tag wieder.
Mein Rauchplatz war auf der Terrasse und da halte ich mich jetzt gar nicht mehr auf. Schmacht habe ich eigentlich immer, das fängt an wenn ich morgens aufwache und mir einfällt, dass es NUR Kaffee gibt, dann habe ich auch keine Lust mehr aufzustehen. Auf der Arbeit denke ich auch ständig ans Rauchen und zu Hause erst recht.

Ich hoffe es wird bald besser.... VG

Verfasst am: 11.10.2014, 07:34
Helly
Helly
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Liebe Schnaddel,
meine Freundin und ihr Freund haben die Heilpraktikersache auch hinter sich und daraufhin drei Wochen nicht geraucht...jetzt aber wieder voll drauf! Ich denke,es muss im Kopf Klick machen ,und man muss es ernsthaft planen und wollen.
Höre dich mal in dich hinein,wann du normalerweise eine anstecken würdest?! Ist nicht viel Gewohnheit dabei? Ich vermisse sie morgens beim Kaffee auch und auch auf der Arbeit.Aber dann denke ich an kalten Qualm und an Lungenkranke. Trink viel Wasser, und versuche es mit Laufen. Du schaffst es!

Verfasst am: 11.10.2014, 08:26
daufi
daufi
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Auf jeden Fall geht es mir nicht gut. Ich bin schlecht gelaunt, traurig und kann nicht richtig schlafen oder mich konzentrieren, außerdem bin ich total antriebslos und negativ eingestellt (z.B. Oh ich kann besser riechen? Ja jetzt stinkt alles noch mehr). Gestern war ich beim Hausarzt, der hat mir ein Antidepressivum verschrieben aber nachdem ich die Nebenwirkungen gelesen habe, dachte ich mir, ich warte lieber noch ein bisschen ab bevor ich das nehme.

[color=red]Hallo Schnaddel ..... bei mir war das auch so habe auch ein Antidepressivum bekommen

ich kann dir nur raten es zu nehmen weil ich zulange gewartet hab ich bis heute massive Schlafstörungen[/color]

p.s. dein arzt hat es dir nicht umsonst aufschrieben...weil dein Körper in eine art "depression gefallen " ist

lg daufi

Verfasst am: 14.10.2014, 22:17
molly2014
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[quote="Schnaddel"]
Hallo Julia,
Danke für deine Antwort. Aber drei Monate?! Ich weiß nicht ob ich das durchhalten kann... Ich habe eine Aufschubtaktik: ich sage mir immer; wenn es morgen nicht besser ist kannst du dir ja ein Päckchen holen, naja und das sage ich mir dann am nächsten Tag wieder.
Mein Rauchplatz war auf der Terrasse und da halte ich mich jetzt gar nicht mehr auf. Schmacht habe ich eigentlich immer, das fängt an wenn ich morgens aufwache und mir einfällt, dass es NUR Kaffee gibt, dann habe ich auch keine Lust mehr aufzustehen. Auf der Arbeit denke ich auch ständig ans Rauchen und zu Hause erst recht.

Ich hoffe es wird bald besser.... VG

[/quote]

Verfasst am: 14.10.2014, 22:26
Julia2
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Hey Schnaddel,

Wie geht es dir?? Schreib doch noch mal etwas.

Es wird besser, jeden Tag ein bisschen, in ganz kleinen Schritten. Aber es wird besser! Komm schon!

Wieso hast du aufgehört zu rauchen, was war deine Motivation? Was hat dich geleitet??

Du schaffst das!

LG Julia

Verfasst am: 15.10.2014, 10:50
Schnaddel
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Hallo Julia,

Danke der Nachfrage. Habe manchmal kleine Hochs aber die werden dann auch immer ziemlich schnell wieder von den Tiefs eingeholt.

Morgen gehe ich nochmal zu der Heilpraktikerin, auch wenn ich nicht so überzeugt bin ob das noch hilft aber die Nachbehandlungen sind umsonst und ich klammere mich an jeden Strohhalm.

