doch lieber erst Zigaretten reduzieren oder ist ein sofortiger komplett Ausstieg besser?

Verfasst am: 06.10.2014, 15:54
Kerstin44
Kerstin44
Themenersteller/in
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Hallo liebe Gleichgesinnte!

Ich habe mich heute hier angemeldet; Und.....uhuhu nun ist es für mich also amtlich, dass es mit dem Rauchen (für mich am 16.10.2014) vorbei ist. Ich denke schon sooooo lange darüber nach.....doch mit Denken alleine wird's halt nichts;)!!!!
Ehrlich gesagt, habe ich ganz schön schiss davor. Ich rauche seit guten 20 Jahren. Bin halt ...ja abhängig...vor allem wohl auch psychisch. Naja, dass geht Euch wohl allen mehr oder weniger so. Wie dem auch sei. Ich möchte auf jeden Fall aufhören und meiner Gesundheit etwas gutes tun. Doch nun überlege ich schon länger, ob es besser ist sofort von "null auf hundert" also sprich von einem Tag auf den anderen voll aufzuhören oder ob eine Reduzierung es vielleicht einfacher macht???????
Habt Ihr da Erfahrungen oder Anregungen ???
Freue mich über Eure Einschätzungen!!!
Liebe Grüße Kerstin

Verfasst am: 06.10.2014, 16:17
ManyLu
ManyLu
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Hallo Kerstin,
toll! Ich gratuliere Dir zu Deinem Entschluss!

Hast Du hier auf diesen Seiten schon die Rubrik "Aufhören - Unterstützung" gefunden? Da gibt es jede Menge Tipps und auch eine Broschüre, die man sich bestellen kann. War sehr hilfreich für mich. Da ist auch ein Vorschlag drin, wie man sein eigenes Rauchverhalten/Suchtmuster vor dem Ausstieg analysieren kann und was das bringt...

Wenn man hier im Forum viel liest, erfährt man, dass jeder Ausstieg anders aussieht und es darauf ankommt, den richtigen Weg für sich zu finden. Ich habe von einen Tag auf den anderen und ohne Hilfsmittel aufgehört nach 25 Jahren Rauchen und bin heute bei 14 rauchfreien Tagen gelandet. Allerdings hatte ich eine Krankheit im Nacken, die mir Dampf gemacht hat, und schon Erfahrungen mit früheren Versuchen.

Im allegemeinen wird hier oft vom Reduzieren abgeraten, weil es stresst, weil die Sucht dadurch nicht kleiner wird, weil das einzige Mittel gegen die Sucht Nichtrauchen ist... aber wie gesagt, manche machen es vorher trotzdem, vielleicht hilft es ihnen, zu erkennen, dass viele Situationen sehr wohl auch ohne Kippe funktionieren und sie sind dann mutiger beim Stopp?

Dass Du Angst hast, ist normal. Die haben viele hier. Sie zeigt Dir, dass Du Dich gut vorbereiten solltest. Mache Dich schlau! Viel wird im Kopf entschieden.

Und ich kann Dir Hoffnung machen: viele berichten davon, und mir ging es genauso: die ersten Tage waren manchmal so einfach, dass ich mich geärgert habe, warum ich mir die Raucherei so lange angetan habe! Schwierigkeiten gibts natürlich auch, die liegen bei mir aber eher in der Angst vor dem Rückfall oder bei Entzugserscheinungen... Schmacht habe ich selten, und wenn, dann helfen die Gegenstrategien sehr gut...

Es ist zu schaffen! Nur Mut!

ManyLu

Verfasst am: 06.10.2014, 16:34
rauchfrei-lotse-meikel
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Beiträge: 3598 Beiträge

Hallo Kerstin,

Schön, daß du dich nun hier in der community angemeldet hast. Und Glückwunsch zu deinem Entschluss, rauchfrei zu leben. Hast du vorher schon ernsthafte Anläufe genommen, oder ist es dieses mal dein erster?

N bissel Zeit hast du dir als Vorlauf ja schon selbst gegeben. Das halte ich für sehr sinnvoll, um sich mental vorzubereiten. Auch Praktisch kannst du bis dahin viel für dich tun:

-Erstelle dir ein 'Rauchertagebuch'.
Gemeint ist damit, dir mal eine Liste zu machen, in der du mehrere Spalten machst. Die eine Spalte heißt LANGEWEILE, dann eine mit Überschrift STRESS. Die nächste heißt GESELLIGHEIT. Und zum schluß GEWOHNHEIT. Jede (!) Zigarette trägst du dort ein. Von der ersten morgens, bis zur letzten abends. Wenn du das konsequent über 5-6 Tage durchziehst, erfährst du anhand der Gesamtzahl unter den Kategorien mehr über dein persönliches Rauchverhalten und deine Rauchmuster. So weißt du, welche Situationen nach dem Rauchstopp eher für dich belastend sind umd welche eher nicht.

Schreibe dir außerdem doch einmal auf einen anderen Zettel auf, warum du mit dem Rauchen aufhören willst. Was sind deine persönlichen Gründe? Wenn du diesen Zettel später immer in Griffnähe hast, kann er dich in schwierigen Situationen vor einem Rückfall bewahren.

Auf der homepage sind viele Anregungen zur Vorbereitung genannt. Lies ganz viel, die Erfolgsaussichten steigen, wenn du eine gut informierte Nichtmehrraucherin bist. Lies auch viel in den Erfolgsgeschichten derer, die bereits seit längerer Zeit erfolgreich rauchfrei leben. Was haben die gemacht, um sich abzulenken? Du triffst ihr auf ein Füllhorn an Erfahrungen und Informationen, die für dich sehr wertvoll sein können.

