Naja... noch flutscht das Ganze nicht so einfach....

Verfasst am: 21.07.2014, 09:26
Yvylotta123
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Hallo zusammen

Tja... nun sollte es am Donnerstag soweit sein: Ich wollte meine letzte Zigarette rauchen. Ohne irgendwelche "Ersatzmittel" wie Nikotinbonbons oder ähnliches... Tja... und schon Abends ging ich die Wand hoch, Nachts habe ich vom rauchen geträumt.... Morgens der erste Gedanke "Die Scheiße soll nur irgendwie aufhören" und dann im Job doch an eine Zigarette gekommen. Mir ging es besser... Neuer Mut gefasst und beschlossen "Das war es nun wirklich"

Nächster Tag... selbe Spiel. usw.
-
Tagsüber geht es, aber Morgens und Abends könnte ich die Wände hoch gehen. Ich war ein starker Raucher.... mit bis zu 30 Zigaretten am Tag. Das es schwer werden würde wusste ich durch die 2 Versuche mit dem Rauchen auf zu hören vorher aber ich konnte mich nicht mehr erinnern mich so da hinein gesteigert zu haben.

Nun habe ich mir heute morgen - entgegen meiner ursprünglichen Einstellung es ohne Nikotinersatz zu versuchen - mir dieses Nikotinspray und Lutschbonbons geholt. Des weiteren habe ich für heute Abend schon einmal meine Yogamatte hervor geholt. Und im Gegenzug zu meinen beiden anderen Versuchen habe ich dieses Mal für mich beschlossen "Dieses Mal gibst du nicht auf! Der Weg ist schwer... ok... und Rückschläge kann es geben... i. O.... aber ich gebe nicht auf - nicht dieses Mal".

Was habt ihr denn gemacht wenn ihr kurz davor wart die Wand hoch zu gehen?

Liebe Grüße

Yvonne

Verfasst am: 21.07.2014, 12:54
kazada
kazada
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Hi Yvonne,
Wie viele Tage bist du jetzt genau rauchfrei. Es gab bei mir immer wieder Schmachter da hat nicht viel geholfen. bin ich in der Wohnung wild auf und abgelaufen, habe einen Zahnstocher nach dem anderen zerbissen und/oder mit dem Igelball rumgeworfen. Ausbrüche wie Heulen oder Wütend sein waren auch schon dabei. Dann habe ich die Fäuste zusammen geballt und einfach nur gekämpft. Es kam auch schon mal vor dass ein Möbelstück oder eine Wand eine Faust zu spüren bekommen. In solchen Momenten fällt es mir schwer klar zu denken. Aber nach wenigen Minuten fallen mir dann Sofortmaßnahmen ein:
-Buch zur Hand nehmen und lesen
-Tee trinken, vorzugsweise dieses Fenchil-Anis-Kümmel Zeugs
-Kopfhörer auf und Musik hören und ggf. zur Musik rumhüpfen (gut, kommt jetzt auf den Musikgeschmack an ;) )
-immer wieder Einreden dass es der Entzug ist, so eine Art "Dopamin"-Mantra
Nach einigen weiteren Minuten ist in der Regel immer das Schlimmste vorbei. Dann kann man wieder der normalen Tätigkeit nachgehen.
Ich hoffe das hilft dir ein bisschen.
Alles Gute
Marcus

Verfasst am: 21.07.2014, 14:07
Piet
Piet
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Hallo Yvonne,
herzlich Willkommen hier im Forum, mir ging es ähnlich wie Dir, habe 46 Jahre geraucht und etliche Versuche hinter mir. Dann habe ich mich entschlossen mit Nikotinpflaster endlich aufzuhören und es hat geklappt. Habe die Pflaster eine Woche geklebt und dann weggelassen. Habe festgestellt dass der körperliche Entzug gar nicht so schlimm war wie diese verdammten Gewohnheiten. Ehrlich gesagt halte ich von Kaugummi und Spray nicht so viel weil es doch auch so gewisse Rituale sind, hatte es mit dem Kaugummi auch schon mal versucht. Wenn der Schmachter kam gab’s eben ein Kaugummi, das Pflaster spürst Du nicht. Hast Du Dich angemeldet zum Ausstiegsprogramm? Ist auch eine gute Unterstützung und einfach immer schön stur bleiben.
LG
Piet

Verfasst am: 21.07.2014, 21:46
Yvylotta123
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Oh man bin ich froh, dass ich anscheinend nicht die einzige bin, der es so geht

Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie erleichtert ich bin. Ich hatte die letzten Tage das Gefühl, als wenn mich keiner verstehen würde... das war sehr frustrierend. Ich kenne keinen, der mit dem Rauchen bisher aufgehört hat. In meinem Bekanntenkreis rauchen entweder alle, oder haben nie geraucht.

