...nächster Versuch...
Hallo Forum,
nach diversen erfolglosen Versuchen, vom Rauchen abzukommen, starte ich Neujahr meinen nächsten Versuch. Wobei: ich möchte es dieses Mal nicht bei einem Versuch belassen, sondern endlich Nichtraucher (bzw. Ex-Raucher) werden.
Zu mir: ich bin männlich, 43 Jahre alt und rauche seid meiner Jugend. Ab der Bundeswehrzeit habe ich im Schnitt eine Packung pro Tag geraucht, manchmal auch mehr.
Warum ich aufhören möchte: ich fahre leidenschaftlich gerne Bergfahrrad (Mountainbike). Allerdings lässt durch das viele Rauchen meine Kondition etwas zu wünschen übrig. Bergrunter geht es, aber schon an kurzen Anstiegen bekomme ich Schnappatmung.
Ich bin in den letzten 3 Jahren 3x mit dem Bike über die Alpen gefahren, habe 3x mit dem Rauchen aufgehört und 3x wieder angefangen (die halbherzigen Versuche in all den Jahren davor lasse ich mal außen vor). Diesen Sommer habe ich es fast geschafft, allerdings folgte dem Urlaub der Alltag in Form eines stressigen Jobs und alter Gewohnheiten. Nach einer Woche habe ich dann wieder angefangen, erst ein oder zwei "Ausnahmezigaretten", dann innerhalb kürzester Zeit wieder eine bis ein-einhalb Packungen.
Warum ich wieder angefangen habe: um einen fielen mir zu Hause, nach dem Urlaub, wieder all die Situationen ein, bei denen ich geraucht habe. Und die locken doch sehr stark. Zum anderen habe ich mir in meinem Job angewöhnt, kurze Rauchpausen einzulegen. Bei uns darf nur in zwei Raucherecken geraucht werden. Wenn ich also mal eine kurze (Gedanken-) Pause brauche, gehe ich eine rauchen.
Und genau hier liegt bei mir die größte Gefahre, wieder rückfällig zu werden. Für alle anderen Situationen habe ich mir "Gegenmaßnahmen" überlegt. Nur bei Stress/Müdigkeit im Job fehlt mir noch eine Idee. Falls einer von euch einen Tipp dafür hat: her damit!
Viele Grüße,
Olli
Hallo Olli,
Klasse! Nicht der "Versuch", sondern dein "Entschluss"!
Leider habe ich keinen ultimativen Tipp für dich. Mein ebenfalls anspruchsvoller Job sieht gemäß Schichtplan alle 2 Stunden eine 15-minütige "Bildschirmerholzeit" vor. Als ich aufhörte, habe ich diese Viertelstunde nicht mehr auf dem Hof in der Raucherpause verbracht. Aus Selbstschutz blieb ich im Büro, entspannte mich bewusst um mich anschließend vor den zurückkehrenden, stinkenden Kollegen geekelt. SO habe auch ich gestunken, widerlich.
Vielleicht kannst du dir in deinen Pausen Musik auf die Ohren tun, um deine Gedanken zu ordnen, vielleicht kannst du dich an ein offenes Fenster stellen und 10 mal mit geschlossenen Augen tiiief ein- und wieder ausatmen. Der Sauerstoff-Kick ist sicher wohltuender als eine Dosis Kohlenmonoxyd aus der Zigarette (du weißt, Kohlenmonoxyd ist das, was bei Autos hinten rauskommt).
Stehst du deinen ersten Tag "ohne" durch, werden der 2., 3. und alle Folgetage nach und nach immer leichter und du wirst mörderstolz auf dich sein. Es lohnt sich so sehr, mein lieber! Das kann ich dir aus vollster Zufriedenheit sagen. Ich habe mich um ein Haar zu einem medizinischen Pflegefall geraucht und mir durch den Rauchstopp ein hohes Maß an Lebensqualität zurück erobert.
Ich wünsche dir Kraft und alles Gute für deinen Jahresbeginn
Meikel
Hallo Meikel,
vielen Dank für deine aufmunternden Worte. Mulmig ist mir aber schon. Die meiste Angst habe ich nicht vor dem aufhören, sondern davor, dass ich wieder rückfällig werde, wenn es mir mal schlecht geht (also: psychisch). Immerhin habe ich die meiste (bewußte) Zeit meines Lebens geraucht
Viele Grüße,
Olli
Hallo Tatjana-Nora,
gerne. Zusammen sollte das doch um einiges einfacher gehen. Zumindest ist es eine stärkere Motivation, als so alleine vor sich hin nichtzurauchen.
Meinen Eltern, speziell meinem Vater, brauche ich gar nicht zu erzählen, dass ich mal wieder anfange aufzuhören. Der ist eh der Überzeugung, dass ich das nicht schaffe. Und das sagt er mir auch zu jedem Anlass.
Sollen wir dann übermorgen im Forum "Ich habe aufgehört" einen neuen Thread aufmachen?
Viele Grüße,
Olli
P.S: wie jetzt eigentlich: Tatjana oder Nora oder beides?
