Antwort auf: Weihnachtswunsch 2012 erfüllt

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Verfasst am: 11.01.2013, 12:09
Sineja
Sineja
Themenersteller/in
Dabei seit: 30. 12. 2012
Rauchfrei seit:
Beiträge: 28 Beiträge

Dann fütter ich mal wieder Freddy...nach 18 Tagen oder fast drei Wochen rauchfrei zum letzten Mal, denn ich denke der Einstieg in den Ausstieg ist jetzt einigermaßen wetterfest.

Neben all dem Angenehmen wie Freiheit, Wohlgeruch, tiefe Atemzüge, Kraft- und Zeitgewinn bin ich jetzt in einer Phase, in der ich manchmal mit leerem Blick mit den Händen auf dem Tisch da sitze und mich eine halbe Minute nicht rühre. Bis mein Freund mich fragt, ob alles in Ordnung ist und ich hauche mit hängender Unterlippe und melancholischem Blick: "Ja - aber ich befinde mich noch in der Phase der Tabakentwöhnung". Dabei klingt Tabakentwöhnung ungefähr so: "Dhabbagghhentwöhnng". Nicht, dass ich sächsele, aber ich finde das Wort "Tabakentwöhnung" wahnsinnig vornehm und edel, klingt so nach 19. Jahrhundert. Im Gegensatz zu "Entzug", "Sucht" und "Ausstieg". Aber auch Rauchen an und für sich finde ich sowas von 80iger Jahre - bäh! Wenn ich Raucher sehe, wirkt das immer irgendwie altmodisch und wie in der Zeit stehen geblieben. Ich brauch nur einen Film aus den 80igern oder 90igern zu gucken und ich weiss, es ist vorbei. Vorbei wie Seidenballonjogginganzüge, Graffiti-Muster und Fönfrisuren.

Ich finde es sehr erleichternd, in so einem Forum zu lesen, wie vielen anderen es ebenso geht. Die Symptome wiederholen sich, die Ängste, Schwächen, die Freude über jede rauchfreie Stunde, der Countdown rauchfreier Tage. Das reißt mit und hilft, seinen eigenen Ausnahmezustand auszuhalten. Mit jedem Tag der Umstellung hatte ich das Gefühl, Land frei zu legen, Unkraut (Tabakpflanzen?) auszureissen, Dickicht zu lichten. Nun habe ich nach fast drei Wochen ein hübsches Stück Brachland, mit dem sich jetzt was anfangen lässt.

Nur der Anblick von freigelegtem Brachland ist halt erstmal nicht so spannend. Freiheit allein reicht auch nicht, um sich auf Dauer zu motivieren. Also werde ich jetzt aufhören, Tage zu zählen, ich hab ja, was ich wollte, und stattdessen mein Brachland beackern, was gestalten und pflanzen, mir meinen Garten einrichten. Und wachsam sein, ob da oder dort was keimt, was da nicht hingehört.
lenkung:

Einen tabakfreien Garten wünscht Euch die entwöhnte Küchenphilosophin
Sineja!