So, nun zu den Pflastern: Die hatte ich bei meinem letzten Versuch schon einmal probiert, aber leider vertrage ich die gar nicht. Der Arm wird an der Stelle dann feuerrot und ich bekomme einen Nesselauschlag. Aber gut, ich habe eh starke Allergien, da ist das nicht so ungewöhnlich.

Das Spray habe ich mir für die Momente geholt, wenn ich dabei bin die Wand hoch zu gehen, also für morgens. Die Lutschtabletten sind so für die Momente auf Arbeit gedacht, wenn der fünfte von der Rauchpause an mir vorbei geht... das ist auch etwas, was mich irgendwie einen so derben Drang verspüren lässt, den ich nicht weg denken oder ignorieren kann...

Die letzten Tage war es immer noch so, dass ich doch mal die eine oder andere Zigarette geraucht habe. Morgen früh werden keinerlei Raucherutensilien mehr in meiner Wohnung sein. Ich hatte sie irgendwie nicht weg geworfen, weil es hätte ja rauchender Besuch kommen können. Nun habe ich allen Bescheid gesagt dass es mir sehr leid tut, aber auf unbestimmte Zeit wird bei mir nicht mehr geraucht. Ich hoffe, nach dem ersten Schock zeigen sie Verständnis.

Morgen WILL ich dann nicht mehr einer Versuchung unterliegen.
Hier gibt es so viele, die es schaffen, denen es bestimmt auch schwer fällt, also sollte es doch auch für mich machbar sein. Ich habe mir sogar Baldrian für den Tag geholt, dass soll ja die Nerven beruhigen. Und ich habe mir Massen an Tee gekauft.... jeden den ich schon mal probieren wollte

Egal wie die nächsten Tage laufen, eines werde ich dieses mal nicht: AUFGEBEN!
Es ist zwar nicht so einfach wie Allan Care in seinem Buch schreibt, aber dass sollte nicht heißen, dass nicht auch ich erfolgreich sein kann.

Liebe Grüße und eine hoffentlich für uns alle erholsame Nacht

Yvonne

Verfasst am: 21.07.2014, 22:27
kazada
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Oh nein, das bist du ganz sicher nicht. Ich wünsche dir ganz viel Kraft das es morgen klappt. Wenn es schwer wird, immer dran denken, oder fest daran glauben dass es der Entzug ist der dir das Nikotin einreden will. Aber du bist stärker!
Gutes Nächtle

Verfasst am: 21.07.2014, 23:17
ichbins
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Moin, Yvonne,

Respekt - Du hast Dich ausgeprochen gut vorbereitet - mental und auch Deine Umgebung gestaltet und im sozialen Umfeld die nötigen Informationen gegeben.

Hast Du denn auch an Herz und Seele gedacht? Was tust Du Dir Gutes, wenn Du die Episoden des Kampfes und des Wiederstandes erfolgreich gemeistert hast. Um Kraft zu tanken, um Dich wieder gut zu fühlen. Um loszulassen und sich über das Leben freuen.