Ich glaube das größte Problem ist, dass ich mich nicht aktiv für den Rachstopp entschieden habe. Ich wollte zwar gerne irgendwann mal aufhören und habe dieses Jahr auch schon einen gescheiterten Versuch hinter mir. Aber diesen Versuch jetzt hat mein Mann initiiert, obwohl er weiß, dass ich von sowas nicht viel halte. Ich habe dann zugestimmt, dass ich es ausprobiere und falls es nicht klappt wie versprochen (absolut keine Entzugserscheinungen und kein Verlangen) wir es nochmal anders versuchen.
Als wir aus der Praxis raus waren, hätte ich mir sofort eine anstecken können. Aber mein Mann meinte bei ihm hätte die Behandlung gewirkt nur wenn ich wieder rauchen würde, müsste er auch. Und so war ich dann perfekt unter Druck gesetzt; eigentlich bin ich noch nicht bereit zum aufhören, wenn ich es aber nicht tue, setze ich die Gesundheit meines Mannes auf Spiel... Ganz toll.
Mittlerweile meinte er, es würde ihm nichts mehr ausmachen wenn ich wieder anfange und hätten wir Zigaretten im Haus gehabt, wäre es auch gestern Abend soweit gewesen... Aber andererseits denke ich mir, dass es bis hier her schwer genug war und ich das nicht noch einmal durchmachen möchte.
Es ist ein auf und ab... LG

Verfasst am: 15.10.2014, 14:42
Julia2
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Schnaddel,

Du setzt nicht die Gesundheit deines Mannes auf dem Spiel, du setzt deine eigene aufs Spiel. Dein Mann ist doch wohl selbständig genug seine eigene Entscheidungen zu treffen. Ich finde es nicht OK, das er dich unter Druck setzt. Du könntest selbstverständlich ihn unterstützen und Rücksicht nehmen aber nicht mit Druck.
Das geht schon mal gar nicht.
Du musst für dich deinen Weg gehen und den Stopp setzten.

Nun hast du aber den körperlichen Entzug schon fast hinter dir. Damit hast du das schwerste abgeschlossen. Sonst wenn es gar nicht klappt, könntest du es mit Nikotin Ersatz Produkte probieren, wie Z. B Pflaster. Damit habe ich dies auch gemacht und die Entzugserscheinungen gehemmt. Natürlich gehört der Entzug dazu - aber es ist die Frage mit welchen Weg und in welcher Stärke. Ich habe den längeren etwas schwächeren Weg genommen.

Ganz Wichtig für dich, du must für dich klar werden, was du möchtest ohne Druck und dir die Positiven Seiten oder die Motivation zum Rauchstop zusammen stellen.

du schaffst das, wenn du es willst!! höre auf dein Inneres! [color=red]Nimm den DRUCK raus!!!
[/color]
LG Julia

Verfasst am: 15.10.2014, 15:07
rauchfrei-lotse-meikel
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Hallo schnaddel,

schön, daß du weiterhin hier dabei bist. Verstehe ich dich richtig, du bist weiterhin rauchfrei?

Der Feind wohnt im eigenen Kopf, manchmal sogar im eigenen Haus. So gut es dein Mann mit dir vielleicht meint, so schädlich kann SEINE Vorgabe für DEINEN Rythmus auch sein. Mag sein, daß er da durchtanzt, durch diese erste, schwierige Zeit. Das freut mich sehr. Für ihn.

Du hast DEINEN Rythmus, der womöglich ganz anders verläuft. Deshalb meine dringende Bitte an dich: Durchschneide bei diesem Thema das Band des Gleichklanges zu deinem Mann. Tue das, was DIR guttut. Suche dir Beschäftigungen, an denen DU Interesse hast. Worauf hattest du schon immer Lust es zu tun, hast es aus Rücksichtnahme aber nie umgesetzt? Sei kreativ, gehe in dich und überlege, DIR Gutes zu tun. Denn DEINE kleine Seele braucht jetzt eine Riesenportion an Streicheleinheiten. Gerade in den ersten Tagen und Wochen des Entzuges leisten Körper, Seele und Geist Schwerstarbeit. Um so wichtiger ist es, daß du in diesem Zeitraum immer den Satz im Kopf hast

Ich bin jetzt erstmal der wichtigste Mensch in meinem Leben.

Womöglich hilft Handauflegen für teuer Geld. Ich persönlich kümmere mich lieber um Strategien gegen Suchtattacken und spar mir die Kohle für schönere Sachen...

So sehe ich das, liebe schnaddel. Sei "gut" zu dir, dein Mann ist alt genug -hoffentlich- eine Zeit lang nur die zweite Geige zu spielen.

Ganz liebe Grüße
Meikel