Stolper-Start
Stolper-Start
Guten Tag Community,
Gestern habe ich dies Seite und das dazu Forum entdeckt. Okay, warum wohl, richtig geraten, weil ich mich auf den Weg zum "nicht mehr rauchen" gemacht habe. Ich habe mich schon einige Wochen mit dem Gedanken beschäftigt, und jetzt soll es endlich soweit sein.
Meine Raucherkarriere würde ich als ziemlichen Standard beschreiben. Weder positive, wie soll das beim Rauchen auch gehen, noch irgendwelche negativen Gegebenheiten bisher für mich damit verbunden. In den vergangenen 30 Jahren gab es bei mir eigentlich nur zwei recht halbherzige Versuche zum Aufhören. Und so haben sie dann auch relativ schnell geendet. Weitergequalmt.
Aber irgendwie ist ein Punkt erreicht an dem ich mir sage: ist doch der größte Schei.. das Qualmen. Was macht das für einen Sinn? Und ich finde darauf keine Antwort mehr, von der ich mir nicht gleich sagen muss: eingeredeter Blödsinn des Süchtigen.
Und einiges an Planung im Leben orientiert sich inzwischen sogar an der Fragen: kann man dort rauchen, wann und wo kann ich wieder qualmen, und wo bekomme ich Zigarettennachschub her, ist die Versorgung gesichert?
Eine eigentlich schöne Zeit ( Urlaub ) beginnt mit Stress, weil man im Flughafen und im Flieger für Stunden von seiner Sucht gequält wird und abgeschnitten ist. Ein Maßstab bei der Auswahl des Urlaubhotels ist: darf man dort rauchen? Nebenbei bemerkt, Nichtraucherzimmer sind in vielen Hotels inzwischen die schöneren und besseren Zimmer.
Und das ist nur ein Aspekt von mehreren die das Leben als Raucher manchmal nervig machen. Von den gesundheitlichen Aspekten will ich gar nicht erst anfangen. Das kann doch alles nicht mehr normal sein. Oder? Und das Kuriose daran, man weiß es doch selbst was für ein Blödsinn das ist. Aber die Sucht, und ich bezeichne mich als süchtig, findet immer wieder die tollsten Ausreden und Erklärungen warum man doch weiter raucht.
Jetzt will ich aber nicht mehr !!!
Meine Frau hat vor ca. 10 Jahren aufgehört, und hatte eigentlich recht gute Erfahrungen mit dem Medikament [Name vom rauchfrei-team entfernt] gemacht.
- Dann bin ich zum Arzt, habe mit ihm über das Medikament und die Umstände gesprochen.
- Er hat die Verwendung als möglich bezeichnet, und keine Bedenken dazu.
- Einen Plan gemacht, wann es vielleicht am sinnvollsten sein könnte.
- Dabei die beruflichen und sonstigen Aspekte und Termine berücksichtigt.
- Zwei Wochen [Name vom rauchfrei-team entfernt] nach Plan eingenommen - und das ganz ohne Nebenwirkungen.
- Der 26.06. sollte der Start und erste Tag ohne Zigaretten sein.
Der 26.06. kam, und ich verstand die Welt nicht mehr. Das war gar nicht so schlimm wie befürchtet. Okay, immer mal wieder daran gedacht, das Gefühl von innerer Unruhe und leichter Schwindel war da. Aber ..... ich habe es geschafft an diesem Tag nicht zu rauchen. Und in der Nacht, zwar etwas unruhig, aber eigentlich ganz gut geschlafen.
Der 27.06. war dann leider, beruflich bedingt, kurzfristig anders als geplant verlaufen. Nicht einigermaßen ruhig im Büro sitzen und arbeiten, sondern insgesamt 6 Stunden Autofahrt. 3h morgens hin und 3h wieder zurück. Und hier kommt der Punkt warum ich von einem Stolper-Start rede. Auf der Rückfahrt habe ich dann an der Tankstelle eine Packung geholt. Mit der wahrscheinlich vorgeschobenen Begründung: damit kannst du dich besser beim Fahren konzentrieren. Um Ausreden ist man ja nie verlegen. Also den eigentlich gedachten zweiten rauchfreien Tag abhaken.
Und heute, 28.06., bisher noch nicht geraucht. Und auch heute eigentlich das Gefühl, ich hatte Schlimmeres erwarte. Abwarten, vielleicht geht es ja möglicherweise so weiter. Natürlich im Kopf nicht so einfach, die Gedanken sind schon oft in der Richtung Zigaretten unterwegs. Aber bisher kriege ich es noch geregelt. Zum Beispiel auch mal mit einer leeren Inhalationshülse im Mund. Und aufpassen muss ich wirklich, dass ich nicht permanent am Kühlschrank oder bei den Süßigkeiten lande.