Im Laufe meiner Raucherkarriere bin ich viele Wege gegangen, um von der Sucht loszukommen. Unter Anderem habe ich versucht, meinen Konsum zu reduzieren. Allesamt habe mich diese Versuche nach kurzer Zeit wieder zum alten Pensum zurückgebracht. Und dann noch mit einer Steigerung der täglich gerauchten Zigaretten. So, als wollte ich Versäumtes nachholen. Irre...!

Was ich sagen möchte, Kerstin, spare dir die Reduktionsmethode. Du leidet dabei mehr, als daß es dir nützen würde. Ich habe noch keinen Raucher kennengelernt, der nach jahrzehntelangem, süchtigen rauchen zu einem Genussraucher werden könnte.
Rauch abends die letzte Zigarette am nächsten Morgen startest du ohne zu rauchen.

Möglicherweise kommen für dich Nikotin-Ersatzpräparate in Betracht? Sprich mal mit dem Doc deines Vertrauens. Mir persönlich hat ein solches Präparat sehr gut getan und ich konnte endlich den dauerhaften Ausstieg schaffen-bis hier hin...

Auf jeden Fall würde ich mich sehr freuen, wenn du uns auf dem Laufenden hältst.

Viele liebe Grüß
Meikel

Verfasst am: 06.10.2014, 17:23
Julia2
Julia2
Dabei seit: 16. 06. 2013
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Beiträge: 3890 Beiträge

Hallo Kerstin,

Nun hast du schon ganz viele tolle Ratschläge bekommen und ich dackle hinterher.

Aber ich habe meine Vorbereitungszeit genutzt, mir genau Gedanken da drüber zu machen, "welche Ziggi ist die schwerste auf zu geben". Als ich das klar hatte, habe ich einfach dieses Ritual, welches mit der schwersten Ziggi zusammen hängt zu verschieben.
"Bei mir war es die Erste nach dem Aufstehen, direkt zum Fenster." Ich habe mir dann gesagt, "NEIN" die jetzt nicht, die kommt erst später dran. Hat Funktioniert. Habe sie einfach 30 min Verschoben.
Dann habe ich mir gesagt: "keine mehr auf den Weg zum Einkaufen, du kannst vorher und nachher´, aber nicht unterwegs"
Diese zwei Sachen habe ich bis zum STOP durchgesetzt. Einfach neue Regeln eingeführt und andere abgeändert. So habe ich die Gewohnheit überlistet. Vom Reduzieren, würde ich abraten!! Stop ist Stop. Ansonsten bekommt dein Körper ja immer wieder Nikotin und der Entzug läuft wie im Kreis. Entzug - Nachschub - Entzug - Nachschub!! Der Entzug wird dabei immer stärker!

wünsche dir viel Erfolg, [color=orange]suche dir das, was für dich am besten passt[/color], denn [color=purple]NUR DU KENNST DICH UND DEINEN KÖRPER.
[/color]


LG Julia

Verfasst am: 06.10.2014, 18:46
brutus
brutus
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Beiträge: 4 Beiträge

Hallo Kerstin,
habe 40 Jahre geraucht und vor vier Wochen von einem Tag auf den anderen aufgehört. Ich habe es vorher schon sehr oft mit reduzieren versucht, es ist mir aber nie sehr lange gelungen. Der Anfang war sehr, sehr hart und auch heute habe ich noch manchmal sehr große Lust zu rauchen. Dann denke ich aber an meine Schwester, die an COPD erkrankt ist und an das ewig schlechte Gewissen und hangle mich von Tag zu Tag. Ich habe festgestellt, dass die Vorstellung nie mehr rauchen zu dürfen mir nicht hilft. Kaugummis und zuckerfreie Bonbons helfen, auch Strohhalme. Hart ist es!!
Viel, viel Glück!!!!

Verfasst am: 06.10.2014, 20:08
ManyLu
ManyLu
Dabei seit: 23. 09. 2014
Rauchfrei seit: 3515 Tagen
Beiträge: 740 Beiträge

Hallo Brutus,

Respekt! Vier Wochen hast Du schon standhaft durchgehalten! Allerhöchste Zeit, Dich zu loben!!!!!!!!!!!!!

Womit belohnst Du Dich?
Viele rauchfreie Wochen sollen noch dazu kommen! Ich drücke Dir die Daumen, dass es immer leichter wird!

Hallo Kerstin,
so viele tolle Tipps hast Du schon bekommen. Lass von Dir hören, wie es Dir geht!

ManyLu

Verfasst am: 07.10.2014, 12:49
ManyLu
ManyLu
Dabei seit: 23. 09. 2014
Rauchfrei seit: 3515 Tagen
Beiträge: 740 Beiträge

Hallo Kerstin,
habe gerade Deine PN gelesen

Das mit dem WOLLEN ist so eine Sache... Als Süchtiger will man natürlich weiterrauchen... aber wer ist das, der das will? Man selbst oder die Sucht?

Ich habe mir vor zwei Wochen notiert:

Warum ich rauchen will...
Warum ich nicht rauchen will...

War sehr interessant... jedes Argument der ersten Kategorie konnte mit sachlicher Überlegung glasklar wiederlegt werden. Von der zweiten Kategorie keines! Und da waren es viel mehr!

Geht auch:
Warum ich aufhören will...
Warum ich nicht aufhören will...

Mache Dir Deine Ängste klar. Nimm Dich selber an die Hand wie ein Kind und erkläre Dir selbst, was das Idiotische an manchen Angstargumenten ist. Meist wissen wir die Antwort doch ganz genau, oder?

Viel Glück beim Herausfinden Deines Willens!
ManyLu, die manchmal auch nicht weiß, was sie wirklich will