So langsam steigt das Lampenfieber. Vielleicht wäre es einfacher, wenn ich beim Aufhören weiterrauchen könnte
Olli
Hallo Olli,
lustig dein Kommentar - ja, wenn das nur ginge, dann hätten wir es alle leicht.... - andererseits aber wieder auch nicht, dann ist der Kampf einfach nur aufgeschoben, denk immer dran, dass es mit den Jahren immer weniger ein Genuss ist, denk an die vielen Leute, die sich kaum noch vorwärts bewegen können, an COPD erkranken, völlig grau im Gesicht sind, schwerste Durchblutungsstörungen haben, im Krankenhaus mit ihrer Sauerstoffflasche über den Flur schleifen, um trotzdem vor der Tür eine rauchen zu gehen---- klingt krass?? Ist es aber nicht, so sieht es irgendwann aus....da wir das alle nicht wollen (sonst wären wir nicht hier), immer mutig voran, wir haben uns ja gegenseitig! Und wenn es mehrere Anläufe braucht, macht nix, einfach weitermachen!!
Also viel Glück im neuen Jahr - das brauchen wir alle!
Mabelle
Hallo Mabelle,
den von dir genannten Personenkreis durfte ich auch schon bewundern. Ich konnte nicht verstehen, warum die sich das Rauchen noch antuen. Nur: ich tue es mir ja auch an.
Mein Horrorbeispiel ist ein Arbeitskollege, der innerhalb von 15 min eine komplette (mittelgroße) Pfeife mit Pfeifentabak auf Lunge zieht. Er kommt zwar keine Treppe mehr hoch und muss alle 20 Schritte innehalten, weil er keine Luft mehr bekommt, qualmt aber munter weiter.
Allerdings hatte ich bei meinen früheren Versuchen immer das Problem, dass meine Gesundheit (oder eben die schlechte Gesundheit und mangelnde Kondition) zwar der Auslöser fürs Aufhören waren, diese Bilder aber nach ein bis drei Wochen verblasst sind und dafür die eine Zigarette als der goldene Engel erschien. Auch das Riechen an der Sammlung alten Kippen in einem Glas (was nach wenigen Tagen Nichtrauchens echt ekelig ist) hat mich nicht davon abgehalten, wieder anzufangen.
Nun denn, wir werden sehen, was die Zukunft bringt.
@Tatjana,
die VIP Funktion habe ich zwar noch nicht gefunden, aber mach das.
Liebe Grüße und einen guten Rutsch dem gesamten Forum,
Olli
Soo, mit dem Start in das rauchfreie Leben verhält es sich so, wie beim Start einer alten Harley Davidson: erst nach mehreren Startversuchen läuft es.
Soll heißen: ich habe fast nicht geraucht . Mein von gestern hat meine Standhaftigkeit gefressen.
Ich habe gerade die restlichen Kippen in einem Bach versenkt, um nicht auf die Idee zu kommen, morgen früh doch nochmal den Müll nach rauchbaren Resten zu durchwühlen (ich glaube, man nennt letzteres Suchtzeichen).
Also: Daumen drücken und weiter durchhalten.
Olli
Edith sagt gerade: boah, ist der Kater groß. Gibts den auch in kleiner?
Hallo Kroko,
[color=red]bist Du noch bzw. wieder in der Spur??? [/color]
Laß Dich von dem Miezekatzen-bedingten Ausrutscher bitte nicht Umhauen - S... happens, let´s go on! Zum Thema Rückfall gibt´s natürlich auch offizielle Statistiken, die besagen, dass jeder erfolgreiche Ex-Raucher sieben vorangegangene Versuche versiebt hat... Laß Dich bitte nicht aus der Fassung bringen, auch nicht durch die Kommentare Deines Vaters - vielleicht will er Dich durch ein bißchen Provokation aus der Reserve locken?
Gegen Müdigkeit im Job hat bei mir starker Kaffee und tiefes Durchatmen am weit aufgerissenen Fenster geholfen - wenn´s Deinen Kollegen zu kalt wird, sag´ ihnen einfach, dass sie da durch müssen... Um Dich gegen einen Rückfall zu wappnen, kannst Du am besten auf Deinen Verstand vertrauen: Je schwerer Dir der Ausstieg gefallen ist, um so wertvoller ist das, was Du durch eine einzige Zigarette, die Dir noch nicht einmal schmecken wird, in Gefahr bringst. Und verwechsele bitte nicht Ursache und Wirkung: Viele glauben, dass rauchen sie entspannen würde, ohne zu berücksichtigen, dass sich nur in Erholungspausen die Gelegenheit bietet, eine Zigarette zu rauchen...
Melde Dich doch bitte, ich wüßte wirklich gerne, wie Deine Wildwasserfahrt weitergegangen ist!
Liebe Grüße, Brigitte
Hallo Brigitte,
danke für deine aufmunternden Worte. Gestern habe ich mich nicht mehr gemeldet, weil ich schon genug an das Rauchen gedacht habe und mich nicht noch dazu aufraffen konnte zu schreiben (ich habe noch meine Statistik ausfüllen wollen und die 15 Stück vom 01.01. am 02.01. eingetragen :roll.
Also: gestern ging es so lala, selbst 2 Stunden radeln konnte mich nicht wirklich beruhigen. Heute morgen ist es etwas besser.
Mein Vater provoziert tatsächlich gerne, allerdings glaubt er wirklich nicht, dass ich (oder auch andere) es dauerhaft schaffen, von ihrer Sucht loszukommen. Warum? Ganz einfach: er raucht (allerdings Pfeife), trinkt zuviel Alkohol und ist schlafmittelabhängig.
So, jetzt werde ich mir mal einen Kaffee machen. Wenn ich heute noch durchhalte, werde ich in "ich habe aufgehört" einen neuen Thread aufmachen.
Liebe Grüße,
Olli