Hier im Forum lesen hat mir auch einiges an Ablenkung gebracht. Ist schon merkwürdig, man beschäftig sich damit was einem im Moment Probleme macht, und ist damit von dem Problem abgelenkt, dass man sich eine anstecken möchte. Ich habe es zumindest so empfunden. Bekloppt.
Uuup. Das ist mir ja jetzt doch etwas länger geraten. Hoffe das ist kein Problem hier.
Würde mich über Reaktionen freuen.
Reinhold
Hallo Reinhold,
lange schreiben ist hier ebenso in Ordnung wie kurz schreiben. Und ein Stolperstart ist auch in Ordnung, Hauptsache ist, du gehst auf deinem Weg los!!!!
Dein Ausrutscher kann dir wertvolle Hinweise geben, wo deine Schwachstellen sind: Wie kannst du dir gesunde Pausen bei langen Fahrten, sehr langen Arbeitsphasen verschaffen? Ich ziehe überhaupt den Hut vor dir, dass du mitten im Berufsstress den Ausstieg aus der Sucht anpackst, Respekt!!!!
Statt Süßigkeiten kannst du ja klein geschnittenes Obst/Gemüse naschen. Oder dir zuckerfreie Kaugummis/ Bonbons besorgen!
Und mir helfen Atemübungen im Alltag sehr, mich zu entspannen und kurz auszuruhen.
Toi, toi, toi
Andrea
Halli Hallo Reinhold,
hau rein und bleib stur!!! Rauche nicht, es geht vorbei, ich sag es Dir! Es geht, es geht es geht!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Du glaubst es nicht, aber es geht! Ich bin voll der Suchtbolzen und ich bin Assistentin der GL, hab voll den Stress, muss immer lächeln, muss immer hinhalten...aber es geht. Mit diesem Forum, geht es das erste Mal für mich. Klar, hier sind gewiss mehr Weiber unterwegs... aber... auch Männer dürfen hier SENSIBEL SEIN!!!!! Come in and find out...ich hab den Weg gefunden hier. Morgen ist mein Tag 5.,,,so geil:-) Hammer...hier kommt er...faelle: aber im positiven Sinne diesmal...WAS FÜR EIN SCHÖNES GEFÜHL; HEUTE GEH ICH SCHLAFEN DAS ERSTE MAL OHNE SCHMACHT: DANKE!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Hallo und guten Tag,
Danke für die netten Begrüßungen und die ersten Anfeuerungen. Kann ich gut gebrauchen. Ich hatte ja letzten Donnerstag meinen ersten rauchfreien Tag. Am Freitag der "Rückfall". Und gestern dann wieder der Neustart.
Überraschend gut überstanden. Aber ich merke schon, das bleibt nicht so.
Heute morgen ist es gar nicht gut. NEIN ich werde nicht schwach. Aber innerlich hat jemand den großen Zappel eingeschaltet. Ich habe das Gefühl ich zittere überall. Wenn ich aber die Hände ausstrecke ist da kein Zittern und alles ganz ruhig. Die Optik passt nicht zu meinem inneren Gefühl.
Ich weiß es hat keiner gesagt dass es leicht wird. Aber hier zu lesen macht Hoffnung. Und wenn dieser elende Gedanke, dass eine Zigarette jetzt helfen würde mal weniger wird......... Ich freue mich auf diesen Zustand.
Und zu meinem großen Glück habe ich ja auch noch meine Frau hier, die mich ganz groß unterstützen will. Und auch von den Kindern kommt sicher Hilfe. Aber wie sage ich das jetzt, dass ich mich eigentlich auf die Hilfe freue, aber im Moment nicht das Gefühl habe, etwas davon haben zu wollen. Vielleicht in einer Stunde, oder vielleicht morgen. Aber im Augenblick bin ich einfach nur grrrrr. Und will keine Hilfe. Ist das normal?
Liebe Grüße Reinhold
Hallo Reinhold,
also erstmal muss ich dir meinen größten Respekt dafür aussprechen, dass du nach einem "Rückfall" gleich weiter machst! Das zeigt doch eigentlich auch schon, wie sehr du das wirklich willst. Wahnsinn!
Ich kann so nachfühlen, was du in deinen letzten Nachrichten beschrieben hast. Ich bin heute an meinem zweiten Tag und war heute morgen soooo unruhig hibbelig und kurz vorm rauchen. (Mein Glück, dass ich keine hier habe).
Der einzige Unterschied ist wohl, dass ich alleine bin, keinen Mann an der Seite oder Kinder, die mich motivieren. Und mir fehlt das irgendwie. Ich hätte total gerne jemanden, der mich ablenkt oder auch einfach nur Verständnis zeigt. (Also ich meine abgesehen von den Leuten hier) Ich glaube dann würde ich weniger an die blöden Zigaretten denken, denn er hat dann vor allem den Vorteil, dass er mir immer wieder sagt, dass ich mich mit Zigaretten weniger allein gefühlt hab. Was zwar (zumindest heute) irgendwie stimmt, aber ja nichts ändert....