Ganz feste drücke ich Dir für morgen alle Daumen.
Gruß, Angelika

Verfasst am: 22.07.2014, 08:58
Nadini
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Hey Yvonne,

heut ist nun dein erster rauchfreier Tag. Du hast dich aufjedenfall bestmöglich vorbereitet. Alles was jetzt noch fehlt, ist dein Kampfgesicht. Leg es auf und zeig dem Verlangen wo der Hammer hängt. Fahre die Krallen aus und bleibe standhaft. Am besten du setzt dir erstmal kleine Etappenziele. BIS HEUT MITTAG rauchst du definitiv nicht. Dann willst du mehr und verlängerst das ganze auf den HEUTIGEN TAG... Beginne mit diesen Etappenzielen deine rauchfreie Zeit, dass nimmt ein wenig die Angst im Kopf vor dem "NIE WIEDER". Das ist bei vielen das Problem, ist es auch bei mir. Ich versage mir, wie du auch so schön geschrieben hast, auf "UNBESTIMMTE" Zeit das Rauchen. Chakka. Zähne zusammenbeissen und Aushalten gehört in den ersten Tagen ein wenig dazu. Du kannst es schaffen, glaube an dich und sch..... auf schlechte Laune, oder Decke hochgehen, alles nicht so schlimm wie weiterrauchen und vor allem geht das vorbei. Vergiss das nie.

Verfasst am: 22.07.2014, 11:05
Yvylotta123
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Juhu alle zusammen

Wie habe ich mich gerade gefreut, das ihr geantwortet habt. Bohhaaaaaaa ich hatte nicht damit gerechnet schon wieder so viel Zuspruch zu bekommen. DANKE DANKE DANKE

1) Ich habe mir den Rat mit der lauten Musik und dem Tanzen zu Herzen genommen! Und zwar die ganze morgendliche Gassi-Runde, unter der Dusche und beim Kaffeetrinken.

2) Pokerface ist aufgesetzt und gestern Abend habe ich noch endlose Motivations-Post-It's geschrieben und überall in der Wohnung verteilt.

3) Ich habe seit 12 Stunden und 30 Minuten keine Zigarette mehr geraucht. Es ist die mehr als die Hälfte von einem Tag. Und der bestimmt seit 18 Jahren längste Zeitraum, den ich jemals ohne eine Zigarette verbracht habe.

Zum Spray: Also das war heute morgen wirklich ein tolles Wundermittel: Ich habe (als ich die Wand hoch wollte) es tatsächlich benutzt und glaubt mir, danach HAT man definitiv kein Verlangen mehr nach einer Zigarette... denn ich war danach mind. 30 Minuten damit beschäftigt diesen extrem widerlichen Geschmack los zu werden Somit hat es tatsächlich seinen zweck erfüllt, nur vermutlich nicht so, wie die Hersteller sich das gedacht haben.
Dafür habe ich eine Lutschtablette seit heute Morgen in der Backe Naja... ich finde es ist und fühlt sich an wie laufen lernen.... Ganz ohne Hilfe geht es am Anfang bei mir einfach noch nicht.

Was ich mir als Belohnung vorgenommen habe wenn diese Zeit überstanden ist? Da bin ich noch am überlegen was genau es sein soll. Auf lange Sicht wird es in 5 Jahren ein Smart-Cabrio werden, denn dafür spare ich nun das Zigarettengeld. Auf kurze Sicht ist es Sport den ich nun wieder regelmäßig mache.... auch mit Yoga habe ich wieder begonnen und für den September meiner Nichte und mir einen Generations-Volks-Lauf geschenkt den wir dann am 07.09.2014 zusammen machen werden.

Und nun heißt es stark bleiben für die nächsten 12 Stunden Rauchpause

Liebe Grüße

Yvonne

Verfasst am: 22.07.2014, 11:19
Nadini
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Hey Yvonne,

jetzt hast du es gleich bis zur Mittagspause geschafft, dann schaffst du auch den Rest des Tages. Ich finde es ganz egal ob Hilfmittel eingesetzt werden oder nicht, hauptsache man greift nicht zur Zigarette. Ich selbst habe mit Nikotinpflastern aufgehört. Habe sie 6 Wochen geklebt und dabei die Stärke von stark auf leicht runterreduziert. Mir haben die sehr geholfen. Körperlich hatte ich fast nichts. Du musst jetzt erstmal alte Gewohnheiten durchbrechen, alles andere kommt später. Stell dir eine Kanne Tee oder Wasser hin.

Verfasst am: 22.07.2014, 11:29
kazada
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Siehst du, es geht voran. Halte nochmal 12 Stunden durch und du kannst stolz auf den ersten Tag sein. Es wird immer weiter gehen und in ein paar Tagen sollte das Gröbste überstanden sein. Du packst das!!