Kann aber trotzdem verstehen, dass das dir vielleicht zu viel ist. Da ist ja auch jeder anders.
Aber so oder so... Wir halten das durch, mh?! Wir sind stärker!!!
Hallo QuitscheEnte, hallo Reinhold
erst einmal Glückwunsch zu Eurer Entscheidung, mit dem Rauchen aufzuhören.
Auch ich bin hier nur durch Zufall gelandet, weil ich mit dem Rauchen aufgehört habe und wahnsinnige Entzugserscheinungen hatte. Jetzt geht es einigermaßen und manchmal hilft mir das Lesen hier, aber ständig an das " EINE" erinnert zu werden ist auch nicht immer gut. Deshalb schaue ich sporadisch rein.
Liebe QuitscheEnte zu Dir möchte ich nur sagen Zigaretten sind keine Freunde, auch mit ihnen füllt man sich allein.
Vielleicht gibt es bei Euch ein Tierheim, bevor wir unseren Hund bekommen haben, sind wir jeden Tag mit ihm Gassi gegangen. Viele Tierheime freuen sich auf Besucher, die solche Tätigkeiten übernehmen. Dann kannst Du Dich ein wenig bewegen und findest vielleicht wirklich einen " Freund".
Einen schönen Sonntag Euch Beiden,
Ihr schafft das, auch kleine Schritte sind gute Schritte
Liebe Grüße Bianca.
Hallo Reinhold !
Auch von mir ein herzliches Willkommen hier,bin ja auch noch nicht lange hier,aber gemeinsam werden wir es schaffen.
Was den Stolperstart angeht ,kommt mal vor und ist menschlich ,gibt ja da so einen netten Spruch : Fallen kann man, die Hauptsache ist man steht gleich wieder auf.
Wünsche viel Kraft und einen schönen Sonntagnachmittag.
Gruß Enno
Hallo,
hier auch Danke für das Mut machen und die Anfeuerung. Kann ich nur zurückgeben. Heute war mein zweiter Tag ohne. Und es war kein einfacher Tag. Aber, ich habe nicht geraucht !! Den Abend kriege ich auch noch rum. Und mit der Aufunterung aus dem Kreis hier und der Hilfe hier zuhause habe ich es trotzdem bis jetzt geschafft.
Und ich warte darauf, dass es bald besser wird. Und die Gedanken an eine Zigarette verschwinden.
Hier sind ja noch ein paar, die ähnlich wie ich ganz in der Anfangsphase stecken. Ich freue mich auf das neue Gefühl, und ich freue mich für euch, wenn wir das zusammen erreichen. Ich wünsche es uns allen.
Gruß
Reinhold
Na ich denke mal das man die Zigarette nie ganz vergessen kann ,weil es ja auch immer wieder Situationen geben wird ,wo man sich dann unweigerlich ans rauchen erinert .Da werden wir wohl immer mit zukämpfen haben ,nur die Momente wo man sich dran erinnert oder dran erinnert wird ,werden immer seltener werden ,denke und hoffe ich jetzt mal .
Also immer schön stark und stur bleiben .
S.G.
Enno
Hallo,
das mit den körperlichen Entzugserscheinungen überrascht mich etwas. Eigentlich würde ich mich bisher als sehr starken Raucher bezeichnen. Aber, da waren bisher so gut wie keine körperlichen Aspekte, die ich mit dem "Nicht" Rauchen in Verbindung bringen würde. Am ersten Tag, einzelne und sehr kurze Schwindelgefühle. Aber eigentlich nicht wirklich bemerkenswert. Toll, wenn es das schon gewesen sein sollte.
Jetzt habe ich heute meinen 4. Tag hintereinander OHNE rauchen. Das einzige Problem ist der Kopf, und die Gedanken darum jetzt eine rauchen zu müssen. Beschäftigt mich doch noch erheblich. Bis hin zu den unbewusste Griffen nach der Brusttasche, oder auf die Seite des Tisches wo die Packungen immer waren.
Allerdings habe ich heute die drei Stunden Autofahrt tatsächlich überstanden. Zwar teilweise mit einem Röhrchen am "trocken" Luftrauchen, aber ich habe es geschafft. Auch wenn ich mich dabei erwischt habe, dass ich zweimal nach dem Feuerzeug greifen wollte. Das natürlich nicht da war.
Für mich ein erster Erfolg, und eine Angstschwelle die zumindest einmal geschafft wurde.
Und ich will dass da mehr Erfolge kommen.
faelle: dann kriege ich den hier auch irgendwann ganz klein.
Im Moment sind ja einige hier, die wie ich auch gerade in den ersten Tagen stecken.
Uns allen wünsche ich jede Kraft die man zum Aufhören braucht.
Und wenn ich Suchtbolzen das schaffe, dann kann das jeder.
Liebe Grüße Reinhold